Hier kann zu den Seiten 308 - 392 (Kapitel 10 - 14) geschrieben werden.
'Das Institut der letzten Wünsche' - Seiten 308 - 392
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Puh, in diesem Abschnitt sind einige Seifenblasen geplatzt und ich war teilweise richtig fassungslos. Das Buch begeistert mich mehr und mehr, ich kann gar keine negative Kritik äußern.
Wie konnte Doreen damals glauben, wortlos aus dem Café zu verschwinden und Birger im Ungewissen zu lassen sei besser als die Wahrheit?! Allein diese Handlung lässt schon vermuten, dass sie nicht dem Idealbild entspricht, das Birger von ihr in seiner Liebe entworfen hatte. Nur des Erbes wegen ist sie also zu ihm zurückgekommen, mit dem fiktiven Kilian als Sohn. Diese Erkenntnisse haben mich wirklich schockiert, weil ich Birger so gerne glücklich gesehen hätte. Ich frage mich, was Doreen Birger erzählt hatte, warum sie im Café verschwand?
Und was wohl Mathildas Geschichte ist? Es gibt mehrere Andeutungen, vor allem ihre Eltern betreffend, die hoffentlich im letzten Abschnitt noch geklärt werden.
Schön finde ich die sich entwickelnde Beziehung zwischen Ewa und Jakob, der jetzt endlich seinen Spieleabend bekommt. Auch klang die Sterbehilfe-Thematik häufiger an, ich könnte mir vorstellen, dass sie im letzten Abschnitt noch ausgebaut wird.
Die Dreier-WG gefällt mir, allerdings scheint Birger immer noch keine Gefühle für Mathilda zu zeigen. Davon unabhängig glaube ich aber auch nicht an ein Happy End (à la: Birger wird gesund, heiratet Mathilda, sie adoptieren Kilian/Kevin und leben mit Eddie glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende). Würde für mich persönlich einfach nicht passen. Deshalb fürchte ich mich auch ein bisschen vor dem, was noch kommt.
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Ich war doch erstaunt, dass Doreen sich so schnell zur Wahrheit bekannt hat! Aber gut, eine andere Wahl hatte sie ja nicht wirklich. Also kommt es ihr doch nur aufs Geld an - das tut mir für Birger sehr leid, jetzt hat er ja noch weniger Motivation, die Chemo doch noch zu machen. Es sei denn, er ist so wütend auf Doreen, dass er sich zum Weiterleben entschließt, damit sie das Geld doch nicht bekommt.
Kilian-Kevin ist jetzt also auch enttarnt. Sowas in der Art hatte ich mir schon gedacht... hmm, bin gespannt, wie es da weitergeht. Die Szene in der alten Abhöranlage war ja auch heftig!
Und dann noch die Disco-Nacht, wo die Frau im Rollstuhl zusammenbricht. Ich frage mich, ob das für das Institut nicht irgendwann noch böse ausgeht, wenn sich diese Fälle häufen! Die blinde Frau im Krankenhaus ist ja auch infolge des Watte-Schnees gestorben, wenn man es böse auslegen will. An sich ist es ja eine interessante Frage, wie weit man bei der Erfüllung letzter Wünsche gehen darf - darf man dem Sterbenden seinen Wunsch auch erfüllen, wenn dieser ihn ziemlich sicher umbringen wird???
Jakob tut mir übrigens sehr leid; sein Wunsch ist ja eigentlich recht simpel, nur ein Spieleabend in einer Studenten-WG, und trotzdem wird er ein ums andere Mal enttäuscht.
Schön finde ich aber, dass man bei all der Tragik und Dramatik doch immer wieder ein bisschen schmunzeln kann, sei es über die vielen schönen Formulierungen oder über Episoden wie die mit der afrikanischen Beerdigung, wo der Sarg in rosa statt in himmelblau geliefert wird! Das tut gut zwischendurch...LG, Bella
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Es ist aufgeklärt ein Stück weit: Doreen und Kevin/Kilian haben sich zusammengetan um Birgers verlorene Familie zu spielen. Finanz. Interessen...Doreen ist damals vor Birger weggelaufen, das Kind hat sie nicht bekommen wollen. Wo hat sie all die Jahre gelebt. In Berlin unter ihrem Echtnamen? Was macht sie eigentlich wirklich beruflich? Birger erfährt auch diese Wahrheit und verspürt trotzdem eine Verantwortung für den Jungen mit den blauen Haaren.
Noch ein Abschnitt, ich bin gespannt, was nun noch kommt. Im Buch werden keine Todeskämpfe beschrieben, eher sanftes Einschlafen/ Hinübergleiten. Wird Birger auch so sterben?
Man kann das Buch einfach so lesen ohne schluchzend Aufmerksamkeit von unfreiwillige Beobachtern zu bekommen.
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Zitat
Original von belladonna
Also kommt es ihr doch nur aufs Geld an - das tut mir für Birger sehr leid, jetzt hat er ja noch weniger Motivation, die Chemo doch noch zu machen. Es sei denn, er ist so wütend auf Doreen, dass er sich zum Weiterleben entschließt, damit sie das Geld doch nicht bekommt.Aber machen denn Ingeborg und Mathilda wirklich so viel anders? Sie gaukeln doch ihren Klienten teilweise auch etwas vor, was es in Wirklichkeit gar nicht gibt, wie z.B. das Callas Konzert, oder die Reise nach Italien. Und auch die beiden machen das um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und nicht unbedingt aus reiner Nächstenliebe - sie bieten schlichtweg eine Dienstleistung an.
Das soll jetzt allerdings nicht heissen, dass ich Doreens Verhalten in Ordnung finde, aber manchmal ist es schwierig zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden.Als Doreen/Sigrid in der Kneipe Mathilda alles beichtet, hört Birger irgendwo mit? Wieso haben die beiden Frauen ihn eigentlich nicht bemerkt?
Mittlerweile bin ich auch richtig gespannt, was es mit den Andeutungen zu Mathildas Kindheit auf sich hat, vielleicht liegt ja in der Vergangenheit auch die Ursache für ihre ständigen Kopfschmerzen.
Auch ihre Angewohnheit auf jedes Kleidungsstück irgendwelche Kindermotive zu nähen, beschäftigt mich zunehmend.Dass Herr Mirusch endlich seinen Spieleabend bekommen soll, freut mich, hoffentlich klappt's dieses Mal wirklich!
Auch das Thema Sterbehilfe wird immer wieder erwähnt, meistens von Daniel. Vielleicht ist das wirklich etwas dran, Ingeborg ist doch Ärztin?
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Inzwischen ist mir auch aufgegangen, dass Mathilda ein Hobby hat: Ihre Kleidungsstücke mit Borten/ Kindheitsmotiven zu verzieren. Sie näht diese doch selbst an, oder? (Ob das die Autorin auch macht?)
Oder kann man solch verzierte Kleidungsstücke irgendwo im hippen Berlin kaufen?Sicher verdienen Ingeborg und Mathilda ihren Lebensunterhalt indem sie Traumillusionen, Wünsche wahr werden lassen mit Tricks, Allerdings wissen ihre Auftraggeber, dass sie für diese Dienstleistungen bezahlen müssen und sind ja auch dazu bereit. Trotzdem lassen sie auch Wünsche wahr werden von Personen mit niedrigem Budget, wie z.B. dem Herrn im Altersheim und dem Eissouflé. Bei 15 € Etat ist keine Arbeitszeit inkl.
Doreen und Birger sind 15 Jahre getrennte Wege gegangen. Nach dem Wiedertreffen wird Birger ihr doch Fragen gestellt haben oder wollte er nur Illusion? Sie hüpft mit ihm ins Bett und aber auch noch mit einem anderen Herrn - das finde ich fürchterlich, weil sie doch in absehbarer Zeit erben will und als Sohn gibt sie jemanden aus, den sie gar nicht richtig kennt. Dünnes Eis und auch wenn Birger die Wahrheit mitgehört hat, ist Doreens Verhalten sehr verletzend! Mich würde auch interessieren, wie er zeitgleich "im Bett" das Gespräch der Damen unbemerkt belauschen konnte.Ich glaube nicht, dass aktive Sterbehilfe von Ingeborg praktiziert wird. Nein, wirklich nicht!
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Zitat
Original von Gucci
Nach dem Wiedertreffen wird Birger ihr doch Fragen gestellt haben oder wollte er nur Illusion?Zitat Birger S. 357
Ich wollte nur, dass es so lange hält, bis ich nicht mehr da bin, ist das denn zu viel verlangt?Ja, ihm reichte die Illusion, das jedenfalls entnehme ich seiner Aussage.
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Bücherfreund
Doreen und das Institut auf eine Stufe zu stellen, ist mir zu einfach. Bei Doreen sehe ich da eher die "niederen Beweggründe", sie will an das Erbe, um sich finanziell zu sanieren. Ingeborg und Mathilda verdienen mit dem Institut zwar auch Geld, aber reich werden sie damit bestimmt nicht. Und ich glaube, ihnen ist der Gedanke, die Sterbenden noch ein letztes Mal glücklich zu machen und sei es mit einer Illusion, wichtiger als der Verdienst. Wobei ich mich eh frage, ob sich das so rechnet bei dem Aufwand, den die beiden teilweise betreiben...An aktive Sterbehilfe glaube ich auch nicht, aber man kann es natürlich schon so auslegen, wenn das Erfüllen des letzten Wunsches den Sterbenden quasi umbringt. Aber das eben auch der ethische Konflikt bei der Sache, der immer wieder angesprochen wird: was ist besser, ein bisschen früher und dafür glücklich zu sterben oder ein paar Wochen länger am Leben zu bleiben, mit einem unerfüllten Wunsch im Herzen und vielleicht auch körperlichen Schmerzen und dabei immer das nahe Ende vor Augen? Was macht die letzte Zeitspanne noch lebenswert?
Ich denke, das sind schwierige Fragen, aber meine Meinung ist, dass "Klienten" ja freiwillig zum Institut der letzten Wünsche gehen, es wird ja keiner gezwungen. Und da gehe ich einfach mal davon aus, dass die Menschen sich das auch gut überlegt haben, dass sie wissen, dass der Tag, an dem ihr Wunsch erfüllt wird, vielleicht auch ihr letzter sein kann. Von daher finde ich es sehr schwierig, dem Institut einen Vorwurf zu machen, dass ihre Arbeit gesundheitsschädigende Folgen haben kann!LG, Bella
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Zitat
Original von belladonna
Wobei ich mich eh frage, ob sich das so rechnet bei dem Aufwand, den die beiden teilweise betreiben... GrübelnRein theoretisch betrachtet muss es sich rechnen lassen, immerhin müssen zwei Personen von dem Verdienst leben.
Ich möchte auch das Institut und Doreen keineswegs auf eine Stufe stellen, aber ich wage die Behauptung, dass es nicht immer ganz einfach ist, zwischen richtigen und falschen Beweggründen zu unterscheiden - wie gesagt, das Institut erbringt hier eine Dienstleistung.
Das heisst aber nicht, dass ich damit Doreens Verhalten rechtfertige oder gutheiße! -
Ich frage mich auch, wie das Institut versucht sicherzustellen, dass die gebuchten Dienstleistungen auch bezahlt werden. Gibt es Verträge in denen eine Vereinbarung steht, dass nach dem Tod die gestellten Rechnungen bezahlt werden? Gerade in den Fällen, wo der- oder diejenige kurz vor oder nach der Erfüllung vom letzten Wunsch die Augen schließt könnte es doch Probleme geben.
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Zitat
Original von Paulchen
...allerdings scheint Birger immer noch keine Gefühle für Mathilda zu zeigeIch könnte mir vorstellen, dass Birger solche Gefühle auch nicht zeigen würde, dafür scheint er mir zu verantwortungsbewusst.
ZitatOriginal von belladonna
Schön finde ich aber, dass man bei all der Tragik und Dramatik doch immer wieder ein bisschen schmunzeln kann, sei es über die vielen schönen Formulierungen oder über Episoden wie die mit der afrikanischen Beerdigung, wo der Sarg in rosa statt in himmelblau geliefert wird! Das tut gut zwischendurch...Ja, das finde ich auch. Diese ideenreiche Sprache büßt auch auf die Dauer nichts von ihrem Zauber ein.
ZitatOriginal von Bücherfreund
Aber machen denn Ingeborg und Mathilda wirklich so viel anders? Sie gaukeln doch ihren Klienten teilweise auch etwas vor, was es in Wirklichkeit gar nicht gibt, wie z.B. das Callas Konzert, oder die Reise nach Italien. Und auch die beiden machen das um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und nicht unbedingt aus reiner Nächstenliebe - sie bieten schlichtweg eine Dienstleistung an.Das soll jetzt allerdings nicht heissen, dass ich Doreens Verhalten in Ordnung finde, aber manchmal ist es schwierig zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden.
Man ist als Leser geneigt, voll und ganz auf der Seite von Ingeborg und Mathilda zu stehen ;-), und ich finde es sehr gut, dass es auch kritische Töne dazu gibt. Meist ist es Daniel, der Mathilda eine andere Sicht auf die Dinge aufzeigt.
Ich mag Daniel eigentlich ganz gerne, er verkörpert das Hin- und Hergerissensein einiger Ärzte hervorragend.Beim nächtlichen Event im Grunewald wird ja so richtig tabula rasa gemacht :wow.
Aber auch Doreen ist nicht nur die personifizierte Berechnung. Auf ihre Weise macht sie sich auch Sorgen um Birger und Kilian-Kevin. Ihr Auftritt im rot-weißen Mini am Abschnittsende deutet ebenfalls darauf hin.
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@ Gucci:
Ich denke, das wird schon irgendwie in den Verträgen geklärt sein!LG, Bella
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Zitat
Original von belladonna
@ Gucci:
Ich denke, das wird schon irgendwie in den Verträgen geklärt sein!LG, Bella
Der Fokus dieser Geschichte liegt nicht auf solch profanen Dingen, Gucci ;-).
Es passt schon, dass Geschäftliche etwas verschwommen bleibt :grin.
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Das ist richtig, der Fokus liegt nicht bei solch profanen Gedanken um den schnöden Mammon, es gibt wichtigere Botschaften!
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Zitat
Original von Gucci
Das ist richtig, der Fokus liegt nicht bei solch profanen Gedanken um den schnöden Mammon, es gibt wichtigere Botschaften!Genau!
Ausserdem denke ich mir einfach, dass es in den meisten ja die Angehörigen sind, die die letzten Wünsche übermitteln und somit werden diese dann auch zahlen müssen.
Bei den vielen Akten die Ewa ordnet, gibt es es bestimmt auch solche mit Rechnungen, sortiert nach bezahlt und unbezahlt. -
Zitat
Original von belladonna
Und dann noch die Disco-Nacht, wo die Frau im Rollstuhl zusammenbricht. Ich frage mich, ob das für das Institut nicht irgendwann noch böse ausgeht, wenn sich diese Fälle häufen! Die blinde Frau im Krankenhaus ist ja auch infolge des Watte-Schnees gestorben, wenn man es böse auslegen will. An sich ist es ja eine interessante Frage, wie weit man bei der Erfüllung letzter Wünsche gehen darf - darf man dem Sterbenden seinen Wunsch auch erfüllen, wenn dieser ihn ziemlich sicher umbringen wird???
LG, Bella
Zumindest so lange man sich im Besitz seiner geistigen Kräfte befindet ist man noch Herr über sich selbst und kann sich wünschen was man will. Denn zur Erfüllung bzw. der Durchführung der 'Wünsche geht ja jeder freiwillig, keiner wird gezwungen.
Und ob und wann sie genau sterben wissen weder das Institut noch der Wünschende.Gerade die kleinen Episoden zwischendurch geben dem Leser etwas Luft um sich von der Birgergeschichte zu erholen.
Das kleine Schmunzeln gehört dazu. Die vorüber gehende Dreier-WG hat mir ja gut gefallen. Das war ja fast Harmonie pur. Ob Birger sich nicht doch noch operieren lässt??
Oder eher ganz spontan den Löffel abgibt?? Ingeborg tut mir ja leid um ihre Gefühle für Matilda, es ist also nicht nur ein Buch über erfüllte Wünsche sondern es geht auch um Unerfüllte, Unerreichbare.
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Da hatte ich Recht mit meiner Vermutung. Und ich hatte für Birger gehofft, dass es nicht so sein wird. Und unglaublich, wie es raus kommt. Ich hatte mir schon gedacht, dass Kilian/Kevin das nicht durchsteht. Aber das Birger es wusste, hat mich überrascht. Vielleicht will er einfach nur glücklich sterben, egal, wie groß die Lüge dafür ist?
Auf die Studenten ist heute auch kein Verlass mehr. Das finde ich noch trauriger. Wie kann man erst zu und dann wieder absagen?
Daniel ist ganz schön zickig, so ganz verstehe ich seine Abneigung gegen das Institut nicht. Ja, die Menschen sterben nach der Wunscherfüllung. Aber das ist doch meist so, dass viele nur einen Grund brauchen gehen zu dürfen...
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Dass ausgerechnet der Spieleabend sich mangels Statisten nicht verwirklichen lassen will, finde ich ebenfalls merkwürdig.
Dass aktive Sterbehilfe geleistet wird, glaube ich ebensowenig wie ich Doreens Handeln mit dem der beiden Institutler auf eine Stufe stellen möchte. Wie es schon gesagt wurde, lügt Doreen aus Eigennutz. Mathilda und ihre Chefin hingegen bieten eine vertraglich vereinbarte bezahlte Dienstleistung im Rahmen der zB durch Kosten, Wetter/Jahreszeit und vor allem natürlich schwindende Gesundheit der Klienten gesetzten Grenzen. -
Zitat
Original von Bücherfreund
Aber machen denn Ingeborg und Mathilda wirklich so viel anders? Sie gaukeln doch ihren Klienten teilweise auch etwas vor, was es in Wirklichkeit gar nicht gibt, wie z.B. das Callas Konzert, oder die Reise nach Italien. Und auch die beiden machen das um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und nicht unbedingt aus reiner Nächstenliebe - sie bieten schlichtweg eine Dienstleistung an.
Das soll jetzt allerdings nicht heissen, dass ich Doreens Verhalten in Ordnung finde, aber manchmal ist es schwierig zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden.Mit dem Unterschied, dass Ingeborg und Mathilda das für die Sterbenden machen und Doreen sich nur bereichern will.
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Zitat
Original von logan-lady
Daniel ist ganz schön zickig, so ganz verstehe ich seine Abneigung gegen das Institut nicht. Ja, die Menschen sterben nach der Wunscherfüllung. Aber das ist doch meist so, dass viele nur einen Grund brauchen gehen zu dürfen...
Das habe ich persönlich vor ein paar Jahren bei meiner Oma miterlebt. Im Oktober akut Krebs festgestellt, immer weiter bergab gegangen. Weihnachten wollte sie unbedingt im Kreis der Familie feiern. Es war deutlich zu spüren, dass sie da HeiligAbend von jedem Abschied genommen hat. 1. Feiertag abends wieder ins KH, 2. Feiertag gestorben.
Haben wir sie umgebracht? Wohl eher nicht Der Zeitpunkt des Todes hat ab einer gewissen Phase des Sterbens wohl auch viel mit Loslassenkönnen zu tun. Und wenn der letzte Wunsch erfüllt ist, worauf noch Warten?Es passt schon irgendwie, dass Birger sich die Illusion von Doreen aufrecht erhalten wollte. Dieser Wunsch ist ja nicht in Erfüllung gegangen, es wurde ihm nochmals vor die Nase geknallt.
Ich glaube schon, dass Birger auch für Mathilda Gefühle hat, aber diese nicht zeigen will, da ihre Liebe ja sowieso keine Chance hätte.
Was für mich noch offen ist, sind Mathildas Kopfschmerzen. Kommen sie wirklich nur daher, dass sie alle Tränen und auch die Vergangenheit verdrängt?
Oder hat sie doch eine Art Gehirntumor? Ihre Gedächtnisaussetzer (wie z.B. die Beerdigung im hellblau/rosa Sarg) weisen ein wenig in die RichtungGut, dass es immer wieder so kurze komische Lichtblicke gibt wie eben diesen Sarg. Der Mann wollte hellblau und die Frau fällt ihnen fast um den Hals, weil rosa doch so viel schöner ist Ansonsten wäre das Buch fast zu traurig