'Das Institut der letzten Wünsche' - Seiten 393 - Ende

  • Lumos
    Da sagst du was. :grin


    Wieso hat man aus der Handlung nicht mehr gemacht? Mit etwas mehr Realität hätte man daraus ein superschönes Buch machen können, das vielleicht bei einigen eine Meinungsbildung zum Thema Sterbehilfe angeregt hätte. Bei mir kamen aber die "Todgeweihten" leider nicht so an, dass ich wirklich mitgefühlt hätte. Vielmehr haben mich die Unterlassungen des Institut und dieses ewige Geschwafel total abgenervt.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Auf der letzten Seite angekommen. Endlich, muss ich sagen. Es gibt schon viele verkorkste Menschen auf der Welt. Von daher war es sicher authentisch, was die Autorin über die Menschen in Berlin und ihren letzten Wünschen geschildert hat. Sie hat auch sehr darauf geachtet, dass nichts zu rosig wird.


    Was ich trotzdem nicht verstanden habe: Wieso beschließt ein Arbeiter aus einem Getränkeladen in Hamburg, das Institut in Berlin aufzusuchen. Dort kreiert er sich eine neue Identität und verleitet sogar die dortige Angestellte aus dem Laden, sich in ihn zu verlieben. Dass es überall eine Doreen geben wird, hat er sich vermutlich vorher überlegt.


    Nee, auch mit viel Wohlwollen wird das Buch von der Handlung her für mich nicht besser. Den Sprachstil fand ich allerdings auch bemerkenswert gut.


    Ich verstehe was du meinst - an mancher Stelle ist die Geschichte tatsächlich etwas konstruiert.


    Was mich aber verwirrt ist deine Aussage, dass es überall eine Doreen gegeben hätte. ?( Ich hatte es so verstanden, dass Birger tatsächlich nach dem Mädchen von damals suchte und Doreen es dann auch wirklich war. Nur hatte sie ihn damals schon angelogen, was ihre wahre Identität anbelangt. Schwanger war sie doch auch, nur hat sie das Kind nicht ausgetragen. Oder habe ich das so falsch verstanden?

  • Ja, die Doreen von heute war auch die Doreen von damals, und sie hat auch damals gelogen, was ihren Namen betrifft. Nur die Schwangerschaft entsprach der Wahrheit, allerdings wollte sie das Kind nicht bekommen.

  • Zitat

    Original von Ayasha
    ...
    Was mich aber verwirrt ist deine Aussage, dass es überall eine Doreen gegeben hätte. ?( Ich hatte es so verstanden, dass Birger tatsächlich nach dem Mädchen von damals suchte und Doreen es dann auch wirklich war. Nur hatte sie ihn damals schon angelogen, was ihre wahre Identität anbelangt. Schwanger war sie doch auch, nur hat sie das Kind nicht ausgetragen. Oder habe ich das so falsch verstanden?


    Was ich meine, ist, dass Birger auch in Hamburg ggf. eine Frau gefunden hätte, die er nochmal lieben könnte. Sein wirklicher Wunsch war es ja wohl, dass er sich nochmal verliebt. Oder bin ich da auf dem Holzweg?

  • Zitat

    Original von Büchersally


    Was ich meine, ist, dass Birger auch in Hamburg ggf. eine Frau gefunden hätte, die er nochmal lieben könnte. Sein wirklicher Wunsch war es ja wohl, dass er sich nochmal verliebt. Oder bin ich da auf dem Holzweg?


    Ich sah Birger eher als Träumer, der in der Vergangenheit lebte und immer noch vom damaligen Mädchen träumte. Und für mich hat er sich auch ehrlich nach seinem Kind gesehnt. Und dafür musste er nach Berlin zurück kommen. Mit seiner Erblüge hat er sich wohl erhofft, Doreen aus der Reserve zu locken, was er schlussendlich auch geschafft hat.


    Möglicherweise hat aber die Autorin das bewusst nicht ausformuliert und lässt uns Lesern den entsprechenden Freiraum. :-)

  • Ich bin nun durch. Ich weiß nicht, ich fand das Buch echt toll, aber manchmal doch konstruiert. Ich mag es lieber, wenn es so natürlich wie möglich ist.


    Birgers Geschichte hat mich sehr überrascht. Mathildas hingegen ging mir ganz schön nahe. Daniels Tat fand ich mutig. Dadurch wurde er für mich auch zugänglicher. Traurig auch wie Birger einfach gegangen ist.


    Ich weiß nun nicht wie ich das Buch bewerten soll. Bisher habe ich kein ähnliches gelesen. Meine Rezi folgt so bald wie möglich.


    Danke für diese Leserunde! Bei der nächsten werde ich versuchen schneller zu sein. War aktuell nur etwas schwer. :-)

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Wieso hat man aus der Handlung nicht mehr gemacht? Mit etwas mehr Realität hätte man daraus ein superschönes Buch machen können, das vielleicht bei einigen eine Meinungsbildung zum Thema Sterbehilfe angeregt hätte.


    :write
    Das gibt mir im Nachhinein etwas "Rückenwind", danke! :anbet :knuddel1
    Ich hatte nämlich angenommen/befürchtet, dass ich dem Buch vielleicht nicht ganz unvoreingenommen gegenüberstehe, da ich ziemlich knapp vorher Jojo Moyes' "Ein ganzes halbes Jahr" las und davon genau in diesem Punkt sehr angetan war.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Welch ein schönes Buch.
    Ich bedanke mich bei dem Verlag dafür, dass ich dieses Buch mit euch lesen durfte.


    Hier in der Nachbarschaft gibt es einen Verein, der totkranken Kindern letzte Wünsche erfüllt. Ab und an steht mal etwas in der Zeitung darüber.
    Wenn ich Geld hätte, würde ich ihnen etwas abgeben. Ich stehe diesen Einrichtungen sehr positiv gegenüber. Und das war auch der Grund, warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.


    Die meisten der Personen hier, bekamen in meinem Kopf ein Bild. Ich sah den Uhrmacher fast vor mir sitzen und auch Birger hatte ein Gesicht. Eigentlich ist das eher selten bei mir.


    Schade fand ich, dass Birger gelogen hat. Ich war ehrlich etwas enttäuscht. Das trübte meine doch gute Meinung von ihm.

  • Der letzte Abschnitt hatte es nochmal in sich. Ich habe richtig mitgefiebert beim Lesen. Birgers Rede im Gerichtssaal fand ich sehr schön, auch wenn ich von seinen Lügen ebenfalls enttäuscht war. Ich habe so sehr gehofft, dass alles gut ausgeht für das Institut.
    Bei den letzten 10 Seiten hatte ich richtig Herzrasen. Ich wusste irgendwie schon, was Birger vorhat, war aber trotzdem total aufgeregt. Insgesamt hat mir das Ende gut gefallen und es war schlüssig. Ich werde Mathilda, Birger, Ingeborg und Eddie vermissen und hatte schöne Lesestunden mit dem Buch.

  • Der Schluss hat mir die Freude an diesem Buch ehrlich gesagt etwas genommen. Ich war so schockiert und auch verärgert über die Tatsache, dass Birger Mathilda mit in den Park nimmt und sie zusehen läßt, als er vom Riesenrad springt. Er musste wissen dass sie nicht gehen würde. Selten hat mir ein Schluß die Freude an einem sonst großartigen Buch so getrübt.


    Irgendwo hier habe ich gelesen, dass Doreen jetzt auch im Institut arbeitet. So habe ich das gar nicht verstanden, ich habe es eher so verstanden dass Ingeborg und Doreen sich privat annähern. Vielleicht habe ich das mit der Arbeit überlesen.


    Daniel hingegen wurde durch seine Tat sympathischer, der Schluß läßt ja vermuten, dass es zwischen ihm und Mathilda wieder Annäherung gibt. Das kann ich mir in Mathildas aktueller Situation nicht so ganz vorstellen.

  • Zitat

    Original von Sandrah
    Irgendwo hier habe ich gelesen, dass Doreen jetzt auch im Institut arbeitet. So habe ich das gar nicht verstanden, ich habe es eher so verstanden dass Ingeborg und Doreen sich privat annähern. Vielleicht habe ich das mit der Arbeit überlesen.


    Im letzten Kapitel/ Epilog/ Nachwort (Buch liegt zuhause) steht "Im Institut sitzt am dritten Schreibtisch Doreen = neue Mitatbeiterin." Mehr als diesen Halbsatz gibt es nicht als Hinweis.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)