'Berlin Feuerland' - Seiten 001 - 072 (Kap. 01 - 06)

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  • Schön, ein neuer Titus Müller!
    Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt auch zur weiblichen Hauptperson, welche sich, wenn man sie denn auf dem Bild wiedererkennen möchte, geschützt hinter einer Fensterfront befindet und die für uns Betrachter in der Scheibe spiegelnden Ereignisse anschaut. Ihren Gesichtsausdruck interpretiere ich als wach, neugierig und skeptisch zugleich, leicht sehnsüchtig und doch gleichzeitig unentschlossen.
    Die Bilder auf den Innenseiten der Buchdeckel gefallen mir - vor allem in dem dargestellten Kontrast Fabrik-Schloss - ebenfalls gut, allerdings hätte ich mir irgendwo eine Karte des alten Berlin gewünscht.
    Auch ein Lesebändchen fehlt mir etwas.
    Zu begrüßen ist hingegen wieder der umfangreiche Anhang mit vielen wissenswerten Informationen, wenn sie auch in meinen Augen ein Personenverzeichnis mit Kenntlichmachung realer und fiktiver Personen nicht ganz ersetzen.
    Das Buch beginnt mit einer Szene in Frankreich Ende Februar 1848, als eine Erschießung im letzten Moment nicht vollzogen wird und dem Delinquenten offenbar ein Angebot ins Haus steht, das er nicht ablehnen kann...
    Als nächstes befinden wir uns dann in Berlin im März.
    Wir lernen Alice kennen, wegen des Berufs ihres Vaters im Schloss wohnend, interessierte Teilnehmerin einer Sightseeingtour in den Armenteil der Stadt.
    Sie begegnet Hannes, dem pfiffigen Führer, der aus ärmlichsten Verhältnissen stammt und aus Gesehenem die richtigen Schlüsse zu ziehen in der Lage ist, denn er will "nach oben".
    Berlin ist eine Art politischer Schnellkochtopf, der jederzeit explodieren kann. Einige Männer suchen dies zu verhindern, andere wiederum, darunter Hannes' Freund Kutte, versuchen genau das Gegenteil. Und dann ist da noch ein Spitzel...
    Die Karten sind verteilt, das Interesse des Lesers geweckt.
    Auf Seite 53 unten ist in "PfenniNgen" ein Buchstabe zuviel.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Auf Seite 53 unten ist in "PfenniNgen" ein Buchstabe zuviel.


    Danke für den schönen Start hier, maikaefer!


    Die Münzen hießen damals tatsächlich Pfenninge. So wollte man sie von den alten Pfennigen unterscheiden, weil man die Umrechnung geändert hatte: Ein Taler war jetzt 360 Pfenninge wert und ein Groschen entsprach 12 Pfenningen. Beim alten Pfennig waren 288 Pfennige ein Taler gewesen.


    Und die Sachsen waren voraus, die hatten schon das heute übliche Zehnersystem. ;)


    Herzlich,


    Titus

  • Ähm... jetzt hab ich kurz überlegt, ob ich mich in den Windschutz des heutigen Datums begebe und "April, April!" rufe... :lache
    Aber dann entschied ich mich doch lieber für die Wahrheit und sage:
    "Wieder etwas dazu gelernt. Danke!" :grin :anbet
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Im Gegensatz zu maikaefer spricht mich das Cover nun gar nicht an. Mich lockt da schon mehr die Geschichte selbst.


    Die Bilder auf den Innenseiten dagegen gefallen mir sehr. Sie werten das BUch optisch sehr schön auf :-).


    Dafür vermisse ich einen Glossar. :-(


    Aber nun zur Geschichte. Der Prolog, ich nenne die Szene in Frankreich einfach mal so, war sehr spannend. Ein Delinquent, der in letzter Minute noch sein Schicksal abwenden kann. Dieses aber auf dreiste Art und Weise mit einer Forderung verknüpft. Das muss man sich einmal vorstellen :grin


    Es gibt danach einen kleinen Orts- und Zeitsprung und wir treffen auf Alice. Zusammen mit ihren Freundinnen unternimmt sie eine Führung durch das Armenviertel Berlins.
    Und in ihr keimt der Wunsch, den Leuten dort zu helfen.


    Hannes dagegen ist clever. Er organisiert die Führungen und spart zeitgleich das Geld, das er dafür einnimmt. So hofft er, dass er endlich aus dem Leben dort ausbrechen kann.


    In Nepomuk sehe ich irgendwie den Delinquenten aus dem Prolog wieder, aber wie kommt er nach Berlin? Ist er gar ein Doppelagent, oder wieso sass er bei den Rebellen am Tisch? Noch dazu ohne den Auftrag dazu zu haben?

  • Nachdem ich mich unter Lebensgefahr bei dem Orkan zur Packstation gekämpft hatte, musste ich natürlich gestern Abend gleich den ersten Abschnitt lesen. :-)


    Das Cover hätte meiner Meinung nach schöner sein können, aber das ist ja Geschmackssache. Die Innenseiten sind dagegen richtig toll gelungen.


    Die beginnende Geschichte an sich gefällt mir sehr gut. Anfangs war ich ein wenig genervt davon, wie sehr die Armut betont wurde und auch davon, dass z.B. gerade Hannes der wissen müsste, wie teuer ein paar Handschuhe sind, seinem "Kumpel" vorschlägt, bei der Arbeit Handschuhe zu tragen.


    Auch über die Ausdrucksweise der Bediensteten von Alice habe ich mich gewundert. Eine Großtante von mir hat Anfang des letzten Jahrhunderts als Bedienstete bei "hohen Herrschaften" gearbeitet und uns Kindern viel davon erzählt. Sie hätte niemals sagen dürfen: "Störe ich?", sondern sich immer für die Störung entschuldigen müssen...


    Ich bin sehr gespannt, wie es mit Alice weitergeht und überlege, ob ich jetzt oder erst im Anschluss zu den damaligen Geschehnissen ein wenig nachlesen sollte.


    Danke Titus, dass du die Leserunde begleitest und wir dich bei Unklarheiten ausquetschen können... :wave

  • Ich hatte das große Glück Titus letzte Woche bei einer wunderbaren Lesung zu "Berlin Feuerland" zu erleben und habe dabei schon einige Absätze aus dem Buch gehört und schon viel Informatives rund ums Buch erfahren


    Ich lese das Buch als E-Book wobei ich sagen muss dass mir auch das Cover nicht so gut gefällt
    Die Bilder in den Innenseiten habe ich dann aber bei der Lesung bewundern dürfen, die gefielen mir
    Ein Glossar fehlt mir auch, mir sind dann doch einige Ausdrücke nicht geläufig
    Aber Mut zur Lücke, dem Verständnis der Geschichte schadet es nicht


    Kaum habe ich das Buch angefangen war ich schon direkt mittendrin in der Geschichte


    Der Prolog macht Lust auf mehr, wer ist dieser französische Gefangene
    Ich vermute auch Nepomuk und denke auch dass er Doppelagent ist
    Aber was soll er tun? Eine Geheimwaffe für die Franzosen finden? Oder einfach die Berliner aufstacheln und gegeneinander ausspielen?
    Auf jeden Fall lässt er sich gleich (mindestens) doppelt bezahlen, dumm scheint er nicht zu sein
    Er wird uns wohl noch einige Male begegnen


    Überhaupt , die Personen
    Erst mal lernen wir sie ja nur kennen


    Hannes der Armenführungen im Feuerland anbietet, wie makaber
    Und seine Krähe Kara, die finde ich ja schon sehr toll


    Alice, die im Schloß lebt und schlau und gewitzt ist aber sich anscheinend auf den falschen Mann eingelassen hat
    Über ihre Mutter und ihre Tropfen muss ich etwas grinsen ... die Tropfen wird sie wohl literweise brauchen in den nächsten Tagen


    Kutte, der Hitzkopf ... ein unzufriedener Arbeiter , um den habe ich jetzt schon Sorge


    Julius von Minutoli, historische Person ...
    Seine Angewohnheit Listen zu schreiben ist irgendwie seltsam aber gut fürs Buch und die Geschichte weil man viel über Berlin erfährt


    General Ernst von Pfuel , wieder eine historische Persönlichkeit
    Über den hatte Titus schon einiges bei der Lesung berichtet, aber ich schätze das kommt noch im Buch


    Wenn ich das so lese stelle ich fest, ich habe keine Ahnung von diesem Aufstand in Berlin, ich weiß gar nicht ob wir da im Geschichtsunterricht drüber gesprochen haben, aber wahrscheinlich habe ich das schlicht und einfach vergessen
    Wie so vieles aus dem Schulunterricht
    Erst durch historische Bücher habe ich persönlich den Spaß an der Geschichte gelernt und recherchiere dann nach solchen Büchern immer etwas weiter über die historischen Fakten im Internet


    Und ich erhoffe mir hier durch die LR mit Begleitung von Titus viel viel Information und Input


    Der Anfang macht auf jeden Fall Lust auf mehr, viel mehr lesen

    LG Inge


    Ryle hira - Life is what it is


    Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore


  • Der erste Abschnitt ist gelesen, aber ich fürchte ich brauche noch bis ich mit den Protagonisten so richtig warm werde.
    Bei Alice schwanke ich noch ein wenig, einerseits möchte sie sich wohl für die Armen einsetzen und interessiert sich wohl auch für Politik, anderereits schmachtet sie backfischmässig Victor hinterher, der wohl nicht so toll ist, wie sie meint.
    ich bin da mal gespannt, was da noch rauskommt. Die Andeutungen von Alices Bruder sind ja ein wenig seltsam.


    Hannes gefällt mir ganz gut, der scheint recht vernünftig zu sein und sich der Gefahr, die ein Aufstand für seinesgleichen bedeuten kann bewusst.
    Ich hoffe er kann sich und seinen Freund Kalle durch das kommende gut durch manövrieren.


    Nepomuk ist mir ja sehr suspekt, der nimmt wohl mit was geht und lässt sich mindestens von den Franzosen und dem Polizeipräsidenten bezahlen. Mal kucken, was der wohl für eine weitere Rolle spielen wird.


    Julius von Minutoli kommt mir im ersten Moment sehr standesblind vor. Ich glaube der kann sich nicht mal vorstellen, dass es jemanden geben könnte der nicht wohlgeboren ist du trotzdem was drauf hat und was aus sich machen kann.


    Den Berliner Aufstand hatten wir in der Schule glaube ich nicht, trotz Geschichts LK. Ich kann mich mehr an die süddeutschen Aufstände erinnern (kein Wunder, wenn man in München zur Schule geht).
    Von daher mal sehr interessant was über diese Zeit zu lesen.

  • Ob das im Geschichtsunterricht behandelt wurde, weiß ich auch nicht mehr, aber da ich immer schon gern Biografien las, stolperte ich in dem verlinkten Buch aus der leider, leider eingestellten Biografien-Reihe des Heyne-Verlages einst über den "Kartätschen-Prinz", Sohn der Napoleon-Gegnerin Königin Luise und späterer Kaiser Wilhelm I. Da war die Märzrevolution Thema, denn sie brachte ihm den erwähnten "Kriegsnamen".
    Noch einmal zum Cover: Im Link sah es für mich zuerst so aus, als stünde die Frau vor einem Bücherregal. Erst, als ich das Buch in den Händen hielt, erkannte ich, dass sich die von der Frau beobachteten Geschehnisse in den Fensterscheiben spiegelten und wir so "drinnen" und "draußen", Geborgenheit und Gewalt beobachten können. Das finde ich eine geniale Idee! :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Wie alt sind eigentlich Alice und Hannes?
    Alice ist wirklich manchmal etwas "backfischig-naiv" aber wahrscheinlich weiß sie es einfach nicht besser
    Viktor repräsentiert Alles was ein Mädchen in ihrer Situation sich wünschen kann, da kann man sich auch schon mal in den Falschen verlieben

    LG Inge


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  • Ich hab das Buch anfang des Monats gelesen - nein VERSCHLUNGEN ist wohl der bessere Ausdruck, und möchte deshalb gern ein bisschen zaungasten wenns okay ist.


    Zum Cover kann ich nix sagen, weil ich das ebook gelesen habe... mit den beiden Hauptcharakteren Hannes und Alice war ich aber sofort "warm". Die beiden muss man einfach auf ihre Art mögen.


    Ich denke auch das Viktor auf den ersten Blick ein richtiger Traummann ist, aber halt nur auf den allerersten Blick, hinter der Fassade schauts ja dann doch oft anders aus.


    Bei uns im Geschichtsunterricht war das leider auch kein Thema, auch wenn ich den Begriff "Märzrevolution" kannte, konnte ich nicht erklären was damit gemeint ist, umso interessanter ist es jetzt. Nach der Lektüre des Buches kann ich plötzlich ganz viele Strassen-Namen hier aus der Umgebung zuordnen die mir vorher nix gesagt haben :)


    Um Kutte macht man sich von Anfang an Sorgen, das stimmt wirklich. Man hat immer Angst das er was saudummes tut. Hannes denkt viel mehr nach, und das macht ihn so sympathisch.

  • Im Buch bin ich zwar - leider - noch nicht sehr weit gekommen, aber trotzdem einige erste Eindrücke.


    Ob mich das Cover anspricht, da bin ich mir immer noch nicht ganz sicher. Von etwas weiter weg (also leicht undeutlich) gesehen, wirkt es auf mich eher wie das eines ... Weihnachtsbuches. :rolleyes Daß es bei genauerer Betrachtung vermutlich recht gut zum Inhalt paßt, ist mir schon bewußt. Aber die (Farb-)Wirkung auf mich ist halt eine andere.


    Als ich von den schlimmen Verhältnissen der Leute las, fragte ich mich wieder (wie so oft), ob das denn wirklich so war oder ob da - krass ausgedrückt - (Wunsch-)Vorstellungen unserer Zeit in die Vergangenheit projiziert werden.


    Hannes ist für mich nun ein etwas ungeschickter Name. In der Meindorff-Trilogie von Elisabeth Büchle gibt es einen Hannes, eine eher tragische Figur. Das spielt zwar zu Zeiten des 1. Weltkriegs, aber der Name ist mir von daher ziemlich eingeprägt und "belastet". Ich hoffe, ich kann im Verlauf des Buches besser trennen.


    Ansonsten hat der ja eine recht clevere „Geschäftsidee“. Aber ob das mit den Diebstählen auf Dauer gut geht? Da muß er nur irgend wann einmal an die falschen geraten.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier :
    ich bin grade mitten in Teil 1 der Meindorff Trilgie (es wird also tragisch :-(, ich habs mir ja fast gedacht), und die Namens-Dopplungen sind mir auch aufgefallen. Auch weil bei "Als wir unsterblich waren" von Charlie ein Kutte rumläuft :) Das waren scheinbar doch recht typische Namen bzw. Spitznamen damals...

  • @ Maharet


    Tja, der Hannes. Wenn's um den 1. WK geht, muß es irgendwo geradezu tragisch werden. Noch hast Du ja einiges vor Dir; ich bin dann auf Deine Meinung gespannt.


    Kutte - danke für den Hinweis. Jetzt weiß ich, wo ich den Namen schon mal gehört hatte.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Über Kutte bin ich auch "gestolpert",
    ich war auch sofort bei Charlies "Als wir unsterblich waren"


    Namensdopplung ist manchmal wirklich ein Problem in Büchern weil die Charaktere dann schon so vorbelastet sind


    Gute Frage, keine Ahnung wofür Kutte steht

    LG Inge


    Ryle hira - Life is what it is


    Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore


  • Für mich ist "Berlin Feuerland" das erste Buch von Titus Müller was ich lese. Deswegen war ich schon sehr gespannt darauf, wie es mir wohl gefallen wird. Das Cover hat mich jetzt auf den ersten Blick auch nicht so angesprochen. Die Farben finde ich persönlich nicht so schön. Aber wenn man es genauer betrachtete und die Spiegelungen sieht, wirkt es dann doch ganz interessant.


    Ich bin total schnell in die Geschichte reingekommen. Das Buch liest sich wirklich sehr angenehm und flüssig. Und was ich ganz besonders toll finde: alles ist so anschaulich und lebhaft beschrieben. Ich fühle mich, wie wenn ich mitten dabei wäre und durch Berlin spazieren würde. Ich kann alles so vor meinen inneren Augen sehen und riechen und spüren. Das finde ich richtig toll.
    Hannes habe ich gleich von Anfang an gerne gemocht. Er ist mir total sympathisch. Alice kann ich noch nicht so richtig einfschätzen. Sie ist anscheinend schon einen recht verwöhnte junge Dame. Andererseits scheint sie auch wirklich hilfsbereit zu sein und sich echt für die Armut der Leute zu interessieren. Ich bin ja mal neugierig, wie sich die Beziehung zwischen den beiden noch entwickeln wird..
    Ganz süß finde ich ja ihren Spitznamen: "Pferdchen" Das gefällt mir. :-)


    Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die Märzrevolution bei uns in der Schule ein großes Thema war. Ich kannte bis jetzt nur den Begriff. Aber deswegen mag ich historische Romane auch so gerne, weil man so oft etwas daraus lernen kann. Und ich bin nun schon richtig gespannt darauf, wie es mit den Aufständen weiter geht.

  • Nach dem ersten Abschnitt bin ich recht angetan von der Geschichte. Vor einigen Monaten habe ich schon Richard Dübells Ansicht von der Zeit gelesen, sodass mir die Beschreibungen der Lebensumstände und die ärmlichen Verhältnisse der Menschen schon "vertraut" waren. Ich fand die Idee (Titus, das hast du dir hoffentlich ausgedacht) mit den Führungen durch das Feuerland klasse. "Da waren ein paar Damen, die sich gruseln wollten."


    Alice kommt nun aus einer ganz anderen Gesellschaftsschicht und will offenbar ihre Kraft einsetzen, um die Verhältnisse zu verbessern. Ihr Victor wird sehr unsympathisch dargestellt.


    Julius wird ja auch noch einiges an Arbeit bekommen. Seine Idee mit dem Zaun ums Schloss ist gar nicht so blöd. Aber das können sie ja noch wissen. Jetzt ist es einfach nur eine hässliche Vorstellung.


    Nach nur einem Abschnitt bin ich jetzt gespannt, wohin die Reise geht. 1848 war ja ein wegweisendes Jahr für Deutschland.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Als ich von den schlimmen Verhältnissen der Leute las, fragte ich mich wieder (wie so oft), ob das denn wirklich so war oder ob da - krass ausgedrückt - (Wunsch-)Vorstellungen unserer Zeit in die Vergangenheit projiziert werden.


    Ich fürchte, es war so schlimm. Die sogenannten Wülcknitzschen Familienhäuser, die auf den ersten Romanseiten beschrieben werden, gab es wirklich, und das Elend in ihnen ist recht genau überliefert. Auch die Probleme mit Typhus, Suff und Perspektivlosigkeit sind authentisch für diese Zeit, ganz neu kam damals der Begriff Pauperismus auf, Massenarmut. Aber ich will nicht zuviel Vorwegnehmen, die Gründe für die massive Arbeitslosigkeit und die geringen Chancen, aus ihr zu entkommen, werden im Roman noch Thema.


    Liebe Grüße,


    Titus