Alice würde durch die Ehe mit dem adeligen Offizier gesellschaftlich aufsteigen, Hannes durch die Ehe mit der bürgerlichen Alice. Da müsste er für ihre Zwänge mehr Verständnis haben.
'Berlin Feuerland' - Seiten 152 - 220 (Kap. 14 - 20)
-
-
Zitat
Original von LeseBär
Das Gespräch mit von Humboldt war sehr aufschlussreich und wohlbedacht. Und der Papagei gefällt mir auch.Den hab ich mir nicht ausgedacht. Bei Humboldt stimmt eigentlich alles, das Haus, die Einrichtung, der Diener, der Papagei. Und etliche seiner Aussagen.
ZitatOriginal von LeseBär
Auf Seite 171, unten, ist mir noch ein kleiner Fehler aufgefallen:Vielen Dank! Wird für die nächste Auflage korrigiert.
Herzlich,
Titus
-
Zitat
Original von beowulf
Alice würde durch die Ehe mit dem adeligen Offizier gesellschaftlich aufsteigen, Hannes durch die Ehe mit der bürgerlichen Alice. Da müsste er für ihre Zwänge mehr Verständnis haben.
In dem Fall lässt er sich von seinen Gefühlen leiten und hat für konventionelle Zwänge keinen Sinn. Ein einfacher Arbeiter kann sich vielleicht auch nur schwer in die komplizierte Welt der höheren Stände reindenken.
Insofern nehm ich ihm seine Reaktion durchaus ab.Für Alice war es in diesem Fall auch gar kein Zwang - im Gegenteil: Sie hält das Treffen mit Victor vor ihren Eltern geheim.
-
Zitat
Original von beowulf
Alice würde durch die Ehe mit dem adeligen Offizier gesellschaftlich aufsteigen, Hannes durch die Ehe mit der bürgerlichen Alice. Da müsste er für ihre Zwänge mehr Verständnis haben.
Ich schätze, vor allem in der ersten Verliebtheit hat man für so profane Dinge wie "gesellschaftliche Zwänge" eher wenig übrig bzw. denkt kaum bis gar nicht daran. -
Das mag sein- aber in der ersten Eifersucht gleich alles fahren lassen?
-
"Gesellschaftliche Zwänge beachten" ist eine rationale Denkweise/Handlung. Er handelt aber eher irrational.
-
War ja klar, dass Hannes den Alice und Viktor während dem Opernbesuch über den Weg läuft.
Seine Reaktion kann ich aber sehr gut nachvollziehen, klar, dass er da sinksauer ist.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat mich allerdings, im Gegensatz zum Rest vom Buch, noch nicht so ganz gepackt.Den Besuch von Julius bei Alexander von Humboldt fand ich auch echt toll!
Viktor ist ja wirklich ein echt übler Zeitgenosse, ich frage mich, was er überhaupt von Alice will, wahrscheinlich ist sie nur ein netter Zeitvertreib, bis er sich ne reiche Witwe oder so angelt, um seine Spielschulden bezaheln zu können.
-
Zitat
Original von beowulf
Das mag sein- aber in der ersten Eifersucht gleich alles fahren lassen?
Er braucht halt einen Anstupser, der ihn wieder auf die richtige Bahn lenkt.Und dramaturgisch muss es ja auch einen Aufhänger geben, weshalb er sich Kutte nun doch anschließt.
-
Den Besuch Minutolis bei von Humboldt fand ich ausgesprochen interessant. Leider hat es ihm ja nicht so viel gebracht und ein Patentrezept, um die Unruhen noch in den Griff zu bekommen, gibt es ja wohl nicht, solange der König keine Zugeständnisse machen will.
Dass Hannes Victor und Alice zusammen sieht, war leider genauso vorhersehbar wie seine Reaktion darauf. Jetzt müssten Hannes und Alice eigentlich miteinander reden, aber dazu wird es sicher nicht so schnell kommen. Das Gedicht fand ich toll platziert!
Viktor ist echt ein unangenehmer Typ. Ich würde auch mal schwer bezweifeln, dass er echte, tiefe Gefühle für Alice hegt.
-
Zitat
Original von Titus Müller
Hallo Eskalina,das war für mich auch verblüffend, dass es den Begriff schon gab. (Er ist mir bei Stadtbeschreibungen von Berlin aus der damaligen Zeit begegnet.) Andererseits kann ich das ja nicht jedem Leser erzählen, insofern war es vielleicht auch die falsche Entscheidung, ihn mit ins Buch aufzunehmen. Hm.
Dein Gefühl ist richtig. Das Gedicht stammt von einem Flugblatt von 1848. Ich liebe es, solche Originale mit in den Roman zu schmuggeln.
Herzlich,
Titus
Da ich den Roman gerade lese, bin ich auch darüber gestolpert. Habe hier dann nachgeschaut und danke für die Erklärung.