Hier kann zu den Seiten 221 - 304 (Kap. 21 - 27) geschrieben werden.
'Berlin Feuerland' - Seiten 221 - 304 (Kap. 21 - 27)
-
-
Julius traut sich im Schloß tatsächlich seine Karriere zu riskieren.
Er gefällt mir immer mehr, genau wie von Pfuel, der in diesem Abschnitt ja auch deutlicher beleuchtet wird. Auch von Pfuel ist eher Pragmatiker und sieht, dass man mit Härte mehr kaputt macht als man sich Respekt verschaffen kann.
Der Konflikt zwischen ihm und dem Prinzen von Preußen ist ja echt heftig, vor allem, dass der König nicht klar Stellung bezieht und seinen Bruder in die Schranken weist finde ich schlimm.Schön fand ich die Szene mit dem Gassenjungen und dem Grafensohn, da sieht man mal wieder, dass manche Menschen andere nicht als Menschen sehen, sondern als minderwertige Wesen, weil sie einfach weniger als sie selbst haben.
Hannes Schnitzeljagd für Alice im Schloß fand ich toll. Und Ludwig hat mir auch gut gefallen mit seiner Hilfe für Hannes.
Die Versammlung am Ende des Abschnitts eskaliert, weil wohl irgendwelche Intriganten auf beiden Seiten die Aggressionen schüren. Ich glaube auf beiden Seiten gibt es Menschen,die nur ihren Profit aus der Situation ziehen wollen.
Aus Nepomuk werde ich nicht schlau. Vermutlich versucht er für die Franzosen die Situation in Berlin hochzuschaukeln. Wer weiß schon was es denen bringt, wenn in Berlin ein Aufstand tobt und evtl. der König ums Leben kommt. Da kann man sicher wieder irgendwelche Territorien für sich erobern, weil keiner mit einem Angriff von dieser Seite rechnet.
-
Hannes gefällt mir immer mehr. Die Schnitzeljagd, die er für Alice auf die Beine stellt ist so süß von der Idee her. Und da merkt man auch noch einmal deutlich den Gegensatz von Hannes zu Viktor: so etwas fantasiereiches und lustiges hätte sich Viktor niemals einfallen lassen um das Herz von Alice zu gewinnen.
Zum Glück lässt sich Hannes auch nicht dazu überreden, für das Preußische Militär als Spion im Feuerland tätig zu sein. Da hatte ich schon mal kurz die Befürchtung Hannes würde einknicken und sich dazu bereit erklären. Aber er bleibt standhaft. Genauso wie zum Ende dieses Abschnittes, als er erklärt, er stehe auf der Seite der Aufständischen, würde aber kein Gewehr in die Hand nehmen und schießen. Das fand ich auch ganz toll. Er versucht lieber auf andere Weise nützlich zu sein und sucht nach einem schnellen Rückzugsweg über die Dächer.
Von Pfuel wird bis jetzt ja auch recht sympathisch dargestellt. Er möchte die Konfrontation zwischen den Bürgern und dem Militär entschärfen. Aber der Prinz von Preußen lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Da sollte der König wirklich eindeutiger Stellung beziehen und die Grenzen feststecken.
Das Buch liest sich im Moment sehr fesselnd und spannend. Nun wird es dann wohl bald zum großen Knall und zum endgültigen Aufstand kommen. Ich hoffe mal, Hannes, Kutte und Alice kommen heil dabei heraus.
-
Ich mag einfach nur lesen, lesen, lesen, damit ich weiß, wie es weitergeht.
Diese politischen Winkelzüge und die militärischen Schachzüge finde ich sehr interessant.
Die Figuren sind allesamt spannend gezeichnet.Vielleicht schreibe ich später mehr, jetzt mag ich :lesend.
-
Der König und sein Bruder. Was ist das eigentlich für eine seltsame Beziehung? Der eine trotzt rum und verbockt vieles und sein Bruder schließt davor nur die Augen, statt ihn zur Räson zu rufen und ihn in seine Schranken zu weissen?
Hannes Schnitzeljagd fand ich klasse, aber auch, dass Ludwig sein Verbündeter im Kampf um Alice ist. Hätte ich ihm gar nicht zugetraut.
Nepomuk ist mir immer noch ein Rätsel. Jetzt bildet er schon Rebellen aus, ist auf der Flucht und wohl meist den Verfolgern einen Schritt voraus. Die Idee mit den Fischen hat mich dann doch überrascht.
Interessant fand ich die Geschichte der Dobermänner. War mir jetzt noch neu, so als Katzenfan :grin.
-
Die unterschiedlichen politischen Ansichten sind sehr interessant dargestellt und schnell wird aus heutiger Sicht klar, welche Lösung die Beste ist. Dass das damals komplett verschieden gesehen wurde, macht die Situation so brenzlig.
Spannend zu sehen, dass es bei einigen schon so moderne Denkansätze zur Lösung des Konflikts gab, bzw. eine humane Sicht auf die realen Verhältnisse. Ich denke, dass der König wahrscheinlich in einem Elfenbeinturm gelebt hat und wahrscheinlich die wahren Verhältnisse in Feuerland gar nicht kannte, oder dass ihm seine Berater nicht immer die Realität geschildert haben?
Es gefällt mir gut, dass Alice und ihr Stand zwischen den beiden Männern nicht zu sehr im Vordergrund stehen, sondern sich wie selbstverständlich in die Geschichte einpassen.
Beide Männer stehen für komplett unterschiedliche soziale Verhältnisse und über sie bekommt man einen deutlicheren Blick auf die großen Unterschiede zwischen der armen und den reichen Bevölkerung... -
Zitat
Hannes Schnitzeljagd für Alice im Schloß fand ich toll
Ach, das war wirklich schön
Wie kann man dich da nicht in ihn verliebenWobei ich wirklich nicht weiß ob Alice im Feuerland glücklich werden würde
Würde sie sich an solch einfache Verhältnisse anpassen können?
Würden ihre Eltern sie komplett verstoßen?
Wie würde Hannes sein Geld verdienen?ZitatAus Nepomuk werde ich nicht schlau. Vermutlich versucht er für die Franzosen die Situation in Berlin hochzuschaukeln. Wer weiß schon was es denen bringt, wenn in Berlin ein Aufstand tobt und evtl. der König ums Leben kommt. Da kann man sicher wieder irgendwelche Territorien für sich erobern, weil keiner mit einem Angriff von dieser Seite rechnet.
Ja, eindeutig Doppelagent, sogar mehr, er arbeitet für die Franzosen, für Minutoli und für die Aufständigen und in seine eigene Tasche
Aber seine genau Rolle habe ich auch noch nicht durchschautAber schlau, das ist er , keine Frage
-
Ich glaube, der Nepomuk arbeitet hauptsächlich für sich. Es ist es ja sicher gewesen, der anfangs der Erschießung entkam, in dem er das Angebot für das Militär zu arbeiten bekommen hat. Und da hat er schon (ganz schön abgebrüht) gleich von einer "Preiserhöhung" gesprochen. Der arbeitet für niemanden freiwillig gern, sondern schaut nur, was für ihn dabei herausspringt und ihm ist es egal, wer ihn bezahlt.
-
Wenn ich ganz ehrlich sein darf: Mir gefiel/gefällt das Buch sehr, aber ich konzentrierte mich in erster Linie auf Alice und die sie betreffenden Konflikte und in zweiter auf den politischen Hintergrund (der ist selbstverständlich von größerer Bedeutung, war mir aber aus der erwähnten Biografie bereits in groben Zügen bekannt). Nepomuk und seine tatsächliche Einordnung als "Guter" oder "Böser" und die Frage, für welche Seite oder wieviele Seiten er nun tatsächlich als Agent tätig ist - das hab ich irgendwo "am Rand abgestellt"
-
S. 225 „Freund des Königs“. Da fiel mir unwillkürlich, Ostern war ja gerade erst, die Passion ein, in der die Juden dem Pilatus drohten, er sei kein „Freund des Kaisers“ mehr, wenn er Jesus nicht kreuzigen würde. In einem Buch las ich kürzlich, was es bedeuten würde, kein „Freund des Kaisers“ mehr zu sein. Daran mußte ich hier denken, und im weiteren des Buches, daß es anscheinend auch im 19. Jahrhundert noch nicht unbedingt gut war, kein „Freund des Königs“ zu sein. Manches, wie gesagt, ändert sich nie.
Apropos ändert sich nie. S. 234, (...) und die Reichen waren clever genug gewesen, die Aktien wieder zu verkaufen.
Auch dazu finden sich in neuerer Zeit genügend analoge Beispiele.S. 246, bei der „modernen Lokomotive“ mußte ich denn doch grinsen. Gut, auch der Adler war mal modern, und das war damals gerade mal dreizehn Jahr her, aber trotzdem. Die Vorstellung, die damaligen Maschinen als „modern“ zu bezeichnen, ist seltsam. Noch seltsamer der Gedanke, daß die Menschen die wirklich als modern erlebt und empfunden haben!
S. 263 „Kartätschenhagel“. Da rumort es im Gedächtnis, da kommt ein Begriff an die Oberfläche. „Kartätschenprinz“ - irgend einer hieß so, aber ich weiß nicht mehr, welcher. Ob etwa? Tatsächlich, Wilhelm I. wr der Kartätschenprinz! Also irgend etwas muß es in der Schule doch über die 1848er Revolution gegeben haben, denn zumindest dieser „Spitzname“ ist mir von da hängengeblieben.
Hast Kutte (S. 289) also doch recht behalten, daß man von diesen Tagen später im Schulunterricht lernen würde.Julius von Minutoli und Ernst von Pfuel sind sympathische Figuren, die über den Tellerrand hinaus denken und Zusammenhänge sehen können. Leider gab (und gibt) es von solchen Menschen viel zu wenige. Und wenn, erfahren sie viel Widerstand (wie hier) oder haben nicht genügend zu sagen.
Das Gespräch beim König war sehr interessant. Immer wieder tauchen Namen auf, die mir zwar ein Begriff sind - aber meist nicht mehr.
Die Schnitzeljagd ist eine Idee, wie sie vermutlich nur von Hannes stammen kann. Und daß Alices Bruder das unterstützt, läßt auch einiges vermuten.
Der Zusammenstoß zwischen dem Prinzen von Preußen und von Pfuel vor dem Schloß war heftig. Besonnenheit siegt über Leichtsinn. Vorerst.
Die Barrikaden erden errichtet - und es geht „richtig los“.
-
Zitat
Original von SiCollier
S. 263 „Kartätschenhagel“. Da rumort es im Gedächtnis, da kommt ein Begriff an die Oberfläche. „Kartätschenprinz“ - irgend einer hieß so, aber ich weiß nicht mehr, welcher. Ob etwa? Tatsächlich, Wilhelm I. wr der Kartätschenprinz!Danke für den Hinweis! Dank des Nachverfolgen des Links weiß ich nun auch, was ich mir unter einem "Kartätschenhagel" vorzustellen habe (mir war dieses Wort absolut nicht bekannt).
Der Aufstand nimmt immer weiter Formen an und es wird brisanter. Ernst von Pfuel wird ausgebootet, das Militär zittert vor General von Prittwitz. Der scheint ja ein kompromissloser Befehlshaber zu sein. Wie das wohl ausgehen mag?
Die Szene, in der von Pfuel sich einen Machtkampf mit dem Prinzen liefert, fand ich gelungen. Er handelt besonnen und lässt sich nicht von wildem Aktionismus leiten. Die Stärke, einfach vor einer bewaffneten und abschussbereiten Kompanie stehenzubleiben, muss man erstmal aufbringen.Hannes' Schnitzeljagd war klasse - vor allem, weil alle mitspielen, selbst Alices Mutter (wenn auch etwas widerwillig). Hannes bringt Alice mit Sicherheit mehr Lebensfreude als Victor mit seinen Gesellschaften. Von Victor war in diesem Abschnitt nichts zu lesen - ist das nun gut oder schlecht?
Kutte ist nach wie vor voller Tatendrang dabei. Zum Glück lässt er sich von Hannes noch ein bisschen beschwichtigen, aber wie lange noch?
Außerdem ist er bereits in Kontakt mit Nepomuk getreten. Dieser handelt tatsächlich in erster Linie für sein Wohlergehen. Die stinkenden Fische mitzunehmen war wirklich raffiniert! Er weiß einfach, wie man sich aus brenzligen Situationen befreit, ohne Rücksicht auf andere zu nehmen. Ein übler Zeitgenosse.Und noch ein kleiner Fehler auf Seite 233 im zweiten Absatz:
Zitat[...] bemerkten sie einen Raubvögel [...]