Schreibwettbewerb April/Mai 2015 - Thema: "Wer bin ich?"

  • Thema April 2015:


    "Wer bin ich?"


    Vom 01. bis 30. April 2015 - 18:00 Uhr könnt Ihr uns Eure Beiträge für den Schreibwettbewerb April 2015 zu o.g. Thema per Email an schreibwettbewerb@buechereule.de zukommen lassen. Euer Beitrag wird von uns dann anonym am 1. Mai eingestellt. Den Ablauf und die Regeln könnt Ihr hier noch einmal nachlesen.


    Bitte achtet darauf, nicht mehr als 500 Wörter zu verwenden. Jeder Beitrag mit mehr als 500 Wörtern wird nicht zum Wettbewerb zugelassen!



    Achtung: Achtet bitte auf die Änderungen! Annahmeschluß ist ab sofort immer am Monatsletzten um 18:00 Uhr und die e-mail Adresse hat sich wie folgt geändert - schreibwettbewerb@buechereule.de

  • von Sinela



    Hell glitzerte die Wasseroberfläche des Sees in der Sonne. Vom leichten Sommerwind getrieben, rollten kleine Wellen an das Ufer, an dem eine junge Frau saß und gedankenverloren in die Weite schaute. Schon seit Stunden saß sie hier, bekam von ihrer Umwelt nichts mit. Viele Fragen, die ihr niemand beantworten konnte, beschäftigten sie: „Wer bin ich? Woher komme ich? Wie bin ich an diesen Ort gekommen? “ Man hatte sie vor zwei Wochen im Wald herumirrend gefunden, die Kleidung völlig zerrissen, eine große Wunde am Hinterkopf, die stark blutete. Der Förster hatte sie sofort ins Krankenhaus gebracht, wo sie gleich versorgt worden war, aber auf die Fragen nach ihrem Namen wusste sie keine Antwort. Der Arzt murmelte was von Amnesie wegen des Schlags auf den Kopf, versuchte sie zu beruhigen, dass das Gedächtnis bestimmt wiederkommen würde. Nur wann? Ein tiefer Seufzer entfuhr ihr. Wann, wann, wann nur?


    Auf der nahegelegenen Uferpromenade standen zwei Männer und beobachteten die junge Frau.
    „Du hast Mist gebaut Jannik. Es sollte keine Zeugen geben, warum also lebt Maike noch?“
    „Es war … wie soll ich …?“
    „Hör auf zu stottern und sag mir die Wahrheit. Keine Ausflüchte, sonst werde ich sauer!“
    „Ich habe die Familie Maier wie vom Chef befohlen eliminiert, Maike habe ich niedergeschlagen und mitgenommen. Ich dachte, bevor sie stirbt, kann sie mir noch ein wenig Freude bereiten, sie ist doch eine so schöne Frau.“
    „Das darf doch nicht wahr sein! Wieso denkst du nur immer mit deinem Schwanz und nicht mit deinem Hirn? Ach, ich vergaß, du hast ja keines. Weiter!“
    „Ne, so war es doch nicht, ich ...“
    „Weiter!“
    „Na ja, im Wald hat sie mir einen Tritt zwischen die Beine verpasst, ich bin umgefallen und sie konnte mir entkommen.“
    „Ich glaube das einfach nicht, wie kann man nur so dämlich sein? Wie auch immer, du hast noch eine Chance, deine letzte, das schwöre ich dir – geh hin und bringe den Job zu Ende!“
    Jannik nickte.
    „Ich werde den Chef nicht enttäuschen.“


    Tiefe Dunkelheit hüllte das Land ein. Die Menschen schliefen, auch Maike, die in einer Pension in der Nähe des Sees ein Zimmer bewohnte. Wegen der Hitze war das Fenster geöffnet, was Jannik sehr zupass kam. Er stellte die Leiter, der er sich tagsüber organisiert hatte, an die Hauswand und kletterte, jedes Geräusch vermeidend. langsam nach oben. Vorsichtig kletterte der Mann in das Zimmer und näherte sich dem Bett. Er griff in die Jackentasche und holte die Pistole mit dem Schalldämpfer hervor. Mit einem bedauernden Blick richtete er sie auf die im Bett liegende Frau und drückte ab. Ein kurzes Erzittern des Körpers, dann war es vorbei. Yannik wischte die Pistole ab, ließ sie auf den Boden fallen und verließ das Zimmer auf dem gleichen Weg, auf dem er es betreten hatte. Der Chef würde diesmal zufrieden mit ihm sein.

  • von Marlowe



    Zehn Masken habe ich
    in meinem Schrank
    nach Bedarf sortiert
    ein elfter Haken ist leer
    diese Maske
    trage ich vor meinem Gesicht


    Es ist die
    die ich am häufigsten trage
    die mit dem besten Sitz
    und ohne Frage
    ihr nehmt sie mir ab


    Mein Gesicht zu verlieren
    kenne ich nicht
    alles nur Maske
    so sehr mein Gegenüber
    sich auch bemüht
    er erkennt mich nicht


    Zehn Masken habe ich
    in der Tasche
    durcheinander
    gut gemischt
    ich greife zu
    setze auf
    angepasst jeder Lage
    wie ein Chamälion


    Zuweilen wirft mir jemand
    eine Maske zu
    ich fange sie
    setze sie auf meine
    gebe ihm das Gefühl
    mich zu kennen
    doch nehme ich beide ab
    Gott was wird der rennen


    Ich lache in mich hinein
    in meinen inneren Spiegel
    und ernst schaue ich aus

  • von beisswenger



    Die Uhr tickt.


    Noch 30 Minuten.

    Soll ich mir das antun? Natürlich, der SWB darf nicht sterben. Niemals. Über was schreibe ich? Keine Ahnung. Kurz und knackig muss es sein, schließlich will ich nicht Letzter werden. Klar, sie tun immer so und betonen nachsichtig, Verlieren sei nicht so schlimm. Pustekuchen, über den Loser schütten sie Hohn und Spott aus. Bestenfalls hagelt es Mitleid. Und hinter den Kulissen wirst du gerupft. Dann solltest du dich 4 Wochen nicht blicken lassen. Mindestens. Ob das Federkleid nachwächst? Nein, eine kahle Stelle bleibt immer. Und überhaupt: Es gewinnen sowieso meistens A oder C. Und stets triumphieren die beiden so uneitel, darüber könnte ich jedes Mal ausflippen. C ist eine ganz besondere Marke. Ständig heult sie mir vor, ihr falle nichts ein. Und schwuppdiwupp zaubert sie ein Ass aus dem Ärmel. Wie vor Urzeiten meine Kommilitonin, der ich den Stoff erklären musste, weil sie ihn scheinbar nicht kapiert hatte, doch letztendlich heimste sie die 1 ein. Die Welt ist ungerecht. Sonnenkinder werden mit tollen Ideen zugeschissen, während ich ständig auf der Leitung stehe.


    Noch 20 Minuten.


    Manchmal pupsen auch Eulenautoren eine Geschichte aus. Dass sie es auch nicht besser können, hat der letzte Weihnachtskalender offenbart. Haben sie sich etwa mit Ruhm bekleckert? Keineswegs, selbst sie hätten sich mehr Mühe geben können. Vor allem B., dieser Großkotz und Tunichtgut! Genugtuung? Aber ja, doch das hilft mir jetzt nicht weiter. Was schreibe ich, ohne dass sie sofort erraten, wer ich bin? Beim letzten Mal wusste jeder, dass ich diesen Sermon verzapft habe. Immerhin konnte ich einen Platz im Mittelfeld ergattern.


    Noch 15 Minuten.

    Jetzt könnte mir mal was einfallen. Irgendwas Besonderes. Ich will auch mal auf dem Treppchen stehen. Wenigstens würde W., der Grantler nicht über mich herfallen. Niemand kann es ihm rechtmachen. Ständig trommelt er im Eulenland herum und schreit: Der SWB ist tot! Was für ein Typ. Aber die Frauen lieben ihn. Versteht einer die Weiber? Junge, konzentriere dich. Hau rein, von nichts kommt nichts.


    Noch 10 Minuten.


    Wer hat dieses blöde Thema ausgewählt? Egal, Schwamm drüber, wer bin ich … und wenn ja, wie viele? Was für ein bescheuerter Titel. Korrekt müsste er heißen: „Bin ich? Und wenn ja, wie viele“. Man kann die Frage, wer und ob ich bin nicht miteinander verknüpfen. Bin ich ein Klugscheißer? Mitnichten, Prechtl ist ein Mistkerl! Und keiner merkt mal wieder, dass sogar Philosophen Müll auskotzen.


    Noch 5 Minuten.


    Bin ich ein Mörder? Ein Vergewaltiger? Ein Mann mit 5 Köpfen? Ne, Selbstzerfleischung wäre ein besseres Thema, meinte A. Und der weiß es oft besser. Leider. Verflucht, die Zeit, die Zeit …


    … noch 30 Sekunden.


    Was schreib ich bloß?


    18:00 Uhr. Over, aus, rien ne va plus! Glück gehabt, wieder mal um den letzten Platz herumgekommen. Darauf ein Bierchen!

  • von Lese-rina



    Die neue Anzeige fiel Anne sofort auf, als sie die Website öffnete. „Projekt Restart – heute beginnt Ihr neues Leben“ stand dort in geschwungener Schrift zu lesen, auffällig anders im Gewühle der überquellenden und farbenfrohen Werbeanzeigen. Interessiert klickte sie auf den zugehörigen Link. Die Homepage war ebenso schlicht gehalten. In einem Trailer erzählten verschiedene Personen von ihrem neuen Leben nach dem Restart. „Gerade im Alter lohnt sich ein Restart, ich kann die ganze Welt nochmal neu entdecken“, schwärmte ein älterer Herr mit grauen Schläfen. Eine junge Frau berichtete von ihrem Leben „ohne Belastungen der Kindheit“ und ein Sportler hielt seine Goldmedaille in die Kamera. „Die habe ich Restart zu verdanken, denn jetzt endlich kann ich ohne mentale Belastungen laufen!“ Neugierig geworden klickte Anne auf den Link zur Kontaktaufnahme.


    Eine strahlende Mitarbeiterin stellte ihr schon am nächsten Tag das Projekt vor. „Stellen Sie sich vor, Sie haben die Möglichkeit, Ihr Leben von vorne zu beginnen. Nochmal neu anfangen, ihre innersten Wünsche erfüllen! Ist das nicht ein wahrgewordener Traum?“ fragte sie, ohne auf eine Antwort zu warten. „Keine Sorge – das Verfahren ist technisch ausgereift. Sie bekommen eine Narkose und währenddessen löschen wir ihre Erinnerungen. Sie erwachen als neuer Mensch! Eine Art Formatieren Ihres Gehirns.“ Die Mitarbeiterin, deren Namen Anne bereits wieder vergessen hatte, lachte schrill. „Körperliche Fähigkeiten und ihr Sachwissen bleiben dabei erhalten“, fuhr sie beruhigend fort. „Selbstverständlich kümmern wir uns auch um ein entsprechendes Umfeld. Was hilft es schon, wenn Sie einen Restart durchführen und dann wieder in Ihr altes Leben rutschen?“ Wieder das unnatürliche Lachen. „Komplette Rundumversorgung!“ Ihre Begeisterung ließ etwas nach und leiser fuhr sie fort: „Natürlich hat ein neues Leben seinen Preis! Aber dafür bekommen Sie auch einen kompletten Neustart.“


    Anne schluckte. Am Geld würde es nicht scheitern, aber wollte sie das? Ein neues Leben? Es hörte sich fantastisch an. Endlich die ganze Mühsal ihrer bisherigen Jahre hinter sich lassen, die bitteren Erfahrungen einfach vergessen. Aber all die schönen Erinnerungen? Als hätte ihr Gegenüber ihre Gedanken gelesen, fuhr diese fort: „Vergessen Sie die Vergangenheit, die belastet uns doch nur! Entscheidend ist die Zukunft!“ Ein gutaussehender junger Mann betrat den Raum und setzte sich zu ihnen. „Ich war vor einem halben Jahr einer der ersten Restart-Kunden und so ein tolles Leben hatte ich sicher nicht erwartet“, erzählte er und als Anne nachhackte, ob er sein altes Leben denn nicht vermisse, erklärte er überzeugt: „Nein, keine Spur! So schön kann es nicht gewesen sein, denn sonst hätte ich Restart doch nicht durchgeführt.“ Diese Argumentation klang einleuchtend und Anne verließ nach einer weiteren halben Stunde aufgewühlt die Firma. Die abschließenden Worte „Warten Sie nicht zu lange! Ihr neues Leben wartet!“ hallten in ihr nach.


    Selbst nach einigen Tagen Grübelns war Anne noch zu keiner Entscheidung gekommen. Immer wieder rief sie die internen Seiten von Restart auf und mehr als einmal schwebte ihr Finger über den Link zur erneuten Kontaktaufnahme. Wollte sie ihr bisheriges Leben hinter sich lassen? Und würde sie danach noch die gleiche sein? Noch wusste Anne keine Antwort.

  • von Inkslinger



    Das Licht ist viel zu grell. Ich kneife meine Augen zu. Ich hätte sie doch noch nicht öffnen sollen. Wo ist die angenehme, traumlose Schwärze, in der ich noch vor wenigen Augenblicken geschwommen bin? Es war irgendwie beruhigend, nichts zu hören und nichts zu sehen außer den eigenen Gedanken.


    Ich hebe mühsam meinen Arm, schirme die Augen mit der Hand ab und unternehme einen neuen Versuch. Jetzt geht es schon etwas besser. Meine empfindlichen Pupillen stumpfen langsam ab. Ich zähle bis siebenundfünfzig. Plötzlich kommt eine weißgekleidete Furie ins Zimmer.


    „Och, Hallöchen! Sind wir aufgewacht? Na, das ist ja fein.“
    Wo bin ich hier bloß gelandet?
    „Sie sind im Krankenhaus. Scheint ja eine wilde Nacht gewesen zu sein, mein Bester.“
    Meine Zunge ist bleischwer und pelzig. Sie nimmt den ganzen vorhandenen Platz in meinem Mund ein. Ich schiebe sie zur Seite und murmel: „Wie bin ich hierher gekommen? Wieso bin ich hier?“


    Die flotte Karin (Danke Gott für Namensschilder!) scheint Erfahrung im Umgang mit dem Wollsocken-Zungen-Syndrom zu haben, denn sie hat mich verstanden.
    „Mit'm Taxi. Der Fahrer hat Sie letzte Nacht auf'm Bordstein gefunden. Verwirrt und verunreinigt. Sie hatten keinen Ausweis bei sich, deswegen sind Sie hier.“


    Mein zermartertes Gehirn spuckt einen Gedanken aus.
    „Ich werde wegen Ausweis-Vergessens behandelt?“
    Ein hässliches, röhrendes Lachen bringt die Stille zum Platzen.
    „Oh Mann, was sind Sie denn für ein Vogel? Komiker oder was?“
    Nachdenklich lege ich den Kopf schief.
    „Keine Ahnung. Kann mich nicht erinnern.“


    Karin haut mir kumpelhaft auf den Oberschenkel.
    „Ach, das wird schon wieder. Einer der Ärzte, die hier letzte Nacht Dienst hatten, hat sie erkannt und auf unsere Spezialstation verlegen lassen.“
    Sie kringelt sich fast vor meinem Krankenbett.
    Bin ich hier in einer Irrenanstalt gelandet, wo das Personal mit den Patienten um den Titel der Miss und Mister Crazy wetteifert?
    „Reden Sie mit den anderen Patienten, dann kommt es Ihnen schon noch.“
    Schon ist sie wieder verschwunden.


    Ich liege rum und überprüfe meine Beschwerden. Alles scheint intakt zu sein. Außer mein Kopf, der tut höllisch weh und ist total leer. Vereinzelte Fragmente fegen hindurch. Klassenräume, Frauen in Leidenschaft um mich geklammert, Bars mit bärigen Kerlen. Bin ich etwa ein Lehrer?
    Ich wühle in dem Schutt meines Gehirns nach meinem Namen oder irgendetwas anderem, was mich ausmacht. Aber ich finde nichts.


    Irgendwann döse ich ein und als ich wieder aufwache stehen zwei langhaarige Zombies neben meinem Bett.
    „Mmmmpfl Dummpl, hä?“
    Na toll, noch eine Wollsocken-Zunge.
    Der zweite Besucher erklärt: „Er hat gesagt, er findet dich endgeil. Durch dich ist er an die Musik gekommen. Du bist sein Idol, Mann!“
    Interessant.
    „Wer bin ich denn?“


    Die beiden gucken sich mit großen Augen an.
    „Also ist es wahr, was sie im TV sagen! Der Rockgott Furby hat gestern den Rekord gebrochen! Fünfundzwanzig Bars mit einem Mindestverzehr von drei Drinks in einer Stunde!“
    Grinsend hebt er seine Hand, sowohl Zeige- und kleiner Finger ausgestreckt. Dazu schüttelt er sein strähniges Haar und grölt: „Metal!“

  • von Johanna



    Ich war ein Haudegen.


    Durfte die schönsten Frauen lieben und diese mich. Um die schönste und liebste beneidet mich noch heute der bekannteste Buchhändler der Republik.


    So verwunderlich war das aber nicht, konnte doch kaum eine meinem Charme, meinem Aussehen, vor allem meinem Lächeln, diesem betörenden Lächeln, widerstehen.


    Ich hatte sie alle, indische Prinzessinnen die nicht genug von mir bekamen und noch einen und noch einen wollten, Piratinnen fühlten sich mir zugeneigt. Edle Damen, Sängerinnen, Rinderzüchterinnen und königliche Mündel waren darunter.


    Na gut, einmal trug mein kleiner Bruder den Sieg davon, aber das ist nebensächlich. Der wahre Held war ich.


    Meist war mir ein gutes Ende beschieden, aber manchmal mußte ich auch unbequeme Tode sterben.


    Elendig ließ man mich einmal in meinen Stiefeln verrecken. Unzumutbar, kann ich nur sagen. Jedenfalls war ich ein Held dabei, wenigstens etwas.


    Beruflich war ich ziemlich aktiv, war ich doch ein berühmter Boxer, der auch dabei seine Manieren nie vergaß, Gouverneur war auch mal eine Arbeit, die ich mir redlich verdiente, besser gesagt, erkämpfte. Prinz war ich zudem natürlich auch einmal.


    Selbst das berühmteste Schiff, dem ein lapidarer Schokoriegel seinen Namen verdankt, durfte ich steuern, nachdem ich einfach die Rolle des Kapitäns übernahm. Ok, war jetzt nicht die feine Art, aber dafür hab ich ihm ein Rettungsboot spendiert.


    Die englische Geschichte habe ich maßgeblich beeinflußt, indem ich den kleinen Bruder im Zaun hielt und dem Älteren zu seinem Recht verhalf, und somit auch ein ganzes Volk von Ungerechtigkeit befreite.


    Später, viel später hatte ich eine Liaison mit seiner Nachfolgerin, ob sie platonisch blieb, verrate ich hier als wahrer Gentleman natürlich nicht.


    Aber auch die spanische Königin, war mir, dem Frauenhelden, nicht abgeneigt.


    Dagegen verblaßt natürlich das Zusammentreffen mit einem der bekanntesten amerikanischen Präsidenten.


    Gerne mochte ich den kleinen Jungen, der mich tatkräftig in meiner Tätigkeit unterstützte und mir beim spionieren half.


    Und die beiden „Zwillinge“, die mal eben die Rollen tauschten, konnte dank meiner Hilfe glücklich mit ihrer jeweiligen Bestimmung weiterleben und ich verdiente so damit mein Sitzrecht auf Lebenszeit.


    Auch dem ärgsten Feind des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten, war ich sehr zugetan und sorgte auf meine Weise dafür, dass die Menschen dies aus meiner Sicht kennenlernen durften.


    Blöd nur, dass ich später dem Alkohol so zugeneigt war, böser Fehler. Nun ja, man kann nicht alles haben.


    Aber eines ist mir auf jeden Fall vergönnt. Ich bin unsterblich geworden. Ich habe nie aufgehört, die Säbel zu schwingen, die Menschen zu erfreuen und die Frauen zu betören und werde es wohl auch niemals tun.