„Jahrelang war es mein Plan, auszusehen wie alle anderen“. Ein für viele verständnisvoller Wunsch. Doch aus dem Mund von Lizzie Velasquez klingt dieser Wunsch besonders nachvollziehbar. Sie weiß wie es ist, als Außenseiterin gesehen zu werden, denn sie hat ein seltenes Syndrom. Sie fällt auf, weil ihre Haut vorzeitig altert, ihr Körper keine Muskeln und kein Fett aufbauen kann. Aber sie fällt auch auf, weil sie ein strahlendes Lächeln, tolle schwarze Haare und einen tollen Stil hat.
In diesem Buch beschreibt Lizzie, wie sie gelernt hat, mit Gottes Hilfe ihre negativen Einstellungen in positive Einstellungen umzuwandeln. Sie beschreibt, dass es in ihrem Leben neben ihrer Krankheit viele Dinge gibt, über die sie Lachen und dankbar sein kann. Außerdem erzählt sie davon, dass sie sich durch Gottes Liebe selber wertschätzen kann. Da Lizzie neben ihrem Studium Motivationsvorträge hält, hat richtet sich diese Buch sehr stark an die Leser und erzählt, anders als ich erwartet hatte, wenig aus Lizzies Biographie. In jedem Kapitel behandelt Lizzie ein Thema, zu dem sie erst über sich selber erzählt und dann durch Fragen dem Leser die Chance gibt, das Thema für sich zu vertiefen. Freie Seiten in dem Buch geben Gelegenheit, dieses Buch als Arbeitsbuch zu nutzen und selber einzutragen, wofür man dankbar ist oder was man an sich mag.
Es geht aber nicht nur um das Selbstbewusstsein, sondern auch um Themen wie Freundschaft, Vergebung und die Beziehung zu Gott. Da Lizzie selber an Gott glaubt, ist ihr der Glaube sehr wichtig und im Buch durchgängig präsent. Sie betont jedoch, dass sie nicht predigen oder dem Leser vorschreiben möchte, was er zu glauben hat.
Über viele der Fragen, die Lizzie den Lesern stellt, hatte ich schon vor dem Lesen des Buches nachgedacht. Dennoch fand ich das Buch sehr interessant. Beim Lesen bekommt man den Eindruck, dass Lizzie wirklich weiß, wovon sie redet und nicht nur eine einfache Theorie wiedergibt. Dadurch wirkt das Buch sehr authentisch. Wer sich schon viel mit dem Thema "Selbstbewusstein" auseinandergesetzt hat, wird durch die Fragen aber vermutlich wenig neues Lernen und eher von Lizzie als Vorbild profitieren.
Lizzie ist für mich beim Lesen zu einer unbekannten Freundin geworden, von der ich mich verstanden gefühlt habe und die mich mit ihrem Selbstbewusstsein und ihrem starken Glauben tief beeindruckt.