Dog Days of Summer - Cecily von Hundt

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Als der jungen stellvertretenden Chefredakteurin der New York Signs, Delphy Mahony, die Story von einem bestialischen Mord auf den Schreibtisch flattert ahnt sie sofort, dass ihr eine alptraumhafte Zeit bevor steht. Der Tathergang gleicht bis aufs Haar dem Mord an ihrem Vater. Der ist dreißig Jahre her, doch pikanter Weise ist der Mörder seit ein paar Wochen wieder auf freiem Fuß. Delphy und ihr Bruder Ben, der als Special Agent bei der New Yorker Polizei arbeitet und zu dem sie seit dem Mord an ihrem Vater keinen Kontakt mehr hat, machen sich auf die Suche. Schnell stellt sich heraus, dass der Täter, der die. Stadt in Atem hält, nicht derselbe von damals sein kann. Warum also imitiert er die zurückliegende Tat? Es bleibt keine Zeit, sich Fragen zu stellen, denn in rasender Geschwindigkeit tötet der Unbekannte weiter. Die Stadt steht unter Schock und brütet wie gelähmt unter einer unmenschlichen Hitzeglocke. Als schließlich Delphys Chef, mit dem sie ein Verhältnis hatte, ums Leben kommt, können die Geschwister die Vermutung nicht mehr ignorieren, dass die Morde doch etwas mit ihnen zu tun haben. Mit Hilfe der befreundeten Pathologin Rosa und Officer Louis Freeline versuchen Delphy und Ben, dem Mörder auf die Spur zu kommen. Immer tiefer verstricken sich die Vier in den Fall, die Geschwister müssen sich einander und ihrer Vergangenheit stellen, und Delphy kann schließlich nicht verhindern, dass ihr Bruder in tödliche Gefahr gerät, und auch um sich selbst und ihr ungeborenes Kind muss sie fürchten.


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Cecily von Hundt wurde 1974 in Düsseldorf geboren. In Potsdam studierte sie Bibliothekswesen und eröffnete1994 einen eigenen Buchladen, "Hundt, Hammer, Stein, Buchhändler" in Berlin Mitte Als freie Journalistin schrieb sie für BILD Berlin und die Süddeutsche Zeitung. Ihren ersten Roman veröffentlichte Cecily von Hundt 2001im Skarabaeus Verlag, eine Kurzgeschichte in einer Anthologie des Wagenbachs Verlag folgte 2005. Cecily von Hundt lebt heute mit ihrem Mann und zwei Kindern in der Nähe von München.


    meine Meinung
    New York leidet unter einer drückenden Hitzewelle. Die Journalistin Delphy und ihre Kollegen warten nur darauf, bis der erste Bewohner abdreht. Und sie müssen gar nicht lang warten. Denn schon bald taucht die erste grausam zugerichtete Leiche auf. Die Polizei, in der auch Delphys Bruder Ben seinen Dienst versieht, hat schnell einen Verdächtigen: Charles Wuster, gerade aus dem Gefängnis entlassen, in dem er wegen Mordes an dem Vater der Geschwister saß. Doch kann es tatsächlich so einfach sein?


    "Dog Days of Summer" war mein erster Thriller von Cecily von Hundt und hat mir gut gefallen. Trotz seiner Kürze beinhaltet er Spannung, Ermittlungen und eine Menge Blut. Allerdings: für mich hätte das Ganze noch ausführlicher sein können.


    Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive wiedergegeben. Dabei begleitet man sowohl die Arbeit der Polizei, als auch Delphys Vorgehen in der Redaktion. Lediglich der Täter kommt kapitelweise selbst zu Wort und darf von seinem Drang zu töten berichten. Diese Mischung hat mir gut gefallen, denn ich finde es immer wieder erfrischend, wenn man einen Einblick in das Gemüt des Täters bekommt.


    Die Figuren, die Cecily von Hundt erschaffen hat, sind gut dargestellt. In meinen Augen hätten aber vor allem Delphy und Ben noch mehr Tiefe vertragen. Die Geschwister haben in ihrer Kindheit mit ansehen müssen, wie ihr Vater getötet wurde und kämpfen mit diesem Trauma bis heute. Dies deutet die Autorin aber nur in ein paar Nebensätzen oder kleinen Abschnitten an. Dadurch wurde mir zwar bewusst, dass Ben und Delphy ihr Trauma noch nicht verarbeitet haben, aber Mitgefühl oder Verständnis konnte ich deshalb nicht aufbringen. Dafür waren mir die Beschreibungen zu oberflächlich.


    Generell hätte es der Story, die gut konstruiert ist, gut getan, wenn von Hundt ausführlicher und detailreicher geworden wäre. So mancher Mord wird in wenigen Zeilen abgehandelt, die Ermittlungen werden nur bruchstückhaft gezeigt und auch die Arbeit der Zeitung, die durch Delphy eine große Rolle spielt, wird nur oberflächlich betrachtet. Von mir aus hätte der Thriller gern doppelt so lang sein können. Ich denke, dann hätte die Autorin noch mehr Spannung, Nervenkitzel und Fingernägel kauen erzeugen können.


    Der Stil von Cecily von Hundt ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist geradlinig, schnörkellos und auf den Punkt. Ab und an blitzt auch ihr Talent für blutige Szenen auf. Davon hätte ich mir mehr gewünscht.


    Fazit: ein solider Thriller, dem mehr Zeit gut getan hätte. Nichtsdestotrotz kann ich ihn empfehlen.