• Taschenbuch: 288 Seiten
• Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch
• ISBN-13: 978-3733500665
• Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Über die Autorin:
Deniz Selek wurde in Hannover geboren und wuchs in Istanbul auf. Zurück in Deutschland studierte sie Germanistik und Innenarchitektur. Sie weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, Deutsche und gleichzeitig Türkin zu sein und zwei Kulturen in sich zu vereinen. Heute lebt sie als Autorin mit ihrer Familie in Berlin, aber ihr Herz gehört Istanbul, der Stadt voller Zauber und Magie.
Klappentext/Kurzbeschreibung:
Die berührende Suche eines Mädchens nach ihrem Vater,
nach der eigenen Identität und die Geschichte einer ersten Liebe
Eve fliegt mit ihrer Mutter nach Istanbul, um ihren Vater ausfindig zu machen. Fünfzehn Jahre lang hat ihre Mutter alle Fragen nach ihm abgeblockt. Als er dann tatsächlich vor Eve steht, hat sie das Gefühl, endlich den fehlenden Teil ihrer Identität gefunden zu haben. Und dann ist da auch noch ihr Dolmetscher Sinan, in den sie sich Hals über Kopf verliebt …
Meine Meinung:
Deniz Selek kann wirklich wunderschön erzählen. Mir hat Aprikosensommer von der ersten Seite an gefallen.
Eve ist fünfzehn Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter in Berlin. Seit sie denken kann, sehnt sie sich danach ihren Vater kennen zu lernen oder zumindest etwas über ihn zu erfahren. Bisher hat die Mutter immer dicht gemacht, sobald Eve die Sprache darauf lenkte. Man spürt, dass diese Verschlossenheit Eve zunehmend frustriert und das Mutter/Tochter Verhältnis belastet, trotz der engen Bindung, die zwischen ihnen besteht.
Die Geschichte beginnt mit einem kleinen Drama für Eve, ihr erster Freund macht Schluss mit ihr, weil sie zu sehr klammert. Fertig wie sie ist, hat sie ihre Gedanken nicht beisammen und verletzt sich im Werkunterricht in der Schule. In dieser Ausnahmesituation gelingt es ihr erstmalig die Barrieren der Mutter einzureißen und ihr Informationen über die Vergangenheit zu entlocken. Nach einer sehr emotionalen Aussprache beschließen die beiden Nachforschungen anzustellen. Und dann geht es Schlag auf Schlag….
Verständlicherweise durchleben Eve und ihre Mutter ein Wechselbad der Gefühle, je weiter sich die Sache entwickelt, aber eines Tages sitzen sie im Flieger nach Istanbul – und die Dinge nehmen ihren Lauf.
Locker und leicht lesbar fliegen die Seiten dahin. Die Autorin erzählt so lebendig und einfühlsam, dass man sich auch als Erwachsener sehr gut in Eve hineinversetzen und ihre Gefühle teilen kann - mal humorvoll, mal berührend und bildhaft, wo es passt auch in witzig-flapsiger Jugendsprache.
Dadurch, dass Eve eine Waldorfschule besucht und sie und ihre Mutter sich vegan ernähren, erhält Aprikosensommer einen kleinen öko-alternativen Touch, für ein Jugendbuch sicher nicht das Schlechteste.
Unter anderem habe ich jetzt eine ungefähre Vorstellung von Eurythmie :grin.
Fazit:
Eine liebenswerte Hauptfigur, eine einfühlsam und glaubwürdig erzählte Geschichte mit zwei Weltstädten als Schauplätzen, auch für Erwachsene ein empfehlenswertes Lesevergnügen!
8 Punkte