Salim wirkte auf mich nie arrogant, sondern stets verzweifelt und seinem Traum nachhängend. Richtig warm geworden bin ich mit ihm auch nicht. Ab und zu hätte ich ihn gerne geschüttelt, denn sein Blick war nie in eine positive Zukunft gerichtet.
'Ismaels Orangen' - Seiten 160 - 249
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Original von Findus
Nein, so negativ sehe ich ihn nicht er ist im Gegensatz zu Jude eben nur eher am jammern als konstruktive Lösungen zu suchen. Er klammert sich an sein altes zuhause und sieht nicht oder zu spät, dass er das größte was im geglückt ist, nämlich eine wunderbare Familie zu haben die ihn liebt, für ein Nichts aufgibt.
Jeder hat etwas woran er hängt aber man sollte doch abwägen können, ob das eine mehr oder weniger wert ist und eines dem andern geopfert werden soll.
Und da kommt er eben nicht drauf.
Das verstehe ich gar nicht. Ergibt doch das Leben in Nazareth nicht für ein Nichts auf, sondern nutzt die Chance nach England zu gehen, um zu studieren. Ich finde das eine beachtliche Entscheidung und sehr verständlich. Was hätte er in Nazareth denn für eine Zukunft gehabt? Außerdem war er gerade von seiner Mutter verlassen worden, sein Vater ist alt, für seine Schwester möchte er keine Belastung sein. Ich verstehe Salim gut und ich finde auch nicht, dass er jammert. Er ist zerissen, aber das ist mehr als verständlich. -
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Original von Findus
Als er das erste Mal bei seiner Mama war, ja. Das hat er klar erkannt, dass Jude seine Heimat ist. Allerdings hat das nicht sehr lange vorgehalten. Ihn hat seine neue Familie nicht ausgefüllt ständig hat ihn der Verlust seines Hauses geplagt. In gewisser Weise kann ich das verstehen allerdings müsste er ab einem Zeitpunkt einfach merken, dass er mit seinem Verhalten nichts erreicht
Ich denke, dass gehört nicht in diesen Abschnitt. Kannst du das bitte spoilern? -
Judit und Salim haben sich ja recht fix verliebt und es war für sie klar, dass sie gegen alle Widerstände trotzdem zusammen sein wollen. Ich fand das etwas flott und hätte gern erstmal mehr über ihre zart knospende Liebe gelesen.
Sehr erstaunt hat mich wie unterschiedlich man sich entwickeln kann. Salims Bruder müsste ihm ja recht ähnlich sein, aber da er anderes erfahren hat, ist er auch anders. Ich muss da immer an getrennte Zwillinge denken, die sich unterschiedlich entwickeln, wenn sie in verschiedenen Familien groß werden.
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Original von Findus
Ich habe mal gelernt, dass warum fragen nicht lösungsorientiert ist. Man soll den Blick eher auf die Richtung lenken, wie kann ich etwas besser machen oder in dem Fall, mit dem was da ist, leben.Ich bin auch vom Typ Mensch, der lieber das warum ergründet, aber merkt, dass ihn das nicht weiter bringt.
Es ist wahrscheinlich wirklich besser sich mit dem zu arrangieren was man hat.
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Original von nicigirl85
Sehr erstaunt hat mich wie unterschiedlich man sich entwickeln kann. Salims Bruder müsste ihm ja recht ähnlich sein, aber da er anderes erfahren hat, ist er auch anders. Ich muss da immer an getrennte Zwillinge denken, die sich unterschiedlich entwickeln, wenn sie in verschiedenen Familien groß werden.
Das ist doch eigendlich ganz normal, dass Geschwister völlig unterschiedlich sind, und sich, bei gleicher Ausgangssituation, unterschiedlich entwickeln.
Hassan und Salim sind coh von Anfang an zwei total unterschiedlich Typen, schon als Kinder. -
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Original von nicigirl85
Ich bin auch vom Typ Mensch, der lieber das warum ergründet, aber merkt, dass ihn das nicht weiter bringt.
Es ist wahrscheinlich wirklich besser sich mit dem zu arrangieren was man hat.
Na ja, die beiden sollten eben nicht fragen warum ist unser Land soweit gekommen oder hat sich so entwickelt, sondern versuchen vor allem Salim bringt es ja kein bisschen weiter.
Sicher, sein Vater hat versucht ihr Grundstück wieder zu bekommen, als das misslang, müssen sie nun damit zurecht kommen. Schließlich ist er nicht der Einzige, der seine Heimat verloren hat. Hassan hat da bedeutend weniger Probleme, er hat seine Werkstatt und ist damit zufrieden, warum kann sich Salim nicht mit dem was er erreicht hat zufrieden geben?? So wieder eine warumfrage
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Ich kann alles was Rumpelstilzchen geschrieben hat
So reif sehe ich zB Jude nicht wie ihr sie hat auch ihre Defizite beim Erwachsensein.. wie sie meiner Meinung nach jeder Mensch hat.
Bei der Erklärung die ihr zum Namen *Jude* geschrieben habt hat es bei mir endlich geklingelt.
Jude ist ein gängiger und geräuchlicher englischsprachiger Mädchenvorname der aber genauso geschrieben wird wie das deutsche Wort *Jude*... und ich glaube da haben wir alle nicht gleich dran gedacht ist Gerti ja aus Deutschland.. also hat das Wort für sie eine völlig anderen Aussage. Daher hat sie sich so aufgeregt und das kam einfach aus dem was sie erlebt hat.Ich weis nicht mehr wer das geschrieben hat aber es ging darum ob es an der Bildung liegt in Bezug auf den Hass die die beiden Völker mit ihren unterschiedlichen Religionen auf einander haben.
Schulische Bildung wie sie wohl gemeint ist hat rein überhaupt nichts mit sozialer Kompetenz oder sozialer Bildung zu tun, genauso wenig mit seelischer Reife oder Weisheit, wie auch immer man das nennen kann.
Ich habe eher sehr oft das Gegenteil erlebt, Menschen die eine höhere schulische Bildung haben sind oft sehr viel mehr von sich und ihren Ansichten als allen seeligmachende Weisheit überzeugt als Menschen ohne akademischen Abschluss. Sehr oft ist mir die Arroganz der Akademiker aufgefallen, wo ich mir oft dachte die tragen ihre Egonase so hoch das sie das offensichtliche überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen nicht einmal wahrnehmen. Naja wer die Nase so hoch in der Luft trägt beim Laufen sieht eben dann nicht den 100 Euro Schein der vor ihnen auf dem Boden liegt :lache.Ich sehe in Salmim eine sehr reife Persönlichkeit die eben auch einige Defizite aufweißt auf Grund seiner Vergangenheit.
Loslassen ist ein sehr wichtiger Aspekt im Leben eines Menschen .. wenn man es vorgelebt bekommen hat fällt es einem auch leichter wie Menschen die nur von Menschen umgeben waren die an altem festhalten, was auch immer das sein mag.
Wieso sollten die beiden nicht glücklich werden, sie ergänzen sich können von einandere lernen und miteinander wachsen
Sehr interessant fand ich Salims Besuch bei seinem Bruder und seiner Mutter. Er hatte das Recht zu fragen *warum* und seine Mutter wäre ihm das auch schuldig gewesen es ihm zu erklären. Ich vermute mal sie hat sich selber sehr emotional in sich zurückgezogen schon sehr früh, als wie ja beschrieben wurde ihre Jungfräulichkeit *verkauft* wurde an diesen wahrscheinlich viel älteren Mann den sie offensichtlich nicht wollte. Da ja zu Anfang auch stand das Salims Eltern wohl täglich heftig gestritten haben, kann ich durch aus verstehen das die gegangen ist, nur sie hätte Salim nicht einfach so zurücklassen dürfen .. ein Brief zumindest an ihre Söhne wäre wichtig gewesen.
Ich würde ja zu gerne wissen was in dem Brief stand den Salims Mutter vor ihrer Abreise aus der Familie gestanden hat -
Salim und Jude sind nun zusammengekommen.
Mich hat es etwas gewundert wie sie sich das erste auf der Party getroffen haben und Salim direkt von der unscheinbaren Jude so begeistert war. So wie es beschrieben wurde, ist Salim ein ganz schöner Draufgänger.Ein Treffen mit den jeweiligen Familien kommt für sie zu Beginn erst einmal nicht in Frage. Als es ernster wird, stellt sich für beide die Frage, ob es richtig ist und wie sie es am besten und für die Familie am schonendsten veranlassen.
Salim's Bruder Hassan nimmt die ganze Beziehung absolut nicht gut auf.
Wie bereits schon angesprochen, haben sich beide Brüder im selben Land ganz unterschiedlich entwickelt. Salim sieht sich als der offenere und tolerantere, aber so offen ist er nun doch nicht. Auf Judith’s Vorschlag gemeinsam nach Israel zu fahren reagiert Salim so negativ und lässt Judith einfach alleine zurück. -
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Original von lesterschwein
Salim und Jude sind nun zusammengekommen.
Mich hat es etwas gewundert wie sie sich das erste auf der Party getroffen haben und Salim direkt von der unscheinbaren Jude so begeistert war. So wie es beschrieben wurde, ist Salim ein ganz schöner Draufgänger.Stimmt, das hatte ich ganz vergessen aber da war ich auch irritiert. Anscheinend waren es nur die Haare, die ihn beeindruckt haben.
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Original von lesterschwein
Salim und Jude sind nun zusammengekommen.
Mich hat es etwas gewundert wie sie sich das erste auf der Party getroffen haben und Salim direkt von der unscheinbaren Jude so begeistert war. So wie es beschrieben wurde, ist Salim ein ganz schöner Draufgänger.Ein Treffen mit den jeweiligen Familien kommt für sie zu Beginn erst einmal nicht in Frage. Als es ernster wird, stellt sich für beide die Frage, ob es richtig ist und wie sie es am besten und für die Familie am schonendsten veranlassen.
Salim's Bruder Hassan nimmt die ganze Beziehung absolut nicht gut auf.
Wie bereits schon angesprochen, haben sich beide Brüder im selben Land ganz unterschiedlich entwickelt. Salim sieht sich als der offenere und tolerantere, aber so offen ist er nun doch nicht. Auf Judith’s Vorschlag gemeinsam nach Israel zu fahren reagiert Salim so negativ und lässt Judith einfach alleine zurück.Ich finde, an der Reaktion von Salim auf Judiths Vorschlag hat man dann doch gemerkt, dass er so frei von Vorurteilen auch nicht ist. Er kann den Zorn für das, was mit seiner Familie passiert ist, nicht hinter sich lassen... hoffentlich überträgt sich das nicht noch weiter auf sein Leben...
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Dass Salim und Judith letztendlich so schnell zusammenfinden hat mich überrascht und ging für meinen Geschmack etwas zu flott. Hier hätte ich der Geschichte gerne mehr Zeit gewünscht.
Dass die Familie es nicht gut aufnehmen würde, war ja fast zu erwarten, die Reaktion von Salims Bruder war dennoch sehr heftig. Judiths Angebot, mit Salim nach Israel zu fahren war einerseits sehr mutig, andererseits aber auch sehr unüberlegt, genau wie Salims Reaktion darauf. Er ist sehr impulsiv und kann die vielen negativen Geschehnisse der Vergangehnheit wohl auch in seinen aktuellen Entscheidungen nicht ausklammern.
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Der Abschnitt hat mir auch gut gefallen...
Allerdings kann auch ich diesen Hass nicht verstehen. Vor allem, dass dann immer pauschal alle über einen Kamm gezogen werden. Für die sind dann alle Juden und alle Araber gleich. Und jeder gibt dem anderen die Schuld an allem.
Ich finde es toll, dass sich Judith und Salim dagegen wehren - allerdings haben sie es wirklich nicht einfach. Ich bin gespannt wie es nun mit den beiden weitergeht und ob Judith den Mut findet, es ihren Eltern zu sagen.Salims Besuch bei seinem Bruder und bei seiner Mutter fand ich sehr enttäuschend und deprimierend. Die Geschäfte seines Bruders scheinen ziemlich zwielichtig zu sein und seine Mutter scheint ihr Glück auch nicht gefunden zu haben. Außerdem finde ich ihre Einstellung warum sie sich bei Salim nicht entschuldigt ziemlich traurig...
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Das Buch steigert sich noch. Diese ganzen Familienkonflikte, vor dem Hintergrund des Nahostdebakels sind sehr realistisch erzählt. Man möchte Jude und Salim wünschen sich zu befreien, den Ballast der Generationen loszuwerden und auf einer einsamen Insel von vorne anzufangen. Auch der Schreibstil der Autorin sagt mir sehr zu.
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Auch diesen Abschnitt habe ich schon durch.
Salim und Judit haben sich in diesem Abschnitt nicht nur kennengelernt, sondern sie sind schon ein Paar. Dies ging für meinen Geschmack etwas zu schnell. Ich dachte, diese Liebesgeschichte entwickelt sich etwas langsamer.
Eine Zusammenführung der beiden Familien gestaltet sich als schwierig. Dies ist aber z. B. auch zwischen katholischen und evangelischen Christen so, ich spreche da aus Erfahrung. Ich glaube dies kann es zwischen allen Glaubensrichtungen geben - muss es aber nicht.
Salim und Hassan leben im selben Land und entwickeln sich doch unterschiedlich. Hassan findet die Beziehung zwischen Salim und Judit nicht gut. Salims Reaktion auf Judits Vorschlag fand ich auch nicht gut. Sie sucht schließlich nach Lösungen/Kompromisse um beide Familien zusammenzuführen.
Viele Grüße
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Einige Zeit ist vergangen und Salim ist schon Mitte zwanzig. Und beide Handlungsstränge werden zusammengeführt. Allerdings ging mir das ein bisschen zu schnell. Judiths und Salim haben sehr schnell zueinander gefunden und sehr schnell war es auch schon wieder vorbei. Auch wenn ich glaube, dass für die beiden noch nichts verloren ist.
Auffällig fand ich, dass Judith sich nach wie vor Jude nennen lässt. Hat mich auch bisschen stutzig gemacht, unterstreicht jedoch auch ihre allgemeine Haltung.
Auch ich fand es hart, wie Tief der Hass in beiden Parteien steckt und wie daran eine Beziehung scheitern kann..
Klar, von der Mutter hatte man nichts zu erwarten, trotzdem war ich etwas enttäuscht, dass sie so lieblos beim Wiedersehen ist.
Mit Rafan komme ich noch nicht so klar, er ist mir irgendwie unsympathisch und ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll. Schade, dass er sich gar nicht mehr daran erinnern kann, wie Salim für ihn da war, als Rafan noch klein war.