'Ismaels Orangen' - Seiten 250 - 361

  • Zitat

    Original von Findus


    Vielleicht wäre es ihm leichter gefallen,, hätte er wirklich seine Orangen ernten dürfen, danach hat er sich als Kind doch so gesehnt und das blieb ihm letztendlich verwehrt.


    Musste nicht jeder Erwachsene mal lernen, dass man sich von dem ein oder anderen Traum verabschieden muss? Ich finde Salim ziemlich unreif. :gruebel

  • Auch ich kann Samlims Verhalten nachvollziehen, wenn auch nicht gutheißen. Er hat sich in die Richtung entwickelt, wie er eigentlich nie sein wollte.


    Ansonsten geht es mit weitestgehend wie Dreamchen:
    ich finde auch das es sich sehr traurig entwickelt hat, vorallem für die Kinder und für Marc besonders unglücklich


    Zitat

    Das größte Problem Jude und Salime reden nicht miteinander. Ich denke die Familie wäre in England besser aufgehoben gewesen und hätte da auch ihren Platz im Leben gefunden.Salim ist so aus der Bahn geworfen dass er sich der konsequenzen seines Handelns gar nicht mehr bewußt ist. Durch den Drang seinen Kindern Wurzeln, nämlich arabische zu geben damit sie sich nicht so zerrissen und verloren fühlen wie er, hat er aber übersehen das sie arabisch und englisch sind. Das da auch zwei Lebensweisen und zwei Religionen verbunden werden wollen. Das merkt er in seinem Drang überhaupt nicht und das weniger meistens mehr ist unglücklich . Jude hat vieles zurück gestellt auch das bemerkt er nur eher oberflächlich. Sie hätten den Kindern beide Religionen nahebringen können und dabei festgestellt das ja doch alles aufs selber hinausläuft. Ihre Kinder haben eigentlich wurzeln in der Familie.Salim kann leider nicht loslassen und die Demütigungen die er durchmacht würden jeden Menschen ein Stück weit verbittern lassen. Für Rafan ist Salim ein Gebrachsgegenstand den er mit dem Köder *Familie* immer wieder ein Stück weit auf seine Spur bringt, leider unglücklichJude hätte den Umzug nach England nicht heimlich vollziehen dürfen den damit, das hätte sie wissen müssen, hat sie genau in die Wunde geschlagen die Salim nie überwinden konnte, die ja sein eigentliches Problem ist. unglücklich

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von Roma


    Musste nicht jeder Erwachsene mal lernen, dass man sich von dem ein oder anderen Traum verabschieden muss? Ich finde Salim ziemlich unreif. :gruebel


    Ja, irgendwann muss jeder Mensch damit leben, dass sich nicht alle Träume erfüllen.
    Im letzten Abschnitt war er noch ein zukunftsorientierter Mann der in London studiert, und hier ist er plötzlich jemand, der mit allem und jedem unzufrieden ist und sich in seinem Stolz gekränkt fühlt.
    Mir fehlt ganz einfach die Zeit dazwischen, um diese Entwicklung wirklich nachvollziehen zu können.

  • Der entscheidende Punkt bei der Entwicklung Salims vom zielstrebigen Studenten in England hin zum ewig unzufriedenen und gekränkten Verlierertypen ist für mich die Zurücksetzung durch die amerikanische Firma für die er diesen Deal in Bagdad so souverän eingefädelt hat und dann doch nur stellvertretender Geschäftsführer werden soll, einfach nur weil er Araber ist.
    Für mich war klar, das war nicht das erste Mal und von daher nachvollziehbar.

  • Salims Frust war absolut nachvollziehbar, schließlich ist es ungemein fies, wenn man aufgrund seiner Nationalität stets benachteiligt wird, aber da kann doch seine Familie nichts dafür, dass er seinen Frust an denen auslässt.


    Er ist zu einem Mann geworden, der er wohl nie sein wollte und nun scheint seine Familie dadurch zu zerbrechen.


    Das Buch ist ja allgemein sehr berührend, aber dieser Abschnitt war für mich bisher wirklich der traurigste. An Dramatik kaum zu überbieten.

  • Die Entwicklung in diesem Abschnitt ist mehr als traurig und unschön. Nach großem Zeitsprung sind Judith und Salim verheiratet, haben Kinder und sind umgezogen. Frustriert durch Ungerechtigkeiten im Beruf wird Salim immer mehr zu einem Menschen der er bestimmt nie sein wollte. An Frau und Kindern zeigt er wenig Interesse, Kommunikation findet kaum statt.


    Sein Bruder benutz ihn unter dem "Deckmäntelchen" der Familie und Salim lässt es geschehen. Dieser Abschnitt war bisher wirklich der frustrierendste.

  • Zitat

    Original von Sandrah
    Die Entwicklung in diesem Abschnitt ist mehr als traurig und unschön. Nach großem Zeitsprung sind Judith und Salim verheiratet, haben Kinder und sind umgezogen. Frustriert durch Ungerechtigkeiten im Beruf wird Salim immer mehr zu einem Menschen der er bestimmt nie sein wollte. An Frau und Kindern zeigt er wenig Interesse, Kommunikation findet kaum statt.


    Sein Bruder benutz ihn unter dem "Deckmäntelchen" der Familie und Salim lässt es geschehen. Dieser Abschnitt war bisher wirklich der frustrierendste.


    Beim Lesen dieses Abschnitts hatte ich das Gefühl, dass Salim gar nicht merkt, wie er sich selbst immer weiter von seiner Familie entfernt.


    Dass er sich ungerecht behandelt fühlt, kann ich nachvollziehen, schließlich hatte ich das auch so verstanden, dass man ihm eigentlich die Stelle des Geschäftsführers versprochen hatte.


    Traurig war die Entwicklung auf jeden Fall...

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • In diesem Abschnitt gibt es einen größeren Zeitsprung: Salim und Judith wohnen mittlerweile in Kuwait, sie sind verheiratet, sie haben Zwillinge und haben sich ganz schön arg auseinander gelebt.


    Salim ist sehr frustriert über seine berufliche Situation. Er ist der Meinung, dass er permanent wegen seiner Herkunft/Religion benachteiligt wird. Diese Frustration nimmt er mit nach Hause und lässt es auch an seiner Familie aus.


    Zu ihrer angespannten familiären Situation kommt auch noch hinzu, dass Salims kleiner Bruder Rafan vorübergehend in den Haushalt einzieht. Rafan nutzt Salims Unsicherheit aus und stichelt ihn immer weiter gegen seine eigene Familie auf...


    Zitat

    Original von Maharet
    Ich bin jetzt grade an dem Punkt wo es für mich zäh und deprimierend wird, ich muß mich derzeit auch ein bisschen zwingen weiter zu lesen wenn ich ehrlich bin. Langsam verstehe ich Salim überhaupt nicht mehr, und manchmal werd ich richtig wütend.....


    In diesem Abschnitt ging es mir genau so.
    Ich habe mit einer anderen Art von Geschichte gerechnet und bei dem Abschnitt habe ich mir am schwersten getan das Buch weiter zu lesen.


    Mich persönlich macht es wütend, wenn man die Schuld bei den anderen Sucht und seine Frustration mit sich rumschleppt.
    Ich habe kein Verständnis dafür, wenn sich Menschen in Selbstmitleid suhlen und sich über Jahre da rein steigern.
    Um Salims Situation wirklich zu verstehen ist mir der Zeitsprung einfach zu groß. So ist für mich Silam einfach nur ein Jammerlappen der vergessen, wie gut es ihm eigentlich geht.

    ... Liebe, die, weil sie nie genung bekommt,
    stets schon im Augenblick lebt, der noch kommen wird.
    Marcel Proust

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  • Das ist eine interessante Entwicklung. Salim wird von seinem Arbeitgeber veräppelt und erkennt, dass er mit seiner arabischen Herkunft keine Chance hat nach oben zu kommen. Er rutscht also in diese typisch arabische Opferrolle, flieht in seine Wut und findet seinem Bruder eine Person, die seinen Frust in falsche Richtung lenkt. Die Vergangenheit holt ihn ein, die Bildung schützt vor gar nichts, denkt sich Salim zumindest. Hoffentlich verbarrikadiert er sich in den Gedanken nicht noch stärker, sonst ist die Familie futsch und sein Leben im Eimer.

  • Auch ich habe diesen Abschnitt nun fertig. Irgendwie geht mir alles zu schnell, oder man kann auch sagen die Geschichte legt ein rasantes Tempo vor.


    Ich dachte immer Judit und Salim sind das "Traumpaar". Aber so kann man sich täuschen. Salim benimmt sich aufgrund beruflicher Probleme unausstehlich, dies lässt er seine Familie spüren. Judit verlässt daraufhin mit ihren Kindern Kuwait.


    Dass die zwei unterschiedliche Religionen haben verstärkt die Schwierigkeiten bestimmt.


    Bin nun gespannt auf den letzten Abschnitt.


    Viele Grüße :wave

  • Wieder ist einige Zeit vergangen, Salim ist älter geworden und hat nun Zwillinge mit Jude. Man merkt gleich, dass Marc ein sehr besonderer Junge ist. Dabei wird meine Meinung nach, Sophies Charakter nicht ganz so deutlich.


    Es ist sehr traurig, wie sich Salim entwickelt hat. Wie verbittert er geworden ist. Klar, was ihm beruflich widerfährt ist schon sehr unfair und schlimm. Trotzdem finde ich es schade, dass er seinen Kindern und Jude mit solch einer Lieblosigkeit entgegnet. Gerade seine Familie sollte Salim doch helfen können, sich besser zu fühlen. Salim kapselt sich aber immer mehr ab und lässt sich von Rafan auch noch für seine Machenschaften ausnutzen.


    Mein Argwohn gegenüber Rafan im vorherigen Leseabschnitt war defintiv begründet. Ich kann ihn nicht leiden, mag es nicht, dass er so auf Rache sinnt. Und wie er dazu beiträgt, Salims Familie zu zerstören.


    Jude tut mir auch Leid. Sie hat schon sehr unter den Umständen zu leiden und ihr Mann entfremdet sich ihr immer mehr.
    Ich finde aber bei ihr merkt man ganz deutlich, wie sehr sie ihre Kinder liebt.


    Ja, der Abschnitt ist deprimierend. Es ist traurig zu sehen, was der tiefsitzende Hass zwischen zwei Religionen anrichten kann, wie er Familien auseinander treiben kann. Gerade weil Jude und Salim sich geschworen haben, dass die Herkunftsunterschiede keine Rolle in ihrem Leben spielen werden, ist es umso schlimmer, dass dies doch geschehen ist. Und dass Salim immer mehr darauf drängt, die Kinder arabisch zu erziehen und dann sauer wird, wenn Jude jüdische Gebete mit ihnen spricht, finde ich nicht okay. Er sollte akzeptieren, dass beide Religionen in ihren Kindern vereint sind.
    Die Autorin macht es wirklich gut deutlich, wie Personen unter Krieg und Verfeindung zweier Gruppierungen leiden müssen, auch wenn sie selbst gar nichts zu diesem Geschehen beitragen.


    Ich hoffe, Salim findet wieder zu sich selbst und seiner Familie zurück.

  • In diesem Fall hatte ich für Jude mehr Verständnis als für Salim. Man kann nicht alles und jedes mit einer misslungenen Kindheit verantwortlich machen, irgendwann ist man erwachsen und seines eigenen Glückes Schmied. Wenn man sich aber nur in Misserfolgen suhlt wie Salim und mit nichts zufrieden ist, Rückschläge gibt es immer, dann ist doch klar. dass jede noch so große Anstrengung Judits ins Leere führen müssen. Da ist sie in der Pflicht den Kindern gegenüber, denn Salim, scheint an sie ja nciht zu denken, und tut was sie für notwendig hält.