Zum Inhalt:
Die Ich-Erzählerin Giza wächst in Brasilien, in einer kleinen Stadt, mit ihren wenig älteren Tanten Florinda und Margarida in einer Blumen-Gärtnerei auf. Während ihre Kindheit recht beschaulich zwischen bunten Blumen in dschungelartigem Garten mit Mangos, Aras und Eiscreme verläuft, wird ihre Pubertät zu einer Herausforderung für alle Beteiligten. Plötzlich bemerkt Giza, dass die Leute sie seltsam behandeln, was nicht nur an ihrer erwachenden Weiblichkeit liegen kann. Denn da ist noch ein Geheimnis, was über der Stadt liegt und von dem jeder Einwohner zu wissen scheint außer Giza. Vor allem die berüchtigte Vila Morena, ein bei den anständigen Stadtbewohnern verbotenes und verrufenes Viertel, zieht Giza magisch an. Dort scheinen die Antworten auf ihre Fragen zu liegen...
Zum Erzählstil:
Besonders der Erzählstil ist in diesem Buch zu betonen. Er ist so blumig wie das Cover, sehr poetisch und einfach wunderschön zu lesen. Ich war jedenfalls von einem zum nächsten Satz immer hingerissener von den Beschreibungen und Ausdrücken.
Die Geschichte wird sehr ruhig und ausführlich erzählt. Das Erzähltempo ist sehr langsam, gemächlich, beschreibend. Eine actiongeladene oder superspannende Geschichte darf man dagegen nicht erwarten, die hat das Buch nicht zu bieten. Auch das oben erwähnte Rätsel um die Stadt baut sich eher langsam auf und wird ebenso am Ende aufgelöst. Als aufmerksamer Leser kann man auch schon früher auf die Lösung kommen.
Mein Fazit:
Ein sehr poetisches, besonderes Buch, was man nicht einfach mal so nebenher als leichte Unterhaltung lesen kann, sondern was Zeit und die Bereitschaft zu Neuem vom Leser erwartet. Wenn man sich aber mal drauf eingelassen hat und in diese faszinierende Welt Brasiliens eingetaucht ist, kann man von dem Buch nicht mehr lassen. Daher volle Punktzahl und eindeutige Empfehlung von mir.