'Sturz der Titanen' - Kapitel 01 - 02

  • Die Einführung in das Buch gefällt mir gut. Follett ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren, und ich werde auch hier nicht enttäuscht. Prima finde ich auch die Auflistung der handelnden Personen. Hierhin blättere ich doch immer mal wieder hin.
    Sehr gut gefällt mir, wie Follett es schafft, Historisches und Fiktives zu vermischen und den Lesern zu vermitteln. Bergbau war und ist kein Zuckerschlecken, und das kommt gut rüber.
    Billy gefällt mir sehr gut. Er meistert seine Probe toll und ich denke, wir werden noch einiges von ihm zu Lesen bekommen.
    Auch seine Schwester Ethel gefällt mir gut. Bea hingegen gar nicht, und Earl Fitz sehe ich hier noch zwiegespalten.


    Booklooker, ich denke auch, dass die Bergleute damals solche Spitznamen hatten. Bei uns im Dorf haben die "Alteingesessenen" witzigerweise auch solche Spitznamen.


    Vorletztes Jahr habe ich mit meiner Familie ein Silebrbergwerk im Kinzigtal besichtigt. DIe Gänge waren teils nur 1,5 Meter hoch und einen halben Meter breit, und es floss größtenteils Grundwasser durch die Gänge. An manchen Stellen verschwand dann ein fast senkrechter GangMini-Schacht irgendwo in der Finsterniss. Daran musste ich beim Lesen auch denken.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Das ist ja witzig. Ich wusste nicht, dass wir hier in Deutschland mit Spitznamen so kreativ sind. Zumindest ist mir bis auf ein paar Ausnahmen nie etwas anderes als Abkürzungen des eigenen Namens unter gekommen.


    Z.B. Keule, Rappeles, Fitsche.

  • Ich muss mich an den Stil von Follett erst wieder gewöhnen. Irgendwie hab ich das Gefühl so ne Bergarbeitergeschichte gabs schon mal von ihm. :gruebel


    Billy hat ja wirklich die Ruhe weg, schaufelt da im Dunkeln weiter und dann die Ratten. :schlaeger


    Mit den Namen ist s bei uns auch so gewesen, jede alteingesesssene Familie hatte zum Nachnamen noch einen Hausnamen.


    Die kann ich aber nicht übersetzen :grin

  • Es ist mein erster Follett…. *ROTWERD* auch wenn das Buch schon ewig bei mir wohnt.
    So ganz hat das Buch noch nicht in seinen Bann gezogen – das kann aber auch im Augenblick an mir liegen.


    Womit ich meine Probleme habe, ist der Sprachgebrauch: …tun…. In jedem/fast jedem Satz, ich glaube, es ging hier schon jemand ähnlich. Allerdings, in jeder Region gibt es in irgend einer Art und Weise einen „Sprachfehler“ also sollte ich mir das vor Augen halten und einfach akzeptieren.


    Ich fand es hochinteressant, wie Billy ins Arbeitsleben tritt, incl. Des Anfänger“-Ärgerns“, was wohl in jedem Job üblich zu sein scheint. Das es aber so ausartet, war, wie wir den Worten eines anderen entnehmen können, nicht so geplant.


    Ganz toll finde ich die genaue Erklärung, wie Billy sich beim Schlagwetter (??) verhalten hat. Das es so etwas gibt, ist klar, aber wie verhält man sich?? Besonders: wie verhält man sich als junger, unerfahrener Mensch?? Billy hat – entweder durch Wissen oder intuitiv – richtig gehandelt und sich so den Respekt vieler Bergbau-Arbeiter samt Familien erarbeitet.


    Was ich von Fitz und Fürstin Bea halten soll, weiß ich noch nicht so genau. Fitz scheint der typische, hochwohlgeborene Aristokrat zu sein, der mehr oder minder seine Neigungen lebt. Das er eine Russin zur Frau hat, ist doch etwas ungewöhnlich, meiner Meinung nach – wenn ich mich richtig erinnere, war das damals (trotz adeliger Geburt) nicht sooooo gerne gesehen. Das Bea jähzornig ist oder sein kann, hat sie ja bei ihrer Zofe gezeigt, dieses Verhalten mag ich so gar nicht.


    Wie die Geschichte Ethel – Fitz ausgeht, mag ich mir gar nicht vorstellen… vermutlich so, wie früher häufig…. Angestellte wird vom Adeligen schwanger und mit Schimpf und Schande davongejagt. Deshalb laufen/liefen doch auch so viele „Bastarde“ herum, oder?

  • hke : "Schlagwetter" ist ein feststehender Begriff im Deutschsprachigen für eine bestimmte Luftmischung unter Tage, die leicht zur Explosion gebracht werden kann. Bei den Steigern in meiner Heimat (Saarland) hat man zwar eher den Begriff "schlagende Wetter" verwendet, aber gemeint ist dasselbe.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von hke
    E


    Ich fand es hochinteressant, wie Billy ins Arbeitsleben tritt, incl. Des Anfänger“-Ärgerns“, was wohl in jedem Job üblich zu sein scheint. Das es aber so ausartet, war, wie wir den Worten eines anderen entnehmen können, nicht so geplant.


    Ganz toll finde ich die genaue Erklärung, wie Billy sich beim Schlagwetter (??) verhalten hat. Das es so etwas gibt, ist klar, aber wie verhält man sich?? Besonders: wie verhält man sich als junger, unerfahrener Mensch?? Billy hat – entweder durch Wissen oder intuitiv – richtig gehandelt und sich so den Respekt vieler Bergbau-Arbeiter samt Familien erarbeitet.


    Er hat sicher schon oft genug davon gehört, sein Vater war ja ein sehr kundiger Bergmann und hat das dann einfach getan was nötig war.
    Dass er die Nerven behalten hat, das ist wohl Teil seines Temperaments/ Charakters.


    Schlagwetter hat ja Susannah schon hinreichend erklärt. Übrigens kommt das bei Follet öfter vor, seine Bergmannfamilien. Ober aus einer stammt????

  • Zitat

    Original von Eliza08



    Was ich von Fitz halten soll, weiß ich noch nicht so recht, die letzte Szene war ja schon vorauszusehen (im Klappentext wird ja erwähnt, das Ethel von ihm schwanger wid). Bin gespannt, ob er wirklich etwas für Ethel empfindet oder ob sie nur "Zeitvertreib" für ihn ist.
    l


    Da ich zufällig auch das Buch lese, habe ich mich extra erst nach 100 Seiten hier eingeloggt und erfahre nun doch was, was ich noch gar nicht wissen wollte :heul :heul :heul

  • Ich trödel mal hier hinterher, mal sehen, ob ich die Leserunde beim nächsten Teil einholen kann...


    Bisher gefällt es mir gut, die "hochherrschaftlichen" Teile erinnern mich sehr an Downton Abbey, da war auch ein Hausmädchen mit Namen Ethel. Daß Fitz sie verführt, war damals sicher nicht so selten.


    Die Bergleute Teile mag ich aber lieber, das ist mir irgendwie näher mit all dem Dreck und der Arbeit, hier steht schließlich nicht umsonst noch die Grubenlampe von meinem Urgroßvater, der ungefähr zur gleichen Zeit im Ruhrpott unter Tage war. aber mit den bergmännischen ausdrücken tu ich mich ein wenig schwer.


    Mal sehen, wie es weitergeht, der Erzählstil ist ja sehr distanziert, ich hoffe, daß sich das noch ein wenig ändert.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein