Hier kann zu den Kapiteln 01 - 02 geschrieben werden.
'Sturz der Titanen' - Kapitel 01 - 02
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Hallo.
Also ich habe schon angefangen. Ich konnte das Datum zum Beginn der Leserunde kaum abwarten. Auch wenn ich grad noch 1-2 andere Bücher am Wickel habe.
Das Buch beginnt meiner Meinung nach im typischen Follett-Stil. Man wird sofort in die lebendige Geschichte geworfen und alle Details, langen Namen, Abstammungen, Umstände und co sind eingestreut. Man findet sich gut rein und verliert auch nicht den Überblick. Trotzdem mache ich mir Notizen, weil noch zwei Bände folgen und wer weiß, wann ich/wir die lesen.
Kapitel 1:
Der Einstieg ist das Armenviertel.Billy Williams, ein junger Kerl, muss zum ersten Mal unter den Berg. Er wird wie so viele andere ein Grubenmann. Sein Vater David "Dai Union", kurz Dah, ist Funktionär der Bergarbeitergewerkschaft und für manche Leute ein rotes Tuch, eine Art Rebell. Die Familie ist sehr arm und drei Generationen wohnen in engem Raum zusammen.
Billy wirkt sehr symphathisch, auch wenn er erst 13 Jahre alt ist. Die Angst, die er am ersten Tag und während seiner Schicht hat, kann man gut verstehen und schon ist der junge Kerl dem Leser etwas näher gerückt. Ich hoffe/denke, dass er sicher eine Person wird, die uns durch das ganze Buch (oder länger?) begleiten wird. :-)Kapitel 2:
Hier lernt man die Reichen kennen.Earl Fitzherbert und seine Gattin Fürstin Bea sind sehr unterschiedlich. Während ich Fitz noch neutral gegenüberstehe, reicht der erste nähere Moment mit Bea vollkommen. Als sie ihre Zofe mit einer Haarnadel mit voller Wucht in den Arm sticht, nur weil diese beim Entfernen der Haarnadeln aus der Frisur versehentlich der Dame an der Kopfhaut kratzte, war mir klar, dass das sicher auch ein lange begleitender Charakter wird, dem man oft das Scheitern wünscht.
Walter von Ulrich, scheinbar auch ein vernünftiger Mensch und Gus Dewar werden auch grob vorgestellt.Ganz so wie es in Folletts Roman üblich ist. Also zumindest bei den größeren Familiengeschichten. Der Leser wird gleich ins kalte Wasser geschmissen und kann eigentlich nur die Charaktere lieben und verachten, die Follett dafür vorgesehen hat.
Ich freue mich schon auf die weiteren Kapitel.
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Kurze Frage vom Zaungast - warum setzt du deine Ausführungen in Spoiler-Tags?
Ich mochte den Einstieg damals unheimlich gerne, weil in meiner Heimat Bergbau auch ganz stark zur Geschichte gehört und allgegenwärtig ist. Von den Erzählungen aus meiner Familie und von Freunden kannte ich dann auch schon einiges, was Billy da erlebt. Ich fand das sehr atmosphärisch.
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Hallo.
Ich dachte, für die ganz Neugierigen besteht so keine Gefahr, zu viel zu erfahren.
Bei den Leseabschnitten hier im Forum geht es mir oft so, dass ich selbst was schreiben oder Meinungen von anderen zu einem grade gelesenen Kapitel lesen möchte, aber dann stolpert man inhaltlich unfreiwillig schon über die nächsten 1-2 Kapitel.
Aber stimmt... so wird das hier ja eigentlich gehandhabt.
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So, ich habe dann heute auch die ersten 100 Seiten verschlungen. Der erste Eindruck ist gut, ein typischer Follett, man ist direkt teil des Geschehens.
Billy und Ethel mag ich. Billy nicht nur weil er die Mutprobe an seinem ersten Arbeitstag so toll gemeistert hat und vielen seiner Kumpels beim Unglück geholfen hat, er ist für mich ein Mensch, der erst nachdenkt und dann handelt; und somit versucht immer Herr der Lage zu sein, ohne den Kopf zu verlieren.
Ethel kämpft an einer anderen Front. Sie arbeitet für den Earl und gibt ihr bestes, sie ist fleißig und hilfbereit, weiß aber auch Menschen sehr gut einzuschätzen und weiß was sie brauchen. Die Innitiative gegenüber dem König zu ergreifen, Hut ab, da braucht man Mut.Die politischen Gespräche waren sehr interessant und ich finde dies mal wieder puren Geschichtsunterricht, ohne das es jemals dröge oder langweilig wird.
Was ich von Fitz halten soll, weiß ich noch nicht so recht, die letzte Szene war ja schon vorauszusehen (im Klappentext wird ja erwähnt, das Ethel von ihm schwanger wid). Bin gespannt, ob er wirklich etwas für Ethel empfindet oder ob sie nur "Zeitvertreib" für ihn ist.
Bea mag ich auch gar nicht die Szene mit der Haarnadel war schon krass und das Gespräch mit Fitz im Anschluss auch. Aber nachher beim König war sie dann die charmante Gastgeberin
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Und ich vermeide extra, diese doofen und verräterischen Klappentexte zu lesen ...
Mir gefällt das Buch richtig gut. Sehr kurzweilige und interessante erste 100 Seiten. Man bekommt ein gutes Gefühl für die damaligen Verhältnisse und sieht die krassen Unterschiede zwischen den sozialen Schichten, sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch in ihrer Denkweise. Wobei natürlich auch der Status die Denkweise beeinflusst.
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Zitat
Original von xexos
Und ich vermeide extra, diese doofen und verräterischen Klappentexte zu lesen ...
Aber es stimmt schon: Das was in der vorgegebenen Leseetappe steht, kommentiert man hier. Und das braucht man dann auch nicht zu spoilern.
Aber nichts, was woanders steht!
Ich zaungaste hier nur und geniesse es, das schöne Buch noch einmal Revue passieren zu lassen.
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Zitat
Original von maikaefer
Kekse sind immer gut. -
Auch für mich waren die ersten beiden Kapitel sehr kurzweilig. Ich habe schon lange keinen Follett mehr gelesen, was wohl ein Fehler war.
Besonders im 1. Kapitel wurden die damaligen Verhältnisse über eine sehr sympathische Figur (Billy) anschaulich und emotional vermittelt. Auch wenn ich es vorher wusste, fand ich es doch schockierend, wie erwachsen ein Dreizehnjähriger damals sein musste, dass er nicht nur körperlich, sondern auch seelisch wie ein Mann belastet wurde - und das als ganz normal empfand und stolz darauf war.
Im zweiten Kapitel mehren sich bereits die Konflikte, zwischen Ethel und ihrem Vater, weil ihm ihre Vorliebe für König und Adel nicht gefällt, zwischen Billy und seinem Vater, weil dem die religiösen Ansichten des Sohnes nicht gefallen.
Ich bin jetzt schon neugierig, wie sich diese Konflikte weiterentwickeln und welche interessanten Figuren mir noch begegnen werden. Heute Abend geht es mit dem 3. Kapitel weiter.
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Ich muss gestehen, dass mich der erste Abschnitt noch nicht so sehr fesseln konnte. Die meiste Zeit liest es sich flüssig, aber so richtig begeistert war ich noch nicht. Was mir persönlich etwas auf die Nerven fällt ist die Ausdruckweise der Waliser mit ihrem "tun". Hier mal ein Beispielsatz was ich meine: "Der Steiger und die anderen tun nachsehen." Klingt irgendwie fürchterlich ... Als ich dass das erste Mal gelesen habe, dachte ich, dass ist ein Fehler. Aber es wurde dann ja erklärt, dass die Waliser wohl manchmal so sprechen.
Davon mal abgesehen fand ich die Einführung mit Billy und dem Bergbau interessant. Ich stelle es mir irgendwie schlimm vor unter Tage eingeschlossen zu sein. Seinen Charakter mag ich bisher sehr gern. Er ist nicht einfach der typische Held, der sich vor nichts fürchtet. Das wird z. B. deutlich als es eine Explosion gibt und er vorschlägt, dass sie hinunter klettern. Kurz darauf gesteht er sich selbst ein, dass er Angst hat.
Bei Ethel und Fitz bin ich noch etwas zwiegespalten. Da möchte ich einfach die weitere Entwicklung auf mich zukommen lassen.
Bea mag ich hingegen gar nicht. Der Vorfall mit der Hutnadel zeigt deutlich, was für ein Mensch sie ist.
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Wie Maikaefer erfreue ich mich daran, wie ihr das Buch findet. Ich habe die ersten 2 Teile schon gelesen, d.h. Teil 1 hatte ich als Hörbuch und Teil 2 als Printbuch.
Wenn man die Zustände im Bergbau liest, weiß man warum es Gewerkschaften gibt.
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Ich bin auch mit dem ersten Abschnitt durch. Und ja, es ist ein typischer Follett, genau so, wie ich ihn mag - man ist gleich mittendrin in der Geschichte, die Figuren wirken lebendig und ich fühle mich fast so, als hätte man mich um gut 100 Jahre in der der Zeit zurückversetzt.
Dass im ersten Kapitel das Leben und die Arbeitsbedingungen der Bergarbeiter thematisiert werden, gefällt mir auch gut - hier in der Region gab es früher auch viel Bergbau, und so wirkt das sehr vertraut, eigentlich könnte die Geschichte auch hier spielen.
Ein bisschen verwirrend - aber andererseits auch wieder nett - finde ich diese Spitznamen wie "Dai Ponies" usw. Wenn man die noch den richtigen Namen zuordnen soll, bei der Vielzahl an Personen... gut, dass es vorn im Buch ein Personenregister gibt.
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Zwar finde ich die Spitznamen für die verschiedenen Bergleute auch ein wenig verwirrend, aber auch sehr passend und individuell. Über die Aussprache wird das typisch Walisische transportiert, über die Spitznamen selbst die Eigenheiten der Bergleute. Das gefällt mir.
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Als ich das lange Pesonenregister gesehen habe, hatte ich schon Angst, dass soviel Personen auftauchen, dass ich mir gar nichts mehr merken kann. Aber erstaunlicherweise musste ich noch nicht einmal nachschauen.
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Ich habe den Abschnitt noch nicht ganz durch, kann aber schon sagen, dass ich die Art der Erzählweise richtig gut finde. Ich habe "Die Säulen der Erde" damals abgebrochen und kann mich gar nicht erinnern, ob es ähnlich war.
Mehr morgen, wenn ich den Abschnitt durch habe.
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Um ehrlich zu sein hätte ich nicht gedacht, dass mich das Buch so packt. Wie ich heute Nacht schon schrieb hatte ich "Die Säulen der Erde" damals abgebrochen und nie wieder ein Buch von ihm ausprobiert.
Ich mag einfach diese Art detailliert zu schreiben und die Charaktere genau vorzustellen. Daher ist ja auch ein Buch mit 200 Seiten meistens für mich gar nicht denkbar
Billy mag ich sehr gern. Er ist ja wirklich mutig. Die ganze Geschichte um den Bergbau finde ich eh interessant, weil wir im Ruhrgebiet ja auch ein wenig damit zu tun haben
Ich war vorletztes Wochenende mit Groupie und sapperlot im Bergbaumuseum in Bochum und konnte mich so noch besser in Billy hineinversetzen.
Billys Vater mag ich auch, auch wenn er ab und an mal etwas sehr streng ist. Damals war es nun mal so, dass Töchter oder generell Frauen nichts zu sagen hatten. Daher bin ich sehr gespannt, wie es mit Maud und auch mit Ethel weiter geht.Tja, Fitz ist für mich eher wie ein kleiner dummer verwöhnter Junge. Irgendwie werde ich mit ihm - und vor allem mit seiner dämlichen Frau - nicht so ganz warm. Er möchte glaube ich schon gern mehr Einsatz zeigen für das, was er bekommen hat, hat aber keinen Plan, wie er das tun soll. Aber sich dann irgendwie auf den Krieg zu freuen, das finde ich schon hart.
Und, ich mag Spitznamen! Wie schön, dass dort jeder einen bekommt. Das wird ja wohl keine Erfindung des Autors sein, sondern tatsächlich so gewesen sein, oder was meint ihr?
ZitatOriginal von Jessamy
Ich muss gestehen, dass mich der erste Abschnitt noch nicht so sehr fesseln konnte. Die meiste Zeit liest es sich flüssig, aber so richtig begeistert war ich noch nicht. Was mir persönlich etwas auf die Nerven fällt ist die Ausdruckweise der Waliser mit ihrem "tun". Hier mal ein Beispielsatz was ich meine: "Der Steiger und die anderen tun nachsehen." Klingt irgendwie fürchterlich ... Als ich dass das erste Mal gelesen habe, dachte ich, dass ist ein Fehler. Aber es wurde dann ja erklärt, dass die Waliser wohl manchmal so sprechen.Das hat mich auch anfangs sehr irritiert. Aber jetzt kann ich das ganz gut flüssig mitlesen
ZitatOriginal von Lesebiene
Wenn man die Zustände im Bergbau liest, weiß man warum es Gewerkschaften gibt.
Trotzdem haben die Vorschriften die Chefs ja nicht interessiert. Direkt drei mal dagegen verstoßen, das geht gar nicht.
ZitatOriginal von Jessamy
Als ich das lange Pesonenregister gesehen habe, hatte ich schon Angst, dass soviel Personen auftauchen, dass ich mir gar nichts mehr merken kann. Aber erstaunlicherweise musste ich noch nicht einmal nachschauen.Meistens lese ich das Personenregister einmal durch und dann ist gut. Um die Namen mal gehört zu haben. Die Autoren verstehen sich ja auch immer darauf die Leute so einzuführen, dass man sie sich merken kann. Zumindest war das bei mir immer der Fall.
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Das Buch gefällt mir sehr gut.
Ich weiß gar nicht, warum ich noch nicht mehr Bücher von ihm gelesen habe. Sollte ich auf jeden Fall nachholen.
Den Charakter Billy finde ich schon mal sehr sympathisch. Bei Ethel und Fitz geht es ähnlich.
Bea dagegen finde ich fürchterlich. Das Fitz immer ihre "Launen" ertragen muss. Die Szene mit der Hutnadel hat gezeigt, was für ein Mensch sie ist. Aber sie ist wohl so erzogen worden, das man mit Menschen der "unteren" Klasse, so umspringen kann.
@ booklooker. Die Erzählung über den Bergbau fand ich auch interessant. Wir im Ruhrgebiet kennen uns ja ein wenig damit aus. Ich hatte auch mal wieder vor, das Bergbaumuseum im Bochum zu besichtigen.
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Mir hat das Bergbaumuseum gar nicht gefallen. Wir sind nach unten gefahren, das war gut, aber oben war alles lieblos hingeklatscht und zum Teil auch schmuddelig. Die Beschriftungen waren zum Teil abgeblättert und ich finde für den Eintritt, den man da zahlt, können die auch die Beschriftungen erneuern.
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"Sturz der Titanen" liegt ja schon seit dem Erscheinungsdatum auf meinem SuB und ich überlege grad, warum ich damals nach 2 Kapiteln aufgehört habe
Bestimmt weil ich damals davon ausgegangen bin, es ist eine Fortsetzung von "Die Säulen der Erde" und "Die Tore der Welt". Und dann war ich wohl enttäuscht, als sich herausgestellt hat, dass Ken Follett hier was ganz anderes beginnt. Ich fand "Die Säulen der Erde" nämlich richtig gut *rotwerd.
Nun ja, auf jeden Fall bin ich froh, dass ich dank euch noch einen zweiten Anlauf genommen habe, denn das Buch hat mich schon eingesogen
Und der dicke Wälzer macht mir auch gar keine Angst mehr, da es sich richtig gut weglesen lässt. Follett kann´s einfach.Der Anfang ist sehr anschaulich und zeigt mal wieder, dass die Schere zwischen Arm und Reich und die extrem verschiedenen Lebensumstände in jeder Zeit und an jedem Ort einfach viel zu krass sind.
Billy scheint ein mutiger und intelligenter Mensch zu sein, der hoffentlich im Laufe der Geschichte seinen Weg gehen wird. Genau wie seine Schwester Ethel. Ich hoffe nur, dass ihre Affäre mit Fitz sie nicht ins Unglück stürzt.
Obwohl es schon sehr viele Personen sind, hatte ich überhaupt keine Probleme mich zurechtzufinden. Das finde ich schon mal super
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Mich hat der Roman sofort gepackt!
Der Prolog, Billys erster Tag im Bergwerk hat mich besonders berührt. Mein Vater, Jahrgang 1938 hat als 14jähriger seine süddeutsche Heimat verlassen um im Ruhrgebiet Bergmann zu werden und hat dort dann auch einige Jahre gearbeitet. An ihn (er ist 2008 verstorben) musste ich die ganze Zeit denken und finde es schade, dass ich nun nicht mehr mit ihm darüber sprechen kann und seine Erlebnisse vergleichen. Leider hat er selbst relativ wenig darüber erzählt.
Billy treffen wir auch im nächsten Kapitel wieder, es ist 3 Jahre später und im Berg gibt es eine Explosion. Man kann sich gut vorstellen, wie furchtbar es sein muss, unter Tage eingeschlossen zu sein, wenn ein solches Unglück passiert. Billy hat sich richtig toll verhalten, überlegt und mutig.
Auch Billys Schwester, Ethel, gefällt mit gut, sie ist ehrgeizig aber auch kompetent. Nun scheint sie ein Verhältnis mit dem Earl anzufangen, ich bin gespannt, was daraus wird, ich hoffe, dass es sich nicht zu ihrem Nachteil entwickelt.
Es ist der Vorabend des 1. WK und jemand versucht einen Beweis, warum Deutschland gar keinen Krieg möchte ...
Schon jetzt gibt es einiges an Sozialkritik ...
Bisher sehr vielversprechend, freue mich aufs Weiterlesen.