'Sturz der Titanen' - Kapitel 12 - 13

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    Original von xexos
    Das ist für uns auch nicht zu verstehen. Da spielen wohl Hunger, Todesangst, Befehle auf der einen Seite eine Rolle und auf der anderen Seite dann die Sehnsucht nach Menschlichkeit und Überleben. Völlig irrsinnige Verhältnisse, zumindest für uns. Wir kriegen schon Panik, wenn wir bei Regen keinen Schirm dabei haben.


    So ist es wohl. Das kann sich keiner von uns vorstellen und hoffentlich müssen wir es auch nie.


    Zitat

    Original von Booklooker
    Ich muss auch manche Abschnitte mehrmals lesen. Es ist nicht schwierig geschrieben, aber die politischen Verwicklungen sind mir nicht so geläufig.


    Geht mir auch so Booklooker, muss auch viel nachschlagen.

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

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    Original von SamtpfoteXL
    Die Szene mit den Taxen fand ich ja auch interessant - auch eine wahre Begebenheit?


    Ja ---> http://de.wikipedia.org/wiki/S…Marne_(1914)#7._September


    Mit jeweils fünf Mann besetzt, brachten unter anderem die sogenannten „Marnetaxis“ insgesamt 6.000 Mann an die Front nach Nanteuil-le-Haudouin.
    Was für ein riesiger Aufwand. 6.000 durch 5, also 1.200 Taxifahrten. :yikes

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    Original von Susannah
    Ich kaufe bei mir solchen Gelegenheiten gerne die thematisch passende GEO Epoche ... die sind alle immer interessant, schön artikelweise zu lesen und bunt gemischt zum jeweiligen Thema.


    Das ist eine gute Idee. Ist aber gar nicht so leicht, an die alten Ausgaben ranzukommen. Ich hatte Glück :freude


    Zitat

    Original von xexos


    Ja ---> http://de.wikipedia.org/wiki/S…Marne_(1914)#7._September


    Mit jeweils fünf Mann besetzt, brachten unter anderem die sogenannten „Marnetaxis“ insgesamt 6.000 Mann an die Front nach Nanteuil-le-Haudouin.
    Was für ein riesiger Aufwand. 6.000 durch 5, also 1.200 Taxifahrten. :yikes


    Wahnsinn, oder? :yikes
    Kommt daher der Spruch: "Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt?" :lache

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
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    Original von Booklooker


    Vor allem frage ich mich, wie man dann die Leute beschießen kann, denen man am Tag davor noch Bilder seiner Familie gezeigt hat, Fußball mit demjenigen gespielt hat und einfach seine Zigaretten und Alkohol geteilt hat. Klar, da ist ne Menge Druck von Seiten der Vorgesetzten hinter, aber kann man so schnell wieder hassen? Oder andersrum, wenn man erst so gehasst hat, kann man dann seelenruhig beieinander stehen und plaudern? Ich kann das nicht nachvollziehen (und will das auch nicht).


    Diese Geschichte kannte ich, und fand es schön, dass Follett sie aufgergriffen hat.
    Auch ich kann nicht verstehen, dass diese Leute sich dann einige Taged später wieder beschossen haben ... . Ich finde das ganze tottraurig und habe es mit entsprechender Beklemmung gelesen.


    Die Gründe, weshalb Russland in den 1. Weltkrieg einstieg - Stichwort Schwarzmeerhafen - bilden für mich erschreckende Parallelen zur aktuellen Situation in der Ukraine.


    Grigori wird mir sympathischer, aber er tut mir auch Leid. Muss die Schläge für seinen Bruder einstecken. Katherina will ihn nur zweckgebunden heiraten, und dann kommt stolpert er in diesen Krieg hinein und weiß noch nicht mal, wie man eine Waffe entsichert ...

  • Zitat

    Original von xexos
    Ja ---> http://de.wikipedia.org/wiki/S…Marne_(1914)#7._September


    Mit jeweils fünf Mann besetzt, brachten unter anderem die sogenannten „Marnetaxis“ insgesamt 6.000 Mann an die Front nach Nanteuil-le-Haudouin.
    Was für ein riesiger Aufwand. 6.000 durch 5, also 1.200 Taxifahrten. :yikes


    Der Gedanke kam mir beim Lesen auch. Vielen Dank für den Link, xexos.


    Ich glaube, ich muss meine geplante Lesezeit verdoppeln, für die ganzen Hintergrundinfos. :-)

  • Mir gefällt das Buch bisher auch immer noch sehr gut. Es ist sehr interessant geschrieben.


    Der Weihnachtsfriede war schon sehr beeindruckend und als auch noch Walter vor Fitz steht war auch bei mir die Überraschung perfekt.


    Das mit den Taxis fand ich auch krass.


    Tja, Katharina und Lew ich bin gespannt was da so passiert.


    Maud ist auch sehr mutig Fitz an der Front anzurufen, die Frau gefällt mir.

  • Oh, ich habe eben nur die ersten Seiten des 12. Kapitels gelesen.
    Die Russen sind grad über die deutsche Grenze gekommen und haben Ostpreußen erreicht. Ein seltsames Gefühl, das jetzt so zu lesen. Meine Oma ist Ostpreußin und musste damals fliehen. Sie erzählt ab und an, so oft sehen wir uns wegen vielen Kilometern leider nicht, davon. Ich hab da Bilder im Kopf.


    Und nun stehe ich als Leser auf der anderen Seite.

  • 2 Kriegskapitel, Grigori, der eigentlich schon gesaved war, muss an die Front, so dass wir die russische Seite aus der Sicht der einfachen Soldaten erleben, die nicht wissen, was sie eigentlich tun. Sie sind schlecht ausgerüstet (Grigori trifft erst, als ein Feind praktisch direkt vor ihm steht), hungern und dursten, sind daher geschwächt - unglaublich eigentlich ...


    Die deutsche und die englische Seite erleben wir aus Walters und Fitz' Sicht, auch hier denkt man mehr als einmal "unglaublich".


    Dass "Feinde" gemeinsam Weihnachten feierten, ist ja verbürgt und irgendwie sehr rührend, macht den Krieg aber noch ein Stück barbarischer ...


    Ein bisschen Privates erfahren wir hier auch: Katherina heiratet Grigori, um abgesichert zu sein und Bea entbindet einen Jungen.


    Auch wenn es nicht uninteressant ist, etwas über das Kriegsgeschehen zu erfahren (wo Vieles "unglaublich" ist), würde ich jetzt gerne wieder zu den Frauen wechseln und erfahren, wie es ihnen geht. Ethel müsste ev. auch schon entbunden haben oder kurz davor stehen. Wie geht es Maud? Was macht Ethel? Und was ist mit Lew?

  • Zitat

    Original von valkyrja
    Oh, ich habe eben nur die ersten Seiten des 12. Kapitels gelesen.
    Die Russen sind grad über die deutsche Grenze gekommen und haben Ostpreußen erreicht. Ein seltsames Gefühl, das jetzt so zu lesen. Meine Oma ist Ostpreußin und musste damals fliehen. Sie erzählt ab und an, so oft sehen wir uns wegen vielen Kilometern leider nicht, davon. Ich hab da Bilder im Kopf.


    Und nun stehe ich als Leser auf der anderen Seite.


    Das ist 100 Jahre her, ist deine Oma wirklich schon so alt - oder musste sie eher im WK II fliehen?

  • Grigori ist mir sympathisch, dass er Katharina heiratet, nun so ist sie wenigstens versorgt. Aber sie selbst bleibt mir etwas fern, sie versteht nichtmal, dass Grigori nicht mit ihr schlafen will, sozusagen als Bezahlung.


    Die russischen Soldaten wurden ohne Vorbereitung in den krieg geworfen, klar, eine Menschenleben zählt da nichts, ist ja heute noch so. Ob sie zu essen haben, egal. Wenn man wegen ein paar Grashalmen Leute hängt, kommt es nicht drauf an ob ein paar Tausend verhungern.


    Weihnachten im Schützengraben, rührend aber die Gefahr erkennen sowohl Fitz als auch Walter die sich hier überraschend wieder sehen. "Wir brauchen eine Schlacht,dass der Hass wieder aufblüht"


    Ob die beiden den Krieg wohl heil überstehen??


    Ach ich sehe schon Komplikationen, Bea bekommt einen Sohn Esther eine Tochter und die beiden verlieben sich irgendwann.

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    Original von valkyrja
    Oh, verdammt. Stimmt... ich meine ja den zweiten Weltkrieg... Oh, nein. Ich war so gefesselt in der Geschichte... Doofi, ich. Meine Oma ist Jahrgang 21. Sorry. :help


    Naja, gewisse Parallelen weisen WKI und WKII ja auf. Nur, dass der zweite noch mehr Opfer forderte. Umso schlimmer, dass man so wenig aus der Geschichte zu lernen scheint :-(

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Das Kriegsgeschehen ist für mich sehr verständlich beschrieben, vielleicht kommt es daher, das ich vor kurzem ein Tagebuch eines Soldaten aus dem 1. WK (in Steno geschrieben) für seine Enkelin übersetzt habe und dort einige Details erfahren habe. Einiges, was ich aus dem Tagebuch übersetzt habe, kommt jetzt wieder „hoch“. Darin war auch u.a. zu lesen, das nicht nur die Russen, sondern nachher alle Soldaten Hunger hatten und nichts, aber auch gar nichts zu essen. Wenn ich das umsetze und mir die Zahlen hier noch einmal vor Augen führe, kann das mit den 6 Mio. durchaus hinkommen.


    Das Grigori „seine Pflicht“ erfüllt und anstelle seines Bruders Katharina heiratet, habe ich fast erwartet. Das Katharina nichts zum Leben hat und das Kind somit auch nichts, ist, glaube ich, einer der Hauptgründe. Das sie aber so materialistisch eingestellt ist, hätte ich nicht soooo extrem vermutet. Das sie nicht verstehen kann, das Grigori keine „Bezahlung“ für die Eheschließung haben will, zeigt mir, das sie nicht sonderlich intelligent ist – lediglich clever.


    Fitz… mmhh, naja. Irgendwie zeigt er auch die Allüren, die man gemeinhin dem Adel damals unterstellt hat, er nimmt sich (wie ja auch bei Ethel) alles, was er kriegen kann und glaubt gleichzeitig, das das sein Recht ist und das ihn niemand zur Rechenschaft ziehen kann und wird. Für mich ist es noch nicht ganz klar, ob er einem Klischee folgt, welches sagt, jeder Mann muss/soll regelmäßig…. Mit einer Frau zusammen sein oder ob er es wirklich aus körperlicher Not heraus macht.


    Das Fitz, der sich ja anscheinend für intelligent hält, beim Treffen mit Walter nicht versteht, was dieser ihm sagen will, finde ich schon klasse. Walter sagt letztlich sehr deutlich, das ihm sehr viel an Maud liegt…


    Mal sehen, wie es weiter geht.

  • Zitat

    Original von hke



    Fitz… mmhh, naja. Irgendwie zeigt er auch die Allüren, die man gemeinhin dem Adel damals unterstellt hat, er nimmt sich (wie ja auch bei Ethel) alles, was er kriegen kann und glaubt gleichzeitig, das das sein Recht ist und das ihn niemand zur Rechenschaft ziehen kann und wird. Für mich ist es noch nicht ganz klar, ob er einem Klischee folgt, welches sagt, jeder Mann muss/soll regelmäßig…. Mit einer Frau zusammen sein oder ob er es wirklich aus körperlicher Not heraus macht.



    Witzig, ich glaube nicht, dass das ein Klischee ist und heute unüblich. Nur gibt es heute sehr wirksame Verhütungsmittel und Frauen sind nicht mehr so leichtgläubig oder auch abhängig wie damals. Zumindest in unserem Kulturkreis.


    Es gibt ja durchaus auch Frauen, die ihrem hmmm, Bedürfnisse haben und denen nachgehen.

  • Findus


    klar gibt es heute mehr Möglichkeiten für Frauen - damals war das aber nicht so und die Mädels waren vermutlich auch noch etwas schüchterner und feiger. Die Erziehung soll ja damals so gewesen sein, das Frauen ihren Männern bedingungslos zu folgen hatten.


    Klar ist auch, das -damals wie heute- auch Damen .... Bedürfnisse hatten, diese Damen wurden aber häufig als leichte/gefallene Mädchen etc. betitelt, natürlich nur so lange, bis sie verheiratet waren. Wenn ich mich an andere Bücher erinnere, die ich gelesen habe, gab/gibt es dort Aussagen, das verheiratete Frauen (nach der Geburt des ersehnten Sohnes) durchaus eine ganze Kompanie Liebhaber hatten, was den Gatterich nicht/fast nicht gestört haben soll --- und das Gerede soll sich auch in Grenzen gehalten haben.

  • Zitat

    [i]Original von SamtpfoteXL


    A propos Baby: Fitz bekommt die Nachricht, dass Bea einen Sohn bekommen hat. Früher als erwartet, trotzdem ist das Baby gesund und kräftig. Ich habe da ein leises Erstaunen herausgelesen - möglich, dass er glaubt, das Baby sei nicht von ihm? Geschähe ihm ganz recht, schließlich geht er ja auch ständig fremd.
    [/quote]


    Auf die Idee bin ich erst durch Deine Bemerkung gekommen, da könnt was dran sein.. Aber ich kann der allgemeinen abneigung von Fitz nicht so zustimmen, ich glaube, er ist einfach auch ein. kind seiner Zeit.


    Ansonsten wird es immer spannender, außerdem mag ich ja sowieso Kriegsliteratur und Follett scheint hier gut recherchiert zu haben. Sprachlich mag ich ihn nicht so, aber Spannung, das kann er.


    Grigorij tut mir echt leid, der arme Kerl wird von allen ausgenutzt.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein