Hier kann zu den Kapiteln 12 - 13 geschrieben werden.
'Sturz der Titanen' - Kapitel 12 - 13
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Dafür das ich am Anfang gar nicht so begeistert von dem Buch war, kann ich es jetzt kaum noch aus der Hand legen.
Grigori tat mir richtig leid, als Pinsky in der Fabrik auf ihn eingeschlagen hat. Zu Beginn wußte ich nicht mal, warum. Aber natürlich: er hielt ihn für Lew, weil Grigori ja angeblich nach Amerika ausgewandert ist. Also musste er mal wieder Schläge für seinen Bruder einstecken.
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, will Katherina ihn auch noch heiraten, damit sie Geld als Soldatenfrau bekommt.
Ich bin gespannt, wie es mit ihm weiter geht.Schön, dass Fitz nun Vater geworden ist. So eine Nachricht an Weihnachten ist doch schön. Auch wenn er kurz darauf den Schock seines Lebens bekommen hat, als er bemerkt hat, wie seine Leute mit dem Feind geredet haben. Wenn es im Krieg nur so einfach wäre Frieden zu schließen, hätten nie soviele Menschen sterben müssen. Die Zahlen schockieren einen ganz schön, auch wenn man schon durch den Geschichtsunterricht davon weiß.
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Ich finde, dass das ganze Kriegsgeschehen jetzt einfacher geschrieben ist. Oder habe ich mich jetzt eingelesen?
Also, dass Katherina Grigori heiraten wollte, kann ich durchaus nachvollziehen. Sie hätte ja von nichts leben können. Und dass er zustimmt war ja auch eigentlich klar. Er will sie ja auch versorgt sehen, obwohl er sie wohl nie wieder sehen wird. Nicht unbedingt, weil er im Krieg stirbt, sondern weil sie sich davon macht. Könnte ich mir zumindest denken.
War das tatsächlich so, dass die russische Armee gehungert hat? Ich meine, 6 Mio Leute aber nichts zu Essen? Irgendwie passt das ja nicht. Oder waren das nur die Zahlen, die sie an die anderen Länder rausgegeben haben?
Als ich gelesen habe, dass Gallieni (von dem ich noch nie vorher gehört habe) seine Truppen per Taxi an die Front geschickt hat, dachte ich erst, dass der Autor sich einen Scherz erlaubt. Aber im Wikipedia-Artikel steht das gleiche. War das wirklich so???
Schön fand ich, dass die gegnerischen Soldaten sich an Weihnachten miteinander unterhalten und sogar Fußball zusammen gespielt haben. Irgendwo klingelt da was bei mir - ich weiß nicht, ob es ein Film war oder eine Dokumentation, aber das war wirklich so, oder? Kann aber auch sein, dass ich das geträumt habe.
Tja, Fitz.... Der Mann nervt mich einfach. Ich halte ihn für sehr naiv. Er glaubt wohl wirklich an diesen Krieg und gleichzeitig poppt er alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist Ich weiß nicht, ob ich ihn wirklich ernst nehmen kann.
Walter lebt also auch noch. Schön! Ihn mag ich sehr. Ich hoffe, dass er uns noch weiter erhalten bleibt.
@ Jessamy: Was hat dir denn am Anfang nicht so gut gefallen?
Edit: Noch was vergessen....
Ich musste erst mal bei Google Maps gucken, wie weit es von Allenstein nach Tannenberg ist... Über 800 km??? Hab ich die richtigen Städte? Das dauert ja ewig, den Weg zu laufen. Ich glaube, da habe ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht.
Und noch was: Glaubten wirklich alle, dass dieser Krieg schnell vorbei ist? Ich lese immer wieder, dass den Soldaten versprochen wurde, dass sie Weihnachten wieder zu Hause sind.
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Ich weiß jetzt nicht, in welchem Jahr wir stecken (zaungaste ja nur) aber den "Weihnachtsfrieden" gab's tatsächlich Ein unautorisierter kurzzeitiger Waffenstillstand.
Die Hoffnung bzw. der Glaube an ein schnelles Kriegsende dürfte tatsächlich weit verbreitet gewesen sein, wobei da in der Bevölkerung auch der Wunsch Vater des Gedankens gewesen sein dürfte. Es sollte ja ein anderer Krieg werden, einer der militärischen Überlegenheit vor allem hinsichtlich der Ausrüstung. Der 1. Weltkrieg war der erste richtig große Materialkrieg, wenn ich das richtig im Kopf habe, und man hat wohl erwartet, dass es dann eben schneller geht. Die Grabenkriege hat wohl niemand vorhergesehen.
Die Kriegshetzer in den jeweiligen Lagern - das waren meistens gerade weniger die herrschenden, sondern einflussreiche Minister oder Militärs - waren davon ab so extrem von der eigenen Dominanz überzeugt, dass sie es gar nicht in Betracht gezogen haben, dass der Feind ihnen ebenbürtig sein könnte. Und das war dann eben auch die Botschaft an Soldaten und Volk: es wird kein langer Krieg, macht euch keine Sorgen. Hätte ja auch die gewollte Kriegsbegeisterung dämpfen können, wenn die Leute geahnt hätten, welches Elend auf sie zukommen würde.
Zur russischen Armee: es war damals die größte Streitmacht der Welt (rein von den Zahlen her) und da dürfte die Versorgungslage wirklich entsetzlich schlecht gewesen sein. Man hat den Krieg zu dem Zeitpunkt nicht geplant (wie übrigens auch im Zweiten Weltkrieg - da hat man darauf gehofft, dass die Deutsche Armee erst ein zwei Jahre später angreift, wenn man zumindest in Sachen Material ebenbürtig gewesen wäre) und war dementsprechend nicht vorbereitet. Auf einen Krieg dieses Ausmaßes scheint niemand vorbereitet gewesen zu sein, obwohl ihn die Kriegshetzer in allen Ländern munter voran getrieben haben.
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Den Weihnachtsfrieden hatte auch Remarque so beschrieben. Ist schon kurios. Aber auch traurig, dass sie danach nicht einfach alle nach Hause gegangen sind.
Die Deutschen glaubten wirklich an ihre Übermacht. Zuvor wurden alle Kriege schnell gewonnen. Das es eine Materialschlacht werden würde, ahnte aber niemand, das ergab sich leider erst so.
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Fitz nervt. Das fand ich auch.
Die Deutschen oder einige Deutsche glaubten an der Übermacht.
Die russische Armee oder die untersten Soldaten hungerten. -
Zitat
Original von xexos
Den Weihnachtsfrieden hatte auch Remarque so beschrieben. Ist schon kurios. Aber auch traurig, dass sie danach nicht einfach alle nach Hause gegangen sind.Vor allem frage ich mich, wie man dann die Leute beschießen kann, denen man am Tag davor noch Bilder seiner Familie gezeigt hat, Fußball mit demjenigen gespielt hat und einfach seine Zigaretten und Alkohol geteilt hat. Klar, da ist ne Menge Druck von Seiten der Vorgesetzten hinter, aber kann man so schnell wieder hassen? Oder andersrum, wenn man erst so gehasst hat, kann man dann seelenruhig beieinander stehen und plaudern? Ich kann das nicht nachvollziehen (und will das auch nicht).
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Es war ja nicht nur Druck von den Vorgesetzten - wer sich weigerte, galt als Deserteur, die Strafen reichten von mehrjährigen Haftstrafen bis zur Todesstrafe. Und wer zu Hause eine Familie zu versorgen hatte, der war auf den Sold angewiesen. Und der Hass galt wohl weniger dem einzelnen Soldaten, sondern "dem Feind".
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Das ist für uns auch nicht zu verstehen. Da spielen wohl Hunger, Todesangst, Befehle auf der einen Seite eine Rolle und auf der anderen Seite dann die Sehnsucht nach Menschlichkeit und Überleben. Völlig irrsinnige Verhältnisse, zumindest für uns. Wir kriegen schon Panik, wenn wir bei Regen keinen Schirm dabei haben.
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Susannah, das meinte ich mit Druck...
Also, bei dem nicht vorhandenen Regenschirm bekomme ich keine Panik - ich habe nicht mal einen.... Aber ich weiß, was du meinst und ich möchte das auch gar nicht nachvollziehen können.
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Zitat
Original von Booklooker
Ich musste erst mal bei Google Maps gucken, wie weit es von Allenstein nach Tannenberg ist... Über 800 km??? Hab ich die richtigen Städte? Das dauert ja ewig, den Weg zu laufen. Ich glaube, da habe ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht.
Nein, Du hast nicht die richtigen Städte. [URL=https://www.google.de/maps/dir/Allenstein,+Polen/Tannenberg,+11-015+Olsztynek,+Polen/@53.6801155,20.2159782,10z/data=!4m13!4m12!1m5!1m1!1s0x46e2792d071419c7:0x106a8126cf54c20f!2m2!1d20.4801193!2d53.778422!1m5!1m1!1s0x471d9cd57ed7bb21:0xef2c936cf9717085!2m2!1d20.2636283!2d53.5810773?hl=de]Google Maps[/URL] hier siehst Du die richtigen. Die Entfernung beträgt gerade mal 30 km. Du hattest wohl das Tannenberg südlich von Chemnitz erwischt.Beschrieben wurde von Follet die "Schlacht bei Tannenberg". Hinsichtlich Verlauf der Schlacht und Verpflegung der Russen hielt er sich dicht an den Realitäten -> Wiki
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Ja, dann waren es das falsche Tannenberg. Gut, dann scheint das ja realistisch zu ein. 30 km ist ja nicht soooo weit... Danke!
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@ Booklooker
Ich bin am Anfang einfach nicht so recht in das Buch rein gekommen. Zudem war ich auch ein wenig genervt von der Ausdrucksweise der Waliser mit ihrem "tun". Hinzu kam noch, dass ich mich nicht richtig konzentrieren konnte und manche Abschnitte nochmal lesen musste. Ich dachte schon, es ist grad nicht die rechte Zeit für das Buch. Aber dann hat es einfach "klick" gemacht und ich war gefesselt.
Ich denke, manches kann man auch einfach nicht nachvollziehen, wenn man es nicht selbst erlebt. Man kann es sich zwar vorstellen, wie es sein könnte, aber man kann nie sagen, wie man in einer bestimmten Situation reagieren würde. Wie hier z. B. der kurze Waffenstillstand zu Weihnachten und die anschließenden Kämpfe danach.
Ich fand es schön, als sie sich gegenseitig Bilder ihrer Familie gezeigt haben, denn im Endeffekt sind sie alle nur Menschen und viele von ihnen haben den Krieg nicht gewollt, mussten aber kämpfen, weil sie sonst bestraft worden wären. -
Ich muss auch manche Abschnitte mehrmals lesen. Es ist nicht schwierig geschrieben, aber die politischen Verwicklungen sind mir nicht so geläufig.
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Zitat
Original von Booklooker
Ich muss auch manche Abschnitte mehrmals lesen. Es ist nicht schwierig geschrieben, aber die politischen Verwicklungen sind mir nicht so geläufig.Das geht mir genauso. Ich kenne mich auch nicht wirklich mit dem 1. Weltkrieg aus, finde es aber sehr interessant darüber zu lesen.
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Ich kaufe bei mir solchen Gelegenheiten gerne die thematisch passende GEO Epoche ... die sind alle immer interessant, schön artikelweise zu lesen und bunt gemischt zum jeweiligen Thema.
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Ich befürchte, dass mir das zu langweilig ist... Ich bin ja nicht so der Sachbuch ( oder -Zeitung) Fan.
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Zitat
Original von Booklooker
Schön fand ich, dass die gegnerischen Soldaten sich an Weihnachten miteinander unterhalten und sogar Fußball zusammen gespielt haben. Irgendwo klingelt da was bei mir - ich weiß nicht, ob es ein Film war oder eine Dokumentation, aber das war wirklich so, oder? Kann aber auch sein, dass ich das geträumt habe.Das ist eine wahre Begebenheit, die mindestens 1x verfilmt wurde und über die es auch mindestens 1 Lied gibt.
Gib mal bei youtube ein:
"John McDermott: Christmas in the Trenches"
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Diese Weihnachtsszene fand ich auch faszinierend - ich hatte das zuvor schon einmal in einem Film gesehen, aber mir war nicht bewusst, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt.
Die Situation - am nächsten Tag wieder auf die Menschen zu schießen, deren Familienfotos man sich gerade angeschaut hat - finde ich schwer nachzuvollziehen. Aber hier spielt sicherlich Druck eine Rolle, der dazu geführt hat, dass man einfach verdrängt, dass einem da Menschen gegenüberstehen - es ist einfach nur noch, ganz anonym und gesichtslos, "der Feind".Die Szene mit den Taxen fand ich ja auch interessant - auch eine wahre Begebenheit?
Katherina wird also Grigoris Frau. Eine reine Zweckehe. Schön fand ich es nicht, dass sie ihn dazu gedrängt hat, aber in ihrer Situation nur allzu verständlich. Sie muss schließlich sehen, dass sie und das Baby abgesichert sind.
A propos Baby: Fitz bekommt die Nachricht, dass Bea einen Sohn bekommen hat. Früher als erwartet, trotzdem ist das Baby gesund und kräftig. Ich habe da ein leises Erstaunen herausgelesen - möglich, dass er glaubt, das Baby sei nicht von ihm? Geschähe ihm ganz recht, schließlich geht er ja auch ständig fremd.
Dass Walter noch lebt, erleichtert mich irgendwie - ich hoffe, er bleibt uns noch weiter erhalten.
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Zweiter Teil - Der Krieg der Titanen
Die Benennung der Teile und die dazugehörigen Zeichnungen finde ich sehr gut gelungen.
Nachdem es erst schien, als würde Grigori um den Einberufungsbefehl rumkommen, macht ihm Pinsky da einen fetten Strich durch die Rechnung. Und wieder ist da mehr oder weniger Lew für verantwortlich. Katherina ist jetzt endgültig bei mir unten durch, so ein berechnendes, egoistisches piiieeeppp Sie wird schon durch´s Leben kommen, da bin ich mir sicher. Grigoris Liebe so auszunutzen, er tut mir richtig leid. Hoffentlich passiert ihm nichts.
Verwirrt hat mich die Stelle, wo die Russen in Allenstein einfallen. Da geht das Leben der Deutschen seinen gewohnten Gang, obwohl die Russen in der Stadt sind? Der Leutnant geht sogar zum Barbier? Das kann ich mir gar nicht so vorstellen
Das Verstärkung aus Frankreich an die Ostfront geschickt werden soll, um die Besitztümer der Adligen zu schützen, ist ja wohl ein schlechter Witz. Aber vorstellen kann ich mir das schon.
Fitz hat in Paris schon die nächste Gespielin, hat wohl nichts gelernt, kopfschüttel.
Das die Soldaten beider Seiten am Weihnachtsabend die Waffen ruhen ließen, fand ich toll. Vor allem wieder ein Lebenszeichen von Walter
Ja, alle Seiten dachten, bis Weihnachten ist alles rum...wenn die wüssten...