Hier kann zu den Kapiteln 16 - 18 geschrieben werden.
'Sturz der Titanen' - Kapitel 16 - 18
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Jetzt sind wir dicke im Kriegsgeschehen. Historisch sind wir hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_an_der_Somme bzw. im Unterkapitel "Der erste Schlachttag am 1. Juli".
Bei Befehlen dieser Art muss man ja wahnsinnig werden. Und den armen 15 Jährigen knallen sie dann auch noch selbst ab. Was für eine Idiotie. Einzig, dass die Offiziere selbst mit vorne dabei waren und sich nicht irgendwo versteckten, besänftigt ein wenig. Heftig war dann die Szene mit dem Todesboten, der die Briefe in Wales verteilte.
Interessant fand ich, dass mit dem Wechsel der Perspektive auch immer die Sympathien wechselten. Beim Auskundschaften durch Walter hält man zu den Deutschen, beim Sturm auf das Maschinengewehr dann aber plötzlich zu Billy und den Engländern.
Ob Follet wohl einen Absatz gestrichen hat und vielleicht sogar Walter auf Fitz schoss? Das würden den Irrsinn des Krieges komplett machen.
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Ja, das mit den wechselnden Sympathien habe ich bei mir auch bemerkt. Denkbar ist es, dass Walter auf Fitz geschossen hat.
Ich fand die ganze Beschreibung der Szene an der Front einfach beängstigend. Ich habe ja schon Filme darüber gesehen, die genau sowas gezeigt haben, aber die eigene Fantasie tut da noch ihr eigenes zu. Grausam, wie die Männer und Jungen einfach so abgeballert wurden. Krieg ist wirklich etwas irrsinniges. Vor allem, wen er von der Führung des Landes befohlen wird und die Untergebenen ihn gar nicht wollen und trotzdem dafür sterben müssen.
Fitz wurde verwundet. Gut so. Er wird mir jetzt doch wieder unsympathischer. Obwohl ich verstehen kann, dass ein Kompanieführer nicht auf alle Untergebenen eingehen kann. Meine Meinung ist ja eh, dass die Leute, die an der Macht sind, den Blick fürs Wesentliche total verloren haben. Die würden gut daran tun, mal etwas mehr auf die Menschen zu hören, die tagtäglich mit dem zu tun haben, was sie versuchen zu organisieren und mit Regeln zu belegen.
Erst war ich ganz schön geschockt, als Ethel wieder nach Hause gegangen ist und Dah nicht mit ihr gesprochen hat. Ich bin froh, dass er es sich anders überlegt hat - oder hat seine Frau da die Finger im Spiel? Mir hat es gut gefallen, dass er den Gottesdienst für seine Zwecke genutzt hat. Irgendwie muss er den Leuten ja mal Vernunft beibringen.
Der Postbote tat mir auch total leid. Er war derjenige, der die schlimme Botschaft den Müttern überbringen musste. Kein Wunder, dass er sich so unwohl gefühlt hat. Ich möchte gar nicht wissen, die die Frauen sich gefühlt haben, als sie die Nachricht bekamen. Das muss grausam sein.
Ach ja, die Szene, in der sich Maud und Ethel für die Soldatenfrauen einsetzen finde ich auch sehr gelungen. Ich bin ja auch so ein Gerechtigkeit liebender Mensch, aber ich glaube nicht, dass ich den Mut für sowas gehabt hätte. Aber man weiss es eben auch nicht.
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Die Szene mit den Todesnachrichten fand ich auch heftig. Da stahlen sich sogar ein paar Tränen in meine Augen.
Das mit den wechselnden Emotionen geht mir auch so. Wobei ich eher mit Walter und Billy mitfiebere. Bei Fitz nicht. Und dass er eine Kugel abbekommen hat, hat mich jetzt nicht so mitgenommen, als wäre es Walter gewesen.
Die Filme aus dem ersten Weltkrieg kenne ich auch. Und gerade die spulen sich in meinem Gehirn im Hintergrund ab.
Dass der 15-jährige Owen Bevin als Desserteur erschossen wurde, fand ich auch ganz schön heftig! Überhaupt wird das Kriegsgeschehen verdammt realistisch geschildert. Puh. So, wie Krieg eben ist. Kein Spaziergang, sondern die Hölle.
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Die Kriegsszenen sind teilweise wirklich heftig geschrieben. Schlimm fand ich auch, als sie Bevin als Desserteur erschossen haben. Haben sie damit nicht theoretisch gegen ihre eigenen Regeln verstoßen? Er war doch erst 15 und hätte nicht mal in der Armee sein dürfen. Aber damals galten im Krieg wohl andere Gesetze.
Das mit dem Postboten fand ich auch sehr schlimm. Es muss sich schrecklich für die Menschen angefühlt haben, zu wissen was der Junge da ausgetragen hat und zu hoffen, dass man selbst nichts bekommt.
Schön fand ich, dass Ethel sich mit ihrem Vater versöhnt hat. -
Zitat
Original von Jessamy
Die Kriegsszenen sind teilweise wirklich heftig geschrieben. Schlimm fand ich auch, als sie Bevin als Desserteur erschossen haben. Haben sie damit nicht theoretisch gegen ihre eigenen Regeln verstoßen? Er war doch erst 15 und hätte nicht mal in der Armee sein dürfen. Aber damals galten im Krieg wohl andere Gesetze.Ich denke, im Krieg galten andere Gesetze. Zumal hinzukommt, dass das Führungsperonal fast auschließlich aus Aristokraten bestand, die sich eh über den Normalsterblichen sahen.
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Sahen? Oder vielleicht sogar immer noch sehen?
Die Versöhnung von Ethel und Dah fand ich auch schön.
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Zitat
Original von xexos
Sahen? Oder vielleicht sogar immer noch sehen?Für Manche gilt das auch heute noch
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Zitat
Original von xexos
Jetzt sind wir dicke im Kriegsgeschehen. Historisch sind wir hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_an_der_Somme bzw. im Unterkapitel "Der erste Schlachttag am 1. Juli".Bei Befehlen dieser Art muss man ja wahnsinnig werden. Und den armen 15 Jährigen knallen sie dann auch noch selbst ab. Was für eine Idiotie. Einzig, dass die Offiziere selbst mit vorne dabei waren und sich nicht irgendwo versteckten, besänftigt ein wenig. Heftig war dann die Szene mit dem Todesboten, der die Briefe in Wales verteilte.
Interessant fand ich, dass mit dem Wechsel der Perspektive auch immer die Sympathien wechselten. Beim Auskundschaften durch Walter hält man zu den Deutschen, beim Sturm auf das Maschinengewehr dann aber plötzlich zu Billy und den Engländern.
Ob Follet wohl einen Absatz gestrichen hat und vielleicht sogar Walter auf Fitz schoss? Das würden den Irrsinn des Krieges komplett machen.
Das kann ich voll und ganz so unterschreiben xexos.
Diese "Taktik" war ja das reinste Himmelfahrtskommando. Hier wurde ja schon mal gesagt, es wäre wie ein Schachspiel. Das zeigt sich hier ganz deutlich.
Billy hat sich hier als sehr klug hervorgetan, als er "seine Jungs" aus der Zwickmühle herausholt.
Leider ist Billys Dah erst versöhnlich geworden, als Billy der Army beigetreten ist. Aber wohl besser spät, als nie. Das Billy noch Mildred trifft und mit ihr ein Tête-à-tête hat, hat mich für ihn gefreut. Vielleicht lenken ihn die Gedanken daran etwas ab, von dem Horror, den er erlebt. Vielleicht hat er sich sogar in sie verliebt. Mildred hat zwar ein lockeres Mundwerk, aber ist in meinen Augen grundehrlich und mir sehr sympathisch.
Von Ethel will Dah erst immer noch nichts wissen...oh man, ist dieser Mann stur. Erst als die Telegramme an die Hinterbliebenen verteilt werden, wird er wach.
Die Szene mit den Telegrammen war auch sehr bedrückend
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1916 zieht auch Billy in den Krieg und kommt in vorderste Front. Hier zeigt sich einmal mehr, dass der Einzelne im Krieg nichts mehr zählt, er wird zu Kanonenfutter, die Masse macht es, bei 1000 werden schon 10 durchkommen, ziemlich menschenverachtend und erschreckend. Dazu noch die offensichtlichen Fehler, die von den Kommandierenden gemacht werden. Sehr erschütternd war dann auch die Telegrammverteilung - unvorstellbar, dass eine einzige Schlacht schon in einem kleinen Dorf mehr als 200 Opfer hatte.
Ich finde es gut, dass der Krieg nicht insgesamt detailliert beschrieben wird (z. B. gab es hier einen großen Zeitsprung), sondern dass Follett beim Einzelnen bleibt, dass er uns die Schicksale der Protagonisten aufzeigt und in diesem Zusammenhang dann eben auch hin und wieder das Kriegsgeschehen. Klar sucht er sich dabei auch Wesentliches heraus.
Wenigstens kommt es zur Versöhnung Ethels mit ihrem Dah, er musste erkennen, dass sie womöglich das Einzige ist, was ihm bleibt.
Interessant und erschreckend fand ich auch, dass man das britische Trommelfeuer in Frankreich bis nach London gehört hat, da kann man sich erst vorstellen, wie das gewesen sein muss.
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Zitat
Original von Jessamy
Die Kriegsszenen sind teilweise wirklich heftig geschrieben. Schlimm fand ich auch, als sie Bevin als Desserteur erschossen haben. Haben sie damit nicht theoretisch gegen ihre eigenen Regeln verstoßen? Er war doch erst 15 und hätte nicht mal in der Armee sein dürfen. Aber damals galten im Krieg wohl andere Gesetze.Er hätte zwar vom Alter her gar nicht erst eingezogen werden dürfen. Aber jetzt war er eben Soldat und für ihn galten die selben Gesetze wie für andere Soldaten - und Deserteure werden eben hingerichtet.
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Ein trauriges Kapitel mit der Schlacht an der Somme.
Billy hat wieder einmal bewiesen, dass er in der Lage ist logisch und verantwortungsbewusst zu denken indem er seine Männer durch die Schlacht führt. 50.000 allein britische Soldaten unvorstellbar.
Billy und Matilda, ich hoffe doch, dass er heil zurück kommt.
Fitz ist verletzt und wird wohl kein Kommando mehr übernehmen zum Glück für die Soldaten
von Xexos
ZitatInteressant fand ich, dass mit dem Wechsel der Perspektive auch immer die Sympathien wechselten. Beim Auskundschaften durch Walter hält man zu den Deutschen, beim Sturm auf das Maschinengewehr dann aber plötzlich zu Billy und den Engländern.
Komisch, das ging mir auch so ist aber denke ich normal da wir es ja aus der neutralen Ecke beobachten.
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Zitat
Original von Findus
von XexosKomisch, das ging mir auch so ist aber denke ich normal da wir es ja aus der neutralen Ecke beobachten.
Beruhigend (und wieder einmal ein dickes Plus für eine Leserunde, selbst, wenn man nur zaungastet): Ich kam mir damals ein bissi schizo vor oder hatte ein schlechtes Gewissen...
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maikaefer
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Als Billy sich freiwillig zur Armee meldete, war ich besorgt, ob wir alt Leser ihn bald verlieren. Ich finde seinen Charakter in der Geschichte interessant und würde ihn gern weiter erleben.
Es ist toll, dass Ethel mit Maud zusammen ihren Weg gefunden hat.
Die Schlacht an der Somme fand ich auch entsetzlich. Ich hoffte beim Lesen immer noch, dass dies und jenes anders entschieden würde, aber man musste mit ihnen ins offene Messer laufen. Entsetzlich.
Einerseits war ich mit Walter zusammen froh, diesen großen Angriff entdecken zu können.
Andererseits taten mit natürlich die Engländer alle leid, wie sie vom Maschinengewehr niedergemäht wurden.Sollen sich doch die Männer an der Spitze der Politik duellieren und dann steht der Sieger fest. Diese Verheizung von Mensch und Land... man erntet doch nur verbrannte Erde. *schüttel*
Da ich selber noch junge Mutter bin, kann ich Ethel besonders gut verstehen, dass sie zu ihren Eltern fährt. Als Dah ihr endlich nach dem Telegrammtag entgegengeht, traten mir auch ein wenig die Tränen in die Augen.
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Ich denke, es ist irgendwie klar, dass wir mit der Perspektive auch die Seite wechseln. Schließlich möchten wir weder Billy nach Walter verlieren, beide sind zumindest mir ans Herz gewachsen und ich möchte, dass beide diesen Irrsinn heil überstehen.
Der Postbote tat mir unendlich leid, dieser Übringer von schlechten Nachrichten zu sein, da kann ich verstehen, dass er sich so unwohl gefühlt hat.
Ethel hat den Mut wieder nach Hause zurück zu kehren, dass ihr Vater sie zuerst mal wieder nicht anschaut, hatte ich befürchtet. Aber Krieg und wohl auch seine Famile bringen ihn zur Einsicht, dass er seine Tochter nicht so hart bestrafen sollte.
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Ich habe einige Male ziemlich schlucken müssen, als die Szenen des Krieges erläutert wurden, obwohl sie nicht sooooo detailliert sind, wie es der Realität entspricht und der Autor sich auch nur auf einzelne Segmente einzelner Personen zurückzieht (wie ich schon sagte, habe ich vor Kurzem ein in Steno geschriebenes Tagebuch für eine Enkeltochter übersetzt… da wurde nichts geschönt und auch nichts ausgelassen. Der Schreiber des Tagebuchs hat aus seiner Sicht alles genau notiert – schon verdammt heftig).
Was sich mir nicht so ganz erschließt ist die Tatsache, warum Fitz einen Rang bekleidet. Er hat zwar die Militärschule abgeschlossen, sich aber anscheinend nie die notwendigen Sporen erarbeitet, liegt es daran, das der Adel als etwas besseres galt bzw. das sein Vater sich militärische Sporen verdient hat?
Das er sich eine Verwundung zugezogen hat, ist für mich zu erwarten gewesen, keine Ahnung, große Klappe und mitten rein – es könnte sogar sein, das seine eigenen Leute ihm diese Verletzung zugefügt haben.
Was ich nicht so ganz nachvollziehen kann ist die Tatsache, das Ethel nach Hause gegangen ist. Wenn ich mich richtig erinnere, hat ihr Vater sie doch rausgeschmissen und erklärt, das er keine Tochter mehr habe… *GRÜBEL* Trotzdem fand ich es eine große Geste von ihm, das er sich besonnen hat und sie letztlich wieder in seine Arme genommen hat.
Wie einigen anderen auch, tut mir der Postbote sehr leid, er macht seinen Job – Telegramme überbringen – nur jeder weiß, was diese Telegramme zu bedeuten haben – Leid, Trauer, Tränen. Die Boten mussten damals schon ganz schön etwas aushalten.
Jetzt bin ich neugierig, wie es weiter geht. Wird Fitz nach der „Heilung“ zurück an die Front kommen, wird Walter überleben, werden Walter und Maud sich wieder finden und glücklich leben dürfen… Fragen über Fragen.
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So, hier geht es ja heftig weiter. Während Billy, Fitz und Walter sich an der Front bekriegen und Billy sich wirklich macht, ist Ethel zurück zu hause. Auch ihre Rolle mag ich, sie setzt sich für ihre Rechte ein und verschmäht auch den Typen zu hause, der sie "trotz des Kindes" nehmen würde. Ich finde, sie hat was besseres verdient! Billy hingegen hat ja mit Mildred wohl auch eine "Gönnerin" gefunden, die sich was aus ihm macht.
Fitz Auftritt bei dem trauergottesdienst fand ich aber auch stark, Hut ab. leider war es ja im WWI wirklich so, daß die einzelnen Dörfer in ihren Kriegseinheiten zusammen blieben und damit bei so einem Angriff ganze Straßenzüge ihrer jungen Männer beraubt wurden...
Mich würde jetzt trotzdem mal interessieren, wie es Lew und Grigorij geht. Und von Gus war auch nicht die Rede.