'Sturz der Titanen' - Kapitel 22 - 23

  • Kapitel 22:


    Hier geschieht Einiges. Es ist geradezu turbulent.


    Hier bereiten die Deutschen alles vor, damit Amerika ja in den Krieg eintritt ... . Was für ein Hochmut der deutschen Militärführung.


    Fitz wird als Folge seiner Kriegsverletzung an den Schreibtisch gesetzt und kann prompt taktisch eingreifen. Er trifft Gus Dewar, der ihm gesteht, dass sein Präsident nur einen Grund sucht, Deutschland den Krieg zu erklären, und gerade Fitz kann diesen liefern. Die Mexikogeschichte ...
    Und wieder Rosa, die die Story ihres Lebens bekommt.


    Ethel heiratet Bernie. Geistig passen sie gut zusammen. Und dennoch hat mich Ethels Entscheidung überrascht.


    Kapitel 23...
    ... spielt fast völlig in Russland. Das Kapitel fand ich spannend, da ich mich mit der russischen Geschichte bislang noch wenig befasst habe. Der Sturz des Zaren. Der Aufstand von Teilen der Bevölkerung. Die Machtübernahme durch den Sowjet. Und dann ist da auch wieder Pinsky - Gregoris Erzrivale.


    Gut fand ich, wie am Ende dieses Kapitels alle Protagonisten zu Wort kommen. Was sie gerade in eben jenem historischen Moment, dem Ende der Romanovs, tun.

  • Ich finde Ethels Entscheidung, Bernie zu heiraten, richtig. Er ist in jedem Fall die bessere Wahl als Fitz. Natürlich weiß sie das auch, auch wenn sie ihn wohl nie ganz vergessen wird.


    Als Grigori durch die Straßen Russlands ging und Kinder gesehen hat, die sich für Sex verkauft haben, ist mir ganz anders geworden. Es ist eine Schande, dass der Krieg das seinen eigenen Leuten und vor allem Kindern angetan hat.
    Die Revolution und der Sturz des Zaren waren schon heftig zu lesen. Natürlich weiß man einiges über die Romanows, aber es hier jetzt ausführlicher zu erleben wie alles dazu gekommen ist, war doch recht schlimm. Vor allem die vielen Schüssen die auf ihre eigenen Landsleute abgegeben wurden. Schrecklich.

    :lesendIlsa J. Bick - Brennendes Herz


    Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel... und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen. (Walt Disney )

  • Zitat

    Original von Jessamy


    Als Grigori durch die Straßen Russlands ging und Kinder gesehen hat, die sich für Sex verkauft haben, ist mir ganz anders geworden. Es ist eine Schande, dass der Krieg das seinen eigenen Leuten und vor allem Kindern angetan hat.
    .


    Ging mir auch so.
    Der Krieg, die Revolution, das Machtdenken einiger Wenige. Und die Ärmsten und Schwächsten leiden am ärgsten. Leider ist das heute in Kriegsländern noch immer so ...

  • Zitat

    Original von Kirsten S.


    Ging mir auch so.
    Der Krieg, die Revolution, das Machtdenken einiger Wenige. Und die Ärmsten und Schwächsten leiden am ärgsten. Leider ist das heute in Kriegsländern noch immer so ...


    Und das ist sehr schade. Sie werden wohl nie aus Fehlern lernen. :-(

    :lesendIlsa J. Bick - Brennendes Herz


    Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel... und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen. (Walt Disney )

  • Von der Zimmermann-Depesche hatte ich ja zumindest schon mal gehört, vieles andere war aber völlig neu für mich und daher hochinteressant.


    Von Georgi Jewgenjewitsch Lwow gibt´s bei wikipedia nicht nur ein schönes Porträt, sondern auch ein interessantes Zitat:
    Private Äußerung Lwows gegenüber einigen seiner Minister zur Bauernrevolution im Juni 1917 und deren Natur als „Rache der Leibeigenen“:


    [Die Bauernrevolution ist ein] Ergebnis unserer - und jetzt spreche ich als Gutsbesitzer -, unserer ureigensten Sünde. Hätte es bei uns doch nur eine wirkliche Landaristokratie gegeben wie die in England, die menschliches Taktgefühl besaß und die Bauern als Menschen und nicht wie Hunde behandelte, dann vielleicht wäre alles anders verlaufen.

  • Diese Depesche war einer von vielen riesigen Fehlern vor und während des Krieges. Im Netz sind noch innere Streitigkeiten mit den Bayern nachzulesen, viele falsche taktische Entscheidungen, keine Berücksichtigung der Marine und und und


    Es ist hypothetisch, aber ohne den ersten Krieg bzw. bei einem erfolgreichen Verlauf hätte man wohl diese widerliche Nazizeit verhindern können. Der verletzte Stolz, die folgende Wirtschaftskrise sowie die hohen Reparationsleistungen waren ja erhebliches Propagandamaterial der NSDAP.

  • Zitat

    Original von xexos


    Es ist hypothetisch, aber ohne den ersten Krieg bzw. bei einem erfolgreichen Verlauf hätte man wohl diese widerliche Nazizeit verhindern können. Der verletzte Stolz, die folgende Wirtschaftskrise sowie die hohen Reparationsleistungen waren ja erhebliches Propagandamaterial der NSDAP.


    Wobei diese Hypothese von vielen als wahr angesehen wird. Gerade die hohen Raparationsleistungen haben Deutschland nach dem 1. Weltkrieg stark zugesetzt. So haben es mir meine Großeltern auch erzählt. Und dann kam einer, der sich gegen all das aufgelehnt hat, den Leuten Arbeit gegeben hat ... . (Worte der damaligen Generation)
    Erst heute war ein Interview mit dem Regisseur Hirschbiegel über seinen aktuellen Film über den Hitler-Attentäter Elser. Er erzählt, dass seine Mutter immer sehr schwärmerisch von der nationalsoz. Zeit erzählt hat, weil ihr die Gemeinschaft damals so gut gefallen habe, nicht weil sie Nationalsozialistin war. (aber über diese Zeit lesen wir ja im nächsten Buch noch)


    Ich bin durchaus auch der Meinung, dass es den 2. Weltkrieg ohne den ersten nicht gegeben hätte. Zumindest nicht so, wie er dann abgelaufen ist. Wobei man bereits in diesem Buch lesen kann, dass manche Teile, auch der englischen und russischen Bevölkerung gegenüber Juden sehr voreingenommen waren ...

  • Gibt ja auch nicht wenige, die sagen, die zwei Weltkriege seien im Prinzip ein zweiter Dreißigjährigerkrieg mir kurzer Friedensphase.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von xexos
    Ich kann da diese beiden Dokumentationen empfehlen. Der Weg zur Machtergreifung ist dort mit vielen Originalaufnahmen sehr gut dargestellt:


    http://www.n24.de/n24/Mediathe…tieg-eines-diktators.html


    http://www.n24.de/n24/Mediathe…/2662098/der-fuehrer.html


    Die fokumentationen waren wirklich gut. Mances wusste ich schon, manches, gerade von Hitlers Werdegang noch nicht. Die historischen Aufnahmen sind teilweise, gerade wegen ihrer Nüchternheit, erschreckend.

  • Das war ein sehr interessanter historischer Abschnitt. Diese Verläufe waren mir so noch nicht bzw. teilweise nicht mehr bekannt. Ich musste mich hier aber schon sehr konzentrieren, um alles einigermaßen zu verstehen.


    Die Zustände in Russland sind sehr bedrückend. Ja, immer leiden die Ärmsten und Schwächsten unter den Entscheidungen der vermeintlich "Intelligenteren".


    Grigori gefällt mir als Figur immer mehr. Ich hoffe, er bleibt bei seinen Idealen.


    Der Judenhass scheint weltweites aufzutreten. Aber warum ist das so? Da muss und möchte ich mich nochmal genauer drüber informieren. Ich kann das bis jetzt nicht so ganz nachvollziehen.


    Ich bin auch der Meinung, dass es ohne den 1. auch keinen 2. Weltkrieg gegeben hätte und keinen Nationalsozialismus...

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Antisemitismus ist uralt ... ich lese aktuell einen Roman über den Ersten Kreuzzug (1096 - 1099) und da kommt es entlang des Rheins zu extrem schlimmen Juden-Progromen ... brennende Synagogen, Massenmorde an jüdischen Mitbürgern ... und alles unter dem Deckmantel, dass man die Christus-Mörder ja ohne Problem erschlagen dürfe.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von Kirsten S.


    Die fokumentationen waren wirklich gut. Mances wusste ich schon, manches, gerade von Hitlers Werdegang noch nicht. Die historischen Aufnahmen sind teilweise, gerade wegen ihrer Nüchternheit, erschreckend.


    Ich habs grade versucht, erst ab 20 Uhr.

  • Diesen Abschnitt, wie sich die Friedensgespräche in den einzelnen Staaten abspielten und doch erfolglos waren, fand ich hochinteressant.
    Die Deutschen werden nur wegen ihres Hochmuts den Krieg verlieren den sie eigentlich schon fast gewonnen haben. Die Briten verlören ihr Gesicht, wenn sie ihn beenden würden, nur ohne die Vereinigten Staaten haben sie keine Chance.


    Fitz findet einen Weg, ein abgefangener Funkspruch der Deutschen, um die USA in den Krieg mit einzubeziehen, ziemlich clever noch besser allerdings ist Rosa, die Gus, der Fitz´Überträger ist, bzw. die Botschaft die hinter dem Ganzen steckt schneller begreift als Gus vor ihr.
    Wilson wird sozusagen von der Bevölkerung zum Krieg getrieben werden, was ihn nicht als Wortbrecher dastehen lässt.



    Ethel heiratet Bernie, nachdem sie das Angebot des Earl als bezahlte Mätresse zu fungieren, natürlich nicht so derb formuliert, abgelehnt hat.
    Billy traut sich was, ich bin wirklich gespannt, was aus ihm noch wird er ist einer meiner Lieblingsfiguren, die andren bleiben mir seltsam fremd.


    Grigori wird ein Revolutionsheld er ist eigentlich der geborene Anführer besonnen gerecht und trifft die richtigen Entscheidungen.

  • Zitat

    Original von PMelittaM
    Ethel heiratet Bernie, das war sicher eine gute Entscheidung.


    In Russland nimmt die Revolution Fahrt auf. Grigori steckt mittendrin, ich bin gespannt, wie er sich in der Beziehung weiter entwickelt.


    :write Es war wahrlich die beste Entscheidung die Ethel treffen konnte in dieser Situation, es mag nicht die große Liebe sein, aber die beiden sind für mich so was wie Seelenverwandte.


    Deutschland will um jeden Preis, dass die USA ihnen den Krieg erklären und versuchen so Mexiko und Japan zu benutzen um ihre Ziele zu erreichen.


    In Russland ist die Hölle los, es kommt zum Umsturz und Grigori ist mittendrin. Stellenweise hatte ich richtig Angst um ihn.


    Die Soldaten an der Front feiern die Abdankung des Zaren, aber Fitz ist natürlich sauer, er hat Angst das den Seinen ein ähnliches Schicksal ereilt. Seine Frau Bea hingegen ist außer sich und weint um ihren Zaren.


    Geschichte ist manchmal einfach grausam und nicht gerecht. Man kann nur hoffen, umso bekannter das eine oder andere Ergeinis wird und die Menschen mehr davon erfahren, dass sie daraus lernen....

  • Hallo,
    ich bin nun endlich in diesen Kapiteln angelangt. Ich finde es wirklich gut, wie man hier an Hintergrundwissen kommt und eben auch an passende Schlagworte, um im Netz zu googlen. Mich hat das alles immer nicht so interessiert bzw. ich habe die Augen davor verschlossen, weil ich das, was ich weiß, einfach zu schrecklich fand. Und weil ich vieles von all dem auch nicht in seinem Zusammenhang verstanden habe. Durch das Buch geht das recht gut.


    Und natürlich durch die in den einzelnen Threads zu den Kapiteln geteilten Links. Danke dafür! :anbet


    Dass aber die Menschheit daraus lernt, habe ich fast aufgegeben. Manche guten Dinge brauchen Jahrzehnte und kommen nur millimeterweise voran. Das ist so entmutigend. Sicher sind Millimeter besser als nichts oder das Gegenteil, aber... *seufz*




    Kapitel 22:
    Ich bin so froh, dass Ethel nach der Rede von Lloyd George den Kontakt zu Fitz abbricht. Ein Glück. Hoffentlich bleibt das so. :knuddel1
    Die Sache mit Dt., Amerika, Mexiko usw. ist so klar. Herrje. Wieviel immer im HIntergrund genau so gemacht wird, damit ein scheinbar ganz anderes Ziel erreicht wird. Das ist heute nicht anders. Allein die Überschriftenwahl in der Nachrichtenwelt kann den Leser schon vorm Lesen des Artikels in die gewollte Richtung lenken und würde bei einer Zeitung der Gegnerischen Seite ganz anders klingen. Also wenn z.B. CDU und SPD über eine Sache schreiben, mit der sie ihre Wähler ansprechen wollen, haben sie ganz andere Formulierungen, obwohl sie auf den ersten Blick vielleicht das Gleiche sagen. Gruselig. Der Mensch ist so beeinflussbar.


    Kapitel 23:
    Um Grigori bangte ich auch. Und auch, dass er nach Hause kommt und Katharina und der Junge sind tot. *schüttel* Pinsky ist ja alles zuzutrauen.