Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
erschienen am 1. Juni 2014
über den Autor: (Quelle dtv-Verlag)
Krischan Koch lebt dicht am Wasser in Hamburg, wo er als Filmkritiker für den NDR arbeitet, und auf der Nordseeinsel Amrum, wo er die verrückt-bösen Kabarettprogramme für den "Hamburger Spottverein" erfindet. Dort schreibt er, mit Blick auf die See, auch seine Kriminalromane.
zum Inhalt:
Polizeiobermeister Thies Detlefsen aus Fredenbüll befürchtet erneut, dass man ihm die kleine Wache mangels krimineller Vorfällen schließt. Daher kontrolliert er eifrig alle Falschparker und Raser. Ganz besonders ist ihm dabei ein Alfa Romeo aus Sizilien ein Dorn im Auge, der auch noch einen provozierenden Aufkleber auf der Heckscheibe hat. Seine Frau Heike dagegen möchte endlich in den Urlaub. Zwar träumt sie von einer Kreuzfahrt im Süden, aber gibt sich jetzt doch mit einem Wellnesshotel auf Amrum zufrieden. Mit den Zwillingen fährt sie schon mal vor. Kaum angekommen hätte sie aber dringend die Hilfe der ausführenden Gewalt benötigt. In ihrem Bett liegt nämlich eine Leiche. Bevor man die aber untersuchen kann, ist sie ganz nach Hitchcock-Manier wieder verschwunden. Bis Thies dann endlich da ist, liegt aber ein weiterer Toter in der Wellnessdusche. Darüber ist die Besitzerin gar nicht glücklich. Höchste Zeit, dass Kommissarin Nicole aus Kiel unterstützt.
meine Meinung:
Krischan Koch lässt die Nordseeküste erneut zum Tatort werden. Die bekannten Figuren aus „Rote Grütze mit Schuss“ spielen dabei ebenso wieder eine Rolle. Da Thies dieses Mal eigentlich im Urlaub auf Amrum ist, beschreibt der Autor auch gleich noch die idyllische Insel mit ihrem Leuchtturm und dem Kniepsand. Das vermittelt die richtige Stimmung, um sich selber im Urlaub mit einem seichten Krimi abzulenken.
Es gibt zwar viele Tote und noch mehr Ungereimtheiten, allerdings spannt sich der Spannungbogen erst spät. Der Krimi ist so gemächlich, wie seine einheimischen Figuren. Unaufgeregt und gelassen schiebt sich Piet Paulsen seine Gleitsichtbrille in die Stirn und Knut Boyksen steht nickend daneben. Zwischen den Abschnitten wird auch immer auf den Umweltschutz im Watt und am Strand hingewiesen. Die verschwundene Leiche taucht an den unpassendsten Orten wieder auf und es gleicht einem Slapstick, wie sie sogleich wieder verlagert wird. Dazwischen findet sich immer wieder ein anderes Opfer, die ähnlich eines Hitchcockfilms positioniert werden. Die Verdächtigen sind schnell ermittelt. Der wahre Tathergang ist allerdings so unglaublich, dass das Ende immer noch überraschen kann.
Der literarische Ausflug nach Amrum bietet einige entspannte Lesestunden und ein Wiedersehen der Freunde um De hidde Kist, wo es das Störtebecker Croque und eben Rote Grütze gibt. Der dritte Fall Rollmopskommando lässt nun nicht mehr lange auf sich warten. Er erscheint bereits im April 2015.