Rebecca Muddiman - Ruhe sanft, mein Kind

  • OT: Stolen


    Klappentext
    Ein vermisstes Kind. Eine gebrochene Mutter. Ein gestohlenes Leben ... Für Abby wird der schrecklichste Albtraum wahr: Nach einem Überfall ist ihre acht Monate alte Tochter verschwunden. Entführt von zwei fremden Männern. Trotz intensiver polizeilicher Ermittlungen bleibt Beth unauffindbar - der Fall wird ungeklärt geschlossen. Doch Abby will die Hoffnung nicht aufgeben. Fünf lange Jahre sucht sie überall nach ihrer Tochter. Und dann wird ihr plötzlich ein Flyer für eine Kindertheater-Aufführung überreicht. Auf der Rückseite eine handschriftliche Notiz: "Sie wird da sein" –


    Rebecca Muddiman ist in Redcar in Nordengland aufgewachsen, wo sie auch immer noch lebt. Sie studierte Film- und Medienwissenschaften und legte einen Master in Creative Writing ab. Sie lebte und arbeitete in den Niederlanden und in London und reiste 2002 mit einem Greyhound-Bus quer durch Amerika. 2010 gewann sie den Northern Writers‘ Award. Ruhe sanft, mein Kind ist ihr Debütroman.


    Leseeindruck
    Der Titel passt nicht wirklich zu dem Buch, der Originaltitel "Stolen" wäre auch im deutschen sehr viel passender gewesen. Gleich zu Beginn des Buches wird Abby überfallen, aus ihrem Auto verschleppt. Im Auto bleibt ihre acht Monate alte Tochter Beth alleine zurück. Als Abby nach dem Überfall mit der Polizei zu ihrem Auto zurückkommt, ist ihre Tochter verschwunden.
    Damit beginnt der Albtraum einer jeden Mutter. Abby gibt die Hoffnung nicht auf und ihr Leben besteht fortan nur noch nach der Suche nach Beth. Fünf Jahre später bekommt sie einen Hinweis zu einer Theateraufführung, ihre Tochter soll dort sein. Der Schmerz der Mutter ist sehr gut nachzuvollziehen, der Leser wird in die Geschichte eingesogen und kann sich nicht entziehen, es ist gleichzeitig spannend und traurig.
    Die kurzen Kapitel lassen sich flüssig lesen und man fiebert bis zum Schluss mit Abby und es bleibt spannend bis zum Ende. Das Ende ist für mich schlüssig und offene Fragen bleiben nicht zurück.


    Fazit: gelungenes Debüt und eine klare Leseempfehlung. 9 Eulenpunkte von mir.

  • Abby Henshaw ist mit ihrer 6 Monate alten Tochter Beth unterwegs zu einer Freundin, als sie von zwei Männern überfallen und in einen Lieferwagen gezerrt wird. Nachdem die beiden Männer sie einige Zeit später wieder frei lassen, ist Beth aus dem Auto verschwunden.
    Alle Ermittlungen bleiben ergebnislos. Doch Abby gibt nicht auf, ihre Tochter zu suchen und plötzlich, nach 5 Jahren, erhält sie einen Flyer für ein Kindertheater mit dem Hinweis – sie wird da sein.



    Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich mit der Zeit unmittelbar nach Beth‘ Entführung und zeigt die Ergebnislosigkeit der umfangreichen Ermittlungen auf.


    In der zweiten Hälfte sind wir dann 5 Jahre weiter und erfahren von den Auswirkungen, die dieses Verbrechen auf alle Beteiligten hat.


    Dabei legt die Autorin ein besonderes Augenmerk auf Abby Henshaw, die Mutter der kleinen Beth. Gerade ihre innere Zerissenheit, ihre Verzweiflung, aber auch ihre Hoffnung Beth irgendwann zu finden, werden hier sehr gut dargestellt.
    Ebenso gut kommt die Person des Ermittlers Michael Gardner beim Leser an. Bei ihm erleben wir seine Selbstzweifel ob er ein guter Ermittler ist, weil er keinerlei Anhaltspunkte zu Beth Aufenthalt nach der Entführung findet, hautnah mit.
    Im letzten Drittel wird das Tempo dann angezogen und nach und nach werden die Zusammenhänge klar. Obwohl wir Leser in diesem Teil den Ermittlern und Abby einen kleinen Schritt voraus sind, bleibt es sehr spannend und die endgültige Auflösung sorgt dann nochmal für eine Überraschung.


    Ein angenehmer und gut zu lesender Schreibstil rundet diesen spannenden Psychothriller ab.


    Für meinen Geschmack ist „Ruhe sanft mein Kind“ ein gelungenes Debüt und dafür gibt es 9 Punkte!