Hier kann zum Buch II, Kapitel 11 - Buch II, Kapitel 17 (Schicksal und Verhängnis) geschrieben werden.
'Das Licht von Atlantis' - Buch II, Kapitel 11 - Buch II, Kapitel 17 (Schicksal und Verhängnis)
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Ich entwickele zu dem Buch gerade eine zwiespältige Beziehung. Auf der einen Seite finde ich es von der Handlung her zäh und langatmig. Auch zu vielen Personen bekomme ich keinen rechten Zugang. Nur Rajastan mag ich wirklich gerne, und Deoris finde ich nach wie vor sehr interessant. Und dann nervt mich auch das viele Gerede von dem "Karma" und es ist mir zum Teil auch zu esoterisch. Auch das mit "Reinheit" wird so oft erwähnt und nervt mich.
Trotzdem will ich unbedingt weiterlesen. Und es gibt auch Teile von der Handlung die mich sehr faszinieren und mich in den Bann ziehen, zum Beispiel diese Zeremonie in dem grauen Tempel. Ich vestehe nicht wirklich, was da genau passiert ist, aber diesen Teil fand ich sehr fesselnd. Auch die Warnung vor der "Nacht des Nadir", irgendetwas Böses und Schlimmes wird noch passieren.
Das Micon sterben wird war ja von Anfang an klar. Trotzdem ist es sehr traurig, dass es seinen Sohn nun nicht mehr aufwachsen sehen wird. Für Domaris ist der Sohn hoffentlich ein Trost um über den Tod von ihrem Geliebten hinwegzukommen. -
Esoterisch ist das richtige Wort finde ich. Ich muss für MZB-Bücher in der Stimmung sein, weil sie eben oft so sind. So esoterisch. So.... im Nebel. So langsam. So emotional in den Beschreibungen.
Aber ich bin zum Glück in der Stimmung für dieses Buch und finde es umso erstaunlicher, dass ich es 2007 (oder wann ich es zum ersten Mal las) so anders empfand.
Deoris ist mir auch noch symphathisch. Auch wenn Zeit vergangen ist und sie durch ihre Erlebnisse gereift sein sollte, wirkt sie nach wie vor wie ein kleines staunendes Kind, das vor Gefühlen nur so überzulaufen droht, diese Empfindungen aber einfach niemandem gegenüber rausläßt. *seufz*
Aus Riveda werde ich nun nicht mehr ganz so schlau. Im ersten Teil kam er einem einfach wie der Böse vor, der viel vorhat. Doch nun wirkt er selbst manchmal ratlos und unsicher. Aber nach wie vor steht er auf der "anderen Seite", was auch immer die beiden Seiten sind.
Ich hoffe sehr, Mikail kann nahezu erwachsen werden, bevor Schlimmes in sein Leben tritt.
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Zitat
Original von valkyrja
Aus Riveda werde ich nun nicht mehr ganz so schlau. Im ersten Teil kam er einem einfach wie der Böse vor, der viel vorhat. Doch nun wirkt er selbst manchmal ratlos und unsicher. Aber nach wie vor steht er auf der "anderen Seite", was auch immer die beiden Seiten sind.
Ich finde es sehr interessant in diesem Buch, dass keiner nur als absolut böse oder absolut gut dargestellt wird. Jeder hat seine guten und schlechten Seiten. Der eine eben mehr gute, der andere mehr schlechte. Aber es ist keine Schwarz-Weiß Darstellung. Das gefällt mir sehr gut.
Ich habe Riveda auch nicht als einfach nur Böse empfunden. Ich denke er liebt Deoris auf seine Art wirklich und ich habe ihn auch stellenweise als unsicher und hilflos empfunden. -
Für mich war er eigentlich nie wirklich der Böse, und vor allem nicht im ersten Teil. Hier hatte ich eher den Eindruck, dass MBZ mit den Vorurteilen ihrer Leser/innen spielt. Denn mit Blick auf sein Handeln, zumindest im ersten Buch, und was wir über seine Vergangenheit erfahren - wo sind denn seine Taten, die ihn eindeutig als Bösen kennzeichnen würden?
Riveda tut sich offensichtlich mit anderen Menschen eher schwer, ist nicht gerade besonders gesellig, er kommt aus dem Norden (ist also kein "Einheimischer") - das sind eigentlich alles "Fehler", die jemanden auch in der Realwelt außerhalb eines Romans verdächtig wirken lassen. Aber macht ihn das wirklich zu einem "Bösen"?
Hinzu kommt natürlich, er ist kein Priester des Lichts, sondern Anführer der Graumäntel, und bei der Besprechung an dem Verbrechen von Micon erfahren wir, dass sich unter den Graumänteln einige Schwarzmäntel verbergen sollen.
Ist es nicht eigentlich interessant, dass in dieser Szene niemand zumindest die Möglichkeit in Betracht zieht, dass sich "böse" Schwarzmäntel vielleicht auch unter den Priestern des Lichts eingenistet haben könnten? Es wird auch keine rationale Erklärung gegeben, warum die Priester des Lichts über jeden Verdacht erhaben sind, die Graumäntel allerdings nicht.Wir haben es hier also entweder mit Schwarzweißmalerei einer Autorin zu tun oder unsere Romanfiguren, auch die "Guten", haben eindeutig ihre Vorurteile. Welche der beiden Möglichkeiten zutrifft, kann natürlich erst am Ende des Buches geklärt werden.
Bei der Untersuchung, die Riveda in der Folge durchführt, stellt sich zwar heraus, dass nicht alle Graumäntel eine "weiße" Weste haben, aber ein wirklicher Schwarzmantel wird nicht überführt, was auch Bestätigung sein könnte, dass es sich hier um Vorurteile handelt.
Rivedas Fähigkeiten und vor allem auch seine Rolle als Forscher, der zudem im Alleingang agiert (also keine Vertrauensperson hat, die ihn notfalls zurückhalten kann), deuten natürlich daraufhin, dass er zu jenen Figuren gehört, die gefährdet sind. Das ist aber ein typisches Merkmal von literarischen Grenzgängerfiguren, und es wird sich noch zeigen, wohin ihn das bringt und welche Entscheidungen er da trifft?
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Zitat
Original von valkyrja
Esoterisch ist das richtige Wort finde ich. Ich muss für MZB-Bücher in der Stimmung sein, weil sie eben oft so sind. So esoterisch. So.... im Nebel. So langsam. So emotional in den Beschreibungen.genauso empfinde ich das auch und bin zum Glück wohl auch gerade in der richtigen Stimmung für das Buch, es gefällt mir nach wie vor ausgesprochen gut.
Ich habe Riveda im ersten Teil auch einfach nur als den "Bösen" gesehen, aber er bekommt deutlich mehr Facetten und wirkt gar nicht mehr so absolut böse wie am Anfang.
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Der Chela bei Riveda war mir gleich suspekt. Was genau bedeutet eigentlich Chela? Entweder habe ich das überlesen oder es wurde nicht richtig erklärt.
Das Arvath solche fiesen Gerüchte in Umlauf bringt, die in der Welt dort schlimme Strafen nach sich ziehen können, finde ich ganz schön krass. Gut, wenn man eifersüchtig ist, mag es mit einem durchgehen. Aber man kann doch nicht Dinge tun, die mit schlimmen Strafen bis hin zur Verbannung und ähnliches verbunden sind.
Das Ritual, das Micon Deoris abverlangte, brachte ihm das Wissen, dass sein Bruder lebt. Aber dass er der Chela ist, wird doch dadurch nicht klar, oder?
Und wieso ist er plötzlich in der Lage ganze sinnvolle Sätze zu bilden bis hin zu selbständigen Handlungen, wie Micon ansprechen? Vorher wirkt er doch wirklich im eigenen Geist gefangen und vor allen Dingen vollkommen von Riveda gesteuert. Wusste der etwa die ganze Zeit davon, dass es sich um Reio-ta handelte?Was hat Riveda genau mit Deoris gemacht und vorgehabt, als er sie in das Ritual einband? Und wieso hat sie dann Domaris geschlagen? Und wie hat sie sie geschlagen, dass evtl. das Kind in Gefahr ist? Das war mir zu schwammig.
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Krankheitshalber hatte ich Gelegenheit, das Buch jetzt in einem Rutsch auszulesen. Und ich schätze, dieses Wieder-Lesen war ein Fehler. Ich hätte es in Erinnerung behalten sollen, wie ich es vom letzten Mal her hatte. Das wäre besser gewesen.
Bereits in diesem Abschnitt habe ich das erste Mal Probleme mit den „Gesetzen“ bekommen. Das wurde bis zum Ende (des Buches) so schlimm, daß ich fast schon „wutentbrannt“ beim Lesen war. Hier geht es nach dem Prinzip „Erst das Gesetz - dann der Mensch, wenn überhaupt“. Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis, und es ärgert mich einfach.
Dann dieses „Anerkennen“, „Status haben“. Karahama immerhin einen geringen, Demira war gar nicht existent (nach S. 157, Kap. 14) Sorry, für so ein System habe ich absolut überhaupt kein Verständnis.
"Schwammig", wie valkyrja schreibt, habe ich in der Folge ziemlich viel in dem Buch empfunden. Man merkt deutlich, daß es eher ein Frühwerk ist. Vielleicht schreibe ich in einem späteren Abschnitt nochmals dazu.
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Zitat
Original von valkyrja
Aus Riveda werde ich nun nicht mehr ganz so schlau. Im ersten Teil kam er einem einfach wie der Böse vor, der viel vorhat. Doch nun wirkt er selbst manchmal ratlos und unsicher. Aber nach wie vor steht er auf der "anderen Seite", was auch immer die beiden Seiten sind.Riveda kann ich auch immer schlechter einschätzen. Erst kam er mir "böse" vor, aber in diesem Teil wurde er ganz anders beschrieben. Ich bin neugierig, wer der "wahre" Riveda ist.
Micons Tod - wenn auch vorhersehbar - fand ich sehr traurig...
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Zitat
Original von SiCollier
Hier geht es nach dem Prinzip „Erst das Gesetz - dann der Mensch, wenn überhaupt“. Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis, und es ärgert mich einfach.Dann dieses „Anerkennen“, „Status haben“. Karahama immerhin einen geringen, Demira war gar nicht existent (nach S. 157, Kap. 14) Sorry, für so ein System habe ich absolut überhaupt kein Verständnis.
Ich habe allerdings nicht den Eindruck gehabt, dass dieses System im Buch als positiv rüberkommt bzw. die Autorin es als positiv darstellt.
Es ist allerdings auch anzumerken, dass in der Phantasy, in historischen bzw. historisierenden Büchern oder auch in der Science Fiction und auch in anderen Genre immer wieder den Hintergrund für die Konflikte eine fragwürdige Gesellschaft gibt. Allerdings dürfte bei MBZ noch etwas Anderes mitspielen - während in den meisten Romane so ein System als etwas rein Fiktives rüberkommt oder zumindest als etwas, was in der Vergangenheit vorgekommen sein mag, aber sich nicht auf die Gegenwart auswirkt, lässt sich die Situation, die MBZ in einer Fantasy-Gesellschaft zeigt, wohl nicht nur auf die Entstehungszeit übertragen, sondern sogar noch auf die Gegenwart, und sie wagt es, selbst ihre Sympathieträger/innen und Lichtgestalten hier als fragwürdig zu zeigen.
Nehmen wir die Protagonistin Domaris, die eindeutig eine Sympathieträgerin ist, warmherzig, liebeswürdig etc. Ehe mit Micon die große Liebe in ihr Leben trifft, ist sie eine Priesterin des Lichts und hat mit diesem Leben absolut keine Probleme. Die "problematische" Welt außerhalb ihrer "lichten" Hallen scheint es für sie nicht wirklich zu geben. Nach Micons Tod hat sie zwar ihre persönlichen Probleme mit seinem Verlust, aber eben mit sich selbst, nicht etwa mit der Gesellschaft, in der sie lebt.
Erst als sie mitbekommt, dass ihre Schwester Deoris da in eine schreckliche Sache geraten ist, versucht sie diese zu retten und muss sich so indirekt auch ein wenig mit der Welt außerhalb ihrer "lichten" Hallen einlassen. Doch mit Riveda gibt es auch noch den "idealen Schuldigen".
Mir fällt es jedenfalls recht leicht, mir Domaris als "Mädchen aus gutem Haus" vorzustellen: hübsch, begabt, liebenswürdig und angepasst - die typische Politikertochter, Gesellschafterstochter, Diplomatentochter oder einfach nur besseres Bildungsbürgertum, jedenfalls aus guten, geordneten Verhältnissen -- Domaris als Besucherin einer guten Schule, einer Eliteschule, einer Eliteuniversität, mit Chance zur besten Ausbildung, dank guten Kontaktnetz von Eltern etc. mit besten Berufschancen in einer Welt, wo ein "guter" Arbeitsplatz immer seltener zu finden ist. Sicherein warmherziger Menschen, der Gutes tut, indem sie auch brav ein wenig für soziale Unternehmungen spendet, und jemand, der wirklich nicht verstehen kann, dass es in ihrer "tollen" Welt Menschen gibt, die keine Arbeit finden, in Fragwürdiges wie z. B. Drogenkonsum absinken, obdachlos werden und Ähnliches. Für die "liebe" Domaris sind solche Menschen in ihrer "eigenen" Welt undenkbar, für sie trifft so etwas nur Menschen aus zweifelhaften Verhältnissen.
Erst als die eigenen Schwester da in eine kriminelle Geschichte geraten ist, ändert sich das für Domaris. Aber natürlich ist die Schwester nicht wirklich daran schuld, sondern nur der Typ, mit dem sie sich da eingelassen hat. In der "guten" Welt darf es so etwas doch nicht wirklich geben.
Deoris wird offensichtlich von vielen Leser/innen als verzogener Fratz / Zicke etc. gesehen. Gar kein Vergleich mit der "tollen" Domaris, und es ist auch wirklich schlimm, dass eine aus der "guten" Gesellschaft (von den "Guten" ), die alle Möglichkeiten hat, diese gar nicht schätzt, sondern offensichtlich ein gewisses Gespür dafür zeigt, dass in der "heilen" Welt eigentlich vieles im Argen liegt. Deoris entscheidet sich letztlich dagegen eine Priesterin des Lichts zu werden, sondern wird eine Priesterin der großen Mutter, bricht also aus der "heilen" Welt aus und bekommt so Kontakt mit der Wirklichkeit, lernt Menschen kennen wie Demira, denen das System übelst mitgespielt hat und steht eines Tages vor der (beruflichen) Entscheidung zwischen Pflicht / Gesetz oder Menschlichkeit (Mitgefühl). Letztes ist stärker, immerhin erfährt sie dafür auch Bestrafung.
Ist das ein Hinweis dafür, dass MBZ der Ansicht ist, dass sich Deoris hier falsch entschieden hat? Die Antwort ist für mich eindeutig: nein. Deoris wird nämlich letztlich dafür belohnt, als es um das Leben ihrer ungeborenen Tochter geht, ist es diese Entscheidung, die ihr jene Hilfe bringt, die zuletzt die Rettung für diese ist.)Anders als Domaris hat Deoris wenigstens ansatzweise etwas von einer Rebellin an sich und dass sie dabei auf Abwege gerät, zeigt vielleicht auch, wie übermächtig diese fragwürdige Gesellschaft ist, sodass es keinen Ausweg gibt.
Am Beispiel der Karahama-Geschichte wird die Unmenschlichkeit des Systems auch sehr schön aufgezeigt, denn zumindest dafür, dass ihr Vater sie nicht anerkannt hat, kann Karahama nichts. Verglichen mit anderen Opfern dieses Systems hat Karahama insofern das Glück, ihrem Vater ähnlich zu sehen, so dass er sich schließlich genötigt sieht, sie dich anzuerkennen. Dadurch bekommt sie letztlich doch die Chance in ein "normales" Leben, wenn auch nur bedingt in die "heilen" Hallen der Priester des Lichts. Für ihre Tochter Demira jedoch gibt es keine Wiedergutmachung, sie bleibt weiterhin ein gebranntes Kind.
ACHTUNG großer SPOILERMit der Verleugnung seiner Tochter Karahama wird übrigens bereits relativ früh gezeigt, dass der Vater von Domaris und Deoris, charakterlich keineswegs über jeden Makel erhaben ist, obwohl es sich bei ihm um einen Priester des Lichts handelt. Allerdings wird hier auch bereits seine Entlarvung als Schwarzmantel vorbereitet. Doch zeigt gerade der Umstand, dass sich schließlich ein Priester des Lichts als Schwarzmantel entpuppt, dass die "heile" Tempelwelt voller Vorurteile ist.Es mag schon sein, dass das Problem hier auch damit zusammenhängt, dass wir Leser/innen der Autorin schon auf dem Leim gegangen sind, weil wir zunächst tatsächlich geglaubt haben, dass die "heile" Tempelwelt wirklich eine "heile" Welt ist, wo Verbrechen wie z. B. an Micon nicht stattfinden und wo inhumane Gesetze keinen Einfluss nehmen. (Immerhin zeigt die Geschichte von Karahama aber, dass selbst die "Guten" aus den "lichten" Hallen Taten begehen, die eindeutig nicht für ihren Charakter sprechen.)
Achtung! SPOILER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Dass sich dann ausgerechnet unter ihnen der wahrscheinlich wichtigste Schwarzmantel verbirgt (zum Vergleich: Riveda wird erst im Verlauf der Handlung zum Schwarzmantel, ist aber bis zuletzt eher Grenzgänger) ist da recht aufschlussreich. -
In diesem Abschnitt haben sich die Ereignisse nur so überschlagen. Das Buch hat mich regelrecht gefesselt und schwupps war ich durch.
Als Micon von ihnen gegangen ist, war ich auch sehr traurig darüber.
Wie bei euch, bleiben bei mir auch viele Fragen offen. Es bleibt spannent.
Jetzt kommt der Teil Deoris. Ich bin sehr neugierig wie es weitergeht.