Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
erschienen am 16. März 2015
Originaltitel: Holy Cow
zum Autor: Quelle: Amazon
David Duchovny ist bekannt als Fernseh- und Kinodarsteller. Mit Akte X wurde er weltberühmt, derzeit läuft weiter die preisgekrönte TV-Serie Californication, in der er die Hauptrolle spielt. Duchovny hat vor seiner Zeit als Schauspieler in Princeton und Yale Literatur studiert. Er ist überzeugter Vegetarier und auch im Tierschutz aktiv.
zum Inhalt:
Die Kuh Elsie lebt auf einem Bauernhof ihr unaufgeregtes Leben. Gemeinsam mit ihrer Freundin Mallory grast sie auf der Weide und schielt dabei immer wieder zu den jungen Stieren. Wie jede andere Kuh denken und fühlen sie mehr als sie reden. Auch wenn man sonst nicht so oft etwas von einer Kuh hört, haben sie doch Humor und es ist ihnen auch nicht egal, wie sie aussehen. Jedenfalls den meisten von ihnen. Ihr Tagesablauf setzt sich jedoch aus Melken bei Sonnenaufgang, Wiederkäuen auf der Weide und Melken bei Sonnenuntergang zusammen. Sie sind sozusagen eins mit der Natur. Dieser wundervolle Zustand ist beendet, als Elsie aus Neugier beim Farmer etwas Fernsehen schaut und sich in ihr der Verdacht erhärtet, dass Tiere nur zum Schlachten gehalten werden.
meine Meinung:
David Duchovny, bekannt aus der Fernsehserie Akte X, stellt in seinem Debüt das Essen von Fleisch an den Pranger. Als Fabel stellt er einen landwirtschaftlichen Betrieb aus Sicht der Tiere dar. Die an ihrer Umwelt interessierte Kuh begreift, dass sie von ihrer Mutter niemals freiwillig verlassen wurde und dass ihr womöglich dasselbe Schicksal auf dem Schlachthof droht. Sie sieht nur noch die Chance, nach Indien zu fliehen, wo Kühe heilig sind und ihnen niemand etwas antut. Alleine wäre diese Flucht nicht zu schaffen. Zum Glück helfen ihr das zum Judentum konvertierte Schwein, das nach Israel auswandern will und der Truthahn, der in der Türkei sein Glück versuchen will. Die drei gewitzten Tiere bereiten also ihre Reise gewissenhaft vor, buchen ihre Flüge per Internet und stehlen ein paar Kleidungsstücke zur Tarnung. Auch die anderen Situationen sind fern jeder Realität, aber nicht minder unterhaltend.
Übersetzt wurde das unter dem Titel Holy Cow erschiene Buch von Timur Vermes, der 2013 mit seinem Was-Wäre-Wenn-Roman Furore machte. Dank ihm ist vermutlich auch viel vom Humor gerettet worden. Sprachlich ist es den Tieren angepasst, die ja mit den menschlichen Verhaltensweisen nicht so firm sind. Das Resultat ist eine humorvolle, skurrile und in sich durchdachte Geschichte. Sie macht Spaß beim Lesen und hinterlässt einen bitteren Beigeschmack beim nächsten Besuch beim Metzger. Das rote Etwas hätte auch Elsie sein können, ist erstmal in den Gedanken drin. Ganz sicher hat der überzeugte Vegetarier diesen Effekt erzielen wollen. Die Illustrationen sind ebenfalls geschickt platziert und lassen beim Lesen an den nachhaltigsten Stellen pausieren. Auch wenn man sich emotional nicht so auf die Geschichte einlässt, ist dieses Buch ein Lesetipp. (7 von 10 Eulenpunkten)