Die uns Lieben , Jenna Blum

  • Mutter & Tochter mit der Last und Schuldgefühlen der Vergangenheit


    Die uns lieben



    Der Roman spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Das ganz ist wunderschön verwoben. Einmal die Zeit in Weimar während des Nazi Regimes von 1940-45 und 50 Jahre später in New Heidelberg in Minneapolis.


    Die Historikerin Trudy , findet nach dem Tod ihres Stiefvaters Jack ,in der Schublade der Wäschekommode, ihrer Mutter Anna tief unter der Wäsche versteckt eine altes Goldenes Etui , mit einem Alten Familienfoto, von ihr , Anna und dem SS Offizier , der Obersturmführer in Buchenwald war. Durch ihre Reschere über das Deutschlandprojekt , kommen bei den Interview Schuldgefühle hoch und alte Erinnerungen hoch, die sie nicht einordnen kann und ihre Mutter schweigt sich aus, das Verhältnis zwischen beiden ist zerrissen , Anna mauert für sie scheint die Vergangenheit tot. Bis sie eines Tages bei einem ihrer Interviews auf die Vergangenheit ihrer Mutter stößt. Auch lernen wir die junge Anna kennen , die in den Juden Max verliebt war und schwanger aus dem Elternhaus floh. Bei der Bäckerin Mathilde die für den Widerstand arbeitet, findet sie Unterschlupf. Sie hilft ihr in der Bäckerei und liefert mit ihr zusammen Brot und Gebäck an das Offizier Kasino im KZ Buchenwald aus, heimlich verstecken sie Brot für die Häftlinge und schmuggeln Botschaften von ihnen heraus. Aber eines Tages wird es Mathilde zum Verhängnis. Nun lebt Anna in stetiger Angst und als dieser Obersturmführer vor ihr steht , gibt es nur noch einen Ausweg um ihr Leben und ihres Kindes Trudie zu retten , sie wird seine Geliebte, und erduldet Demütigung und Martyrium .....


    Der Autorin Jenna Blum ist mit ihrem Roman , " Die uns Lieben " ein Tiefgehender und berührender Roman gelungen. Der von Schuldgefühlen & Geheimnissen geplagten Protagonisten und ihren Ängsten erzählt. Nach und nach erfährt man von den schrecklichen Dingen und Greul taten. Die einzelnen Charaktere , der verzweifelnden Menschen , die nach einem Ausweg suchen sind sehr klar und deutlich beschrieben. Ebenso die unheilvolle Zeit des dritten Reiches auch hier kommen die Peiniger und Übeltäter real herüber. Das Verdrängen , die Erinnerungen, Schuldgefühle und die Liebe einer verzweifelnden Mutter zu ihrem Kind , die alles tut um ihrer beider Leben zu retten. Der Schreibstil ist Klar , flüssig, spannend und Kraftvoll. Die Protagonisten wirken Lebendig und man kann sich sehr gut in sie hinein versetzen. Sie


    Versteht es einem in den Bann der Geschichte zu ziehen......



    Meine Meinung: Ein sehr aufwühlender Roman mit sehr viel Tiefgang, der einem tiefe Einblicke in Annas Vergangenheit gibt . Sie verstehen lernt, warum sie sich dem SS Offizier und Obersturmführer hingab. Sie rettet dadurch sich und Trudies Leben und auch vor dem Hungertod. Schließlich war Trudie eine Halbjüdin , das hätte den Tod und KZ für beide bedeutet. Das zusammen sein mit diesem Mann , denn sie nicht liebte ist von Angst, Sorge und dem Martyrium seinen Sexuellen Verlangens und Demütigungen geprägt. Was im KZ Buchenwald passierte erschüttert und beschäftigt einem . Aber auch Trudy lernt man zu verstehen , das ist der Tod ihres Stiefvaters und das Gefühl das Kind eines Nazis zu sein. Ihre Recherche zum Alltag nicht jüdischer deutscher Frauen im dritten Reich , bereiten ihr Alpträume. Aber sie kommt dadurch auch endlich , der Geschichte ihrer Mutter und deren Vergangenheit näher und erfährt von ihrem echten Vater, was ihre Mutter so verzweifelt zu Tote schweigt.


    " Ein berührender und Tiefgründiger bewegender Roman , den man nicht mehr aus der Hand legt "


    :lesend

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Bei „Die uns lieben“ geht es nicht nur um eine Mutter/Tochter-Beziehung, sondern um die Geschichte einer jungen Frau zur Zeit des Nazi-Regimes. Anna lebt bei ihrem Vater in Weimar und führt ihm nach dem Tod der Mutter den Haushalt. Es ist Krieg, doch anfangs spürt Anna nicht viel davon. Als sie sich in den jüdischen Arzt Max verliebt, wendet sich ihr Schicksal und sie muss schwanger aus dem wohlbehüteten Elternhaus fliehen. Bei einer Bäckerin im Ort kommt sie unter und die beiden beliefern die SS mit Brot, versorgen aber auch die Häftlinge des nahen Lagers Buchenwald mit Brötchen und schmuggeln für sie kleine Botschaften und sogar Filme aus dem Lager. Eines Tages steht ein Obersturmführer vor der Tür mit dem sich Anna einlässt, um Lebensmittel für sich und ihre Tochter Trudy zu bekommen.


    Die erwachsene Trudy lebt inzwischen in Amerika, ist Geschichtsprofessorin und erinnert sich nur ganz vage an ihre Kindheit in Deutschland, doch alle Fragen danach bleiben unbeantwortet, denn Anna spricht nicht über die Vergangenheit. Also beginnt Trudy eigene Recherchen anzustellen und stößt auf das, was ihre Mutter ihr verschweigt…


    Das Buch war zwei Jahre lang auf der New-York-Bestsellerliste und wird hochgelobt, was mich ehrlich gesagt ziemlich verwundert hat, denn da habe ich schon wesentlich bessere Romane über diese Zeit gelesen, die nicht so gewollt wirkten, wie dieses Buch. Sie waren nicht nur besser recherchiert, sondern hatten auch noch sympathische Figuren zu bieten. Bei „die uns lieben“ habe ich nicht nur das vermisst – nach den ersten 150 Seiten sind mir so viele logische Fehler aufgefallen, dass ich das Buch zur Seite legen wollte und mich dann nur mit Mühe dazu durchringen konnte, weiter zu lesen. Die Fehler wurden dann langsam weniger, doch die Handlungen von Trudy oder Anna lassen sich nicht wirklich gut nachvollziehen. Leider wird die wörtliche Rede nicht gekennzeichnet, was ja zurzeit total modern ist und was gerade bei diesem Buch, in dem sehr viele Gespräche geführt werden, ziemlich verwirrt, da man nicht immer sofort weiß, wer denn nun gerade spricht.

    Man begreift natürlich, dass Jenna Blum die Frage in den Raum stellen wollte, ob man ebenfalls so gehandelt hätte, wie Anna – ob man sich für Brot verkauft hätte, oder ob eher zusammen mit seinem Kind den Hungertod gestorben wäre.


    Die Autorin hat am Ende des Buches etwas zur Vorgeschichte des Romans geschrieben und auch das macht es nicht besser. Sie war dermaßen fasziniert davon, etwas über die Nazizeit zu schreiben, nachdem sie als Kind „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ las, dass sie nicht locker ließ, bis der Vater sich an zwei Großtanten erinnerte, die tatsächlich in Deutschland im Konzentrationslager umgekommen sind – es wirkte so, als wolle sie unbedingt persönlich betroffen sein. Um sich noch besser einzufühlen, versuchte sie, die deutsche Sprache zu lernen und sah deutsche Filme. Die Krönung war schließlich, dass sie sich zum Schreiben Zöpfe flocht und ein Dirndl anzog (sicherlich die typisch deutsche Mode in Weimar 1940)…


    Mein Fazit: Ein Roman, der sich mit einer Mutter-Tochter-Beziehung auseinandersetzt und der, stellvertretend durch Anna, von Frauen in der Nazizeit handelt, die mit dem „Bösen“ kollaborierten, um zu überleben. Mir hat dieser hochgelobte Roman nicht besonders gut gefallen. Er ist teilweise unlogisch, seine Figuren sind nicht besonders sympathisch und bei allem merkt man, dass (mal wieder auf die typisch amerikanische Art und Weise) eine moralische Botschaft, bzw. Frage im Vordergrund steht. Vielleicht hätte Janna Blum zum Trachtenkleidchen noch eine ordentliche Maß gebraucht, um etwas lockerer zu werden? 5 Eulenpünktchen dafür…

  • Ein paar gespoilerte Sachen, die auffielen:


    :gruebel



    :gruebel



    :gruebel



    Es geht noch weiter, doch ich will nicht alles aufzählen, aber ich wollte wenigstens anhand einiger Beispiele zeigen, was mir nicht gefallen hat...