In Berlin, im Stadtteil Moabit, wird direkt vor der Arminius-Markthalle ein unbegabter polnischer Akkordeonspieler erschossen, der seine "Kundschaft" täglich mit dem Schlager "Rosamunde" malträtiert hatte. Eine Spur führt dabei ins Rathaus, wo die Mitarbeiter keinen Hehl daraus machen, wie sehr sie die "Musik" genervt hatte, jedoch auch in Richtung polnische Mafia, mit der sich der Kleinkriminelle angelegt hatte...
Als Ermittler sind Kommissar Freisal und seine Kollegin Gutzeit unterwegs. Das Team brilliert durch ihre Gegensätzlichkeit: er übergewichtig, älter, mit Beziehungsproblem, schlagfertig und kauzig; sie jung, ambitioniert, sportlich und attraktiv, die sich witzige und intelligente Schlagabtausche liefern, was für den Leser sehr unterhaltsam ist.
Auch die anderen Figuren sind sehr interessant, ob nun schrullige Beamten im Rathaus, abgedrehter Filmemacher, die lieben Kollegen auf der Wache, die Jugend Moabits oder der Imbissbudenbesitzer, alle sind auf ihre Art und Weise faszinierend, ohne dabei irgendwelche Stereotypen zu bedienen.
Die Bestandteile eines guten Regionalkrimis sind alle vorhanden. Man lernt als Leser Moabit und seine Bewohner sehr gut kennen und bekommt einen Einblick in diesen Stadtteil, der durch seine Gegensätzlichkeiten und Schrullen auffällt.
Fazit: Genial! Einfach super gelungen und schreit förmlich nach einer baldigen Fortsetzung. Ich kann diesen Krimi auf jeden Fall weiterempfehlen.