Taschenbuch: 204 Seiten
Verlag: SCM Hänssler, 2004
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Kurzbeschreibung:
Maike macht ein Praktikum im Religionsunterricht am Gymnasium von Dr. Renner und bei dem Prediger seiner Gemeinde. Voller Elan geht sie an ihre Aufgaben, doch sie stellt fest, dass es gar nicht so einfach ist, Lehrerin zu sein. Da fällt ihr Linnea auf: die graue Maus der Klasse verändert sich völlig. Woher nimmt Linnea das Geld für teure, modische Kleidung, Schminke und Handy? Als Maike beobachtet, dass Linnea mehrmals ohne ersichtlichen Grund die Flucht ergreift, geht sie der Sache nach. Hat die Schülerin vor jemandem Angst?
Heidi Schmidt geht in ihrem Buch mit der Frage um, ob man sich anpassen muss, um akzeptiert zu werden. Besonders für Teenager ist das Thema aktuell. Die Hauptfigur Maike mit ihrem Humor, ihrer Frische und Freundlichkeit ist liebenswert, auch weil sie bereit ist, aus Fehlern und Missgeschicken zu lernen
Über die Autorin:
Die Autorin: Heidi Schmidt, Jg. 1972, hat bereits zahlreiche Bücher für Kinder und Jugendliche geschrieben, in denen sie ihre vielfältigen Erfahrungen aus der Arbeit in verschiedenen Kreisen verarbeitet. Sie lebte in der Nähe von Wolfsburg.
Im Januar 2010 erlag sie ihrer schweren Krankheit
Mein Eindruck:
Nach Immer Ärger mit Dr. Renner - Heidi Schmidt (ab 12) ist dieses Taschenbuch der dritte Teil der christlichen Reihe im Schulmilieu. Den zweiten Teil habe ich übersprungen.
Die Schülerin Maike aus dem ersten Teil ist inzwischen 22 Jahre als und will Diakonin werden. Dafür macht sie ein Praktikum an einer Schule.
Es würde mich nicht wundern, wenn die jung verstorbene Autorin, die auch Diakonin werden wollte, aus eigenen Erfahrungen schöpft, denn es kommt mir ganz realistisch vor, wenn da nicht alles auf Anhieb so klappt, wie man sich das vorstellt.
Maike jedenfalls hat einen schlechten ersten Tag. Erst wird sie selbst für eine Schülerin gehalten, dann hat sie vor der Klasse einen kompletten Blackout Bei der Jungscharstunde hat sie direkt vor den Kindern einen hässlichen Streit mit einer jungen Mitarbeiterin. Maike ist erst einmal bedient.
Doch durch direkte, praktische Arbeit, bei der sie sich um konkrete Probleme kümmern kann, bewährt sie sich.
Der Alltag im Schulablauf war interessant beschrieben. Gerade auch Maikes teilweise unbeholfenen Versuche, mit den Schülern und Kollegen klarzukommen, waren nachvollziehbar geschildert.
Den Aufhänger um die auffällige Schülerin Linnea fand ich vergleichsweise weniger gelungen.
Auch sprachlich ist zu viel umgangssprachliches enthalten. Ich denke, die Autorin wollte die Sprache der Jugendlichen treffen und das war ihr wichtiger als das Literarische.
Insgesamt fand ich diesen Roman nicht ganz so gut wie den ersten, aber doch trotz der schlichten Sprache gut lesbar.