'Bella Clara' - Seiten 105 - 203

  • Maikäfer...genauso meinte ich es auch. Das Clara die Gelegenheiten - wenn auch in dem Moment absolut selbstlos - genutzt hat, ist ja auch das liebenswerte und mutige an ihr. Nur ich bin eher der Typ, der meistens zu spät kommt - sprich..bei mir hätte die Frau ihr Kind bereits und der Hund wäre entweder bereits ertrunken oder von jemanden anderen gerettet worden... :yikes
    Meine klitzekleine Kritik ging dahingehend, dass Clara Zeugin zweier Ereignisse war, die ihr Leben daraufhin positiv verändert haben...
    Egal....auch ich gönne Clara von ganzem Herzen die beiden glücklichen Zufälle - immerhin hat sie die beiden Chancen ergriffen und das Beste daraus gemacht....


    :wave
    Sweetie

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Wie im vergangenen Abschnitt geht es hier sehr schnell weiter mit der Entwicklung von Clara. Sie gewinnt nicht nur Selbstbewusstsein, sondern eröffnet so mir nichts, dir nichts, einen Laden mit ihren Cremes. Und hat damit Erfolg.
    ...


    Das geht mir auch so. Es ist eine 180°-Wendung, die Clara vollzieht und sie schöpft ihre Kraft aus der Hoffnung, irgendwann ihre Kinder sehen zu dürfen. Das verstehe ich schon. Mir geht der Erfolg aber zu glatt.


    Ich lese das Buch sehr gerne, weil ich Clara ja schon in den Bänden davor lieb gewonnen habe. Aber mir ist ihre Erfolgsgeschichte doch sehr ähnlich mit Isabells. Auch sie kam durch Zufall voran und als der Erfolg da war, standen die Neider und Intriganten gleich vor der Tür.
    Klar, dass auch bei Clara irgendwie Sand ins Getriebe kommen muss, also der grabschende Vermieter. Ich würde gerne mehr überrascht werden beim Lesen.


    Zitat

    Original von Lese-rina
    ... Ich habe mich auch gefragt, woher sie sich die Einrichtung ihres Ladens leisten konnte. Natürlich stammte das meiste aus Lilos Beständen, aber auch Farbe und vor allem der Schreiner will bezahlt sein, nicht zu vergessen die Grundausstattung ihres Labors, Materialien und Behältnisse. So viel kann sie in diesen wenigen Monaten bei den Weingartens mit einem Teilzeitjob als ungelernte Kraft ja nicht verdient haben!
    ...


    Ich habe das so verstanden, dass sie noch etwas auf der hohen Kante hatte.



    Ich denke, dass diese verfrühte Berlin-Reise für Clara sehr heilsam war. Denn sie hat nur eine Chance, wenn sie die Krallen ausfährt. Die einzige Lösung sehr ich darin, mit Hilfe eines Anwalts nachzuweisen, dass Gerhard das Kindeswohl gefährdet. Die Anspielung auf seine Sucht habe ich immer noch im Hinterkopf. Die zu kurz geratenen Kleider deuten auch darauf hin, dass nur nach außen hin alles in Ordnung ist.
    Diesen Abschnitt fand ich sehr stimmig und lebensecht. Irgendwie ist mir die trauernde und verzweifelte Mutter näher als die erfolgreiche Geschäftsfrau.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich freue mich richtig darauf, weiter zu lesen, habe jetzt Feierabend und werde mir gleich den 3. LA zu Gemüte führen.


    Clara erhält die Chance auf einen eigenen Laden und nutzt ihn direkt - und hat richtig Erfolg, das freut einen doch. Ich würde auch gerne mal an ihren Cremes schnuppern ... Ein Wermutstropfen ist natürlich der Vermieter, ich fürchte, das bringt noch Ärger und auch Therese ist alles andere als zuverlässig, ich denke, über kurz oder lang sollte sich Clara einen Laden für sich allein suchen.


    Der Name ihres Geschäftes gefällt mir auch, vor allem, die Geschichte, die dahinter steckt.


    Ganz überraschend dann ein anderer Protagonist: Roberto Totosano. Zuerst dachte ich, er wird Claras Love interest, aber irgendwie kann ich mir das mittlerweile nicht mehr vorstellen. Robertos Job ist auch nicht ohne: Er ist Haareinkäufer, sehr interessant das Ganze und auch wieder toll beschrieben.


    Ganz toll auch die Beschreibung des winterlichen Bodensees, man bekommt direkt Sehnsucht ...


    Die Gräfin Zuzanna Zawadzki gefällt mir auch gut, in ihrer Trauer und in ihrem Umfang erinnert sie mich an Queen Viktoria.


    Und dann der Besuch in Berlin, von dem man schon befürchtete, dass er so ausgeht. Arme Clara, aber sicher berappelt sie sich wieder ...

  • :wave @ PmelittaM ...


    kannst Du Dir den Roberto denn vielleicht für Theresa vorstellen? Für mich war das die Kombination, die ich gleich vor mir hatte?

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Ich denke, dass diese verfrühte Berlin-Reise für Clara sehr heilsam war. Denn sie hat nur eine Chance, wenn sie die Krallen ausfährt. Die einzige Lösung sehr ich darin, mit Hilfe eines Anwalts nachzuweisen, dass Gerhard das Kindeswohl gefährdet. Die Anspielung auf seine Sucht habe ich immer noch im Hinterkopf. Die zu kurz geratenen Kleider deuten auch darauf hin, dass nur nach außen hin alles in Ordnung ist.


    Heilsam sicherlich. Vor allem insofern, dass sie mehr tun muss, als "nur" hinzufahren und zu hoffen, Gerhard sei nicht zu Hause. Da muss Clara noch ganz schön wachsen. Ich denke, es ist ganz wichtig für sie (und für uns Leser), dass sie soweit noch nicht ist.


    Die Lösung mit der Kindswohlgefährdung wäre eine gute, allerdings sehe ich da momentan wenig Anhaltspunkte. Ein zu kurzes Kleidchen weißt ja noch lange nicht auf eine Vernachlässigung oder gar schlimmeres hin. Ich finde es nur schade, dass sie sich so gar keinen fachmännischen Rat in dieser Frage holt!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • leider hinke ich sehr hinterher...
    wie habe ich mich gefreut das Clara ihren Laden eröffnet hat. Lavendel und grün sind jetzt nicht meine Farben aber trotzdem stell ich es mir sehr schön vor.
    Ich hoffe nur das die flatterhafte Therese sich nicht erneut in Schwierigkeiten bringt.
    Schade das Clara noch nicht genug Selbstbewußtsein und Schmackes hat um dem eleneden Lüstlingsvermieter eine runter zu hauen und seine Ehefrau ist wohl blind auf beiden Augen...wobei das ja viele Frauen gerne machen...solche Sachen ignorieren, die Wahrheit wäre zu schmerzlich.
    Blind war Clara wohl auch als sie dachte sie könne ihre Kinder so einfach besuchen. Macht sie allerdings auch lebensecht. Wenn sie sich so plötzlich in eine taffe, in allen Belangen vorausschauende Frau verwandeln würde könnte ich das nicht glauben. So sit sie nicht erzogen worden und auch in der Ehe wurde das ja gründlich unterdrückt. Sie muss sich erst entwickeln.
    Und ich würde sagen das viele Zufälle unser Leben bestimmen. man kann noch so klug und geschäftstüchtig sein ein Quentchen Glück gehört immer dazu zB zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein und die richtigen Personen zu treffen und dann evtl noch die richtige Entscheidung zu fällen...nämlich beherzt bei der Geburt helfen oder in den See springen...das ist dann nicht mehr dem Zufall geschuldet sondern die ureigenste Entscheidung, die das Leben manchmal voran bringen oder nicht.
    Dieser Roberto taucht noch auf...mal sehen ob zum Guten oder Schlechten.