'Bella Clara' - Seiten 463 - Ende

  • so, ich bin schon fertig :-)
    Ich wollte doch so gerne wissen wie es zu Ende geht.


    Stefan / Roberto wird also ermordet, im Auftrag seines Vaters, der seinen Weggang nie verwinden konnte... Warm geworden bin ich nicht mit ihm, dafür hat er mir Clara zu sehr benutzt undauch ihr Wesen nicht erkannt. Sie war für ihn ja wohl nur der Faktor, der ihm das Leben erleichtern sollte.


    Dass die Richter natürlich die Gelegenheit nutzen Clara den Umgang mit ihren Kindern zu verbieten war schon fast klar. Umso schöner, dass am Ende sich die neue Frau Gropius durchsetzen kann und Sophie zu ihrer Mutter an den Bodensee bringt.


    Ein wenig wehmütig stimmt mich der Ausblick auf die kommenden Jahre, es sind ja nur noch knapp 2 Jahre bis zum Beginn des ersten Weltkriegs. Da wird es Clara mit ihrem Schöhnheitsgeschäft wohl nicht mehr so gut gehen. Und die Verbindung nach Frankreich dürfte auch schwierig werden....


    Aber erst einmal wünsche ich ihr noch eine glückliche Zeit mit ihrem Laszlo und auch mit ihren Kindern. Vielleicht taut das Eis ja doch noch auf und aus der einmaligen Geschichte wird etwas regelmässiges.


    Danke Petra, für die vergnüglichen Lesestunden! Ich habe mich sehr wohlgefühlt am Bodensee! :wave

  • Mench, bist du schnell, Streifi!!!


    Mich macht das Ende der Trilogie auch wehmütig. Aber dass am Ende die Frauenpower und Freundschaft nochmals über alles siegt (Stichwort neue Frau Gropius ...), das versöhnt mich ein bisschen mit dem Abschiednehmen.


    Und in meinem nächsten Roman geht es auch wieder um drei ganz tolle Frauen - ist halt ein typisches Durst-Benning-Thema :-)


    Liebe Grüße, Petra

  • Ich bin ebenfalls fertig.
    Zu den einzelnen Leseabschnitten schreibe ich morgen mehr.
    Will nur eben meine Eindrücke festhalten:
    Es war SOOO schön!!! :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet
    Natürlich habe ich mich über Gropius geärgert. Schlagen geht gar nicht!! Allerdings waren seine anderen Allüren mE auch ein wenig der Zeit geschuldet.
    Natürlich habe ich mich auch über den unheiligen Herrn Santo geärgert. Allerdings trägt Clara - bei allem Verständnis für ihre Gefühlslage - mE hier eine Portion Mitverantwortung was die geschäftlichen Probleme angeht.
    Gefragt habe ich mich, ob denn damals die ganzen Wässerchen, Cremes und Seifen einfach so in den Handel gegeben werden durften, ob da nicht eine Sicherheits/Unbedenklichkeitsprüfung/Genehmigung erforderlich ist/war. :gruebel ?(
    Achja... wenn der Roberto/Stefan ein Vierteljahr tot ist, ist man doch nicht "mitten im Trauerjahr", oder? :grin
    Ich bekam einige Male feuchte Augen, gewann aber an keiner Stelle den Eindruck von Kitsch.
    Das ganze Buch, trotz aller Dramatik, war sehr angenehm, geradezu "leichtfüssig" zu lesen (aber nie "seicht"!).
    Rezension erfolgt zeitnah. Und es werden 9 oder 10 Punkte.



    Zitat

    Original von streifi
    Ein wenig wehmütig stimmt mich der Ausblick auf die kommenden Jahre, es sind ja nur noch knapp 2 Jahre bis zum Beginn des ersten Weltkriegs. Da wird es Clara mit ihrem Schöhnheitsgeschäft wohl nicht mehr so gut gehen. Und die Verbindung nach Frankreich dürfte auch schwierig werden....


    Das ging mir auch die ganze Zeit nicht aus dem Kopf! :-(

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Nochmal ....


    Das hab ich gedacht, als ich das Buch beendet hatte, also hab ich gleich das Hörbuch nachgelegt - nun wird mich Clara noch ein paar Tage begleiten. Ich darf nochmals mit ihr am Bodensee leben, darauf freue ich mich.


    Wieviele Ansätze hatte das Buch in sich zu diskutieren - über das, was unsere Omas noch nicht durften oder was nicht selbstverständlich war. Über die Entwicklung der großen Bäder, die Kosmetik, die Männer.


    Trifft man wirklich immer zweimal auf denselben Typen?


    Wie müssen sich die Frauen damals gefühlt haben, wie war das mit den Manufakturen, hat Clara auch brav ihre Steuern bezahlt und nicht wie Jo damals sowas vergessen?


    Ich habe es genossen - immer wieder Ideen zu entdecken.


    :gruebel Eine Frage, die ich aber hatte, seit ich begriffen habe, dass es keine Rache an Gerhard geben wird -


    Warum hat es keine gegeben, liebe Petra. Hattest Du die gar nicht geplant, hegtest Du die Gelüste nicht? Ich bin gespannt auf Deine Begründung. Ich kann mir viele vorstellen, will aber nicht soufflieren.


    Und wie geht es den anderen - hättet Ihr sie gern gehabt?


    Was ich sonst von diesem wunderbaren Buch halte, hab ich hoffentlich in meiner Rezi zum Ausdruck gebracht.


    edit: übriggebliebene Buchstaben entfernt

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

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  • Zitat

    Original von binchen
    :gruebel Eine Frage, die ich aber hatte, seit ich begriffen habe, dass es keine Rache an Gerhard geben wird -


    Warum hat es keine gegeben, liebe Petra. Hattest Du die gar nicht geplant, hegtest Du die Gelüste nicht? Ich bin gespannt auf Deine Begründung. Ich kann mir viele vorstellen, will aber nicht soufflieren.


    Und wie geht es den anderen - hättet Ihr sie gern gehabt?


    Rache?
    Wie hätte die denn aussehen sollen?
    Rechtlich hat Clara keine Handhabe. Und die sich jetzt andeutende "Kulanzregelung" mit Hilfe von Marianne Gropius würde wohl schleunigst beendet sein, wenn man etwas gegen ihren Ehemann unternähme.
    Auch wird Clara die Kinder nicht gegen den Vater aufhetzen wollen, der ja nie direkt etwas gegen die Kinder unternommen hat.
    Ich sehe da weder Möglichkeit noch Sinn.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • :wave Maikäfer ...


    Natürlich gibt die Rache keinen Sinn, weil Clara die Kinder damit schädigen würde, sich nur selbst belastet und ins Rampenlicht gestellt hätte, und sich weiterhin mit den schlechten Gedanken gegen diesen Fiesling herumgeschlagen hätte - um nur einige Gründe zu nennen -


    Rechtlich interessiert mich da auch nicht


    mich interessiert ob sich niemand gewünscht hat, dass es irgendwie entdeckt wird, wie mies er Clara behandelt hat, dass er auch am Prange landet,


    oder dass er sich vielleicht mal verkalkuliert und selbst bloßgestellt wird, dass ihm mal was nicht gelingt ( außer Clara zu vernichten, das schafft er ja gott sei dank nicht ...)


    irgendwas fieses, das diesem Fiesling passiert


    (realistisch ist das nicht, denn die Fieslinge kommen ja oft ungeschoren durch, deren Strafe ist nur, dass sie mit sich selbst klarkommen müssen)

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Ich bin auch durch und hätte soooo gerne noch mehr gelesen. Für mich hätte es keine Trilogie sein müssen, ich würde so gerne noch mehr von dem Dreiergespann lesen :anbet :anbet


    Das Ende gefiel mir gut, Marianne und Sophie kommen an den Bodensee. Der Sohn wird sich vielleicht eines Tages auch noch dazu aufraffen. Marianne geht die Ehe schon selbstbewußter an und läßt sich nicht so schnell unterbuttern, das finde ich gut :-)


    Claras Buch wird gedruckt, Stefan wird erstochen und eine neue Liebe beginnt.
    Das neue Haus/Hotel wird eingeweiht und Laszlo kreiert ein Parfüm CLARA



    Liebe Petra, es war ein wunderschönes Buch, ein paar Tränchen habe ich auch verdrückt und es war leider viel zu schnell gelesen. Du hast so lange daran gesessen und geschrieben und wir verschlingen es dann in kürzester Zeit
    DANKE für die Links, sie haben den Lesegenuß noch verstärkt :-) :wave

  • Zitat

    Original von Richie




    Liebe Petra, es war ein wunderschönes Buch, ein paar Tränchen habe ich auch verdrückt und es war leider viel zu schnell gelesen. Du hast so lange daran gesessen und geschrieben und wir verschlingen es dann in kürzester Zeit
    DANKE für die Links, sie haben den Lesegenuß noch verstärkt :-) :wave


    DANKE dir für deine lieben Zeilen. Ich hab die Clara auch liebgewonnen und bei meinen Lesungen im Augenblick merke ich, dass es mir weh tut, sie für immer zu verlassen. Aber ein Band 4?! Das muss ich mal ein wenig mit mir herumtragen. Im Augenblick sage ich: Eher nicht. Aber wer weiß, gell?


    Liebe Grüße von Petra

  • Was für ein wunderbar stimmiges Ende!


    Schön, dass die neue Frau Gropius sich durchgerungen hat, wenigstens Sophie wieder mit Clara zusammenzubringen. Ich fand es dabei auch völlig nachvollziehbar, dass Claras Sohn nicht mitkommen wollte (auch wenn es mir für Clara leid tat).
    Ein wenig überrascht bin ich, dass die neue Frau Gropius so gut mit ihrem schrecklichen Mann auskommt und dabei trotzdem so sympathisch ist. Ich hätte erwartet, dass sich dieser gewalttätige Typ wieder ein kuschendes Mäuschen aussucht.


    Ich gönne Clara ihr Glück mit Lazlo sehr, endlich ein passender Mann für sie.


    Und ihre Firma ist weiterhin erfolgreich. :-] Die Geschichte dieser Kosmetikfirma fand ich sehr interessant, da habe ich jedes Detail gerne verfolgt.


    Stefanos Ende fand ich eine passende Lösung.


    Alles im allem: ich habe Claras Geschichte verschlungen und habe die (Zeit-)reise an den Bodensee sehr genossen!

  • Was für ein schönes Ende. Ich konnte nicht anders, sondern musste Bella Clara unbedingt zuende lesen. :-)


    Stefan bekommt also seine gerechte Strafe. So ein Ende habe ich ihm zwar nicht unbedingt gewünscht, auch wenn ich im Abschnitt vorher geschrieben habe, dass ich ihn liebend gern erwürgt hätte :grin Aber so einen gewaltvollen Tod hat niemand verdient, auch er nicht. Ich finde es auch schön, dass Clara sich auch an die schönen Stunden mit ihm erinnert. Wie sie schon so schön sagt/denkt: Nicht alles mit oder an ihm war schlecht. Irgendwie sind die Beiden nur unter völlig anderen Voraussetzungen und mit grundverschiedenen Zielen an die Ehe herangegangen. Wie schön dann, dass Clara endlich Lazlo ihre Liebe gesteht. Mit ihm macht sie sicher nichts Falsch.


    Und dann das Ende! Josefine bringt Gerhards neue Frau und Sophie mit zur Eröffnungsfeier an den Bodensee. Da musste ich wirklich ein paar Freudentränchen verdrücken, so habe ich mich für und mit Clara gefreut. Und Marianne scheint ja wirklich eine nette junge Frau zu sein. Vielleicht hat sie ja auch eine Geschichte, die Petra uns gern erzählen möchte?! ;-)


    Was mir auch gut gefallen hat, ist, dass Claras Freundinnen, Josefine und Isabelle immer da waren und zu ihr kamen, wann immer eine Neuerung in ihrem Leen auftauchte (erst die Scheidung von Gerhard, die Hochzeit mit Stefan, seine Beerdigung und die Neueröffnung des Schönheitshotels). Das ist wahre Freundschaft, selbst über Landesgrenzen hinweg, über hunderte Kilometer, und das bei den Beförderungsmöglichkeiten der damaligen Zeit.


    Vielen Dank Petra für die tollen Lesestunden, die ich mit Clara verbringen durfte und auch für deine Begleitung dieser Leserunde.


    Und zu Weihnachten wünsche ich mir "Solang die Welt noch schläft" als HC (denn die anderen beiden Bücher habe ich auch als HC) von meinem Mann. Ich habe ihn schon dahingehend 'instruiert' :grin

  • Zitat

    Original von mazian
    Was für ein schönes Ende. Ich konnte nicht anders, sondern musste Bella Clara unbedingt zuende lesen. :-)


    Was mir auch gut gefallen hat, ist, dass Claras Freundinnen, Josefine und Isabelle immer da waren und zu ihr kamen, wann immer eine Neuerung in ihrem Leen auftauchte (erst die Scheidung von Gerhard, die Hochzeit mit Stefan, seine Beerdigung und die Neueröffnung des Schönheitshotels). Das ist wahre Freundschaft, selbst über Landesgrenzen hinweg, über hunderte Kilometer, und das bei den Beförderungsmöglichkeiten der damaligen Zeit.


    ' :grin


    Was wäre das Leben ohne Freundschaft? Sie ist so wichtig wie die Liebe ...


    Liebe Grüße von Petra

  • Ich bin schon etwas traurig, den Roman nun ausgelesen zu haben, denn ich habe ihn sehr genossen und hätte immer weiter lesen können. Gut aber, dass wir vor Beginn des 1. Weltkrieges geendet haben, denn der hätte die Claras Welt - und nicht nur ihre - schrecklich verändert. So konnten wir sie mit einem Ausblick auf eine schöne Zeit verlassen.


    So hat Clara also das erste Wellness-Hotel eröffnet, genau wie der Versandhandel durchaus folgerichtig. Therese hat ihre Profession gefunden und auch Sabine Weingarten hat etwas gefunden, was sie erfüllt. Clara hat also nicht nur sich sondern auch anderen geholfen. All das wäre nicht möglich gewesen, hätte sie sich nicht scheiden lassen und hätte sie ihre Kinder "behalten" können, so erwächst manchmal auch aus Unglück Glück, wie es im Roman ja auch gesagt wird, das macht Mut, wie ich finde, denn auch im wahren Leben passiert das oft genug. Und am Ende konnte sie zumindest Sophie wieder im Arm halten. Unglaublich die lange Zeit, die dazwischen liegt. Marianne Gropius kann sie nun auch näher kennen lernen. Immerhin liegt hier viel Hoffnung.


    Da Stefan getötet werden könnte, hatte ich so gar nicht vermutet, welch perfide Rache durch seinen Vater (!).


    Dass Clara und Laszlo zusammen kommen, war zu vermuten, lange hatte ich gedacht, dass es vielleicht nur in Aussicht gestellt wird, aber so ist es auch ok, denn es passt. Dass er für Clara ein Parfüm kreiert hat, hat mir sehr gut gefallen.


    Ein Nachwort gehört für mich in einen guten historischen Roman und wie könnte es anders sein, hier ist eines, wir werden ein bisschen aufgeklärt über Wahrheit und Fiktion, sehr gut. Der Roman erscheint mir gut recherchiert, wie schon öfter erwähnt ist er gut in den historischen Kontext eingebettet, vor allem die vielen technischen Errungenschaften jener Zeit wurden gut plaziert. Zum Bodensee gehört natürlich auch der Zeppelin und Clara darf sogar damit fahren.


    Der Roman hat mir sehr gut gefallen.

  • So, nun hab ich auch das Hörbuch gehört -


    Ulrike Grote hat viele Aspekte des Buches noch verstärkt dargestellt - einfach durch ihre Interpretation.


    Klasse ...


    Die Tränchenstellen waren dieselben, wie im Buch -


    Die Kürzungen waren gelungen - insbesondere, weil man Roberto so kennenlernt, wie Clara war das gut vertretbar.


    Bleibt meine Frage - warum ist der fiese Gropius so gut weggekommen? Was hat Dich dazu bewogen.


    Möglichkeiten warum kann ich mir erklären - aber ich wüsste gerne was bei Dir den Ausschlag gab, liebe Petra.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Liebes Binchen,


    natürlich hätte ich den Blödmann auch einfach sterben lassen können. Eine schwere Grippe ... und schwups isser weg!
    Aber so ist das wahre Leben nicht - es sterben nicht immer die, die man gern weg vom Fenster hätte. Im Gegenteil, im wahren Leben heißt es sich auch mit den Blödmännern zu arrangieren, wenn man einst den Fehler gemacht hat, sich mit einem solchen einzulassen. Oder wenn der Blödmann dein Chef ist. Oder dein Vermieter. Oder du in sonst einer Abhängigkeit von ihm stehst. Arrangieren heißt aber nicht, sich zu beugen! Sondern einfach mit der Tatsache leben zu können, dass es solche Typen halt auch gibt und dass man nicht alle davon auf den Mond schießen kann, auch wenn man das gerne möchte.


    Klar hätte er auch vom Unglück getroffen werden können. Ein Reitunfall und er sitzt jetzt im Rollstuhl und ist auf Hilfe angewiesen. Eine böse Ehefrau, die ihn das Fürchten lehrt. Gesellschaftliche Ächtung, weil er einen Kunstfehler begangen hat ...


    Aber wäre er das wirklich wert gewesen? Und wäre das nicht billig wie in einem Groschenroman gewesen?


    Clara hat den großen Schritt gewagt, sich scheiden zu lassen. Das war zur damaligen Zeit fast unmöglich und wirklich eine große Sache.
    Dass SIE sich selbst verwirklicht und ihren Weg geht, ist mir viel wichtiger als Blödmann Gropius.


    Liebe Grüße von Petra, großer Clara-Fan!

  • Zitat

    Aber wäre er das wirklich wert gewesen


    Danke Petra, für Dein Erläuterung ...


    das da oben ist für mich der entscheidendere Grund - warum ihm noch soviel Aufmerksamkeit widmen -


    Du hast es ihm ja sogar recht gut gerichtet - was mich nach der Überlegung ... - warum sich noch länger mit sowas fiesem beschäftigen - versöhnt


    - viel besser ist doch Claras Erfolg trotz allem -


    Aber - ich hätte es ihm von Herzen fieser gegönnt - diesem Typen ja ... - da ist mir persönlich die Realität nicht so wichtig -


    Im Leben trifft es nicht immer die Bösen ... - wäre mir auch nicht zu billig gewesen -


    aber Du hast dann doch die treffendere Wahl getroffen - deshalb bist du ja auch die Schriftstellerin und nicht ich :-]


    Ich habe alle drei Bücher genossen - mein Liebling bleibt Josephine - aber auch für die Freundschaft hast Du immer eine Lanze gebrochen.


    Was mir an Bella Clara besonders gefällt ist, wie Du den Alltag der Zeit und das Lebensgefühl in den Bädern eingebaut hast - überall unmerklich wieder ein Hinweis - das war so richtig schön. Und das mit den mir bekannten Kurorten und dem entsprechenden Flair im Hinterkopf - Baden Baden - Wiesbaden, Bad Kissingen, Bad Ems - Binz ... War das schön, was Du da in meinen Kopf gezaubert hast.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Liebes Binchen, aber auch alle andern -


    ich finde es so toll, wie ihr euch mit dem Buch auseinander setzt! Ihr lest so viel zwischen den Zeilen, die Geschichte geht in eurem Kopf weiter. Ihr fühlt, freut und ärgert euch mit meinen Hauptfiguren. Genau so soll das sein. Ihr müsst nicht alles toll finden, was ich schreibe. Hauptsache, es "beschäftigt" euch, es rührt euch an.


    Dass mir das gelingt, tut mir echt gut. Manchmal überlege ich nämlich schon, ob die ganze Mühe es überhaupt wert ist. Es gibt so viel Schrott auf dem Markt und der wird auch gern gelesen! Und dann komme ich daher und sitze 1,5 Jahre über einem Buch ...


    Aber wenn ich dann eine solche Leserunde wie diese hier erlebe, dann weiß ich, dass es gut und richtig ist, so viel Mühe und Sorgfalt aufzuwenden! Denn neben all denen, die Bücher konsumieren wie Fastfood, gibt es eben auch noch die Genießer ...


    Ich lese übrigens gerade auch ein Buch, das ich sehr genieße: Ismails Orangen. Bin noch nicht durch, aber ich habe schon jetzt das Gefühl, dass es ein Buch sein wird, das lange in mir nachklingt ...


    Liebe Grüße, eure Petra

  • Zitat

    Original von PMelittaM
    All das wäre nicht möglich gewesen, hätte sie sich nicht scheiden lassen und hätte sie ihre Kinder "behalten" können, so erwächst manchmal auch aus Unglück Glück, wie es im Roman ja auch gesagt wird, das macht Mut, wie ich finde, denn auch im wahren Leben passiert das oft genug.


    Das finde ich einen sehr schönen und sehr wichtigen Satz und er passt wirklich hervorragend zu Claras Geschichte! Ja, Ende gut - fast alles gut, aber wenn Matthias jetzt noch mitgekommen wäre, wäre es wirklich zu rosarot geworden. Aber er ist ja zumindest wieder im brieflichen Kontakt mit seiner Mutter und mit seinen 18 Jahren vielleicht bald aus der Pubertät hinaus und kann sich als Erwachsener Clara wieder neu (anders) nähern. Es ist, wie schon angesprochen, ein richtiges Wohlfühlbuch. :-) Für mich persönlich wird Josephines Geschichte, die sehr überraschend und "anders" war, das Highlight bleiben, aber auch den Ausflug in die Welt der Cremes fand ich schön.


    Zitat

    Original von Petra Du-Be
    Manchmal überlege ich nämlich schon, ob die ganze Mühe es überhaupt wert ist.


    Natürlich lohnt es sich. Zumindest für uns Leserinnen. Wenn ich nur noch lauter schnell hingeklatschtes Chick-Lit lesen müsste, ich glaub, ich würde es aufgeben! :grin Ob es sich für euch Autorinnen "lohnt", könnt nur ihr selbst entscheiden. Aber das ist öfter so im Leben: man selbst gibt sich unheimlich viel Mühe, investiert Zeit und Arbeit und dann sieht man bei jemanden anders, dass es wesentlich schneller und einfacher auch geht. Und der hat dann vermeintlich genausoviel/vielleicht sogar mehr Erfolg. Aber ob das wirklich so ist? Und vor allem: Wäre man selbst zufrieden damit, wenn man weiß, man hätte es viel besser machen können?


    Zitat

    Original von binchen
    Trifft man wirklich immer zweimal auf denselben Typen?


    Ich denke schon, ja. Wahrscheinlich haben wir so einen bestimmten Typen, auf den wir anspringen, auch wenn wir schon schlechte Erfahrung damit machen mussten. Und Clara fliegt halt leider auf "Blender", die ihr anfangs vermeintlich helfen wollen. Auch Laslo ist ja wieder jemand, der ihr auf gewisse Weise sagt, was sie machen soll. Das kann wahnsinnig unterstützend in einer Partnerschaft sein, aber eben auch sehr beherrschend. Hoffen wir mal, dass sich bei Laslo das Dominante nicht zeigt!


    Zitat

    Original von binchen
    Und wie geht es den anderen - hättet Ihr sie (die Rache an Gerhard) gern gehabt?


    Eindeutig: nein. Für mich ist es so, wie auch von Petra beschrieben: er ist Geschichte und für Clara (und damit auch für mich) nicht mehr interessant. Also interessiert mich auch nicht, was aus ihm wird. (Wir hören davon ja überhaupt nichts mehr, nur noch sehr indirekt).


    Was ich vielleicht gerne gehabt hätte, wäre ein Bestehen Claras gegenüber ihm gewesen. Petra hat das recht schön beschrieben:


    Zitat

    Original von Petra Du-Be
    Im Gegenteil, im wahren Leben heißt es sich auch mit den Blödmännern zu arrangieren, wenn man einst den Fehler gemacht hat, sich mit einem solchen einzulassen.


    Dieses "Arrangement" gibts ja hier gar nicht, Clara macht ja nicht mal mehr den Versuch. Und dass sie Sophie "zurückbekommt" ist überhaupt nicht ihr Verdienst, sondern der von Josephine und vor allem von Marianne Groupius. Diese muss jetzt stellvertretend Claras Kampf gegen Gerhard kämpfen. Das finde ich etwas problematisch und schade, dass gerade hier bei diesem für Clara ganz wichtigen Punkt sie nicht zeigen kann, dass sie sich geändert hat und auch gegenüber Gerhard bestehen kann.


    Allerdings muss das auch nicht sein, Clara durfte einen einfachen Weg gehen und brauchte mal nicht zu kämpfen. Passt auch.


    Nochmal zur Rache: Bienchen, du schriebst mal, von "an den Pranger stellen". Wegen was? Ich glaube, das hätte damals niemand so empfunden. Für uns gehen Schläge in der Partnerschaft heute überhaupt gar nicht mehr, aber damals gab es meiner Meinung nach darüber eine andere Sichtweise. Das klingt ja immer wieder an, vor allem in der Reaktion von Claras Mutter auf Claras Erzählungen. Ein Mann, der seine Frau schlägt, wäre wohl damals nicht gesellschaftlich geächtet, sondern eher noch mehr anerkannt worden. Und wegen der Scheidung? Da war es das arme Opfer, das von seiner Ehefrau hinters Licht geführt wurde. Leider musste es Clara so hindrehen, um überhaupt rauszukommen, aber dann darf man sich nicht wundern, wenn er das dann so empfindet. Und der Rest mit ihm.


    Von daher kann auch ich ihn nicht als "gemeinen Fiesling" sehen und so freu ich mich über Claras gelungenes Leben, egal, was aus Gerhard Groupius wird.


    Zitat

    Original von maikaefer
    Achja... wenn der Roberto/Stefan ein Vierteljahr tot ist, ist man doch nicht "mitten im Trauerjahr", oder? :grin


    Doch ist man schon. Ein Trauerjahr dauert wirklich ein ganzes Jahr! Ich kenne diese Tradition durchaus noch, wobei es sich auch auf dem Land mittlerweile sehr gelockert hat (schwarze Kleidung, ausgehen u. ä.)

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich bin auch schon länger fertig, hatte aber keine Zeit zu posten.


    Insgesamt war mir das Buch zu weich. Eigentlich war von Anfang an klar, dass Clara gegen Gropius keine Chance hatte und nur ein Wunder helfen kann, dass sie ihre Kinder sehen darf. Dies Wunder erschien in Form der neuen Ehefrau.
    Ich habe das Buch gern gelesen, aber es war für mich das schwächste der Trilogie. Mein Liebling bleibt die Geschichte um Josefine.


    Zitat

    Original von binchen
    ...
    Trifft man wirklich immer zweimal auf denselben Typen?
    ...


    Ich habe das schon häufiger beobachtet, dass Frauen in der Folgebeziehung wieder einen ähnlichen Typ Mann bevorzugen. War der Mann vorher dominant, ist der Neue es dann wieder. Ob das verfallen in alte Muster zunächst eine Art Sicherheit bietet? :gruebel


    Zitat

    Original von binchen
    ...
    Und wie geht es den anderen - hättet Ihr sie gern gehabt?
    ...


    Ich hätte gerne mehr Auseinandersetzung gehabt. Zum Beispiel, dass die Kinder einfach so akzeptieren, dass ihre Mutter weg ist, das fand ich zu eingleisig.
    Da hätte es noch Spielraum gegeben.
    Die Andeutung, dass Gerhard sich irgendetwas spritzt, hätte auch noch ausgeweitet werden können. Aber Rache? Nein, das habe ich nicht gebraucht.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin