Spieldauer: 12 Stunden und 36 Minuten
Format: Hörbuch-Download
Version: Ungekürzte Ausgabe
Verlag: Random House Audio, Deutschland
Audible.de Erscheinungsdatum: 10. Oktober 2014
Sprecher: Richard Barenberg
Originaltitel: The martian (erschienen am 13.3.2014)
Kurzbeschreibung
Der Astronaut Mark Watney war auf dem besten Weg, eine lebende Legende zu werden, schließlich war er der erste Mensch in der Geschichte der Raumfahrt, der je den Mars betreten hat. Nun, sechs Tage später, ist Mark auf dem besten Weg, der erste Mensch zu werden, der auf dem Mars sterben wird: Bei einer Expedition auf dem Roten Planeten gerät er in einen Sandsturm, und als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Ausrüstung. Ohne Nahrung. Und ohne Crew, denn die ist bereits auf dem Weg zurück zur Erde. Es ist der Beginn eines spektakulären Überlebenskampfes...
Über den Autor
ANDY WEIR hatte seine erste Anstellung mit 15 als Programmierer in einer staatliche Versuchsanstalt. Seitdem arbeitet er als Software-Ingenieur. Sein ganzes Leben begeistert er sich schon für den Weltraum und interessiert sich besonders für relativistische Physik, Orbitalmechanik und die Geschichte des bemannten Raumfluges. Der Marsianer ist sein erstes Buch.
Andy Weir bezeichnet sich selbst als „Nerd“ – und das zu recht: Der gelernte Programmierer befasst sich in seiner Freizeit gerne mit Astrophysik und schrieb sich für seinen Roman „Der Marsianer“ mal eben so nebenbei ein Computerprogramm, mit dem er die Flugbahnen seiner Mars-Missionen berechnen konnte. 2009 begann er mit seinen Hintergrundrecherchen, um die Mars-Geschichte so realistisch wie möglich zu gestalten und existierende Techniken einsetzen zu können. Nachdem das Werk von mehreren Verlagen abgelehnt wurde, veröffentlichte er das Buch 2011 kostenlos auf seiner Webseite. Auf Bitten seiner Fans erstellte er eine Version für den Amazon Kindle. Die Kindle-Edition wurde in drei Monaten 35.000 mal verkauft. Dadurch wurden Verleger aufmerksam und einer erwarb die Audiobuch-Rechte im Januar 2013. Die Buchrechte verkaufte Weir im März 2013 für einen sechsstelligen US-Dollar Betrag. Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt sicherte sich Twentieth Century Fox die Filmrechte. Der Marsianer wird mit Matt Damon in der Rolle des Mark Watney verfilmt und soll Ende des Jahres 2015 in die Kinos kommen.
Meine Meinung
Andy Weir stürzt seine Leser bzw. Hörer unverzüglich und ohne Vorwarnung ins kalte Wasser technischer Details, als er seinen sympathischen Protagonisten Mark Watney gleich auf den ersten Seiten auf dem Mars stranden lässt. Zumindest die älteren LeserInnen dürften sich ob der Findigkeit, die der unfreiwillige Marsbewohners im Laufe der Geschichte an den Tag legt, an eine Kultserie aus den Achtzigern erinnert fühlen. Genau wie der Namensgeber der Serie MacGyver ist Mark ein äußerst findiges Kerlichen und seine auffälligste Fähigkeit die praktische Anwendung der Naturwissenschaften und die damit verbundene erfinderische Nutzung vorhandener Technik. Gleich danach fällt einem Marks unverwüstliche Natur und sein Humor auf, mit dem er jeder noch so schlimmen Widrigkeit begegnet.
Der Sprecher Richard Barenberg verleiht Mark Watney eine sympathische Stimme und schafft es im Verlaufe der Geschichte immer besser, Marks Humor an den Leser zu bringen. Der bringt ein wenig bitter benötigte Lockerheit in die vielen technischen Beschreibungen, die das Denkzentrum des Hörers gnadenlos fordern. Einsamkeit, Verzweiflung und Angst haben nur wenig Raum in dieser Geschichte. Genauswenig sollte man hinterfragen, ob so viel Geld, Manpower, Menschenleben und internationale Beziehungen für die mehr als unwahrscheinliche Rettung eines Einzelnen in der Realität zum Tragen käme. Die techischen Beschreibung nimmt man Weir jedoch unbesehen ab, so fundiert und logisch werden sie einem präsentiert.
Der Hörer begleitet Ich-Erzähler Mark auf seinem Überlebenskampf, der ihn mehr als einmal über die Grenze des Erträglichen hinauskatapultiert. Als Mark es schaffft mit der Erde in Kontakt zu treten, wechselt die Perspektive immer mal wieder zu einem Erzähler, der die Ereignisse auf der Erde schildert. Das bringt eine willkommene Abwechslung zu den interessanten, detailiert geschilderten Techniken, mit denen Mark um sein Überleben kämpft. Es fehlt nicht an Spannung, denn immer wieder legt der Autor seinem Marsianer lebensgefährliche Hindernisse in den Weg, wo schon ein einziges ausreichen würde, um 99 % der Weltbevölkerung an seine Grenzen zu bringen. Die Geschichte beschränkt sich auf die aktuellen Ereignisse. Auf Hintergrundinformationen zu Marks Leben auf der Erde oder sonstige persönliche Details wartet man vergebens. Das und die fehlenden normalen menschlichen Emotionen ermöglichen es dem Leser eine Distanz zur Geschichte aufrecht zu erhalten, die es dem Leser fast egal werden lässt, ob Mark jetzt überlebt oder nicht.
Abgesehen von diesen Defiziten ist "Der Marsianer" eine tolle Möglichkeit, sich für kurze Zeit in das Leben eines Astronauten und Marsbewohners hineinzuversetzen, die man nicht ungenutzt verstreichen lassen sollte.