Blanvalet Taschenbuch Verlag (15. Dezember 2014), 320 Seiten, €8,99
Inhalt:
Mal ehrlich: Wer braucht schon Klassentreffen? Man erkennt die anderen nicht, alle geben an, alte Hits werden gespielt – und ob man’s will oder nicht: Ständig muss man sich für sein Leben rechtfertigen. Darauf hat Victoria, die als glücklicher Single in der Großstadt lebt, wirklich keine Lust und sagt die Einladung ab. Aber als sie ausgerechnet am Tag des Treffens von ihrer Mutter nach Hause bestellt wird und am Bahnhof einer alten Schulfreundin in die Arme läuft, gibt es kein Entkommen mehr vor Klassentratsch und Diskokugel – mit dem aufregenden Kribbeln beim Anblick ihrer alten Liebe Michael hat Victoria jedoch nicht gerechnet …
Autor:
Sabine Zett ist in Westfalen aufgewachsen. Nach dem Abitur machte sie ein Volontariat bei der örtlichen Tageszeitung und arbeitete mehrere Jahre als Journalistin in verschiedenen Redaktionen. Heute schreibt sie Bücher, Theaterstücke und Hörspiele. Mit ihrer vielfach ausgezeichneten Jugendbuchreihe um den frechen »Hugo« eroberte sie nicht nur die Herzen von kleinen und großen Lesern, sondern auch die SPIEGEL-Bestsellerliste. Sabine Zett lebt mit ihrer Familie am Niederrhein.
Meine Meinung:
Dieses Buch wurde von Wolke als Wanderbuch angeboten und ich habe mich dafür gemeldet, weil ich die Idee von einem Abi-Treffen nach x Jahren ganz reizvoll fand. Außerdem fand ich das Titelbild von dem Elefanten im Bügelkorb witzig, wobei ich mich ja schon gefragt habe, was der Titel mit dem Inhalt zu tun haben soll... Aber diese Frage wurde im Verlauf der Geschichte zu meiner vollsten Zufriedenheit geklärt (und die Vollversion des Spruches gefällt mir so gut, dass ich versuchen werde, sie mir zu merken ;-)).
Die ersten 150 Seiten des Buches ziehen sich leider ein wenig, bis Victoria sich endlich dazu durchringt, doch noch zum Klassentreffen zu gehen. Victorias Familie, Kollegen und Freunde werden ausführlich vorgestellt und immer wieder werden dieselben Fragen durchgekaut. Das Für und Wider von Victorias Teilnahme am Klassentreffen wird erörtert, es geht um eine Scheidungsparty, Single-Themen etc., doch die ganze Zeit habe ich darauf gewartet, wann es denn nun endlich richtig losgeht mit dem vermaledeiten Treffen! Denn das Victoria hinfahren wird, verrät ja schon der Klappentext...
Als das Treffen dann endlich stattfindet, kommt auch die Geschichte in Schwung. Das Klassentreffen selbst ist herrlich geschildert und ich habe beim Lesen die ganze Zeit vor mich hingegrinst. Leider hat mein eigener Abi-Jahrgang schon lange kein Treffen mehr zustande gebracht, aber ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sich die ehemaligen Klassenkameraden alle gegenseitig taxieren und mit den Bildern vergleichen, die sie noch aus der Abizeit im Kopf haben. Dazu das Herumzeigen von Fotos und das Zurschaustellen der eigenen Erfolge - göttlich!
Victoria kommt auch tatsächlich mit ihrem früheren Schwarm Michael in Kontakt und man vereinbart, sich bald wieder zu treffen. Doch bis es zu diesem Treffen kommt, hat Victoria noch einiges um die Ohren: ein wichtiges Treffen mit neuen russischen Geschäftspartnern, ein Blumen schickender Verehrer, das merkwürdige Verhalten ihrer Mutter und so einiges mehr. Und auch Michael verhält sich mehr als rätselhaft...
So hat Victoria einige Hürden zu überwinden, bis sie sich endlich über ihre Gefühle klar wird und gerade noch rechtzeitig herausfindet, wer ihr persönlicher Mr. Right ist! Die Schluss-Szene schrammt dabei haarscharf am Kitschigen vorbei, aber mir hat sie trotzdem sehr gut gefallen und war für mich ein gelungener Abschluss.
Die Geschichte um Victoria und ihre Suche nach dem richtigen Mann ist ein typischer ChickLit-Roman - nicht sehr tiefgründig, aber dafür unterhaltsam und eben richtig was fürs Herz.
Sehr schön dabei auch immer Victorias Putzfrau, eine ältere Polin, die Victoria nach Kräften bemuttert und stets bemüht ist, Ordnung in Victorias Leben zu bringen, wobei ihre Vorstellungen sich da eher mit denen von Victorias Mutter decken als mit denen von Victoria selbst. Dabei verwöhnt sie Victoria wie ein eigenes Kind und hat stets Anekdoten aus ihrer zahlreichen polnischen Verwandtschaft bereit, um die Bedeutung ihrer Ratschläge zu veranschaulichen.
Frau Zett schreibt locker-flockig und unterhaltsam, immer gewürzt mit einer guten Prise Humor. "In der Liebe und beim Bügeln ist alles erlaubt" ist nette Unterhaltung für zwischendurch und sorgt für gute Laune beim Lesen. Im ersten Teil des Buches hätte man etwas kürzen können, aber abgesehen davon gibt es von mir zufriedene 8 Eulenpunkte!
LG, Bella