Waidwund - Max Stadler

  • Zum Inhalt:


    Mitten in der bayerischen Provinz, nahe der tschechischen Grenze, überfährt Bauer Holger Nübler ein Reh... glaubt er. Stattdessen ist es die Leiche seines Vaters, die da im Mähdrescher steckt. Es stellt sich bald in der Gerichtsmedizin heraus, dass dieser vorher brutal ermordet wurde. Da die Nüblers skrupellose und herrische Großbauern und in der Gegend unbeliebt sind, kommt das halbe Dorf als Verdächtige in Frage. Bald jedoch hat Ermittler Leitner so seine Zweifel, ob der Fall so "einfach" ist, da der andere Sohn des toten Bauern, Xaver, in Afrika bei einer Großwildjagd verschwand...


    Zum Genre Regionalkrimi:


    "Waidwund" ist ein typischer Regionalkrimi, d. h. neben der Jagd nach dem Mörder gibt es viele Nebenschauplätze, wie Beschreibungen und Handlungen, die die Region, die Menschen und ihre Eigenarten widerspiegeln. So sind hier die Energiewende mit ihren Windrädern, die Jagdrechte und Grundbesitzverteilung, der Fremdenhass und die gelangweilte Jugend weitere Themen des Krimis.


    Durch diese Nebenthemen ist das allgemeine Erzähltempo eher gemächlich. Action oder fingernagelerkauende Spannung darf man hier eher nicht erwarten. Stattdessen kann man als Leser gut bei dem Fall miträtseln, und wenn man alle Indizien richtig zusammensetzt, sogar vor der eigentlichen Auflösung den Fall aufklären.


    Mein Fazit:


    Insgesamt ein gelungener, interessanter, atmosphärischer Regionalkrimi aus der tiefsten bayerischen Provinz. Wie Miss Marple schon ganz richtig bemerkte: "Gemordet wird überall" und überall ist es wirklich sehr interessant, auch hier. :-)