Skarabäus und Schmetterling - Elisabeth Büchle

  • Zum Inhalt:


    1327 v. Chr. im Alten Ägypten: Schöne Sonne und ihr Geliebter Wüstensturm, der Diener beim gerade verstorbenen Pharao Tutanchamun war, fliehen aus Waset...


    1922 in der englischen Grafschaft Hampshire: Lord Carnarvon ist der Finanzier von Howard Carters Ausgrabungen in Ägypten, wo dieser trotz zahlreicher Rückschläge und Misserfolgen weiterhin nach dem Grab des legendären Pharaos Tutanchamun suchen will. Lady Alison Clifford, eine reiche und unabhängige Adelige und die Tochter ihrer Freundin, Sarah Hofmann, welche bei ihr seit Kindestagen lebt, beschließen, ebenfalls nach Ägypten zu reisen, um der nun hoffentlich erfolgreichen Ausgrabung beizuwohnen. Doch in Kairo scheint es sehr gefährlich zu sein. Schon bald droht Sarah, Opfer von Anschlägen zu werden, wären da nicht ihre neuen Bekannten Andreas Sattler und Jacob Miller, sowie die Einheimische Samira, die ihr zu Hilfe kommen. Doch inwieweit sind diese Personen in die geheimnisvollen Zwischenfälle verwickelt?


    2011 in Berlin: Die Erben von Sarah sollen angeblich illegal Schätze aus dem Grab Tutanchamuns verebt und in ihrem Eigentum haben. Das geht aus einem Fachartikel im Internet hervor. Der Polizist Duke Taylor wird von Europol beauftragt, die junge Erbin Rahel Höfling, die vor ihrem Studium der Archäologie im Museum ein Praktikum macht, zu überprüfen. Wie ihre Urahnin Sarah wird auch diese plötzlich von Unbekannten überfallen. Ihrer Großmutter Mary, die in London lebt, ergeht es nicht besser...


    Zur Ausgabe:


    Zuerst hat mich der Umfang des Buches beeindruckt. Es ist ein wirklich dicker Wälzer, der mich üblicherweise eher abschreckt als anlockt, da ich sonst eher dünnere Bücher bevorzuge. Hier hat es sich aber auf jeden Fall gelohnt, ihn in Angriff zu nehmen, denn ich wurde von der Geschichte und ihrer Umsetzung positiv überrascht!


    Meine Meinung:


    Ich hatte auf keiner Seite das Gefühl, wie es sonst in dicken Büchern nach einigen hundert Seiten passiert, dass die Geschichte nun irgendwie langweilig würde. Im Gegenteil blieb die Spannung auf einem hohen Bogen übers ganze Buch hin erhalten. Auch die Figuren waren ausnahmslos alle gut gezeichnet und überzeugend. Der Spannungsbogen zog sich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite hin und verbannt die Geschichten sinnvoll miteinander.


    Der Erzählstil ist angemessen für die Geschichte. Man kann ihn gut lesen, ohne dass er zu trivial oder zu schwierig wäre. Sehr anschauliche und atmosphärisch dichte Beschreibungen der Umgebungen (z. B. der Landschaft in Ägypten, der Menschen und ihrer Kultur) wechseln sich mit spannenden Szenen ab, in denen man mit den Figuren mitfiebern kann. Mir hat diese Mischung sehr gefallen.


    Mein Fazit:


    Ich kann dieses Buch wirklich jedem weiterempfehlen, der sich gerne in die Zeit der Pharaonen zurückversetzen lassen will, der miterleben will, wie ihre Schätze wieder ans Tageslicht gebracht wurden und dann in der Welt herumgereicht wurden, kombiniert mit einer spannenden, generationenübergreifenden Familiengeschichte. Eine tolle Kombination, die man nicht hoch genug loben kann. :-)


    Edit: ISBN nachgetragen, damit das Buch auch im Verzeichnis auftaucht LG JaneDoe

  • „Skarabäus und Schmetterling“


    Der Roman spielt in zwei Zeitebenen:


    1922 Sarah, Ziehtochter von Lady Alison, reist mit ihr nach Ägypten, um an den Ausgrabungen von Carter teilzunehmen. Seit ihrer Ankunft kommt es immer wieder zu mysteriösen Anschlägen.
    In diesen Teil erlebt man Carters Ausgrabung des Tutchanamon Grabes , der nie aufgeben wollte und sich in viel Geduld üben muß. Hier kann man die Neugierde und Anspannung der Anwesenden spüren.
    2011 Rahel gerät in das Visier von Ermittlern, als vermehrt Artefakte aus. dem Grab Tutchanamons auf den Markt kommen. Zu dieser Zeit beginnt der arabische Frühling. Hier wiederholen sich die Ereignisse mit Überfällen und Einbrüchen. Ein Freundeskreis mit lockeren Umgangston steht hinter Rahel und versucht mit Rat und Tat zu helfen.
    Die Protagonisten zeigen wenig Ecken und Kanten, bis auf Lady Alison mit ihrer sehr eigenen Art. Sarah und Rahel haben wenig Selbstvertrauen, oft möchte man ihnen zu rufen: wacht endlich auf. Der ritterliche Andreas lässt seinem Freund Jacob den Vortritt. Duke, der Ermittler, ist ein Muskelpaket und sieht einem bekannten Schauspieler(?) ähnlich. Beide lieben ihren Schmetterling.
    Falk,ein witziger Zeitgenosse, mit unkonventionellen Einfällen, hat immer die passenden Antworten zur Hand. Großmutter Mary, die nichts erschüttern kann punkten beim Leser
    Wer hinter den Anschlägen steckt und deren Aufklärung bringen Spannung in den Roman.


    Ein „netter“ Roman bei dem die Charaktere zu sympathisch sind . Es kommt immer wieder zu Wiederholungen bei den Gedankengängen der einzelnen Figuren über Selbstzweifel und Gottvertrauen. Vergebung spielt eine große Rolle.
    Der Roman hat meine großen Erwartungen nicht erfüllt, der Funke sprang lange nicht über.
    Es ist ein locker geschriebener Roman wie die Autorin auch im Vorwort erwähnt,
    Ein Glossar befindet sich am Ende.


    Von mir gibt es 6 von 10 Eulenpunkten.

  • “Und da soll mal einer sagen, Gottes Wege seien nicht zu durchschauen“!“
    „Das sind sie für uns Menschen nicht immer.“
    „Aber meist liegt es wohl an unserem beschränkten Horizont! Was wir nicht überblicken und was wir nicht können, das kann Gott auch nicht - so denken wir doch, nicht wahr?“
    (Seite 177)


    Meine Meinung


    Wieder so ein Buch, bei dem ich nicht so recht weiß, wie ich eine Rezension verfassen soll. Nicht, weil mir nichts einfiele, sondern weil mir so viel einfällt, daß es schwer zu entscheiden ist, was ich weglassen soll. Was mich gleich zu meinem einzigen wirklichen Kritikpunkt bringt: das Buch hätte auf zwei Bände aufgeteilt werden können und sollen. Andererseits bekommt man so zwei Bücher für den Preis von einem - auch nicht zu verachten.


    Wie schon das Vorgängerbuch „Das Mädchen von Herrnhut“ spielt auch dieses Buch auf zwei Zeitebenen: der erste Teil beginnt 1922, der zweite im Jahre 2011. Wie diese beiden Teile zusammenhängen, was sie zweifelsfrei tun, werde ich hier natürlich nicht verraten. Beide Abschnitte sind, was Umfang und Handlung betrifft, vollwertige Romane und deutlich umfangreicher als manches Buch, das ich in den letzten Monaten gelesen habe. Die Autorin hat mich im ersten Teil so tief in die Geschichte hineingezogen, daß ich mich, als sie nach 265 zu wenigen Seiten am Ende angelangt war, nur schwer von den Figuren, die ich durch aufregende und gefährliche Zeiten hindurch (lesend) begleitet hatte, verabschieden konnte.


    Bisher noch nie ist es mir bei einem Buch mit zwei Zeitebenen passiert, daß ich in der späteren dermaßen noch die frühere im Kopf hatte, dauernd daran denken mußte, daß Sarah und ihre Lieben längst verstorben und ihre Gräber möglicherweise schon lange eingeebnet sind. Nur Erinnerungen in Form von Überlieferung oder das, was sie in irgendeiner Form hinterlassen haben, zeugt noch von ihrer Existenz.


    Und doch beeinflußt die Vergangenheit, auch wenn wir sie nicht kennen, vielleicht nicht mal erahnen, die Gegenwart mehr, als uns bewußt, manchmal möglicherweise auch lieb ist. Das beginnt schon beim Prolog im Jahre 1327 v. Chr., der auf den ersten Blick seltsam erscheinen mag, aber Geschehnisse ins Rollen bringt, die noch dreitausend Jahre später die Geschicke von Menschen beeinflussen.


    Im ersten Teil begegnen wir der sehr selbstbewußten Lady Alison und ihrer schüchternen Ziehtochter Sarah. Beide scheint ein Geheimnis zu umgeben, das sie so interessant macht, daß, kaum sind sie in Kairo angekommen, bald Mißgeschicke passieren, die man bei genauerer Betrachtung auch als Mordanschläge bezeichnen könnte. Immer wieder besuchen sie das Tal der Könige, in dem ihr Bekannter Howard Carter mit seiner letzten Ausgrabung, bei der er das Grab von Tutenchamun entdeckt, zugange ist.


    In Ägypten machen die die Bekanntschaft von Alexander Sattler, einem deutschen Journalisten, und dem amerikanischen Antiquitätenhändler Jacob Miller, die es sich zur Aufgabe machen, Sarah bei den immer häufiger auftretenden „Mißgeschicken“ zur Seite zu stehen und die Ursache bzw. den Urheber herausfinden wollen.


    Um die Entdeckung des Pharaonengrabes herum hat Elisabeth Büchle eine immer spannender und verworrender werdende, fast schon thrillerartige Handlung entworfen, die Fakt (die Entdeckung und Freilegung des Grabes) und Fiktion so geschickt vermischt, daß man sich bisweilen unwillkürlich fragt, weshalb in den Annalen jener Zeit nicht eine Lady Alison und ihr Mündel Sarah auftauchen. Dabei hält die Autorin sich, wie sie an anderer Stelle schrieb, in Bezug auf die Ereignisse um das Pharaonengrab an die überlieferten Berichte, so daß man das Gefühl hat, direkt dabei gewesen zu sein.


    Zeit, Figuren, Ägypten wurden dermaßen lebendig und treffend beschrieben, daß ich, als dieser Teil langsam ausklang, das Gefühl hatte, tatsächlich bei jenen Ereignissen dabei gewesen zu sein und mich von guten Freunden verabschieden sollte.


    Dieses Gefühl des Abschieds hat mich den ganzen zweiten Teil hindurch begleitet, vor allem dann, wenn auf die Ereignisse (oder aus Sicht von 2011 natürlich vermeintlichen Ereignisse) des ersten Abschnitts Bezug genommen wurde. Erst nach und nach kommen die Verbindungen, für uns Leser eher als für die Figuren, zutage, die beide Zeiten verbinden. Dabei ist es der Autorin gelungen, etliche Überraschungen unterzubringen. Die Handlung hat hier ein deutlich höheres Tempo, auch der modernen Welt geschuldet. Das ganze Buch, vor allem aber den zweiten Teil hindurch, zieht sich ein Humor, der mich immer wieder zum laut Auflachen brachte, und so ein angenehmes Gegengewicht zu der bisweilen doch recht großen Spannung bietet. Frau Büchle hat einfach ein Händchen und Gespür für die richtigen Paarungen, seien es nur Liebes-, Freundes- oder Kollegenpaare. Bei ersteren hat mir, wie schon in den früheren Büchern, besonders gefallen. daß sich Beziehungen nicht hopplahopp, sondern langsam entwickelt haben.


    Es ist nicht zwingend notwendig, den Vorgängerband zu kennen. Wenn es Bezüge oder Hinweise gibt, werden diese kurz erläutert, so daß man auch ohne die Kenntnis hier gut zurecht kommt. Aber natürlich ist es nicht unbedingt ein Nachteil, wenn man Daniel und Emma, Rahel und Falk schon mal begegnet ist und sie dadurch besser einschätzen kann, in Bezug auf ihre Entwicklung - oder auch Nichtentwicklung. Falk etwa hat sich so sehr nicht verändert, ist vielleicht sogar noch eine Spur frecher und übermütiger geworden und sorgte bei mir alle paar Seiten für lautes Auflachen. Zumal er in Duke, der „Zufallsbekanntschaft“ von Rahel, einen weitgehend ebenbürtigen Gegenpart gefunden hat.


    Deutlich offener als seinerzeit Sarah gerät hier Rahel ins Blickfeld von Kriminellen, die ihr anscheinend nach dem Leben trachten. Da die Vorliebe ihrer Familie für Ägypten bekannt ist, gerät sie zudem in Verdacht, unbefugt Gegenstände aus dem Grab des Tutenchamun zu besitzen und zu verkaufen, was Europol auf den Plan ruft. In der Folge entwickelt sich ein Verwirrspiel, bei dem der Leser bald noch weniger durchblickt als die Figuren selbst. Fast jeder gerät im weiteren Verlauf in Verdacht, und bald weiß man nicht mehr, wem man eigentlich noch trauen kann. Irgendwann gab ich es dann auch auf mitzuraten und habe nur noch auf die Auflösung gewartet. Und dennoch ist das eines der wenigen Bücher, bei denen ich tatsächlich sowohl den/die Hauptdrahtzieher/-in einschließlich des Motivs richtig geraten habe.


    So, wie im ersten Teil die Welt des Ägypten der frühen zwanziger Jahre lebendig wurde, so wirklich wurde dann die Welt in und um London (sowie zunächst Berlin) des 21. Jahrhunderts. Fast schon so etwas wie Wehmut befiel mich, als es dann zum „direkten“ Vergleich Kairo früher und heute kam. Wie schon das „Mädchen aus Herrnhut“, geht auch dieses Buch mit einem filmreifen Showdown, der die aktuellen politischen Ereignisse des Jahres 2011 mit einbezieht (Stichwort arabischer Frühling) zu Ende.


    Was dieses Buch aber vom „Mädchen“ unterscheidet, ist der noch deutlichere Einfluß der Vergangenheit auf die Gegenwart, das Aufzeigen von Parallelen und Beeinflussungen, die vorhanden, selbst wenn sie den betroffenen Personen überhaupt nicht bewußt sind oder bewußt sein können. So fallen immer wieder Parallelen zwischen der Handlung in 1922 und derjenigen des Jahres 2011 ins Auge und wie die Menschen früher wie heute sich ähnlichen Problemen und Schwierigkeiten jeder für sich selbst aufs Neue stellen und diese bewältigen müssen. Dabei kann es durchaus sein, daß man von früheren Generationen lernen kann - nicht jeder muß jede Erfahrung neu machen; es kann lohnend sein, auf diejenigen früherer Zeiten zurückzugreifen.


    Daneben spielt das Thema der Vergebung eine Rolle; Sarah und später auch Rahel müssen jede für sich die Erfahrung machen, und entscheiden, wie sie damit umgehen, wie weit sie gehen, womit sich für den Leser die Frage stellt, wie er (oder sie) es denn damit hält.


    Am Ende angekommen, heißt es wirklich Abschied nehmen von Figuren, von welchen es mir schwer fällt zu glauben, daß sie nur fiktiv sein sollen; denn im Verlauf der über fünfhundertfünfzig Seiten, nicht zu vergessen die des Vorgängerbandes, sind sie zu so etwas wie guten alten Freunden geworden, an deren Seite ich mehr Abenteuer erlebt habe, als ihnen selbst lieb gewesen ist.


    Allerdings gibt es im Nachwort einen Hinweis der Autorin, daß da möglicherweise noch ein Buch nach kommt. Nachdem Rahel ihre Geschichte hat, bleibt vom alten Quartett noch Falk übrig. Auf seine Geschichte bin ich dann besonders gespannt.


    Beendet wird das Buch durch einen Epilog, der den Kreis schließt und endgültig verdeutlicht, wie die Vergangenheit auf die Gegenwart Einfluß nimmt, was den einen oder anderen zum Nachdenken über die Einflüsse früherer Zeiten und Generationen auf das eigene Leben veranlassen kann.



    Kurzfassung


    Eigentlich zwei spannende Romane mit Tiefgang in einem Band; mit Themen wie Vergebung und dem Zusammenhängen von Vergangenheit und Gegenwart. Unbedingte Leseempfehlung.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ein Grandioser Spritziger Roman und Triller der Süchtig macht


    Skarabäus und Schmetterling


    Sehr schön sind hier Vergangenheit und Gegenwart mit einander verwoben. Schon der Prolog im Jahre 1327 in Ägypten klingt sehr geheimnisvoll mit Schöne Sonne und Wüstensturm die sich mit einem wertvollen Gegenstand aufmachen und alles offen lässt.....


    Im 1. Teil 1922 , geht es um die junge Sarah Hofmann die bei ihrer Ziehmutter Lady Alison in London als Gesellschafterin lebt. Sie eine Hobby Astrologin und exzellente Zeichnerin , begleitet Lady Alison auf ihrer Reise nach Ägypten zu den berühmten Ausgrabungsstätten , die von Howard Carter geleitet werden. Er ist auf der Suche nach den Grab des Pharao Tutanchamun und den Schätzen. Auf ihrer Reise lernen sie Andreas den Reise Journalisten und Jacob einen Kunstsammler kennen. Beide verehren Sarah und begleiten die beiden Ladys zu den Ausgrabungen. Jacob schenkt ihr sogar zum 21. Geburtstag einen Skarabäus. Sarah scheint das Unglück förmlich anzuziehen immer wieder passieren ihr Missgeschicke und Unfälle. Auch wird sie verfolgt von einer mysteriösen dunklen Gestalt. Andreas und Jacob sind beunruhigt und forschen nach . Da ist auch noch die Geheimnisvolle Ägypterin Samira , die Rätselraten auf gibt. Eines Tages stößt Carter auf das Grab , ab diesem Tag schwebt Sarah in größter Gefahr , werden sie die Männer retten können..... Im 2. Teil , 90 Jahre später in Berlin, tritt Urenkelin Rahel im Neuen Museum eine Stelle als Praktikantin an , sie ist angehende Ägyptische Historikerin . Auch hier wird es mysteriös auch sie scheint das Unglück anzuziehen. Immer wieder tauchen geraubte Ägyptische Artefakte auf dem Schwarzmarkt auf. Man hat den Polizeiagenten Duke von Europol auf sie und ihre Familie angesetzt. Er arbeitet unter Cover und scheint auch einige Geheimnisse zu verbergen. Sarah wird verfolgt und überfallen, ihr alter Schulfreund Falk ist gleich zur Stelle , auch die resolute Emma und ihr Mann Daniel , bieten ihr Hilfe an. Ein Versteckspiel und Flucht von einem Ort zum anderen , die Lage scheint Aussichtslos und es geht am Ende um Leben und Tod. Mit von der Partie ist Duke , der einen Maulwurf bei Interpol vermutet. Ihnen bleibt nur noch ein Ausweg die Flucht nach Kairo um die wahren Hintergründe zu erfahren und um die Verfolger zur strecke zubringen. Wird es ihnen gelingen , ein Abenteuerliche und unvorhergesehenes Ende,,,,,



    Der Autorin Elisabeth Büchle , ist mal wieder ein Grandioser Roman gelungen. Dieser tanzt etwas aus der Reihe ihrer üblichen Romanen , er ist sehr spritzig und hat schon einen Triller Effekt . Mit vielen unvorhersehbaren Wendungen, vielen dramatischen Spannungen , führt sie den Leser immer wieder aufs Glatteis. Sehr schön und Bildhaft sind ihre Recherche zu den Ausgrabungsstätten des Grabes und die Grabkammern des Tutanchamun und den Schätzen beschrieben. Mit vielen Schicksalhaften Geheimnissen bis 1327 vor Christus in Ägypten. Ihre Protagonisten wirken wie immer sehr Lebendig , ihre einzelnen Charaktere und Emotionen sind klar heraus Kristallisiert . So das man sich gut in jeden einzelnen hinein versetzen kann. Das ganze ist sehr spannend, raffiniert und flüssig geschrieben . Eine Geschichte vor der spektakulären Panoramas Ägyptens ....... Der Roman schreit nach einer Fortsetzung....



    " Ein grandioser Roman , der süchtig macht "

  • „Skarabäus und Schmetterling“ ist ein Roman von Elisabeth Büchle, der 2015 im Gerth Medien Verlag als Hardcover erschienen ist. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Im ersten Teil fährt die junge Sarah mit ihrer Ziehmutter Lady Alison Cliford nach Ägypten zu den Ausgrabungsstätten des Archäologen Howard Carter, der zu dieser Zeit auch die Grabstätte Tutanchamuns findet. Im zweiten Teil im Jahr 2011begleiten wir die junge Rahel auf ihren Abenteuern in Berlin, England und Ägypten.
    Inhaltsbeschreibung aus Amazon:
    Die junge Sarah reist im Jahr 1922 nach Ägypten, wo sie die aufsehenerregenden Ausgrabungsstätten des Archäologen Howard Carter besucht. Doch Sarah scheint Missgeschicke und Unfälle anzuziehen ... Oder steckt jemand dahinter, der ihr schaden will? Aber warum? Als Howard Carter dann tatsächlich die Grabanlage des Pharao Tutanchamun findet, gerät Sarah in höchste Gefahr ... 90 Jahre später in Berlin: Immer wieder tauchen Tutanchamun-Artefakte auf dem Schwarzmarkt auf. Auch Rahel, die als Praktikantin im Berliner "Neuen Museum" arbeitet, gerät unter Verdacht. Bald wird sie von Europol verfolgt und flieht in Begleitung des Historikers Daniel und seiner Frau Emma nach Kairo, um herauszufinden, was damals wirklich geschehen ist ... Ein packender Roman, der in die Welt der Pharaonen entführt.
    Meine Meinung:
    Die Figuren sind liebevoll und facettenreich beschrieben, aber auch etwas einseitig positiv gestaltet. Die Selbstfindung der jungen Sarah wird von der Autorin eindrucksvoll beschrieben. Das Geschehen wird durch eine eine allerdings sehr vorhersehbare Liebesgeschichte gewürzt. Bei den Abenteuerelementen gelingt es der Autorin sehr gut Spannung aufzubauen und diese auch zu halten. Im zweiten Teil wirkt einiges wie eine Neuauflage des ersten Teils nur versetzt in die Neuzeit. Die Abenteuerelemente werden durch Krimielemente ersetzt. Aber gerade an diesen Stellen geht die Spannung aus meiner Sicht verloren. Dies liegt zum einen an der Häufigkeit der Überfälle und zum anderen schlicht am Fehlen von Graucharakteren. So ist die Auswahl der möglichen Übeltäter doch sehr überschaubar. Im Gegensatz dazu sind die Guten so massiv mit positiven Eigenschaften belegt, das es mir zu viel des Guten wurde. Das Gottvertrauen, der Mut, die Liebe, das Vertrauen in die Freunde, der Glaube und die Fähigkeit zur Vergebung ... – es wurde mir zu viel.
    Fazit:
    Auf der Positivseite stehen die schöne Sprache und die liebevolle Schilderung der Protagonisten. Die Geschichte im ersten Teil hat mich gefangengenommen. Auf der Negativseite erscheinen die doch etwas einseitigen Charaktere und die nicht gelungene Krimihandlung im deutlich schwächeren zweiten Teil. Bei der Abwägung dieser Punkte kamen bei mir 70/100 bzw. 3 von 5 Sternen heraus.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Sarah Hoffmann begleitet im Jahr 1922 ihre Ziehmutter Alison Clifford nach Ägypten, wo sie nicht nur bei der Entdeckung des Grabes Tutanchamuns dabei sein kann, sondern auch in große Gefahr gerät. Viele Jahre später wird die Familie ihrer Nachfahrin Rahel Höfling des Schmuggels von Tutanchamun-Artefakten verdächtigt und auch Rahel sieht sich plötzlich im Zentrum gefährlicher Ereignisse.


    Elisabeth Büchle erzählt in drei Zeitebenen: In Prolog und Epilog geht es in das Alte Ägypten, gut 1.300 Jahre vor Christus, in Teil 1 werden Sarahs Erlebnisse erzählt und in Teil 2 dann die von Rahel. Während Prolog und Epilog nur jeweils wenige Seiten kurz sind, teilen die beiden anderen Teile den Rest der fast 600 Seiten jeweils ca. hälftig unter sich auf.


    Zumindest von Teil 1 hatte ich einen gut recherchierten historischen Roman erwartet (und auch das, im Übrigen sehr schöne Cover, unterstützt diese Vermutung). Allerdings scheint es mit der Recherche nicht allzu weit her zu sein. Die Auflösung in Teil 1 ist meiner Meinung nach so gar nicht möglich. Jemand, der sich mit der damaligen Zeit etwas auskennt (die Geschehnisse um die es geht, beginnen kurz nach Ende der viktorianischen Epoche!), sollte zumindest Zweifel daran bekommen (leider kann ich nicht näher darauf eingehen, ich möchte nicht spoilern). Von mir darauf angesprochen, zog die Autorin die „Fiktionskarte“, für mich ein Zeichen, dass tatsächlich in dieser Sache nicht ausreichend recherchiert wurde. Wenn die Auflösung schon an den Haaren herbeigezogen ist und damit einfach nur enttäuschend, dann ist für mich in der Regel die ganze Geschichte kaputt, spätestens hier hatte der Roman bei mir verloren.


    An historischen Romanen mag ich, dass ich in der Regel noch etwas dazu lernen kann. Hier werden wir z. B. Zeugen eines sehr bekannten Ereignisses – und erfahren im Grunde nicht mehr als das, was man sich auch in wenigen Minuten bei Wikipedia anlesen könnte (wenn man es nicht sowieso schon weiß). Hier habe ich wohl zu viel erwartet …


    Beide Teile könnte man auch unter das Genre Thriller fassen, zumindest vom Plot her, nicht aber von der tatsächlichen Erzählung, denn spannend oder atemberaubend ist die Erzählung nicht. Sie zieht sich und zieht sich und ist insgesamt viel zu lang, vor allem Teil 2 hätte man auf mindestens die Hälfte kürzen können ohne Substanzverlust. Beide Teile sind sich zudem in Vielem sehr ähnlich, in beiden gibt es eine "zarte" junge Frau, die aus zunächst unerklärlichen Gründen in Gefahr gerät, es werden Anschläge ausgeführt, ohne dass sie oder der Leser es sich erklären könnten. In beiden tritt ein gut aussehender aber geheimnisvoller Mann auf, zwischen dem und der „zarten“ Frau bald zärtliche Gefühle entstehen, in beiden Fällen gibt es aber Gründe, die gegen eine Beziehung sprechen (klingt schon sehr nach einem kitschigen Frauenroman, oder?).


    Für meinen Geschmack ist der Romantikanteil deutlich zu hoch, ich hätte mir den Fokus mehr auf dem historischen Part bzw. auf der Spannung gewünscht. Auch handeln die Charaktere in meinen Augen nicht immer logisch oder authentisch (ein Beispiel wäre ein Attentat in Zusammenhang mit Zwangsheirat, das ich mir einfach nicht logisch erklären kann). Die ständigen Anschläge wirken auf mich nicht spannend, sondern ermüdend, hier wäre weniger mehr gewesen. Der Roman verführte mich immer öfter zum Querlesen, was allein schon sehr gegen ihn spricht.


    Die Hauptcharaktere sind teils stereotyp, klischeehaft, die Frauen sind zart und scheu, aber trotzdem irgendwie stark (weil Gott sie lenkt und leitet), die Männer sind stark, geheimnisvoll und die Beschützer der Frauen (klingt auch sehr nach einem kitschigen Frauenroman, oder?) Und auch hier gibt es meiner Meinung nach Recherchemängel: Sarah z. B. ist ausgebildete und examinierte Krankenschwester, doch wie hat sie das nur geschafft, bei ihrer Zartheit und Scheu und wo hat sie die Ausbildung genossen? In einem Krankenhaus? Krankenschwestern, zumal in der damaligen Zeit, müssen zupacken können und scheu dürfen sie auch nicht sein. Alison Clifford hätte sie doch auch als Gesellschafterin begleiten können, das hätte für die Geschichte vollkommen ausgereicht.


    Die Nebencharaktere sind zum Teil ansprechender gestaltet, besonders gefallen haben mir Alison Clifford, auch wenn man aus dieser starken Frau noch mehr hätte herausholen können. Ich habe mich auch gefragt, warum ihre Art kaum Auswirkungen auf Sarah hatte, obwohl sie sie doch erzogen hat. Gut gefallen haben mir auch Falk und Daniel aus Teil 2, auch wenn Falk, der für den Humor Zuständige, diesen oft überspannt hat.


    Wie oben schon erwähnt: Der christliche Gott spielt in diesem Roman tatsächlich eine große Rolle, alle (zumindest die „guten“) Charaktere sind sehr gläubig, beten viel, legen ihr Schicksal in Gottes Hände und vertrauen auf Gottes Plan, sogenannte christliche Werte werden ausgiebig thematisiert. Mich nervt das, ich will das in einem Roman nicht lesen, schon gar nicht in diesem Umfang.


    Für Fans von Elisabeth Büchle ist es sicher schön, dass in diesem Roman Charaktere aus früheren Romanen auftauchen, für mich war es zumindest zeitweise etwas irritierend, weil ich Anspielungen nicht verstanden habe, wirklich störend ist es aber nicht.


    In meinen Augen ist der Roman ein, zumindest inhaltlich, leichtgewichtiger Frauenroman, bei dem die Genres „historisch“ und „Thriller“ nur vorgeschoben sind. Damit falle ich so gar nicht in die Zielgruppe, was vielleicht auch erklärt, warum mir der Roman nicht gefallen hat. Ich war froh, als ich ihn endlich ausgelesen hatte und werde wohl keinen weiteren Roman der Autorin lesen. Empfehlen kann ich ihn leider auch nicht.

  • Zitat

    Original von PMelittaM
    Wie oben schon erwähnt: Der christliche Gott spielt in diesem Roman tatsächlich eine große Rolle, alle (zumindest die „guten“) Charaktere sind sehr gläubig, beten viel, legen ihr Schicksal in Gottes Hände und vertrauen auf Gottes Plan, sogenannte christliche Werte werden ausgiebig thematisiert. Mich nervt das, ich will das in einem Roman nicht lesen, schon gar nicht in diesem Umfang.


    Für Fans von Elisabeth Büchle ist es sicher schön, dass in diesem Roman Charaktere aus früheren Romanen auftauchen, für mich war es zumindest zeitweise etwas irritierend, weil ich Anspielungen nicht verstanden habe, wirklich störend ist es aber nicht.


    Elisabeth Büchle ist (im christlichen Genre) eine der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Autorinnen.
    Gerth Medien ist ein christlicher Verlag mit einem ausgesprochen christlichen Profil.


    Es erstaunt mich immer wieder, wenn jemand nach einem solchen Buch, dem solcherart zweifach das Christliche "von Geburt an mitgegeben" wurde, sich über eben dieses Christliche dann beschwert. Der Umfang des Christlichen war übrigens für das im Genre eigentlich Übliche ziemlich zurückhaltend.


    Und wenn ein Buch die Fortsetzung zu einem vorherigen ist (was hier für den zweiten Teil der Fall ist) bleibt es nicht aus und ist zwangsläufig, daß Figuren aus eben jenem vorherigen Roman auftauchen. Zwar ist dieses Buch hier problemlos auch ohne Kenntnis des Vorgängers "Das Mädchen aus Herrnhut" verständlich, aber manches erschließt sich eben nur, wenn man auch jenes Buch kennt. Wie das bei Büchern, in denen die Nebenfiguren des einen Bandes die Hauptfiguren des nächsten werden, eben so ist.


    Und die Anspielung auf "Der Klang des Pianos" ist ohnehin nur für Insider (also Leser des Buches) zu bemerken, für diese jedoch umso interessanter. Quasi ein Bonus für die Stammleser.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")


  • Vielleicht wäre es dann sinnvoll, das etwas deutlicher herauszustellen? Dass das Buch z. B. eine Fortsetzung ist, kann man nirgendwo erkennen, erst wenn man es liest. Und nicht jeder kennt Elisabeth Büchle oder den Gerth Verlag so genau.

  • Zitat

    Original von PMelittaM
    Vielleicht wäre es dann sinnvoll, das etwas deutlicher herauszustellen? Dass das Buch z. B. eine Fortsetzung ist, kann man nirgendwo erkennen, erst wenn man es liest. Und nicht jeder kennt Elisabeth Büchle oder den Gerth Verlag so genau.


    Im Verlagswerbetext steht tatsächlich nichts vom Vorgängerbuch, im Buch selbst jedoch findet sich der Hinweis auf der ersten Seite ("Und dass dieser Roman, wie auch sein Vorgänger 'Das Mädchen aus Herrnhut' (...)"). Ob das ganz glücklich ist, darüber mag man streiten. Verständlich ist "Skarabäus und Schmetterling" sicher auch ohne das Vorgängerbuch, da ergeht es einem dann eben wie Duke: der konnte die Rahels Angst vor "Kapuzenmännern" auch nicht so recht einordnen, weil er eben die Vorgeschichte nicht kannte.


    Und zum Verlagsprofil: entweder ein Verlag hat eines oder (was auch oft vorkommt) keines. Mehr als ein solches klar zu entwickeln, kann man eigentlich nicht verlangen. Das dann auf jedes Buch, jeden Prospekt etc. draufzuschreiben, tut kein Verlag. Es wird aus dem Programm einfach ersichtlich (sollte es jedenfalls).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")