Zum Inhalt: Nur eines verschafft ihm Erlösung: die Stille des Todes
Jettenbrunn, ein kleines Dorf am Fuße eines Kalvarienberges. In dieses Elysium wird eines der bedauerlichsten und grausamsten Wesen zugleich geboren: ein Junge, der mit dem Makel des sensibelsten Gehörs geschlagen wurde, das es je gab. Jedes Geräusch, jeder Flügelschlag eines Schmetterlings ist für ihn unerträgliche Qual. Also schreit er. Schreit sich den Schmerz aus der Seele. Seine zudringliche Mutter hört es, aber versteht es nicht. Einzig der schalldichte Keller scheint dem Jungen Ruhe zu bringen. So wächst er heran, isoliert, schweigsam. Bis zu jenem unheilvollen Nachmittag am Weiher. Zuerst tötet er seine Mutter, schließlich das halbe Dorf. Dann zieht er halbwüchsig hinaus in die Welt. Ein unheimliches Geschöpf, das sich seinen Opfern lautlos nähert und doch nie findet, wonach es mit aller Macht sucht.
Über den Autor:
Thomas Raab, geboren 1970, lebt nach abgeschlossenem Mathematik- und Sportstudium als Schriftsteller, Komponist und Musiker mit seiner Familie in Wien. Seine Kriminalromane rund um den Restaurator Willibald Adrian Metzger zählen zu den erfolgreichsten in Österreich; ihre Verfilmungen werden ab Januar 2015 ausgestrahlt.
Sprecher:
Frank Arnold ist ein meisterhafter Interpret und hat den Deutschen Hörbuchpreis 2014 erhalten. Im Spannungsbereich ebenso zu Hause wie im literarischen Genre, findet er für jeden Stoff die richtige Haltung. Thomas Raab sagt über ihn: »Als würde die Stimme, die mir mein Buch diktiert, nun leibhaftig zu mir sprechen.«
Meine Meinung:
Es war mein allererstes Hörbuch und ich habe festgestellt: Es ist leider nicht mein Medium. Es ist mir sehr schwer gefallen, "dran zu bleiben" und nicht gedanklich abzuschweifen. Ob es an der Story lag oder eben am Medium Hörbuch....ich weiß es nicht genau.
"Still" erzählt die Geschichte von Karl Heidemann, einem Jungen, der im Laufe der Zeit zum Mann heranwächst. Schon im Mutterleib, so erfährt der Hörer, hat Karl ein ausgeprägtes Gehör, was nach der Geburt für ihn sehr schlimm wird. Er leidet dadurch unsägliche Qualen und schreit sich deswegen die Seele aus dem Leib. Niemand weiß, was mit ihm los ist. Aber dadurch wird er schell zu einem Außenseiter.
Erst später, als er ein taubstummes Mädchen kennen lernt, findet er ein wenig inneren Frieden, denn Marie verhält sich ihm gegenüber so ganz anders als alle anderen Menschen. Und auch ein Kloster scheint die richtige Umgebung für ihn zu sein.
Das Ende ist dann wieder ganz anders als erwartet, aber da das ja im Grunde im ganzen Buch so war, hätte mich das eigentlich nicht überraschen dürfen
"Still" ist ein eher ungewöhnlicher Thriller, denn dem Autor gelingt es durch seine Erzählweise, dass dem Leser/Hörer ein Serienmörder sympathisch wird und man sich ein gutes Ende für ihn wünscht. Auch ist das Ganze eher...unaufgeregt, die Geschichte plätschert so dahin.
Mir war das Ganze leider zu ruhig, es fehlte mir etwas mehr Spannung. Aber es ist eben alles Geschmacksache.