Taschenbuch, 380 Seiten, Verlag Beltz & Gelberg Februar 2015, €14,95
Inhalt:
Ein Buch zum Umarmen. »Wenn man eine beste Freundin hat, mit der man lachen kann, und dazu ein bisschen gute Musik, ist das schon mal die halbe Miete.« Es soll der Sommer ihres Lebens werden: Reagan hat sich gerade von ihrem Freund getrennt und will endlich ihr Leben in den Griff kriegen. Sie begleitet ihre beste Freundin, den Country-Star Lilah Montgomery, auf einer ausverkauften Tour durch die USA. Lilah hat selbst mit Liebeskummer zu kämpfen und die beiden Mädchen vertrauen auf ihre unendliche Freundschaft. Bis der charismatische Matt Finch als Opening Act angeheuert wird und nicht nur Reagans Gefühle komplett durcheinanderbringt ... Ein Roman zum Wohlfühlen – voller Liebe und Musik, und darüber, dass das Herz den richtigen Weg weist, wenn man nur auf es hört.
Autor:
Emery Lord ist Mitte 20 und schreibt Geschichten über die High School, beste Freunde/innen, schräge Familien und die wunderbare, verwirrende und einzigartige Kraft der Liebe. Emery Lord lebt in Cincinnati. "Open Road Summer" ist ihr erstes Jugendbuch.
Meine Meinung:
Ich lese ja gerne Jugendbücher und habe dabei auch schon so manches Schätzchen entdeckt, aber "Open Road Summer" gehört eher nicht dazu.
"Open Road Summer" ist eine typische Teenie-Romanze mit einer eher flachen Handlung und sehr stereotypen Figuren. Dee, Künstlername Lilah, ist eine erfolgreiche, blondgelockte Teenie-Country-Sängerin (ich musste dabei immer an die junge Miley Cyrus denken). Da sie sich kürzlich von ihrem langjährigen Freund getrennt hat und über das Ende der Beziehung nicht wirklich hinwegkommt, nimmt sie zur seelischen Unterstützung ihre beste Freundin Reagan mit auf eine Tournee während der Sommerferien.
Reagan ist natürlich das dunkle Gegenstück zu Dee: dunkelhaarig, rebellisch, aus komplizierten Familienverhältnissen (im Gegensatz zu Dees heiler Welt) und mit ihrem eigenen Päckchen an Sorgen und Problemen.
Ein manipuliertes Foto im Internet sorgt gleich zu Beginn der Tournee für böse Gerüchte. Um Dees guten Ruf zu retten, wird als Sidekick für die Tournee Matt Finch angeheuert, ehemaliges Mitglied einer Boyband und jetzt auf Solo-Pfaden unterwegs. Matt ist durch und durch ein "good boy" und soll mit Dee für die Öffentlichkeit eine Beziehung vortäuschen. Doch natürlich ist auch in Matts Vergangenheit nicht alles eitel Sonnenschein...
Und es kommt, wie es kommen muss in solchen Romanen: Nicht Matt und Dee interessieren sich füreinander, sondern Matt und Reagan, und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Alles plätschert zuckersüß und harmonisch dahin, bis Corinne auftaucht, Matts platonische beste Freundin. Da kommt auf einmal Schwung in die Sache, doch die Handlung gleitet furchtbar ins Melodramatische ab bis hin zum Showdown und dem unvermeidlichen Happy End.
Selbst für eine Jugendbuch ist diese Story sehr flach und kitschig - ich wurde beim Lesen immer an diese denise-Romane erinnert, die wir uns als Teenager am Zeitungskiosk geholt haben (kennt die noch wer? ;-)). Fans von Hannah Montana mögen an diesem Buch ihre Freude haben, aber ansonsten ist es auch für Jugendliche höchstens als Strandlektüre zu empfehlen.
Schade eigentlich, denn die Autorin hat durchaus Potential, was auch immer wieder mal durchblitzt, z.B. in der Szene, als Reagan überlegt, sich ein Tattoo stechen zu lassen. Oder auch, wenn sie schildert, dass im Leben eines Teenie-Stars eben nicht alles wunderbar ist, doch diese Ansätze verlaufen leider immer gleich wieder im Sande.
Ich würde es der Autorin wünschen, dass sie es schafft, in ihrem nächsten Buch ihr Potential ein wenig mehr auszuleben und ihrer Geschichte und ihren Figuren etwas mehr Tiefgang zu verleihen, dann würde ich vielleicht auch nochmal was von ihr lesen.
"Open Road Summer" jedoch bekommt von mir leider nur 3 Eulenpunkte.
LG, Bella