Changers 1: Drew – T Cooper und Allison Glock (ab 14)

  • Inhalt (lt. amazon.de):
    Am ersten Highschooltag erwacht der 14-jährige Ethan plötzlich als junges blondes Mädchen. Seine Eltern erklären ihm, dass er ein „Changer“ ist. Wie sein Vater gehört er einer Gruppe von Menschen an, die sich während ihrer Schulzeit viermal in eine andere Person – Junge oder Mädchen – verwandeln, bevor sie eine feste Identität wählen. Seine erste Identität als „Drew“ ist für Ethan nicht leicht: Sie muss sich mit den Regeln der Changers vertraut machen, verliebt sich und muss für diese Liebe kämpfen. Was werden die Gegner der Changers unternehmen? Und ist die Organisation, die sie unterstützt, wirklich so gut? Die wichtigste Frage aber lautet: Wer wird „Drew“ am Ende sein?



    Meine Meinung
    Als Ethan an seinem ersten Highschool-Tag erwacht, muss er erschrocken feststellen, dass er nun einen anderen Körper besitzt. Den Körper eines Mädchens, denn er ist ab sofort und nie wieder Ethan, sondern Drew. Seine Eltern sind keineswegs überrascht, denn sie wussten, dass Ethan ein Changer sein könnte, wie sein Vater. Ab sofort wird Drew vier Jahre lang jedes Jahr eine neue Identität annehmen, bevor er sich am Ende für eine entscheiden darf. Er will das zwar gar nicht, aber er hat keine Wahl und muss sich seiner neuen Rolle anpassen …


    Dieser erste Band der Reihe hat mir direkt nach dem Lesen der Inhaltsangabe zugesagt. Allerdings hatte ich beim Namen Drew an einen Jungen gedacht, weil ich den Namen hauptsächlich als Jungenname kannte. Dass es sich bei Drew dann um ein Mädchen handelte hat mich etwas überrascht.
    Jedenfalls hat mir die Story direkt zugesagt und so musste ich dieses Buch einfach lesen.


    Das Buch fängt wirklich gut an. Wir erleben mit, wie der 14jährige Ethan eines morgens als Mädchen wach wird. Er selbst, bzw. sie selbst ist total überrascht von der Tatsache, denn er wusste nichts von seinen Changer-Fähigkeiten, ganz im Gegensatz zu seinen Eltern. Nicht verwunderlich, dass er sich zunächst überhaupt nicht mit seiner neuen Identität anfreunden kann. Das mit zu verfolgen fand ich als Leser recht spannend und konnte es auch absolut nachvollziehen. Wer wäre nicht unzufrieden damit, wenn er eines Tages in einem fremden Körper wieder erwacht, noch dazu in einem des anderen Geschlechts?


    Ein großes Thema in diesem Buch ist also die Identitätsfindung. So ganz gelungen fand ich das in diesem Buch nicht, alleine schon aufgrund der Länge, denn dieses Thema neben einer spannenden Geschichte auf knapp 350 Seiten zu behandeln kann natürlich nicht in aller Ausführlichkeit gelingen. Trotzdem bot es tolle Ansätze und Denkanstöße. Besonders gelungen fand ich hier auch die Darstellung, dass die Persönlichkeit nicht allein mit dem Charakter und der Psyche zu tun, sondern tatsächlich auch mit dem Körper und speziell den Hormonen. Drew merkt nämlich, dass sein Körper ihn verändert und er anders empfindet als vorher, als er noch ein Junge war.
    Frauen, die schon einmal schwanger waren, können das vielleicht nachempfinden wie das ist, wenn die Hormone verrückt spielen, demnach fand ich diese Darstellung ziemlich gut und interessant. Drews Wesen aber sind in den Grundzügen erhalten geblieben.
    Ich fand es also sehr interessant, anhand dieser Geschichte darüber nachzudenken, was den Menschen wirklich formt und beeinflusst, was ihn ausmacht und hoffe sehr, dass es dazu weitergehende Überlegungen in den kommenden Bänden geben wird.


    Was ich ebenfalls noch nicht so ganz durchschaut habe, das sind die Erklärungen, warum es die Changers überhaupt gibt. Es wird zwar eine Erklärung geliefert, nämlich die, dass die Changers die Welt besser machen sollen, die besseren Menschen sein sollen, quasi die Menschheit 2.0, aber wie genau es durch solche Änderungen geschehen soll, hat sich mir noch nicht so wirklich erschlossen. Auch da bin ich sehr gespannt was sich noch tun wird.


    Wo es solche geheimen Organisationen gibt, die die Menschheit betrifft, gibt es natürlich auch Gegner. Ebenso hier bei den Changers. Diese Rebellen wurden in diesem Band bereits eingeführt, aber noch nicht so ausführlich beleuchtet. So konnte ich mir noch kein rechtes Bild von ihnen machen. Für einen ersten Band fand ich das aber okay, denn es zeigt, was wir noch zu erwarten haben in den kommenden Bänden.


    Die Geschichte wird in kurzen Kapiteln erzählt und ist noch in größere Abschnitte gegliedert. Drew erzählt täglich in Form eines gesprochenen Tagebuchs wie es ihm ergangen ist. So bekommen wir ihre Sicht der Dinge und ihre Gefühle aus erster Hand mit. Im Gegenzug bleiben allerdings alle anderen Figuren auch ein wenig blass.


    Fazit
    Dieser erste Band der Changers-Reihe hat mir insgesamt wirklich sehr gut gefallen. Mit meiner angebrachten Kritik kann ich gut leben, weil es sich hier um einen ersten Band handelt, der in die Welt der Changers eingeführt und alle wichtigen Gruppen erst einmal vorgestellt hat.
    Zusammengenommen ist “Drew” ein gelungener Einstieg in eine spannende Jugendbuchreihe, die die wichtige Frage aufwirft, was den Menschen wirklich formt und ausmacht.