Der Verlag Droemer Knaur bringt den Erstling von Nathan Filer als Hardcover mit 315 Seiten heraus.
Der Originaltitel, bereits 2013 in London erschienen, zu "Nachruf auf den Mond" lautet "The Shock of the Fall".
Man könnte das Buch auch unter "Zeitgenössiches" oder "Jugendbuch" einstellen, aber ich denke, es ist hier unter Belletristik gut wegsortiert.
Inhalt:
Matthew Homes, 19, Geschichtenerzähler, schizophren, versucht, seinem drögen Klinikalltag zu entfliehen, tippt und tippt und tippt, in den Computer, auf der Schreibmaschine...
Er sucht sich dafür jedoch nicht irgendeine Story aus, sondern seine eigene - und die seines älteren Bruders Simon, der gestorben ist, aber für Matthew eigentlich nicht, begleitet Simon ihn doch durch seinen Alltag, mal mehr, mal weniger zurückgedrängt durch seine Medikamente, und doch immer da.
Was passiert eigentlich in diesem Roman?
Simon, gezeichnet mit einer Muskelschwächekrankheit und obendrein mit dem Down Syndrom, stirbt, als Elfjähriger während eines Campingurlaubes. Und dann?
Redet niemand mehr darüber. Der unglückliche Beginn einer Reise ist das, durch die Kindheit und Jugend Matthews, der in seiner wohl vererbten Krankheit Schizophrenie um sich selber kreist und den wir begleiten dürfen auf dem Weg... zum Reden.
Über den Autor (Klappentext):
Nathan Filer arbeitete als Krankenpfleger in einer psychiatrischen Klinik.
Heute ist er als Schriftsteller, Dichter und Filmemacher tätig.
Zudem unterrichtet er Kreatives Schreiben an der Bath Spa University.
Nachruf auf den Mond ist sein erster Roman, für den er verschiedene Preise gewann: u. a. den renommierten Costa Book Award und den Betty Trask Prize für das beste Debüt.
Filer lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Bristol.
Meine Meinung:
Nathan Filer lässt seine Figur in der Ich-Form erzählen, alles andere hätte wohl auch keinen Sinn ergeben. Es wird konfus, jedoch immer verständlich erzählt. Trotzdem bleibt mir die Hauptfigur seltsam fern.
Eher fassen konnte ich die Nebenfiguren, wie z. B. Matthews und Simons Mutter, den Vater, die geliebte Großmutter Nanny Noo. Aber das ist vielleicht auch so gewollt.
Letztendlich handelt es sich um einen Roman, der sich mit der versteckten, nicht verarbeiteten Trauer und Schuldgefühlen befasst, Schizophrenie hin oder her.
Interessant sind für uns als Außenstehende auf jeden Fall der Einblick in den Klinikalltag, die Beobachtungsgabe Matthews in Hinblick auf Ärzte und Pfleger.
Gar nicht so einfach, einen Erstling zu "bewerten". Ich kann nur von meinem Lesegefühl als Hobby-Leserin ausgehen und denke, der Autor kann noch mehr. Ich würde also auf jeden Fall ein weiteres seiner Bücher lesen.
Aber dieses sicher nicht noch einmal.
Von mir gibt es 7 Punkte, und ein Dankeschön an den Verlag für das Bereitstellen des Lese-Exemplars.