Gebundene Ausgabe, 156 Seiten
Verlag: Titania
Erscheinungsjahr: 1982
Kurzbeschreibung:
Durch die Nacht reitet ein junges Mädchen, fast ein Kind noch. Sie meidet Landstraßen und Ortschaften, sucht ihren Weg im dichten Wald, auf die Gefahr hin, dass Pferd und Reiterin im Dunkeln stürzen. Jedes ungewohnte Geräusch erschreckt Wendy ebenso wie die edle Stute Stella. Es ist nicht Lust am Abenteuer, sondern der Mut der Verzweiflung, der sie vorwärts treibt, ins unbekannte, ins ungewisse hinein. Herzlose Menschen wollen Stella, das letzet Geschenk von Wendys totem Vater, verkaufen und töten lassen, sie selbst aber von der Schule abmelden und in eine Lehre schicken - sie, die ebenso wie ihr Vater ihre Lebensaufgabe darin sah, Tierarzt zu werden und kranken Tieren zu helfen. Durch einen Zufall erfuhr Wendy in letzter Minute, was ihnen drohte. Da gab es nur einen Ausweg, die Flucht.
Über die Autorin:
Erika Wille hat seit den fünfziger Jahren zahlreiche Bücher für Jugendliche geschrieben.
Titel (Auswahl):
Heikes grosse Ferien
Juanita kommt aus Argentinien
Wohin geht dein Weg, Ika?
Meine Schwester Valentine.
Regine Imhoffs Wandlung. Roman
und andere
Mein Eindruck:
Noch einmal möchte ich ein älteres Jugendbuch vorstellen, das nicht gerade aus dem Rahmen fällt, aber lesbar ist, ich sage mal, so ab ca. 12 Jahre.
Das Buch hat Illustrationen von Walter Rieck.
Die Handlung ist leicht sentimental und etwas tragisch angelegt.
Die junge Wendy ist seit einem halben Jahr Waise, ihr Vormund alles andere als liebevoll. Er nimmt sie sogar aus der Schule. Ihr Traum, einmal Tierärztin zu werden, schwindet.
Als auch noch ihre Stute Stella verkauft und getötet werden soll, flieht Wendy mit dem Pferd und ihrem Hund Stromer.
Sie schneidet sich die Haare ab, um als Junge durchzugehen, das hält sie für unauffälliger .Es wird ein Ritt ins Ungewisse, wie der Titel sagt. Zum Glück trifft sie schließlich einen alten Mann, der verletzt ist und sie helfen sich gegenseitig. Das sind ganz liebevoll gestaltetet Szenen, wie sie gemeinsam ein paar Tage in einer Hütte im Wald verbringen.
Er schickt sie zu einem alten Freund, der als Jurist vielleicht helfen kann.
Wie Wendy dann schließlich aus ihrer Misere findet, ist arg konstruiert, aber genregerecht.
Wen so etwas nicht stört, kann ein flüssig zu lesendes Jugendbuch genießen. Schön sind zum Beispiel die Szenen mit den kleinen Hund Stromer.