lasst Ihr Euch (manchmal) zu "Hype-Büchern" hinreissen ?

  • manchmal schon.....wenn sooooo viele Leser das Buch gut fanden, denke ich mir manchmal, das es mir dann auch gefallen müsste und bin dann ganz erstaunt, das genau diese Bücher sich für mich als Flops entpuppen.....


    HP habe ich erst lange nach dem Hype gelesen. Ich war immer erstaunt, das Menschen Stunden vor dem Buchladen ausharren und warten, um ein neues Buch der Reihe zu kaufen.....

  • Nur dann, wenn mich die Bücher auch interessieren, und selbst dann bin ich schon reingefallen. Hypes können Spaßmachen, wenn die Bücher auf meiner Wellenlänge liegen. Harry Potter z. B. habe ich gelesen, auch wenn ich mich nicht um Mitternacht vor den Buchladen gestellt habe. Für Twilight dagegen habe ich mich nie wirklich interessiert und es dementsprechend auch nie gelesen.
    Andere Hypebücher wiederum lese ich vielleicht irgendwann mal, selbst wenn sie dann nicht mehr im Trend sind, weil sie mich zwar interessieren, ich aber erstmal andere Prioritäten auf meiner Wunschliste habe.

  • Zitat

    Original von Sandrah
    lasst ihr Euch gelegentlich/öfter/regelmässig dazu hinreissen, Bücher zu kaufen/lesen nur weil sie alle lesen ?


    Nein, die Entscheidung für oder gegen ein Buch habe ich noch nie davon abhängig gemacht, ob das viele / wenige gelesen haben.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ich habe eher das Pech, Bücher zu lesen, die dann zum Hype werden. Weil ich mich dann jedes Mal darauf freuen kann, wie die Hass-Tiraden und die endlosen "Was-für-ein-Scheiß-ist-das-denn"-Diskussionen an jeder Ecke anfangen. Macht echt Spaß.


    Also eher nein, ich habe sie so gut wie immer gelesen, bevor der Hype kam und ansonsten auf jeden Fall gekannt und auf der WL gehabt, bevor der Hype kam.


    Und bis dahin war es auch immer angenehm, die Bücher zu kennen und man durfte begeistert sein, weil sich zu diesem Zeitpunkt noch aktiv diejenigen ausgetauscht haben, denen die Bücher gefallen haben.

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Jasmin87


    ;-)


    Ich habe dreimal Hype-Bücher gelesen, die ich selbst nicht ausgesucht hätte, weil sie mir in jedem der Fälle jemand in die Hand gedrückt hat, die ich mochte.
    Eine Mischung aus Zuneigung und Neugier auf die Ursache der Schwärmerei hat mich die Bücher dann aufschlagen lassen.
    Bei Pilchers 'Muschelsucher' dachte ich: was um alles in der Welt ist mit der guten alten Unterhaltungsliteratur passiert?, habe es nach drei Seiten zugeklappt und es mit einem höflichen Gemurmel zurückgegeben.


    Coelhos 'Veronika' habe ich gelesen, weil ich es so unfaßbar ärgerlich fand, daß ich wissen wollte, ob der Autor die Dreistigkeit tatsächlich bis zum Ende durchhält. Er hat.
    Ich gab's zurück und sagte: mein Autor ist das nicht.


    Dann bekam ich einen Dan Brown, Sakrileg. Der war so schlecht formuliert und albern aufgebaut, daß ich dauernd lachen mußte. Das Thema an sich fesselt mich nicht. Ich habe brav zwei, drei Stunden damit verbracht und muß sagen, daß es wenig Bücher gibt, die ich so gründlich vergessen habe. Wenn ich mich daran erinnern soll, verwechsle ich Brown jedesmal mit dem ersten ähnlich gelagerten von Andreas Wilhelm.


    Ich habe es also versucht, obwohl es mich nicht interessierte.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Also, ich lese schon gehypte Bücher, um mitreden zu können.


    Wenn sich irgendwas extrem lange hält, dann les ich es, obwohl ich mir vorher schon denke: mir wird das vermutlich nicht gefallen, aber ich möchte schon gerne wissen, was alle daran so toll finden. Mein erster Dan Brown war ebenfalls Sakrileg - und mein letzter. Aber immerhin kann ich jetzt sagen: Nö. Dan Brown ist nichts für mich.


    Ähnlich ging es mir mit Harry Potter. Nachdem immer wieder alle so begeistert waren und sogar meine Buchhändlerin mir dazu riet, dachte ich: ok, einmal muss ich es wohl probieren. Aber nach Band 1 war dann für mich auch Schluss.


    Es gibt aber auch Bücher, die mir dann tatsächlich gefallen - die hätte ich aber ohne Hype dann auch gelesen. Z.B. "Ich bin dann mal weg" oder der dem Fenster entstiegene Hundertjährige.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Die Frage sollte anders heißen: gibt es tatsächlich Eulen, die gehypte Bücher lesen, obwohl es sie eigentlich gar nicht interessiert?


    Ich dachte, genau das ist die Frage? :gruebel


    Zitat

    lasst ihr Euch gelegentlich/öfter/regelmässig dazu hinreissen, Bücher zu kaufen/lesen nur weil sie alle lesen ?


    Wenn ich Bücher lese, die in mein "Beuteschema" passen, dann lese ich sie doch in erster Linie aus Interesse am Inhalt und hätte sie wohl auch gelesen, wenn es den Hype nicht gäbe?!?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Im Prinzip betrachte ich die gehypten Bücher erst mal mit Skepsis.
    Wenn ich dann genug darüber gelesen habe, entscheide ich, ob ich es doch probiere, damit ich mitreden kann ;-), oder ganz die Finger davon lasse.


    Ich habe mich zu den Harry Potter Büchern hinreißen lassen - und war ihnen vom ersten Band an verfallen :-).


    Zitat

    Original von Magali
    Coelhos 'Veronika' habe ich gelesen, weil ich es so unfaßbar ärgerlich fand, daß ich wissen wollte, ob der Autor die Dreistigkeit tatsächlich bis zum Ende durchhält. Er hat.Ich gab's zurück und sagte: mein Autor ist das nicht.


    Ein furchtbares Buch. Ich hab es seinerzeit nur quergelesen, weil es mir von einer lieben Nachbarin so ans Herz gelegt wurde.


    Manchmal kann ich den Hype verstehen und ein anderes mal ist es mir ein absolutes Rätsel.


    Aber das halte ich für völlig normal, Geschmackssache eben.

  • Lumos


    :lache


    Hype hat viel mit Träumen zu tun. Wenn ein Buch einen kollektiven Traum erwischt, hat man gewonnen. FSOG zeigt das wunderschön.
    Coelho schenkt banalste Gedanken als Philosophie, Exupérys kleiner Prinz ist ein ähnliches Phänomen.
    Ich habe das in der Schule gelesen (lesen müssen) und fand es schon mit fünfzehn seltsam.


    Ein ganz anderer Fall sind die Bis(s)-Bücher. Auf die kam ich durch dieses Forum, man kann eigentlich mit Fug und Recht sagen, daß der Hype hier angefnagen hat. :grin


    HdR habe ich Ende der 1970er schon gelesen, der neue Hype hat mich eher überrascht.


    So etwas wie Zusaks 'Bücherdiebin' mußte ich lesen, weil mich dieser Holocaust-Devotionalien-Kult ankotzt, das ist nun wieder ein politisches Problem.
    Vieles, um das Pressewirbel gemacht wird, entgeht mir auch. Auch wenn jemand sagt: das ist Kult, bin ich meist eher verdutzt, weil besagter Kult völlig an mir vorbeiging.
    In der Regel entscheide ich mich für Hype oder eben dagegen.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • "Der Schatten des Windes" hab ich nach langem Widerstand gelesen, weil so viele Leute es toll fanden und ich mal gucken wollte, ob was dran ist. Eigentlich interessieren mich spanische Autoren und das Land an sich überhaupt nicht. Deshalb hab ich auch gewartet, bis die Taschenbuchausgabe raus war und ich sie im Oxfam-Shop gebraucht kaufen konnte.


    Und was soll ich sagen: ich hab das Buch innerhalb von zwei Tagen inhaliert. :grin Leider haben mir der Nachfolger ("Das Spiel des Engels") und auch irgendein Jugendbuch, das komplett vergriffen war und das ich nach monatelangem Warten aus der Bibliothek holen durfte, überhaupt nicht gefallen. Aber "Der Schatten des Windes" habe ich in guter Erinnerung.