• Hallo Ihr,


    seid Ihr zufrieden mit den Entscheidungen der "Academy"?


    Ich muss gestehen, dass ich in diesem Jahr viele nominierte Filme noch nicht kenne. Birdman als bester Film. Mir hat er zwar gefallen, aber "Die Entdeckung der Unendlichkeit" hätte ich da vorgezogen, auch "Boyhood" gefiel mir besser. Die anderen Filme in der Kategorie kenn ich noch nicht.


    Sehr gefreut hat mich aber der Oscar für Eddie Redmayne. Ich fand seine Darstellung fast schon erschreckend realistisch.


    Was sagt Ihr? Welche Entscheidungen unterschreibt Ihr, welche findet Ihr total falsch?


    LG

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Ich kannte außer "The Imitation Game" keinen der Filme. Und ehrlich gesagt haben mich auch die meisten nicht interessiert. Evtl würde ich "American Sniper" gucken, aber auch nicht so dringlich. "The Imitation Game" fand ich zwar gut, aber als besten Film hätte ich ihn nicht gewählt, im Grunde noch nicht mal nominiert. Er war halt gut, nicht mehr und nicht weniger. Cumberbatch war schon eine Nominierung wert, aber schon Keira Knigthlys Darstellung fand ich nicht Oscar-nominier-würdig. Ebenso wie diese Schauspielerin aus "Gone Girl". Die fand ich auch nicht so herausragend. Sie war für mich der Schwachpunkt in dem Film.


    Ich hätte Michael Keaton den Oscar gegönnt. "Birdman" würde ich mir auch evtl angucken, aber nur, weil ich diese langen Kamerafahrten und den "Alles-in-einem-Schnitt" Effekt gerne sehen würde.
    Ich finde diesen Eddie Redmayne so furchtbar. Seitdem ich ihn in "Les Miserables" gesehen habe, kann ich ihn nicht leiden. Und er verleidet mir auch den Film über Stephen Hawkins. Klingt blöd, aber ich denke, jeder hat einen Schauspieler, der für einen ein völliger Abturner ist.


    Bei "Boyhood" fand ich den langen Entstehungsprozess interessant und hätte deshalb irgendwie dazu tendiert, ihn zu wählen.


    Anscheindend war das letzte Kinojahr recht unaufgeregt, so ein richtiger Knallerfilm, der alles überstrahlt hat, war irgendwie nicht dabei. Gerade bei den weiblichen Hauptdarstellerinnen war für mich eher Mittelmaß nominiert (außer natürlich die Gewinnerin). Ich hätte "Interstellar" noch auf der Liste gehabt. Aber das sah die Academy wohl anders.

  • Ich kannte nix aus diesem Jahr, sogar viele Schauspieler nicht - ich bin kaum noch im Kino sondern sehe hauptsächlich alte Filme auf DVD, so das hier fast alles an mir vorbei läuft....



    Wenn Jack Hill mal einen Ehrenoscar bekommt.... da würde ich mich echt freuen, doch ansonsten hat das aktuelle Kino kaum noch etwas das mich reizt.


    (... oder Audie Murphy... posthum für sein Lebenswerk.... wie cool wäre das.....)

  • Zitat

    Original von Darcy


    Ich finde diesen Eddie Redmayne so furchtbar. Seitdem ich ihn in "Les Miserables" gesehen habe, kann ich ihn nicht leiden. Und er verleidet mir auch den Film über Stephen Hawkins. Klingt blöd, aber ich denke, jeder hat einen Schauspieler, der für einen ein völliger Abturner ist.


    Ich kannte ihn vorher gar nicht. Nie gesehen, nie gehört.
    Aber ich muss da wirklich :anbet :anbet
    Mein Vater hatte dieselbe Krankheit - nur dass bei meinem Vater die Diagnosestellung sehr viel länger dauerte und er tatsächlich nach der Diagnose dann binnen 2 Jahren verstarb. Ich fand das den Hammer. Wie der läuft. Wie der die Hände hält. Die Mimik. Absolut so wie es ist.
    Selbst wenn ich ihn vorher gekannt hätte und nicht gemocht, könnte ich nur sagen: das ist der Wahnsinn, wie perfekt er das darstellt. Ich konnte den Film kaum ertragen, weil er wirklich so realistisch gespielt hat. Egal ob man ihn mag. Ich find den Oscar verdient. Da steckt sicher extrem viel Arbeit drin. Ich glaube, ich hab das noch nie erlebt bei einem Schauspieler, dass er eine Krankheit so perfekt genauso darstellt, wie sie ist. Da stimmt wirklich alles. Vom "schlurfenden Gang" zu Anfang bis zu später der Lähmung mit schiefer Kopfhaltung, versteinerten Gesichtszügen und total verkrampften Händen.
    Ich kannte ihn nicht, aber noch mal: :anbet
    Danke für diese so realistische Darstellung dieser kaum bekannten Krankheit.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

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  • Ich hab mich auch sehr gefreut für ihn. Der Film ist wirklich, wirklich gut.
    Und Eddie Redmaynes Darstellung war einfach nur grandios. :anbet
    Seine Dankesrede - sehr sympathisch. :-)
    Aber mir hat er ja auch schon in Les Miserables gefallen, da ist er mir zum ersten Mal aufgefallen.


    Von den anderen Gewinnern und Nominierten habe ich noch wenige Filme gesehen, möchte das aber nachholen.

  • Ich habe "Birdman" gesehen... Der Film ist insgesamt schon ziemlich eigenartig. Aber er beschäftigt mich irgendwie immer noch. Das hat man ja nicht immer, wenn man aus dem Kino kommt und einige Wochen verstreichen lässt. Andere Oscar-Filme der letzten Jahre "12 years a slave", "Argo" sind eher ohne nachhaltige Eindrücke vorbeigegangen. Insofern ist der Oscar ja wohl doch irgendwie "verdient". Ob andere Filme es mehr verdient hätten, kann ich nicht beurteilen. Von den nominierten habe ich noch "Interstellar" gesehen, der mir als Rundum-Kino-Erlebnis auch jenseits der visuellen Effekte sehr gut gefallen hat.


    Immerhin haben deutsche Film-Fördermittel diesmal auch oscarrreif performt. Bei "Grand Budapest Hotel" waren die Babelsberger Studios maßgeblich beteiligt und bei "Citizenfour" öffentlich rechtliche Fernsehanstalten. Beide Projekte klingen interessant genug, sie bei Gelegenheit mal nachzuvollziehen. Ebenso wie die Hawking-Story und "Boyhood".

  • Der einzige Film den ich aus der diesjährigen Oscar-Riege gesehen habe ist The Great Budapest Hotel so fehlt mir ganz einfach der Vergleich.


    Gefreut habe ich mich allerdings für Eddie Redmayne, der in den Ausschnitten schon unglaublich überzeugend war und der sich einfach als einer der wenigen Gewinner so ehrlich gefreut hat.

  • Zitat

    [i]


    Gefreut habe ich mich allerdings für Eddie Redmayne, der in den Ausschnitten schon unglaublich überzeugend war und der sich einfach als einer der wenigen Gewinner so ehrlich gefreut hat.


    Man muss aber auch sagen, das Redmayne durchaus einige Preise abgesahnt hat im Laufe der Award-Season. Dann ist der Oscar-Sieg dann nicht mehr ganz so überraschend. Zudem gehen die Schauspieler auf Award-Campaigning. D.h. sie grasen alle Shows und Events ab um Werbung für sich und ihren Film zu machen. Das hat Redmayne wohl im großen Stil gemacht. Das machen immer mal wieder Schauspieler. Und oft zahlt es sich aus. Man darf auch nicht vergessen, das es SCHAUSPIELER sind, die können so eine ehrliche, überraschte Freude auch spielen. Ja, wie ich schon sagte, mag ich Redmayne nicht, er mag gut gespielt haben, ist für seine Leistung aber auch werben gegangen. Hat er offensichtlich gut gemacht. Sei ihm gegönnt. Aber er hat halt auch gutes Campaigning gemacht. Und kann deswegen nicht mehr ganz so überrascht am Oscar-Abend gewesen sein.