Der Mann im Heuhaufen - Birgit Hasselbusch

  • Informationen zum Buch:


    Broschiert 272 Seiten
    Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. März 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3423260424
    ISBN-13: 978-3423260428



    Kurzbeschreibung:


    Charlotte liebt ihr Leben in der Hamburger Innenstadt. Zugegeben, sie ist etwas eng, aber sehr charmant. Als ihr Freund Kai ein Einfamilienhaus am Stadtrand als ihr zukünftiges Heim auserwählt, ohne sie nach ihrer Meinung zu fragen, reicht es ihr. Charlotte flieht im Zug nach Berlin. Auf dem Weg zurück trifft sie IHN und beschließt, dass es Zeit ist, in ihrem Leben aufzuräumen: Kai muss raus. Ihre Mutter Dörte muss raus – oder zumindest weit, weit weg. Und Charlotte selbst muss auch raus, und zwar in die große weite Welt, um den schönen Unbekannten zu finden, der ihr so richtig den Kopf verdreht hat.




    Zur Autorin:


    Birgit Hasselbusch 1969 in Hamburg geboren, hat in der Schule Bücher aus Langeweile rückwärts gelesen. Seitdem kann sie auch rückwärts sprechen: Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch. Heute ist sie Rundfunkredakteurin in Hamburg – allerdings spricht sie hier vorwärts!



    Eigene Meinung:


    Charlotte arbeitet zusammen mit zwei Kolleginnen als Physiotherapeutin in der Hamburger Innenstadt. Mit ihrem Leben ist sie einigermaßen zufrieden, wobei sie schon das eine oder andere gerne ändern würde, jedoch dafür zu faul ist. Daher ist auch schon seit 5 Jahren Kai ihr Freund, obwohl sie einiges an ihm nervt und ärgert. Nicht zuletzt seine Sprüche gegenüber ihrer Mutter.


    Doch dann kommt der Tag, an dem Kai Charlotte zu einem Ausflug überredet. Statt schick mit ihr Essen zu gehen, überrascht Kai sie mit der Besichtigung eines Einfamilienhauses am Rande von Hamburg. Das schlimmste dabei für Charlotte ist nicht nur, dass sie von Kai völlig überrumpelt wird, nein, sogar ihre Eltern wussten Bescheid und sind zum Besichtigungstermin erschienen.


    Als Charlottes Mutter dann noch mit Heirat und Kinderwunsch anfängt, wird es Charlotte definitiv zu viel und sie flieht nach Berlin, um dort eine alte Schulfreundin zu besuchen. Jedoch floppt dieser Besuch und sehr schnell befindet sich Charlotte wieder auf dem Heimweg. Aber auch eine ruhige Heimfahrt bleibt ihr verwehrt, denn ihr Abteilnachbar ist sympathischer, als sie zunächst zugeben möchte. Erst daheim in Hamburg gesteht sich Charlotte ein, dass sie sich vielleicht verliebt haben könnte. In den netten, schönen Unbekannten.


    Anstatt ihn abzuschreiben, setzt Charlotte dagegen alle Hebel in Bewegung, um ihren Traummann zu finden. Aber das gestaltet sich schwieriger als die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen…


    Im neusten Buch von Birgit Hasselbusch dreht sich alles um die Suche, denn nicht nur Charlotte ist auf der Suche nach einer Person. Und während man als Leser selbst überlegt, wie man so einen namenlosen Traummann in einer Metropole wie Hamburg ausfindig machen könnte – unauffällig und möglichst legal natürlich – stolpert Charlotte von einer Aktion in die nächste und lässt dabei recht wenig Fettnäpfchen aus.


    Dass die Geschichte dadurch mehr unterhält als authentisch zu wirken, versteht sich. Dennoch ist es, geht man mit dieser Einstellung an das Buch heran, eine herrlich komische und unterhaltsame Geschichte. Ich habe mich gut amüsiert, auch wenn mir Charlotte als Hauptprotagonistin etwas blass blieb und die Nebenfiguren auch nicht wirklich plastisch wirkten. Gerade ihr Freund Kai und ihre beste Freundin Ines hätte ich mir doch etwas farblicher gewünscht. Doch der Fokus lag mehr auf der Entwicklung und Verwirrung der Geschichte an sich.


    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, leicht und unterhaltsam. Mit einem Hauch Selbstironie und ein wenig Tolpatschigkeit bei Charlotte, lassen sich die Seiten schnell lesen.


    Mir hat das Buch gut gefallen und auch wenn ich mir plastischere Figuren gewünscht hätte, fühlte ich mich so gut unterhalten, dass ich die Autorin im Blick behalten werde.



    Fazit:


    Eine lockere Unterhaltungsgeschichte, die den Fokus mehr auf die Unterhaltung als auf den Tiefgang legt und dabei dennoch amüsiert.

  • Charlotte, von allen Charly gerufen, lebt ein eher eintöniges Leben in Hamburg. Ihr Freund ist seit 5 Jahren derselbe, berechenbar wie eine Grundschulmatheaufgabe und eigentlich ein ganz Lieber. Wenn er nicht gerade die gemeinsame Zukunft samt Kindern und Haus plant...und zwar ohne, dass Charly auch nur einmal gefragt wird. Nach einer erneuten Aktion von Kai reicht es ihr und sie fährt spontan nach Berlin. Und auf der Rückfahrt im Zug passiert ihr etwas, was sie aus der Bahn wirft: sie trifft ihren Traummann. Und verliert ihn gleich wieder, ohne seinen Namen oder seine Nummer zu kennen. Aber Hamburg ist ja nicht so groß, oder?


    "Der Mann im Heuhaufen" ist mein erster Roman von Birgit Hasselbusch. Die Autorin ist im normalen Leben beim Radio und erschafft mit Charly eine Figur, die sich eher durchs Leben schleicht als es wirklich anpackt. Insgesamt hat mir das Buch jedoch gut gefallen.


    Die Geschichte wird von Charlotte selbst erzählt. Und schon in den ersten Sätzen gibt sie zu, dass sie eher der gemütliche Typ ist und dass sie das Leben eher an sich vorbei ziehen lässt, als wirklich aktiv daran teilzunehmen. Nach diesen Sätzen habe ich zwar geschmunzelt, aber auch "Ach herrje, ob das was mit uns beiden wird?" gedacht. Denn ein Buch über antriebslose Frauen wollte ich eigentlich nicht lesen. Gut, dass der Roman dann noch Schwung aufnahm.


    Denn Charly entdeckt ihren Eifer in den Moment, in dem sie ihren Traummann trifft. Und sie lässt nichts unversucht um ihn wiederzufinden. Dabei bekommt sie von verschiedenen Seiten Unterstützung, die sogar ab und an nur noch halblegal ist. Und bei so mancher Aktion musste ich dann wirklich lachen, denn die gute Frau beweist echt Einfallsreichtum.


    Dennoch konnte sie mich nicht durchgehend begeistern. Dafür war mir Charlotte in vielen Situationen zu phlegmatisch. Sie hat 5x nachgedacht, 3x gegrübelt und dann doch nichts geändert, obwohl schon beim ersten Gedanken klar war, dass sie sich nicht wohl fühlt. Auch ihre Gefühlsausbrüche passten zwar zu ihr, waren aber oftmals überzogen. Ich wollte sie so manches Mal einfach nur schütteln, schlagen und ihr sagen: "Mädel, Reden hat noch jedem geholfen!" Denn obwohl Charly sich wunderbar aufregen kann, hat sie oft nicht den Mut die betreffenden Leute direkt anzusprechen. Daraus entwickelt sich Chaos, welches doch vermeidbar gewesen wäre.


    Das Ende war zwar überzogen, aber wunderschön. So darf ein Frauenroman gerne enden. Ich habe mich für Charlotte und ihre Freunde zum Schluss sehr gefreut und mit einem Lächeln das Buch zugeklappt.


    Der Stil von Birgit Hasselbusch ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist locker, leicht und plätschert sanft dahin. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass ich den Roman innerhalb weniger Stunden komplett gelesen hatte.


    Fazit: ein locker-leichtes Buch, was sich perfekt für einen sonnigen Nachmittag eignet. Wer einfach mal abschalten möchte, ist hier genau richtig.

  • "Der Mann im Heuhaufen" hat mich positiv überrascht.
    Das Cover und die Kurzbeschreibung haben mich auf das Buch neugierig gemacht und ich wollte das Buch dann unbedingt lesen.
    Und ich wurde nicht enttäuscht.
    Der Schreibstil und Witz des Buches ist nach meinem Geschmack und ich habe mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt und musste öfters vor mich hin grinsen.
    Charlotte, genannt Charly, lebt in einer scheinbar perfekten Beziehung so vor sich hin............Überraschungen gibt es so gut wie keine mehr.
    Bis auf den Tag, als ihr Freund meint, er könnte sie mit einem Schwarzwaldhaus auf dem Land ( Nähe Hamburg ) glücklich machen.
    Diese Aktion löst bei Charly vieles aus - sie beginnt, sich über ihre Beziehung zu Kai Gedanken zu machen und lernt im Zug dann "ihren Traummann" kennen.
    Den sie genau so schnell wieder aus den Augen verliert, wie sie ihn kennen gelernt hat.
    Aber nun beginnt die Suche nach dem Mann im Heuhaufen.
    Und diese Suche wird kurzweilig und witzig beschrieben - nichts bleibt aus: es gibt Verwirrungen und Verwicklungen, Missverständnisse und neue Erkenntnisse, Veränderungen und Erneuerungen.


    Diese recht kurze Buch hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert und ich würde weitere Bücher von Birgit Hasselbusch auf jeden Fall lesen.


    Dafür gibt es von mir 8 von 10 Punkten.

  • Ich habe das Buch leider total anders empfunden als ihr... :-(


    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Auf der Suche nach dem Richtigen?


    Die Aufmachung des Buches hat mich auf den Roman aufmerksam gemacht und gern lese ich ja auch mal eher leichte Lektüre.


    Im Buch geht es um die 35 jährige Charlotte, deren Leben so gar nicht rund läuft. Ihr Freund geht ihr auf die Nerven und ihre Mutter Dörte noch dazu. Doch dann begegnet sie einen Mann in der Bahn, der ihr Leben auf den Kopf stellt. Könnte er der Richtige für Charly sein?


    Die Grundidee des Buches ist durchaus spannend, denn wie wahrscheinlich ist es eine Zufallsbekanntschaft in einer Großstadt zu finden, wenn man rein gar nichts über denjenigen weiß? Richtig: aussichtslos.


    Die Autorin hat hier jedoch eine Geschichte geschaffen, die mich so gar nicht fesseln konnte, was vor allem an der hysterischen und von Vorurteilen zerfressenen Protagonistin gelegen hat.


    Charlotte, kurz Charly, war mir einfach stets ein Graus. Während alle nur ihr Bestes wollen, kann sie einfach immer nur meckern und nicht mal sagen was sie stört. Sich über anderer Leute Kommunikation beschweren, aber selbst nicht in der Lage sein zu kommunizieren. Besonders bezeichnend fand ich, dass sich die Protagonistin auf Seite 189 selbst eingesteht, dass sie nur Stroh im Kopf hat. Da konnte ich nur zustimmend nicken.


    Da Charlotte hier als Ich- Erzählerin agiert, bekommt man ihre wirre Denke und ihr konfuses Handeln live mit. Das meiste was sie macht und tut ist einfach nicht nachvollziehbar.


    Die Nebencharaktere sind da deutlich runder und sympathischer. Hier konnte zumindest Charlys Vater Sympathiepunkte sammeln und auch ihre Freundin Ines wirkte sehr nett. Man fragt sich nur wie diese liebenswerten Menschen mit so einer wie Charly auskommen?


    Die Suche nach dem Richtigen spielt nur eine Nebenrolle und ist so konfus und unrealistisch geschildert, dass ich darüber nur müde lächeln konnte.


    Ansonsten ist die Geschichte mehr als nur vorhersehbar, wusste ich von Anfang an, dass hier nur Missverständnisse für Dauerstreit und Ärger sorgen.


    Gewürzt wird die Geschichte mit platten Sprüchen und lahmen Witzchen, die man schon tausend Mal gehört hat.


    Fazit: Extrem seichte und vorhersehbare Handlung, die mich leider frustriert zurückgelassen hat. Ich kann keine Leseempfehlung aussprechen.


    Bewertung: 4/ 10 Eulenpunkten