'Die Täuferin: Der Bund der Freiheit' - Seiten 001 - 098

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    Ich finde es fast schade, dass wir nicht die Gelegenheit bekommen haben Berthold so zu sehen, wie Kristina ihn offenbar die letzten beiden Jahren kennengelernt hat. Es ist für mich als Leser so ein starker Kontrast zwischen dem wie Kristina ihn beschreibt, als den sanften, fürsorglichen, geliebten Lehrer, und dem als was er sich uns bisher präsentiert hat.


    Geht mir auch so. Man wird als Leser in die Beziehung zwischen den beiden quasie "hineingeworfen" ohne sich ein eigenes Bild machen zu können. Berthold muss als Person sehr charismatisch sein und hat Kristina mit seinem Wesen sicher beeindruckt. Aber er scheint sich auch verändert zu haben und ist nicht der liebevolle Ehemann, den Kristina sich wohl vorgestellt hat.


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Bei mir ist es das Wort FANATISMUS, welches mich stört, da ich es immer mit negativen Eigenschaften in Verbindung bringe. Vielleicht sollt man nach einer anderen Beschreibung suchen, wenn man den Eifer der beiden beschreiben will?


    Fanatismus bedeutet doch eigentlich, dass man anderen Leuten seine eigene Meinung aufzwingen will, ohne deren (Gegen-)Argumente zuzulassen. Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dies auf Berthold zutrifft. Auf Kristina hingegen nicht, sie ist zwar von ihrem Tun völlig überzeugt (und die "Mission" auf die sich alle begeben, ist ja keine schlechte), aber sie behält dabei ihren Verstand. Ich denke, dass das den Unterschied ausmacht. :gruebel

  • Ich bin mit dem ersten Abschnitt gerade fertig, aber ich bin auch gerade über einen verwirrenden Punkt gefallen...


    Die Ausstattung des Buches mit Kartenmaterial, Personenverzeichnis und Lesebändchen gefällt mir sehr gut - wie das bei Lübbe eigentlich immer ist.


    Der Start in den Roman lässt eine flüssige, sprachlich einfach gehaltene Lektüre erwarten.


    Die erste Szene ist eine filmreife Eröffnung, Berthold kann sich so gut in die Rolle eines fanatischen Inquisitors stellen, daß ich den Verdacht habe, er könnte diese Wesens-Züge ebenfalls haben bzw. er ist als "Spion oder Spitzel" der anderen Seite zu sehen. Ich bin neugierig, wie sich das auf die Beziehung von Kristina und Berthold auswirkt.


    In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir Lud kennen. Lud ist ein verantwortungsbewußter, aufrichtiger, offener Mensch.


    Aber -wie hier auch schon gesagt - was ist da los:


    S. 41 übernimmt Lud die Wache für Linhoff und setzt sich auf die Heckklappe des Karrens
    S. 42 legt er sich hin (immer noch im Wachdienst)
    S. 43 "Lud lag auf der Pritsche des Maultierkarrens. Seine Gedanken ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er hätte keinen Schlaf gefunden, selbst wenn er gewollt hätte." Gut so, er ist ja noch im Wachdienst. Liegend.
    S. 44 "Kurz entschlossen schwang Lud sich vom Wagen. Wenn er schon nicht schlafen konnte, konnte er genauso gut die Füße der Jungen überprüfen." Komische Formulierung dafür, da er ja noch im Wachdienst ist, und gar nicht schlafen darf!


    Hat hier der Übersetzer geschlafen oder der Autor nach "Tagen" wieder angefangen zu schreiben?


    Edit: Schreibfehler kommen zwar vor, sollten aber dann doch -heute- von mir bereinigt werden....

  • Bin jetzt eingestiegen und habe den ersten Abschnitt fertig.


    Toll gestaltetes Buch, wurde ja schon ausreichend beschrieben.


    Von den beiden Handlungssträngen, gefällt mir der mit Lud erwartungsgemäß besser. Ein starker Charakter, der seine Jungens unbedingt heil durch den Krieg bringen möchte. Sein vorlautes Mundwerk wird ihn bestimmt noch öfters in Schwierigkeiten bringen.

    Sein Ritter Dietrich sicherlich ein ungewöhnlicher Charakter für die Zeit - sehr menschlich und gerechtigkeitsliebend.


    Den Berthold mag ich auch nicht so richtig. War die ganze Zeit scharf auf Kristina und nach der verpfuschten Hochzeitsnacht will er auf platonische Liebe machen... anstatt gefühlvoll mit Kristina umzugehen. Die bildet sich schon ein, dass es an ihr liegt...


    So richtig warm bin ich mit Kristina noch nicht geworden, im gegensatz zu Lud, den ich wirklich toll finde...

  • Zitat

    Original von hke
    ...
    Hat hier der Übersetzer geschlafen oder der Autor nach "Tagen" wieder angefangen zu schreiben?
    ....


    Mir kam es so vor, dass da vielleicht die Versionen der Entwürfe (der Autor schreibt ja nicht einfach so ein druckreifes Buch) gemixt wurden. In einer Version legt sich Lud hin und in einer anderen löst er den Wachmann ab. Beim Überarbeiten wurde dann soviel gestrichen und doch wieder eingefügt, dass mit einem unaufmerksamen Lektor (wenn er das denn nicht selber gemacht hat) eben sowas bei rauskommt. Dann hätte noch der Übersetzer was merken können, aber wir wissen ja nicht, welchen Auftrag er hatte. Wenn er nur übersetzen sollte, kritisiert er sicherlich nicht den Inhalt.

  • So, nächster Versuch einen Eintrag in diesem Thread zu schreiben. Immer wenn ich gerade dabei war etwas zu schreiben, kam etwas dazwischen.


    Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mit dem ersten Abschnitt nicht warm geworden bin. Vielleicht wäre mein Empfinden nicht so extrem gewesen, wenn ich nicht parallel in der Leserunde von Sabine Weigand mitlesen würde. Der Schreibstil dieser beiden Bücher ist so unterschiedlich wie Tag und Nacht.


    Mit Kristina bin ich so gar nicht warmgeworden und finde momentan auch ihren Part weniger spannend. Ihr Liebe zu Berthold scheint auch eher die Liebe zu einem Vater zu sein als zu einem Liebhaber. Von der Seite Bertholds scheint die Sache vielleicht anders zu sein - zumindest denkt er das. Aber der er die Ehe nicht vollziehen konnte, bin ich mir da auch nicht so sicher.


    Luds Abschnitt ist definitiv der interessantere. Hier sind mir, wie einigen anderen Eulen auch, die Wiederholungen aufgefallen. Anfangs habe ich mir nichts dabei gedacht und da ich zu faul war nachzuschlagen, auch nicht weiter geforscht. Aber nach dem Lesen dieses Threads ist mir klar, dass ich mich doch nicht getäuscht habe. Hier bin ich wirklich gespannt, ob er seine Truppe zumindest teilweise retten kann und welches Fettnäpfchen er mit seinem losen Mundwerk noch erwischt.

  • Zitat

    Original von chiara
    So, nächster Versuch einen Eintrag in diesem Thread zu schreiben. Immer wenn ich gerade dabei war etwas zu schreiben, kam etwas dazwischen.


    Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mit dem ersten Abschnitt nicht warm geworden bin. Vielleicht wäre mein Empfinden nicht so extrem gewesen, wenn ich nicht parallel in der Leserunde von Sabine Weigand mitlesen würde. Der Schreibstil dieser beiden Bücher ist so unterschiedlich wie Tag und Nacht.


    Nachdem ich hier schon angefangen hatte, habe ich mit dem Weigand IMMER NOCH NICHT angefangen, weil ich mich mit 2 Histos einfach schwer tue. :cry Hätte ich es doch nur umgekehrt gemacht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Nachdem ich hier schon angefangen hatte, habe ich mit dem Weigand IMMER NOCH NICHT angefangen, weil ich mich mit 2 Histos einfach schwer tue. :cry Hätte ich es doch nur umgekehrt gemacht.


    Ich habe auch anfangs gezögert. Aber dann habe ich gesehen, dass sie doch zu unterschiedlichen Zeiten spielen und mich getraut. Allerdings muss ich zugeben, dass ich eigentlich schon versuche nicht zwei Bücher aus dem gleichen Genre parallel zu lesen. Hier geht es zum Glück.

  • Ich lese ja eigentlich immer 3-5 Bücher parallel und manche auch mit demselben Thema, aber Frau Weigand und Herrn Pearson funktionieren nicht. Dann leg den Pearson lieber weg, wenn du ihn jetzt nicht schnell beenden kannst. Direkt nach einem Buch von Sabine Weigand kann er nur schlecht abschneiden.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Ich lese ja eigentlich immer 3-5 Bücher parallel und manche auch mit demselben Thema, aber Frau Weigand und Herrn Pearson funktionieren nicht. Dann leg den Pearson lieber weg, wenn du ihn jetzt nicht schnell beenden kannst. Direkt nach einem Buch von Sabine Weigand kann er nur schlecht abschneiden.


    Ich lese auch immer zwei oder drei aber IMMER verschiedene Genre.
    Pearson wird spätestens morgen beendet und dann ENDLICH Weigand - viel zu spät ich weiß aber ich freu mich trotzdem drauf. :wave

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Zitat

    Original von LeseBär
    @ Büchersally: Ein guter Gedanke! :fingerhoch


    So war das bei uns mit Texten, wo ich nur den Auftrag hatte, Schreibfehler zu finden. Was interessiert mich da noch der Inhalt? Im übrigen liest man dann auch ganz anders.


    Wobei es bei einem Roman schon anders sein sollte. Bei solchen Sache komme ich auch ganz schlecht wieder unbefangen rein in die Geschichte.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich lese auch zur Zeit drei Bücher parallel. Und alles historisch - da kann man nur verwirrt sein. Ach ja und das Weigand-Buch als Hörbuch. :help


    Ach du Schreck. :yikes Ich lese ein Fantasy und höre das Weigand-Buch nebenher. Das geht dann schon. Alles andere würde mich glaub ich auch verwirren. :lache

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • So richtig in einen Lesefluss bin ich auf de ersten hundert Seiten leider nicht gekommen. Ich finde zwar beide Handlungsstränge ganz interessant, aber wirklich packen konnte mich das Buch bisher nicht. Ich hoffe das kommt noch.


    Wie die meisten anderen, finde auch ich die Aufmachung, die Karte, den Personenregister sehr schön und auch hilfreich. Die kleine Einführung fand ich gut um sich ein bisschen in die Zeit einzufinden. Den Ausdruck der Villani kannte ich bisher nicht, aber dass solche Lebensumstände damals vorherrschten wusste ich einigermaßen. Trotzdem finde ich es ganz interessant, da Näheres zu erfahren.


    Ich mag Luds vorlaute und auch seine treue Art und es gefällt mir, wie fiel ihm am Wohl seiner Mitmenschen lieg. Ebenso der Ritter Dietrich ist ein sehr sympathischer Mensch, ich mag zB, dass er die gleichen Nöte spüren will, wie seine Soldaten und auch seine aufmerksame, freundliche Art gegenüber Lud finde ich positiv.
    Zu Kristina kann ich noch nicht viel sagen. Sie ist mir nicht unsympathisch, ihren Charakter konnte ich allerdings bisher noch nicht so gut fassen.
    Und wie allen anderen, ist auch mir Berthold nicht sonderlich geheuer.


    Ich hoffe, dass ich mich im nächsten Abschnitt mehr in die Geschichte und den Lesefluss einfinde.