'Die Täuferin: Der Bund der Freiheit' - Seiten 188 - 284

  • Lud gefällt mir auch immer besser. Kristina ist zwar ganz nett, aber ich werde nicht wirklich warm mit ihr.


    Konrad ist natürlich das absolute Ekelpaket.


    Der Kampf war sehr gut und vor allem mitreißend und fesselnd beschrieben. Er war nicht allzu bildlich, aber dennoch konnte man sich die Kampfszenen gut vorstellen. Auch die Ängste der Jungen waren für mich nachvollziehbar.

  • Den Kampf fand ich spannend. Gut fand ich, das der aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt wurde.


    Auf die Beziehung zwischen Berthold und Kristina wird in diesem Abschnitt nicht weiter darauf eingegangen. Hätte gerne eine Entwicklung gesehen. Er spielt nur etwas am Rande mit. Gibt so hin und wieder mal eine Bemerkung ab. Berthold ist schon ein richtiger Feigling.


    Es wird auch eine neue Person Konrad eingeführt. Ist mir sehr suspekt der Mensch.

  • Ihr habt RECHT. Konrad ist ein Ekelpaket und macht immer wieder deutlich (meiner Meinung nach) das ihm diese Rolle gefällt.


    Das lud ein absoluter "König" ist, darüber brauchen wir uns nicht zu unterhalten; ich mag ihn sehr, er hat trotz seiner nicht gerade glücklichen Vergangenheit ein Herz.


    Der Kampf ist wirklich in allen Einzelheiten erläutert worden - ein klein wenig weniger wäre evtl. mehr gewesen - aber das ist mein ganz persönliches Empfinden.


    Wer den "Wagen" verraten hat, frage ich mich auch.


    Ihr habt ebenfalls RECHT wenn ihr sagt, die Geschichte muss nicht künstlich verändert werden (siehe Sterbedatum Dietrich von Geyer). Eine ähnliche Gestalt hätte es auch "getan", aber vielleicht hat der Autor darauf gehofft, das es nicht auffällt.


    Jetzt bin ich mal gespannt, wie es weiter geht, ich werde heute abend weiter lesen.

  • Zitat

    Original von hke
    […]
    Ihr habt ebenfalls RECHT wenn ihr sagt, die Geschichte muss nicht künstlich verändert werden (siehe Sterbedatum Dietrich von Geyer). Eine ähnliche Gestalt hätte es auch "getan", aber vielleicht hat der Autor darauf gehofft, das es nicht auffällt.
    […]


    Mittlerweile empfinde ich das nicht mehr als schlimm. Ich glaube, der Autor brauchte einfach in diesem Band einen Aufhänger, um Florian Geyer schon mal zu erwähnen. Da Dietrich Geyer als sehr offener, aufrechter, integrer und Bauern-freundlicher Mensch dargestellt wird, passt das wahrscheinlich gut zu der Rolle, die Florian Geyer im Bauernkrieg von 1524 hatte.


    Schlimmer wäre, wenn Konrad als Gutmensch oder als Förderer der Täufer dargestellt würde. :lache

  • Mir gefällt das Buch immer besser. Wie schon von Euch allen bemerkt, ist der Messerkampf wirklich Klasse beschrieben, super spannend. Lud glänzt als Taktiker und als Mann, der einen unterlegenen Gegner nicht tötet. Er hat ja so was von recht, dass das Ohren-abschneiden vollauf genügt. Der arme Kerl wird sich sein Lebenslang wie ein Behinderter durchs Leben schlagen müssen. Und den Frauen wird das auch nicht gefallen. Und dann gleich noch BEIDE Ohren. Puh.


    Mir war ja nicht bewusst, dass Dietrich als Figur genauso tatsächlich gelebt hat - und ich würde ihn schon vermissen. Für mich ist er nämlich ein Faktor, der in meinen absoluten Lieblingsszenen nicht fehlen darf. Nämlich, wenn er mit Lud so kluge Gespräche führt. Gerade die zwei GEspräch VOR dem Kampf waren einfach geniale Erzählkunst. Hier kam so viel Gefühl und historische Fakten rüber.... Ich fühlte mich so mittendrinnen und so mitgenommen in diese Geschichte, dass ich die Abschnitte einfach nochmal gelesen habe, weil sie mir so gut gefallen haben. Sowas passiert bei mir selten (Das letzte Mal bei Manduchai von Tanja Kinkel.) Ich bin ein absoluter Fan von Büchern mit lebhaften, glaubwürdigen und intelligenten Gesprächen. Sie sind bei mir unabdingbar für einen Roman, der mich begeistert. Dietrich und Lud sind hier mein Dreamteam.
    Könnte sein, dass der Türke und Kristina das auch noch schaffen, mal schauen.



    Zitat

    Das würde ich nicht unbedingt sagen. Konrad ist ein Vollblut-Politiker. Eine gewisse Menschenverachtung, vor allem zu dieser Zeit, ist da wohl unabdingbar. Sympathieträger sind sie auch selten mit all ihrer Berechnung. Seine Zuneigung und Achtung Dietrich gegenüber nimmt mich doch ein kleines bisschen für ihn ein. Immerhin hat dieser die Frau bekommen, auf die auch Konrad ein Auge geworfen hatte. Dass er ihn das nicht spüren lässt bzw. heimzahlt, ist durchaus positiv zu vermerken.


    Lumos, ich sehe das ähnlich wie Du. Erst dachte ich auch, na den Konrad mag ich nicht. Aber dann habe ich nochmal reflektiert, wer und was er ist, wie er aufgewachsen ist, was seine Bestimmung ist. Er ist ein typischer Adliger seiner Zeit. Er wurde so erzogen und seine Ansichten über Gott, die Bauern und Soldaten und überhaupt das ganze Weltgefüge sind ja nicht seine eigene Meinung sondern eigentlich die Ansicht der meisten Menschen damals. Er ist sozusagen der Gegenpart zu Dietrich, der für seine Zeit ungewöhnliche Ansichten hat (hatte). Ich würde bei Konrad fast sagen, er weiß es halt nicht besser und man müsste ihn eines besseren belehren. Zumindest schätzt er Dietrich, OBWOHL der ganz andere Ansichten hat.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Tanzmaus
    Lud gefällt mir auch immer besser. Kristina ist zwar ganz nett, aber ich werde nicht wirklich warm mit ihr.


    Krisitina hat noch Platz sich zu entwickeln. Seitdem sie es so eilig hatte, zu Lud zu kommen, und sich fürchtet, es könnte ihm was passiert sein.... seitdem mag ich sie schon ein ganzes Stück lieber. :-) Sie ist auf dem richtigen Weg, denke ich mal.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Johanna
    Hätte man alle Stellen der Wiederholung dieses einen Punktes gestrichen, wären es bestimmt 10 Seiten weniger.
    Ebenso bei anderen ständigen Widerholungen.



    Das verleidet es mir ein klein wenig.


    Mich nerven die ständigen Wiederholungen auch mittlerweile. Und ich hatte den gleichen Gedanken wie Johanna: Das Buch wäre wahrscheinlich um einiges kürzer, wenn man die Wiederholungspassagen einfach rausstreichen würde. :lache


    Der Kampf zwischen Lud und dem Landknecht war wirklich gut gemacht. Im Nachhinein kann ich mich mit dem Perspektivwechsel auf Kristinas Sicht auch anfreunden, wenn ich mich auch über den damit zusammenhängenden Cliffhanger am Ende des Lud-Kapitels sehr geärgert habe. :schlaeger Ich fand die Unterbrechung an genau dieser Stelle unpassend und fühlte mich in meinem Lesefluss unterbrochen.


    Dass Lud als Sieger aus diesem Kampf hervorgehen musste, war ja von vornherein klar (das Buch ist an dieser Stelle ja noch nicht mal zur Hälfte gelesen :lache). Und durch das Abschneiden der Ohren fügt er seinem Gegner in seinen Augen ein größeres Leid als den Tod zu.
    Interessant fand ich an der Szenerie jedoch, wie sich Rudolf beim Anblick des Kampfes verhält. Das passt überhaupt nicht zu der christlichen Nächstenliebe, der sich die Gruppe verschrieben hat. Insofern ist noch einiges an Zündstoff unter den einzelnen Gruppenmitgliedern vorhanden, welcher unter der Oberfläche vor sich hinschwelt. Vielleicht geht der Autor in den nächsten Kristina-Kapiteln wieder mehr auf die Gruppe an sich und die Stimmung unter den einzelnen Mitgliedern ein - das ist in den letzten Kapiteln eher nicht zur Sprache gekommen.


    Konrad ist ein Machtmensch seiner Zeit. Natürlich beim Leser nicht sympathisch, soll er doch einen Gegenpart zum umsichtigen Dietrich darstellen. Nach den von Jupp geposteten Informationen frage ich mich allerdings, ob sich die beiden jemals tatsächlich begegnet sind. Und ob Florian Geyer tatsächlich noch eine größere Rolle spielen wird? (Vermutlich nicht, hier ist Dietrich wohl die zentrale Figur.) Ich bin gespannt, wie die weitere Entwicklung hin zu den Bauernkriegen noch beschrieben wird.


    Zitat

    Original von Paradise Lost
    In der Rede von Dietrich an Lud, wofür er doch noch alles Grund hat zu leben und worauf er sich alles freuen kann kam dann auch wieder ein bisschen dick der Pathos durch, aber seis drum, so lang es sich noch in Grenzen hält.


    Mir ist es zeitweise ein wenig zu dick aufgetragen. Das ist wahrscheinlich auch ein Grund, weshalb bei mir noch keine rechte Begeisterung für das Buch aufkommen will.

  • Zitat

    Original von Jenks


    Ja, ich finde auch, das das ist dem Autor gut gelungen, dieser Wechsel zwischen Perspektiven.


    Mit Konrad ist eine neue Figur ins Spiel gekommen....aber ich mag ihn nicht. Mal sehen, welche Rolle er noch spielen wird. Bei dem Fürstbischof bin ich zwiegespalten, manchmal scheint er gar kein so schlechter Mensch zu sein.
    Und Berthold ist ja echt manchmal ein richtiges Weichei.
    Grit mag ich dagegen auch sehr, eine mutige Frau.


    Das kann ich eigentlich alles so unterschreiben, :write


    Allerdings geht es mir nach wie vor so wie vielen hier. Ich komme nicht recht in die Gänge und muss mich eher zwingen weiterzulesen. Besonders spannend finde ich es nicht und es ist so viel Geplänkel das zu keinem Ergebnis führt. Vielleicht, weil es eine Trilogie ist?!


    Und LeseBär hat es auch schön formuliert: einige Passagen sind so übertrieben, dass ich die inzwischen nur noch überfliege. Kristinas Stellen sowieso, ich lese im Moment eigentlich nur Luds Kapitel und die von Konrad. :wow

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Allerdings geht es mir nach wie vor so wie vielen hier. Ich komme nicht recht in die Gänge und muss mich eher zwingen weiterzulesen. Besonders spannend finde ich es nicht und es ist so viel Geplänkel das zu keinem Ergebnis führt. Vielleicht, weil es eine Trilogie ist?!


    Also es gibt definitiv auch spannende(re) Trilogien. ;-)
    Der Erzählfluß ist jedenfalls sehr gemächlich. Was sich vielleicht auch auf die Motivation weiterzulesen auswirkt. :gruebel

  • Im Gegensatz zu der nicht so guten Beschreibung der Schlacht, ist dem Autor der Zweikampf wirklich gut gelungen.


    Lud gefällt mir auch am besten. Hoffentlich rächt sich irgendwann nicht noch, dass er den Landsknecht hat überleben lassen. Dieser wird ihn jetzt abgrundtief hassen. Ich habe so, dass ungute Gefühl, dass er Lud oder Kristina noch etwas ganz schreckliches antut!


    Im übrigen hoffe ich auch, dass Lud und Kristina zusammenkommen.


    Bertholf wird Kristinas Jungfäulichkeit nicht lange schützen können. Vielleicht trifft sie ja Lud recht schnell, der sie beschützen könnte.


    Habe ich das recht verstanden, dass der Türke Kristina gegen Pocken geimpft hat?
    So zumindest würde ich das Pieksen interpretieren, da er ja am Abend zuvor auf die Pocken hingewiesen hatte...


    Bisher gefällt mir das Buch gut...

  • Zitat

    Original von Uhtred
    Im Gegensatz zu der nicht so guten Beschreibung der Schlacht, ist dem Autor der Zweikampf wirklich gut gelungen.


    Lud gefällt mir auch am besten. Hoffentlich rächt sich irgendwann nicht noch, dass er den Landsknecht hat überleben lassen. Dieser wird ihn jetzt abgrundtief hassen. Ich habe so, dass ungute Gefühl, dass er Lud oder Kristina noch etwas ganz schreckliches antut!


    Im übrigen hoffe ich auch, dass Lud und Kristina zusammenkommen.


    Ich habe auch so ein Gefühl, dass sich der Landknecht noch rächen wird, wenn er die Chance bekommt und seine Wunden geleckt hat. Das würde Lud in der gleichen Lage wahrscheinlich auch tun. Daher fand ich es auch mutig, dass Lud den Mann am Leben gelassen hat.


    Zitat

    Original von Uhtred
    Habe ich das recht verstanden, dass der Türke Kristina gegen Pocken geimpft hat?
    So zumindest würde ich das Pieksen interpretieren, da er ja am Abend zuvor auf die Pocken hingewiesen hatte...


    Das würde ich auch so interpretieren.


    Ich bin gespannt, was wir noch mit Konrad erleben werden. Er wird einem wahrscheinlich nicht sympathisch, da in diesem Buch leider nur gut oder böse gibt und nichts dazwischen. Schade eigentlich, dass die Figuren so klar gezeichnet sind.

  • Zitat

    Original von LeseBär


    Leider bleibt sich der Autor dahingehend bis zum Schluss treu. :keks


    Danke für die Info. Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Der Autor schafft klare Verhältnisse und will keinen Deutungsspielraum zulassen. Anders kann ich mir nämlich auch nicht die ständigen Wiederholungen erklären. :-(

  • Die Wiederholungen störten mich hier weniger als beispielsweise jene in Kenneth Bonerts "Der Löwensucher", wo (jedenfalls gefühlt) immer bei der wörtlichen Rede erst beispielsweise der Text auf Jiddisch und dann auf Deutsch zu lesen ist. Bei der Täuferin sind es ja wohl eher Überleitungen, die zeigen, wie die verschiedenen Erzähler der Handlungsstränge einunddasselbe Geschehen unterschiedlich wahrnehmen.
    Über den Namen "Florian Geyer" stolperte ich auch, zuerst nicht einzuordnen in der Lage, ob ich ihn zu Martin Luther oder Götz von Berlichingen tun soll. Dass und warum der Vater hier länger lebte, hat der Autor erklärt.
    Auch mir gab die "alte" 43jährige Grit einen kleinen Stich :grin
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Jaja, lahm wie eine Schnecke komme ich nur schleppend voran.
    Also auch wenn jetzt mehr Spannung da ist, so richtig gefesselt bin ich leieder nach wie vor nicht. Da bin ich auch ein bisschen enttäuscht, ich hatte mir irgendwie mehr von dem Buch erhofft. Naja, ein paar Seiten kommen ja noch, aber die erste Hälfte war jetzt nicht gerade der Knaller.


    Besonders gut gefallen hat mir, dass man mehr über Margeruite, ihre Vergangenheit und ihre Beweggründe erfuhr. Sehr interessant. Ich habe mich auch etwas schwer getan, wenn sie als alte Frau bezeichnet, aber andererseits passt es ja schon in die Zeit.


    Konrad ist ein Charakter, den ich bisher auch nicht besonders mag und gerade sein Kapitel habe ich als besonders langweilig empfunden.


    Kristina mag ich immer mehr. Sie ist sehr klug und tapfer. Scheint eine starke Frau zu sein - das mag ich.


    Den Kampf fand ich ebenfalls sehr gut beschrieben.
    Nur Lud hat mich etwas genervt im Umgang mit den bösen, bösen Ketzern. Er redet richtig unfreundlich und auch so wutentbrannt mit ihnen und hat mich da sogar etwas erschrocken. Gleichzeitig begehrt er Kristina. Also, ich weiß, welche Meinung er vorgibt zu haben, aber wie er wirklich zu dem ganzen Thema Lesen und Täufer steht, ist mir noch nicht ganz klar. Entweder ich habe es überlesen oder es wurde noch gar nicht erwähnt.