Montecristo - Martin Suter

  • Montecristo
    Martin Suter
    ISBN: 3257069200
    Diogenes
    310 Seiten, 23,90 Euro


    Über den Autor: Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, arbeitete bis 1991 als Werbetexter und Creative Director, bis er sich ausschließlich fürs Schreiben entschied. Seine Romane – zuletzt erschien ›Die Zeit, die Zeit‹ – und ›Business Class‹-Geschichten sowie seine ›Allmen‹- Krimiserie sind auch international große Erfolge. Martin Suter lebt mit seiner Familie in Zürich.


    Amazon-Kurzbeschreibung: Ein Personenschaden bei einer Fahrt im Intercity und zwei Hundertfrankenscheine mit identischer Seriennummer: Auf den ersten Blick hat beides nichts miteinander zu tun. Auf den zweiten Blick schon. Und Videojournalist Jonas Brand ahnt bald, dass es sich nur um die Spitze eines Eisbergs handelt. Ein aktueller, hochspannender Thriller aus der Welt der Banker, Börsenhändler, Journalisten und Politiker – das abgründige Szenario eines folgenreichen Finanzskandals.


    Meine Meinung: Schon die Kurzbeschreibung macht neugierig – was haben ein Personenschaden in einem ICE, in dem der Journalist Jonas Brand mitfährt, und zwei identische Hundertfrankenscheine miteinander zu tun? Anfangs erschien mir der Zufall zu groß, dass beide Fälle miteinander zusammen hängen könnten und dass ausgerechnet der Videojournalist Jonas Brand die Zusammenhänge recherchiert und auf einen unglaublichen Skandal stößt. Gehört es auch zu den Zufällen, dass ausgerechnet jetzt Gelder für sein Filmprojekt Montecristo bereitgestellt werden und dass er eine neue Frau kennenlernt, die ihm schon sehr bald sehr wichtig wird? Der Leser tappt ebenso im Dunkeln, wie es Jonas Brand tut…


    Wie immer erzählt Suter seine Story präzise und ohne Ausschmückungen. Er schweift nicht ab und widmet sich punktgenau nur den für seine Handlung wichtigen Szenen. Schnell begreift man, dass alles, was der Autor einem vorsetzt, eine Bedeutung hat, oder später noch wichtig werden wird und so kann und mag man sich keine Pause beim Lesen gestatten, um die Zusammenhänge nicht aus den Augen zu verlieren. Das Buch wird als hochspannend beworben, doch obwohl ich es nicht aus den Händen legen mochte, finde ich, passt diese Bezeichnung nicht. Ich würde die Geschichte um das, was Jonas Brand da herausfindet, als hochinteressant und absolut brisant beschreiben und ohne viel verraten zu wollen, ist es wie immer bei Suter der Schluss, der mit vollends überzeugt zurückgelassen hat. Ein Finale, das noch eine ganze Zeit, nach dem man das Buch beendet hat, nachwirkt.


    Mein Fazit: Ein beängstigendes Szenario, gut recherchiert, präzise erzählt und von gern verdrängter Aktualität. 8 Pünktchen für dieses brisante Stück Unterhaltung.

  • Danke für diese Buchvorstellung. Ein neuer Suter - eigentlich fast so etwas wie ein literarischer Pflichttermin. Das Buch wird dann auch bald beschafft werden um dann auch möglichst zeitnah gelesen zu werden.


    Herzlichen Dank für diesen weiteren und nicht abzuwehrenden Angriff auf mein Buchkauf-Budget. Es (das Budget) schrumpf ohne Ende......

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Montecristo - Martin Suter


    Mein Eindruck:


    Nach mehreren längeren Unterbrechungen habe ich das Buch endlich beendet. Ich finde nicht, dass es ein spannender Thriller ist und eigentlich auch kein literarisch herausragendes werk. Nicht, dass es ein schlechtes Buch wäre, obwohl ich andere Suter-Bücher höher einstufen würde, doch es gibt massive Längen und das Thema kommt zumindest mir zu sehr gehupt vor.
    Wegen dem brisanten Thema ist der Roman mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten als andere Suter-Romane. Montecristo wurde sogar im Literaturclub besprochen, die sonst literarischere Bücher bevorzugen. Ich denke, durch die Brisanz des Themas wird das Buch überbewertet.


    Die etwas blasse Hauptfigur Jonas Brand ist Reporter und möchte unbedingt einen Film drehen, doch eine Verschwörung aus hohen Finanzkreisen kommt dazwischen.
    Schade eigentlich, dass Suter aus der Filmarbeit nicht auch etwas mehr gemacht hatte.
    Es gibt immer wieder einige Szenen und Momente, die beeindruckend sind und im Gedächtnis bleiben. Lange zehrt man davon, doch insgesamt bin ich nicht zufrieden.

  • Mit "Montechristo" habe ich endlich wieder ein Buch von Suter gelesen, das mich absolut begeistert hat. Vielleicht auch, weil ich eh gern Polit- und Wirtschaftsthriller lese. Ich mag einfach, wie er seine Geschichten erzählt, aber ein bisschen muss auch das Thema passen, mit die Zeit, die Zeit konnte ich jedenfalls nicht viel anfangen ;-).


    Zitat

    Original von Eskalina
    Ein beängstigendes Szenario, gut recherchiert, präzise erzählt und von gern verdrängter Aktualität


    :write Perfekt auf den Punkt gebracht.


    Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und im letzten Drittel zog die Spannung dann richtig an, so dass ich den Rest in einem Rutsch auslesen musste - bis zum verblüffenden, aber absolut plausiblen Ende.


    Zitat


    Die etwas blasse Hauptfigur Jonas Brand ist Reporter und möchte unbedingt einen Film drehen, doch eine Verschwörung aus hohen Finanzkreisen kommt dazwischen.Schade eigentlich, dass Suter aus der Filmarbeit nicht auch etwas mehr gemacht hatte.


    Das ist jetzt eine ganz andere Sicht auf diese Geschichte. Ist interessant, wie unterschiedlich man ein Buch wahrnehmen kann. Auch das spricht für Martin Suter und seinen Stil :-).

  • Das Hörbuch war ein Weihnachtsgeschenk und hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Die Auflösung am Ende fand ich etwas konstruiert und unbefriedigend, aber das ist bei der Finanzwelt nicht anders zu erwarten. Ich vergebe 9 Punkte.