Klappentext:
In Wien verschwindet die zehnjährige Clara. Ein Jahr später taucht sie völlig verstört am nahen Waldrand wieder auf. Ihr gesamter Rücken ist mit Motiven aus Dantes "Inferno" tätowiert - und sie spricht kein Wort. Indessen nimmt der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder an der Akademie des BKA für hochbegabten Nachwuchs mit seinen Studenten ungelöste Mordfälle durch. Seine beste Schülerin Sabine Nemez entdeckt einen Zusammenhang zwischen mehreren Fällen - aber das Werk des raffinierten Killers ist noch lange nicht beendet. Seine Spur führt nach Wien - wo Clara die einzige ist, die den Mörder je zu Gesicht bekommen hat ...
Der Autor:
Andreas Gruber, geboren 1968 in Wien, studierte an der dortigen Wirtschaftsuniversität und arbeitet halbtags für einen Pharma-Konzern. Mit seiner Familie lebt er in Grillenberg in Niederösterreich. Er ist zweifacher Gewinner des Vincent Preises und dreifacher Gewinner des Deutschen Phantastik Preises.
Meine Meinung:
Wien – nachdem die 11 jährige Clara vor einem Jahr entführt wurde, gelingt ihr die Flucht. Der Rücken des Mädchens ist entstellt durch Tätowierungen mit Motiven aus Dantes Inferno.
Wiesbaden – Sabine Nemez hat den Sprung an die Akademie des BKA in Wiesbaden geschafft.
Ihren Dozenten, den Fallanalytiker Maarten S. Sneijder kennt sie bereits aus einem früheren Fall.
Sneijder bearbeitet mit seinen Studenten ungelöste Fälle, unter anderem den sogenannten Centipede-Fall, dort wurde eine Berliner Familie brutal abgeschlachtet.
Während sich in Wien die Staatsanwältin Melanie Dietz auf die Suche nach Claras Entführer begibt, recherchiert Sabine Nemez mit Hochdruck den Centipede-Fall und stösst bald auf Zusammenhänge zu anderen ungelösten Mordfällen.
Die beiden parallel verlaufenden Handlungsstränge sind von Beginn an temporeich und geprägt von Hochspannung. Der Plot ist genial ausgetüftelt und trotz der Brutalität, die Merkmal der ungelösten Morde ist, sorgen manche Äusserungen und Gedanken von Sneijder und Nemez ab und an für einen Schmunzler.
Überhaupt sind die Personen so farbig und lebensnah geschildert, dass sogar ein Misanthrop wie Maarten S. Sneijder Sympathiepunkte einheimsen kann.
Auch wenn man meint, mehr Spannung geht nicht mehr – doch es geht noch mehr, nämlich durch ungeahnte Wendungen und neue Hinweise wird sie immer noch weiter hochgeschraubt. Das Ende ist schlüssig, nachvollziehbar und wartet nochmal mit einem Aha-Effekt auf.
So muss ein Thriller sein!
Von mir gibt’s satte 10 Punkte
"Todesurteil" durfte ich in einer, von Andreas Gruber begleiteten Leserunde lesen, dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken!
Edit ergänzt fehlendes "n"