Aber du bist die Beste - Marianne Hassebrauk (ab 12)

  • Verlag: Schneider, 152 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Ich will dich und sonst keine!“


    Das sagt der vielumschwärmte Matthias ausgerechnet zu Melanie, dem bescheidensten und stillsten Geschöpf in einem Kreis flotter Mädchen.


    Entgeistert starrt sie ihn an. Was ist sie denn schon neben der schönen Irma, die mit Matthias eng befreundet zu sein scheint?


    Über die Autorin:
    Die Journalistin und freie Schriftstellerin Marianne Hassebrauk ist 1923 in Braunschweig geboren.
    Sie hat überwiegend Kinder- und Jugendbücher geschrieben.
    Zu ihren Büchern gehören u.a. Heimweh nach dem Rosenhof, Petra und Marion, Sonntagskind Maja, Agi und ihr Haus sowie die Billie-Buchserie.


    Mein Eindruck:
    Ein Jugendbuch von 1969, das ich auf der Suche nach etwas zu Lesen durch Zufall in meinem Bücherschrank fand. Keine Ahnung, wo es herkommt.


    In dem Buch befinden sich Illustrationen von Ingeborg Haun, die dem Ganzen einen zusätzlichen altmodischen Touch geben.


    Das Buch ist also schon etwas älter und beinhaltet ganz die Werte der fünfziger und sechziger Jahre.
    Für junge Frauen zwischen 18 und 20 sind Bescheidenheit, Anständigkeit und Freundlichkeit eine Zier. Auf die Hauptfigur dieses Buches, Melanie, treffen diese Merkmale zu. Aber in ihr steckt noch mehr, wie man bald merken soll.


    Interessanterweise wird der Roman zuerst mehr aus der Perspektive von der selbstbewussten, flotten Irma erzählt, die mit Melanie eine neue Mitbewohnerin findet. Irma ist durchaus auch mal egoistisch und nutzt Melanie ganz schön aus.


    Diese Erzählweise widerspricht ein wenig der üblichen Formel des Genres. Das merkt wohl auch die Autorin und wechselt Mitte des Buches perspektivisch mehr zu Melanie.
    Doch die wird immer selbstbewusster, tatkräftiger und teilt bei Streitereien auch mal verbal aus. Sie raucht sogar mal eine.
    Ihr vorgeblicher Heiligenschein wackelt daher erheblich, erfreulich für den Leser.
    Schließlich darf jemand, der zuverlässig und treu ist, auch mal Temperamentsausbrüche und Launen haben.
    Doch der Weg zu richtigen Selbstbewusstsein ist noch weit.


    Das Buch ist eine nette Zeitreise und vermutlich für die heutige Jugend nicht mehr interessant!