Egal wohin - Franziska Moll (ab 14)

  • Ich durfte das neue Buch von Franziska Moll im Rahmen einer Leserunde lesen. Dafür möchte ich mich bei Wolke und dem Verlag noch einmal herzlich bedanken.


    In dem Buch "Egal wohin" geht es um Jo. Jo ist ein Mädchen, das momentan nicht mehr so richtig mit ihrem Leben klarkommt. Aus diesem Grund möchte sie auswandern und einen Neuanfang wagen. Ihr Traum ist es, gemeinsam mit ihrem Freund Koch nach Kreta zu gehen und so der heimatlichen Situation zu entfliehen. Als Koch plötzlich spurlos verschwindet und Jo sich auf die Suche nach ihm macht, muß sie feststellen, dass er nicht der einzige Mensch ist, dem sie etwas bedeutet. Denn es gibt noch Amar. Amar ist ein sehr unscheinbarer Mann, von dem Jo bis jetzt noch keine Notiz genommen hatte. Doch Amar gelingt es, Jo auch die schönen Seiten des Lebens zu zeigen.


    "Egal wohin" ist anspruchsvoll und ist eben kein seichter Liebesroman, wie es der Klappentext suggeriert. Es geht um die Bemühungen eines 17- jährigen Mädchens nach einem Selbstmordversuch wieder Boden unter den Füßen zu bekommen.


    Franziska Moll schildert in ihrem ganz eigenem Stil eine Geschichte voller Emotionen.
    Ich habe mich mit diesem Buch ein wenig schwer getan. Wirklich begeistern konnte es mich nicht. Die abgehackten Sätze, die Art und Weise wie Jo spricht und immer wieder die griechischen Übersetzungen, das alles hat mir nicht gefallen. Insgesamt läßt mich das Buch sehr zwiegespalten zurück.

    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)



  • einmal nochmals vielen Dank das ich dieses Buch im Rahmen der Leserunde lesen durfte.


    Egal Wohin war für mich nicht wirklich eine berührende Liebesgeschichte wie die Kurzbeschreibung es hier aussagt. Kein leichtes Jugendbuch – sondern viel mehr.


    Wir lernen hier die 17 Jährige Johanna, zumeist genannt auch Jo, kennen. Sie möchte zu ihrem 18. Geburtstag mit Koch, der für sie ein Freund geworden ist, abhauen und sich mit ihm in Kreta ein eigenes Restaurant aufbauen. Sie hat genug von ihrer Familie, die nicht mehr das zu sein scheint was sie einmal war. Der Verlust des Sohnes und des Bruders ist so groß, das Jo sich versuchte das Leben zu nehmen.


    In dem Restaurant in dem sie aushilft, lernte sie Koch kennen. Doch dieser ist nach kurzer Zeit verschwunden und sie steht wieder alleine da. Doch da gibt es noch Amar der sich immer in Kochs Schatten gestellt hat. Nach und nach lernt sie ihn kennen und findet sowas wie einen weiteren Freund in ihn kennen.


    Viel mehr kann man auch nicht schreiben um nicht zu viel zu verraten.


    Ich gebe ehrlich zu das ich Probleme mit diesem Buch hatte. Der Schreibstil bzw. Erzählstil waren gut. Teilweise waren mir jedoch die Sätze zu abgehackt. Ich bin damit nicht so wirklich warm geworden.


    Dennoch wurden Jo hier gut von der Autorin beschrieben. Sie gab ihr etwas Tiefe. Amar fand ich auch gelungen.


    Lustig fand ich die Szenen als Jo immer bei ihrem Therapeuten war. Hier musste ich dann doch schmunzeln.


    Das Cover finde ich sehr schön gestaltet. Der Himmel mit den Vögeln – symbolisiert für mich so etwas wie Freiheit. Freiheit um zu tun und lassen was man möchte. So wie es Jo in diesem Buch vorhat.


    Da mich das Buch nicht hundertprozentig angesprochen hat vergebe ich hier 7 Punkte.

  • Egal wohin – das beschreibt Jo ziemlich gut. Die junge Frau wartet auf ihren 18. Geburtstag, nach dem sie endlich ihr Elternhaus verlassen und ihr eigenes Leben führen kann.
    Gemeinsam mit dem namenlosen Koch der Gaststätte, in der sie arbeitet, will sie nach Kreta auswandern. Dafür spart sie alles Geld und scheut auch nicht davor zurück, unangenehme Gäste um deren Portemonnaies zu erleichtern.


    Warum es sie so dringend von ihren Eltern und aus ihrem wohlhabenden Zuhause wegzieht, erfährt der Leser erst nach und nach. Relativ bald kommt heraus, dass Johanna einen Selbstmordversuch hinter sich hat, doch die Gründe bleiben noch ziemlich lange im Dunkeln.


    Als Koch eines Tages nicht zur Arbeit kommt, denkt sie sich noch nichts, sie vertraut ihm. Doch hat sie sich vielleicht in ihm getäuscht? Zum Glück ist da noch Amar, der neue Küchenjunge. Obwohl Jo sich ihm gegenüber sehr abweisend verhält, lässt er nicht locker und ist für sie da.


    Einerseits hat mir das Buch sehr gefallen, es hat sich unglaublich schnell gelesen und einen ziemlichen Sog entwickelt.


    Andererseits mochte ich Johanna nicht sonderlich. Ihre Vorgeschichte und ihr Elternhaus erklären im Verlauf des Buches einiges, dennoch habe ich mich mit ihr sehr schwergetan. Nun muss ich eine Protagonistin nicht zwingend mögen, um ein Buch gut zu finden, aber ihr Verhalten und ihre ganze Art gingen mir ziemlich gegen den Strich. Die ganze Schuld den Eltern zuzuschieben, damit macht sie es sich meiner Meinung nach zu einfach.


    Was mich auch gestört hat, waren die ständigen Wiederholungen. Zum einen werden immer wieder griechische Wörter eingeflochten, da Jo in Vorbereitung auf Kreta gerade die Sprache lernt. Da ich griechisch weder verstehen noch lesen kann, ging mir das irgendwann ziemlich auf die Nerven. Dann verbessert sie Amar ständig bei seinen Sätzen. Und zum dritten gibt es ziemlich häufig recht abgedroschene Kalender-Weisheiten, die mit „Koch sagt,…“ eingeflochten werden. Diese drei Stilmittel hätten für mich auch etwas weniger großzügig verwendet werden dürfen.


    Insgesamt hat mir das Buch dennoch gefallen, es war eine interessante Geschichte, mal etwas anderes im Bereich Jugendbuch. Ich mag die einfühlsame Schreibweise der Autorin, die mir schon bei ihrem ersten Buch sehr positiv aufgefallen ist. Dementsprechend würde ich auch bei einem neuen Buch von ihr gerne wieder zugreifen!

  • Das Cover ist wie schon bei dem ersten Buch recht schlicht gehalten. Wolken und Vögel finden sich auch hier als Elemente wieder. Die Straße, die unten quer durchs Bild verläuft, hat für die Handlung auf jeden Fall eine Bedeutung. Die Gestaltung gefällt mir gut, auch wenn sie etwas anderes verspricht, als das, was man hinterher erhält.


    Wir erleben Jo, eine fast 18-jährige Jugendliche, die mit ihrem Leben Probleme hat. Jo ist mir beim Lesen eher unsympathisch gewesen, sie ist laut und widerspenstig und sieht nur sich selbst. Dass es anderen auch schlecht gehen könnte oder sie mit der Vergangenheit kämpfen – das scheint sie nicht zu sehen. Sie hat ihre Ecken und Kanten und eckt dadurch auch beim Leser eher an. Der dubiose Koch im Restaurant ist ihr einziger Freund, mit dem sie nach Kreta auswandern will. Als der eines Tages nicht mehr zur Arbeit kommt, lernt Jo Amar besser kennen – im Gegensatz zu Jo ein herzensguter, sympathischer und bescheidener Charakter, der mir sehr ans Herz gewachsen ist.


    Die Story ist wie auch der Vorgänger in kurzen Sätzen gehalten. Das hat mir auch in diesem Band sehr gut gefallen. Franziska Moll versteht es, Stimmungen in ihren Büchern zu transportieren. Ich habe bei einigen Rezensionen gelesen, dass gerade dies und die ständigen Übersetzungen ins Griechische viele Leser sehr gestört haben. Mir hat es hingegen wirklich gefallen. Ich mag kurze Sätze und Wortspielereien. Und die Übersetzungen drücken für mich die Hoffnung aus, die Jo in Kreta setzt.


    Insgesamt hat mir dieser Roman wieder gut gefallen. Ich muss jedoch sagen, dass mir der Vorgänger besser gefiel und Jo einfach zu unsympathisch und in sich selbst gefangen war. Daher vergebe ich 8 Eulenpunkte.

  • Jo ist 17 Jahre alt und kann es kaum erwarten 18 zu werden. Dann will sie von zu Hause abhauen, alles hinter sich lassen. Mit Koch ein neues Leben auf Kreta beginnen und ein eigenes Restaurant eröffnen. Koch, der nicht Koch heißt, aber Koch ist. Mehr weiß Jo nicht von ihm. Das genügt ihr jedoch für ein neues Leben.


    Das Alte will sie hinter sich lassen: ihren Selbstmordversuch, ihren Bruder, den sie verlor und ihre Eltern, die kein wirkliches Interesse an ihr zeigen.


    Eines Tages ist Koch plötzlich verschwunden und mit ihm das gesparte Geld für Kreta. In dieser Zeit ist Amar eine große Stütze. Amar, ein Asybewerber, der ebenfalls im Restaurant arbeitet. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Koch und nach sich selbst.


    Das Buch hat mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Es handelt von Verlust, Trauerbewältigung und der Hoffnung auf einen Neuanfang. Es ist keine leichte Liebesgeschichte; es handelt vielmehr von der Suche nach der eigenen Identität und dem Ausbruch der aufgebürdeten Enge und Konventionen.


    Mich hat die Gechichte traurig und hoffnungszulos zugleich zurückgelssen. Ein Buch das zum Nachdenken anregt. Eine Geschichte, die erst einmal verdaut werden will.


    Ich vergebe 7 Punkte.

  • Auf den Inhalt gehe ich nicht weiter ein, der wurde an anderer Stelle bereits umrissen.


    Damit komme ich aber schon zu meinem ersten Kritikpunkt: Die Inhaltsangabe des Verlags im Klappentext ist irreführend und vor allem nimmt sie einen wichtigen Aspekt der Geschichte vorweg, der eigentlich erst sehr spät aufgeklärt wird und werden sollte.


    Abgesehen davon bin ich dem Buch gegenüber sehr zwiespältig. Es ließ sich leicht weglesen, ich war in kurzer Zeit damit durch, aber wirklich warm geworden bin ich damit nicht.
    Zu abgehackt war der Stil, zu unsympathisch war und blieb mir Joe, auch später, als ihr Verhalten erklärt wurde.
    Die ganze Umgebung, ihre Eltern, das Lokal etc. kamen mir einmal surreal und dann wiederum komplett abschreckend vor.


    Auch Jos Freund Koch wurde mir nicht sympathisch. Auch wenn er kaum Auftritte hatte, reichten seine "Lebensweisheiten", die Jo gerne zum Besten gab, vollkommen aus, um einen Eindruck von ihm zu bekommen, der sich am Schluss als mehr oder weniger richtig erwies.


    Einziger wirklicher Lichtblick war der junge Amar, mit dem Jo sich zart anfreundet. Ihn mochte ich sehr und er versöhnte mich ein wenig mit dem Buch.


    Trotz allen Kritikpunkten war das Buch auch nicht direkt schlecht - eine sehr eigenartige Erfahrung, muss ich sagen, auch lange, nachdem ich es gelesen habe, weiß ich noch nicht so recht, was ich da eigentlich gelesen habe.


    Daher 5 von 10 Eulen.

  • Inhalt


    Die berührende Liebesgeschichte zwischen einem Mädchen, das vor ihrem Leben flieht, und einem Jungen, der für sein Leben kämpft.


    Jo zählt die Tage, bis sie nach Kreta auswandern kann – endlich 18 Jahre alt, endlich unabhängig, endlich frei.
    In Kreta möchte sie ein neues Leben anfangen, mit Koch, ihrem Kumpel aus dem Restaurant, in dem sie kellnert. Doch als dieser verschwindet, sieht Jo, dass Koch nicht der einzige Mensch ist, dem Jo am Herzen liegt. Der unscheinbare, geradezu unsichtbare Amar ist es, der sich nun um Jo kümmert, bei ihr bleibt, egal, wie sehr sie ihn von sich stößt. Der ihr die Schönheit des Lebens zeigt, wie nur er sie sehen kann.
    Quelle:Loewe




    Meinung


    Leider hat mich diese Geschichte von Franziska Moll nicht überzeugen können. Die Thematik ist an sich interessant und bringt den Leser auch zum Nachdenken, jedoch finde ich die Umsetzung nicht gelungen. Ich finde die Handlung oberflächlich. Zwar werden Themen wie Hoffnung, Lebensmut und Freundschaft angeknüpft, aber die Tiefe hat mir dabei gefehlt. Ich habe viel mehr von dem Buch erwartet.


    "Was ich dich träumen lasse", der Vorgänger, konnte mich auch nicht ganz überzeugen, aber "Egal wohin" wollte ich eine Chance geben, da die Thematik mich angesprochen hat. Aber es hat mich noch mehr enttäuscht.
    Ich habe Probleme gehabt, in die Geschichte einzusteigen. Der Einstieg ist mir nicht leicht gefallen. Von dem Vorgänger weiß ich auch, dass der Schreibstil von Franziska Moll außergewöhnlich ist. Jedoch habe ich mit dem Schreibstil in "Egal wohin" große Schwierigkeiten gehabt. Ich habe keinen guten Lesefluss gehabt. Immer wieder bin ich über Sätze gestolpert.


    Ich konnte nicht mit den Charakteren warm werden. Zu Jo konnte ich keine Freundschaft aufbauen. Und zu Amar war eine gewisse Distanz vorhanden. Irgendwie waren mir die Charaktere fremd. Das ist auch über die ganze Geschichte hinweg unverändert geblieben, was ich sehr bedauere.



    Fazit


    Eine interessante Thematik, jedoch ist die Umsetzung und die Charaktere aufbaufähig.


    Ich vergebe 2 Sterne