Broschiert: 104 Seiten Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt DVA
1994
Kurzbeschreibung:
Das Buch "Das simple Leben" enthält Prosaminiaturen und einige Gedichte, die sich zu einem literarischen Tagebuch zusammenfügen, das aus der Zeit des Golfkrieges und der "Stasi- Enthüllungen" stammt.
Über die Autorin:
Sarah Kirsch (1935-2013), geboren in Limlingerode am Harz, studierte Biologie und Literatur und lebte bis zu ihrer Ausbürgerung 1977 im Osten Berlins, siedelte dann in den Westen der Stadt über. 1981 zog sie in den Norden Deutschlands, wo sie bis zu ihrem Tod als freie Schriftstellerin und Malerin in Tielenhemme, Schleswig-Holstein, lebte. Für ihr dichterisches Werk wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Georg-Büchner-Preis, dem Jean-Paul-Preis sowie dem Johann-Heinrich-Voß-Preis.
Mein Eindruck:
Dieses Buch gleicht den anderen Tagebuchprosa-Bänden, die Sarah Kirsch geschrieben hat, nur dass es keine Tages- oder Datumsangaben gibt.
Anhand der Erwähnungen einiger tagespolitischer Ereignisse kann man aber die Jahre 1990 / 1991 ablesen.
Wie bei den anderen Kirsch-Prosabänden auch gilt, wer so etwas mag, findet hier etwas besonderes. Ich kann nicht genug davon bekommen.
Nachdem ich jetzt einige dieser Tagebücher gelesen habe, die sich je nach Band zeitlich über verschiedene Jahre oder sogar Jahrzehnte erstrecken. kann ich einen ganz spezifischen Sarah Kirsch-Ton feststellen, der einmalig war. Sie galt zu Recht als eine der wichtigsten deutschen Autorinnen, vielleicht war sie aufgrund ihrer imponierenden Lyrik im Prosabereich sogar unterschätzt!
Fabelhaft, wie sich der Verlag DVA so lange um ihr Werk kümmerte und das hoffentlich auch noch weiter tut. Ich hoffe auf mögliche posthume Veröffentlichungen.