Gnadenort von Anton Leiss-Huber

  • Taschenbuch: 240 Seiten
    Verlag: Ullstein Taschenbuch
    erschienen am 6. Februar 2015


    zum Autor: Quelle Ullstein-Verlag
    Anton Leiss-Huber wurde im oberbayerischen Altötting geboren. DEM katholischen Epizentrum. Erstaunlicherweise verbrachte er seine Jugend nicht bei den Ministranten, sondern lieber bei den Pfadfindern. Mit dem Abitur in der Tasche zog es ihn nach München. Dort studierte er Gesang und Musiktheater (Hochschule für Musik und Theater, Bayerische Theaterakademie August Everding) bis zum Diplom und ging nach seinem Abschluss für ein Meisterklassenstudium mit dem Schwerpunkt Operette nach Wien (Konservatorium).
    Bereits während seiner Ausbildung stand er auf zahlreichen Bühnen im In- und Ausland (u.a. Bayerisches Staatsschauspiel, Danziger Philharmonie).
    Nach einem Festengagement am Theater Nordhausen kehrte er zurück nach München und arbeitet seither freischaffend. Er ist beruflich vielseitig: Inzwischen ist er nicht nur als Sänger gefragt, sondern auch als Schauspieler, Sprecher und Autor. Man kennt sein Gesicht aus dem Bayerischen Fernsehen (Brettl-Spitzen, Im Schleudergang) oder seine Stimme aus dem Hörfunk (Bayerische Miniaturen, ARD Radio-Tatort "Der Stalker").


    zum Inhalt:
    Als der Bichler-Wirt plötzlich in der Kirche aus der Bank fällt, dachte der Pastor noch, dass er seinen Rausch auch zu Hause hätte ausschlafen können. Als wenige Tage später auch noch die Witwe bei einem Fenstersturz ums Leben kommt, geht die Polizei von einem Suizid aus. Leidtragenden scheinen die beiden Söhne zu sein. Seine Rückkehr ins beschauliche Altötting hatte sich Kommissar Max Kramer jedenfalls anders vorgestellt. Hilfe bekommt er bei seinen Ermittlungen aber von der Novizin Maria Evita, die vor Jahren seine Freundin war. Das Leben kann manchmal aber auch kompliziert sein.


    meine Meinung:
    Anton Leiss-Huber hat mit seinem Debüt ein neues Ermittlerpaar geschaffen. Im für die Region typischen Sprachgebrauch lässt er die beiden den Tathergang herausfinden. Das läuft erstmal recht behäbig an. Die bayerische Mentalität findet sich im Schreibstil wieder. Eine Handvoll Verdächtige lassen auch den Leser miträtseln, weshalb zwei Menschen umgekommen sind. Nach und nach werden immer mehr Informationen zusammen getragen, die ein vollständiges Bild ergeben. Die Handlung ist dabei eher einfach und unterhaltend, denn spannend und trickreich. Die angelegten Fäden werden jedoch am Ende gut verknüpft.


    Die Beschreibung des Wallfahrtorts lässt die Ortskundigkeit des Autors erkennen. Man kann gut anhand der Schilderung mit durch die engen Gassen des Gnadenorts gehen. Ebenso erfolgt die Zeichnung der Figuren. Sie haben einen gewissen Wiedererkennungswert und immer auch etwas Liebenswertes an sich. Das Ende lässt vermuten, dass das Duo noch weitere Fälle lösen könnte. Mit allen Weihwassern sind ja beide ausreichend gewaschen. Der Regionalkrimi ist auf jeden Fall einen zweiten Blick wert.