'Egal wohin' - Seiten 144 - Ende


  • Im Großen und Ganzen stimme ich euch beiden zu, es wurde alles gut aufgeklärt. Verluste erträgt jeder auf seine Art und Weise. Mich haben dennoch die Schwächen gestört, wenngleich mich das Ende mit einigen versöhnt hat.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von verena
    Einerseits fand ich das Ende schön, andererseits fand ich es etwas weit hergeholt.


    Wie konnte Koch davon ausgehen, dass Jo seinen Brief unter seinem Kopfkissen findet? Sie wusste ja noch nicht mal wo er wohnt...


    Amar wusste aber, wo Koch gewohnt hat. er hat ihn da ja mal ein paar Tage aufgenommen. Ich denke, Koch hat gehofft, dass Amar und Jo sich besser kennenlernen und verstehen werden. Und Jo so an den Brief kommt.



    Zitat

    Original von verena
    Warum schenken die Eltern ihrer selbstmordgefährdeten Tochter einen Porsche? Damit sie damit an den nächsten Baum fahren kann?


    Wenn ich das richtig verstanden habe, war der Porsche eine Idee der Mutter. Der Vater hat sich wohl schon gedacht, dass das Geschenk bei Jo nicht so gut ankommt. Zumindest vermute ich das anhand seiner Reaktion.
    Nach außen hin muss halt alles stimmen. Und ein Porsche ist wohl standesgemäß.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Einen kleinen Kritikpunkt möchte ich an den Verlag richten.


    Im Klappentext steht:
    - raus aus dem alten Leben, wo alles eine unerträgliche Heile-Welt-Fassade ist und wo sie jeden Tag an ihren toten Zwillingsbruder erinnert wird.



    Das verrät meiner Meinung nach zu viel.
    Der Witz des Romans ist doch, dass der Leser erst ganz allmählich dahinter kommen soll, was Jos Probleme sind.


    Zum Glück habe ich den Klappentext vorher nicht gelesen.

  • Das offene Ende hat mir ganz gut gefallen.


    Der Koch aus dem Brief hatte für mich wenig Ähnlichkeit mit dem Koch aus den "Koch sagt" Passagen.


    Ob es für die Familie nochmals einen Neubeginn geben kann, kann ich nicht sagen. Vielleicht ist Trennung ( auf Zeit ? ) für alle das Beste.
    Jo kann es mit ihren Eltern nicht mehr aushalten und irgendwie geht es den Eltern wohl auch so. Von daher kann ich verstehen, dass der Vater Jo quasi widerstandslos gehen ließ.


    Insgesamt lässt mich das Buch zwiegespalten zurück.
    Über die Rezi muss ich noch ein wenig nachdenken.

  • Puh, das ist mal kein einfaches Buch gewesen. Johanna ist sich selbst egal und behandelt ihre Umwelt genau so, wie sie sich fühlt: egal.


    Die Auflösung um Koch fand ich ungewöhnlich, aber auch hoffnungsstiftend. Wenigstens einer, der sich noch um andere Gedanken macht.


    Ich bleibe bei meiner Meinung, dass der Klappentext und auch das Cover was anderes versprechen, als das Buch dann enthält. Ich glaube, hier werden viele Leser enttäuscht sein, weil sie eine lockere Geschichte erwartet haben und nicht die traurigen Gedanken einer fast 18-jährigen.

  • Zitat

    Original von Teufelchen_Yvi


    Amar wusste aber, wo Koch gewohnt hat. er hat ihn da ja mal ein paar Tage aufgenommen. Ich denke, Koch hat gehofft, dass Amar und Jo sich besser kennenlernen und verstehen werden. Und Jo so an den Brief kommt.
    .......


    Ja das schon, aber das ist dann ebem zu weit hergeholt. Einmal die Hoffnung, dass sich Jo und Amar anfreunden (wo Koch doch weiß wie eigen Jo ist). Dann, dass die beiden in seine Wohnung gehen und da auch noch unter das Kopfkissen schauen...

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Ah ok, verena, jetzt weiß ich wie du das meinst. Da hab ich beim lesen so gar nicht weiter drüber nachgedacht.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Ich hab das Buch dann gestern noch direkt beendet.


    Koch Karl war also doch kein übler Kerl. Er hat sich geopfert, damit Amar nicht als Illegaler aufgegriffen wurde.
    Und das Geld hat er versteckt.


    Die Eltern haben mit dem Porsche zum Geburtstag ja echt den Vogel abgeschossen. Ich hatte erwartet, dass sie ihr einen neuen Hund schenken, aber so ein Auto? Ganz toll. Hat wirklich was von freikaufen.


    Einen Moment dachte ich wirklich, sie fährt jetzt mit Amar gegen eine Wand und macht Schluss mit allem.

  • So ich bin dann auch durch und nach dem Ende hat mir das Buch dann doch gut gefallen.


    Für mich wurde alles aufgeklärt, keine Frage bleibt offen. Den Bruder zu verlieren ist schon mega hart, aber dann noch den Zwilling, das geht dann wirklich an die Nieren.


    Vor Koch ziehe ich den Hut, meine Güte was für ein feiner Kerl und ich böse Leserin habe zwischendurch echt schlecht von ihm gedacht...


    Das offene Ende finde ich gelungen, denn so kann ich mir vorstellen, dass Jo und Amar dann doch noch auswandern.

  • Zitat

    Original von Gronik
    Die Eltern haben mit dem Porsche zum Geburtstag ja echt den Vogel abgeschossen. Ich hatte erwartet, dass sie ihr einen neuen Hund schenken, aber so ein Auto? Ganz toll. Hat wirklich was von freikaufen.


    Das fand ich von den Eltern auch richtig bescheuert.


    Die Idee mit dem Auto zu Schrott fahren ist mir zwar nicht gekommen, aber jetzt wo ich den Gedanken bei dir lese, da hätte mich so eine Tat von Jo auch nicht wirklich gewundert. Hätte in dem Zusammenhang echt gepasst.


  • Ich lese selten die Klappentexte und dieses Mal glücklicherweise auch nicht. Herr Palomars Kritikpunkt kann ich mich aber nur anschließen. Vermutlich war dem Verlag das nicht so wichtig, weil ihr Hauptwerbepunkt auf der Liebesgeschichte von Amar und Jo liegt. Das wiederum dürfte bei einigen Lesern zu einer herben Enttäuschung führen, da sie weniger Raum in der Geschichte einnimmt, als beworben.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Das letzte Drittel hat noch mal an Fahrt aufgenommen und ich hab es in einem Rutsch durchgelesen. Es würden viele Fragen geklärt und ich fand die Wendung mit Koch sehr gelungen und auch überraschend. Allerdings finde ich auch, dass der Brief nicht richtig zu seinem vorherigen Verhalten gepasst hat.
    Mit dem Schreibstil bin ich bis zuletzt nicht richtig zurecht gekommen. Längere Sätze und ausführlichere Erklärungen hätten meinem Lesefluss gut getan...

  • Ich habe dieses Buch in einer Nachtlesung beendet und war dann doch mit dem letzten Drittel wieder etwas weniger negativ eingestellt.
    Den hier geübten Kritiken schließe ich mich an:
    Dafür, dass ich etwas ganz anderes erwartet hatte und vermutlich der Zielgruppe auch mehr oder weniger knapp :grin entwachsen bin, können weder Verlag noch Autorin. Aber der Schreibstil, dieses unsägliche Wort- und Platzschinden mit den griechischen Vokabeln (wenn, dann doch bitte richtig mit Vokabelteil hintendrin und mit Lautschrift!) und die mich nicht überzeugen könnenden Gedichte (ich LIEBE Gedichte und überlege jedes Jahr, ob man der Forenleitung nicht vorschlagen soll, den 1. April eines jeden Jahres als "Tag der gereimten postings" einzuführen, aber hier konnten sie mich nicht erreichen und so überblätterte ich sie bald nur noch) - das machte es arg schwer, am Ball zu bleiben (was ich, ginge es nicht um ein Testleserundenbuch, auch mit ziemlicher Sicherheit nicht getan hätte).
    Der letzte Teil besänftigte mich dann etwas. Und möglicherweise werde ich dieses Buch sogar ein weiteres Mal - wenn auch wahrscheinlich streckenweise nur quer- - lesen. Ich mag nämlich die Sprüche von Karl - Koch - "großer Donner".
    Die Rezension erfolgt zeitnah.
    :wave
    EDIT hatte was zu meckern

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Zum Glück werden am Ende alle Fragen geklärt.

    Zitat

    Original von Engel43
    Der letzte Abschnitt hat so gut wie alle Antworten geliefert, Jo hat ihren Zwillingsbruder verloren, er ist ertrunken. Keiner in der Familie kommt mit dem Tod klar. Jeder versucht auf andere Weise den Verlust auszugleichen.


    Jo glaubt bis zum Schluss, dass Koch noch kommt, aber dann ist sie da und nichts passiert. Amar ist alles was ihr bleibt, er stellt sich ihr in den Weg, als sie weg will. Zu guter Letzt findet sie einen Brief von Koch an sie und da wird dann endlich alles aufgeklärt. ....


    Der Brief von Koch hat mir sehr gut gefallen. Endlich erfährt der Leser, warum er verschwunden ist. Er hat sich nicht einfach mit dem Geld abgesetzt, sondern er hat Amar geschützt, sich selbst gestellt und ermöglicht Jo und Amar damit einen Neuanfang.
    Das Ende des Buches hat mir gut gefallen. Insgesamt läßt mich das Buch aber zwiegespalten zurück. Mit dem Schreibstil bin ich bis zum Ende nicht warm geworden.


    Rezi folgt.

    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)



  • Ich habe das Buch zwischenzeitlich auch beendet. Karls Brief hat mir gefallen. Er erklärt darin alles Jo. Ich find es super von ihm das er Amar geschützt hat und sich somit selbst stellte.


    Für mich hätte die ganze Familie in Therapie gemusst, nicht nur Jo.


    Auch wenn die Story nett war, bin ich mit dem ganzen Buch nicht wirklich warm geworden.

  • Im letzten Abschnitt ist nochmal ordentlich was passiert, so konnte ich diesen zügig lesen. Der Brief von Karl ist schon rührend. Alle offenen Fragen klären sich hiermit. Das Ende lässt aber auch genügend Fragen offen, um eventuell eine Fortsetzung zu planen.

  • In diesem Abschnitt hat sich die Spannung erhöht und so konnte ich auch etwas flüssiger lesen. Ich hatte mich auch an den Schreibstil gewöhnt. Dennoch hatte ich über das ganze Buch hinweg einige Schwierigkeiten, voran zu kommen.
    Mir hat die Tiefe an der Geschichte gefehlt.
    Bei mir hat es den Anschein geweckt, als sei sie einfach oberflächlich geschrieben.
    Ebenso habe ich an mehreren Stellen mehr Handlung erwartet.


    Im Großen und Ganzen hat mir das Buch leider gar nicht gefallen.