Heyne
556 Seiten
OT: Aftermath
Übersetzt von Michael Göpfert
Kurzbeschreibung:
Schattenkampf beginnt mit einem schrecklichen Anschlag von Terroristen in Guatemala, dem gefährlichsten Land in Mittelamerika. Estoban Tur, Kubas führender Kopf des Geheimdienstes, wird dafür verantwortlich gemacht. Doch mit dieser Attacke hat er die ungeschriebenen Regeln verletzt, und das ruft die CIA in Gestalt des Agenten Bergman auf den Plan. Der Kalte Krieg ist zwar beendet, doch das heißt nur, daß die Spieler der alten Geheimdienste nun nach den Pfeifen von neuen Herren tanzen müssen. Und die, die das nicht können, sterben.
Über den Autor:
Simon Gandolfi, der zweite Sohn des Grafen Gandolfi, ist ein Weltenbummler, der in Afrika, Asien und einige Jahre in Kuba gelebt hat. Er ist begeisterter und erfahrener Segler und seine Romane wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt.
Mein Eindruck:
Schattenkampf ist der fünfte und letzte Teil der Trent-Reihe des britischen Schriftstellers Simon Gandolfi. Leider ist dieser Roman äußerst zäh, daher ist es kein Wunder, dass die Serie ihr Ende fand.
Größtes Problem des Romans ist, dass die charismatische Hauptfigur Trent (alias John Patrick Mahoney) hier erst spät ins Spiel kommt und nahezu eine Nebenrolle einnimmt.
Die führenden Figuren hingegen sind alle negativ besetzt, zum Beispiel der CIA-Mann Bergman oder Estabon Tur, ein Geheimdienstler von Kuba.
Schräge Typen. Besonders Bergmann ist dermaßen kalt, das mir unwohl beim Lesen war. Der in sich ruhende, gelassene Trent kann erst spät ausgleichend wirken.
Den einzelnen Abschnitten ist immer der Name des jeweiligen Protagonisten vorangestellt, der gerade im Mittelpunkt steht. Gegen Ende gibt es schnelle Wechsel, dadurch wird das Tempo erhöht.
Guatemala und Kuba sind die Schauplätze und wird von Simon Gandolfi, der einmal dort gelebt hat, auch atmosphärisch beschrieben, insbesondere auch die kubanischen Gewässer, wo Trent sich auf seinem Katamaran Golden Girl herumtreibt. Das erzeugt ein exotisches Gefühl, jedoch gepaart mit Bedrohung.
Immerhin sind Thriller mit Handlungsfeld in der Karibik selten, das lässt Gandolfis Romane reizvoll sein.
Hinzu kommt der typische Aufbau eines Spionagethrillers, der eventuell Leser von Tom Clancy gefallen könnte.
Fazit: Die zweite Romanhälfte ist nicht schlecht, aber bis dahin braucht man viel Durchhaltevermögen.