Inhaltsangabe zu „Zum Meer“ von Kathrin Groß-Striffler
„Immer soll es sein, als liefe ich über ein Feld der Sonne zu und in die Sonne hinein, aber wenn ich dann dort bin, sind da nur Stoppelhalme, die meine Füße pieksen.“ Saskia hat keine Lust auf ein geordnetes „Scheißleben“. Sie ist wie eine Nomadin. Eine Nomadin, die ein Kind hat, das sie liebt und verwünscht. Je tiefer die deutsche Novemberdepression Saskia einholt, desto mehr verklärt sie die Erinnerung an Brasilien, an Sonne, Meer, Unbeschwertheit und Sex. Für ihr „Milchkaffeebaby“, das sie allein großzieht, will sie so gern eine perfekte Mutter sein. Aber wie entrinnt man der eigenen Unbeherrschtheit bei Schlafmangel, Eintönigkeit, Einsamkeit, wenn man so jung ist und so viel erleben will wie all die andern? In diesem Teufelskreis aus Überforderung und Lebensgier trifft sie eine verstörende, radikale Entscheidung. Ein intensiver Roman, der weder beschönigt noch verurteilt und lange nachhallt. „Die Autorin schlägt das Familienalbum verlässlich dort auf, wo die Seiten fein säuberlich herausgetrennt sind.“ DIE ZEIT über „Das Gut“
Rezi:
Die zwanzigjährige Saskia treibt die Sehnsucht nach dem Meer fort von ihrem Kind. Sie fühlt sich einfach überfordert und unverstanden , einmal liebt sie ihre Mia Sophie dann hasst sie ihr Kind .
So macht sie sich dann auch bei Nacht und Nebel auf und lässt ihr Kind in der WG zurück. Einer wird sich schon kümmern. Ihre Mia ist eine Hinterlassenschaft von einer Liebe in Brasilien,
von Rafaell dem Brasilianer , den sie während eines Aufenthaltes dort kennen lernte.
Deshalb reist sie per Anhalter ans Meer um dort über ihr weiteres Leben und wie es mit ihr und Mia ihrem Milchkaffeebaby nach weitergehen soll nachzudenken . Aber auch dort oben im Norden Deutschlands ist sie nicht glücklich das Meer und der Himmel sind grau , das ganze Leben ist trostlos. Die Tante die sie in ihrer Pension aufnimmt und umsorgt gibt ihr Arbeit. Auch die Tante enttäuscht sie durch ihr Chaos und ihre Unzuverlässigkeit.
Saskias Kindheit verlief nicht Problemlos , es gibt da dunkle Zeiten. Die kranke Mutter war schwer Nervenkrank und Starb , ihr Vater ein Apotheker der sie allein großzog wurde zum Alkoholiker .
Sie brach ihre Schule ab , nahm Gras, feierte wilde Partys und ging nach Brasilien. Auch sie leidet an Depressionen , fühlt sich alleingelassen und unverstanden, versinkt im Selbstmitleid, alle im Land sind Spießig. Sie verklärt förmlich Brasilien , träumt nur von dem Leben dort , von Sonne , Strand , Meer, Gras und Partys einfach nur Leben , dies Gier nach Leben bestimmt ihr ganzes denken und Leben. Dafür würde sie auch ihr Kind im Stich lassen. Ob Saskia es je schaffen wird sich aus diesem Traumata und ihrem Wunschdenken zu befreien und ihr Leben wenigsten in etwas halbwegs geordnete Bahnen zu lenken und endlich ihre Mia so anzunehmen und sie zu Lieben wie sie ist ….................
Die Autorin Kathrin Gross-Striffler hat einen Großartigen Roman geschaffen , der einem unter die Haut geht und Spuren zurück lässt. Mit ihren Kraftvollen ,klaren Worten , ihrem flüssigen und spannenden Schreibstil , gelingt es ihr Saskia in ihrem Tun und Denken näher zu bringen.
Ihre Unzufriedenheit mit ihrem Leben im grauen und für sie trostlosen Deutschland.Ihre Verklärung Brasiliens mit all dem Leben dort. Ihr mehr als Chaotisches Leben , ihrem Egoismus,
den zwiegespaltenen Gefühlen , dem Selbstmitleid und ihrem Charakter mit all seinen Schwächen und Stärken. Saskias Leben das einem Tunnel gleicht aus dem sie sich nicht befreien kann um ans Ende zu gelangen um das Licht zu erblicken. Ein sehr realistischer Roman , alles wirkt Glaubhaft ,
weil es ja jeden Tag irgendwo auf der Welt geschieht. Ihre Protagonisten wirken sehr bildhaft, lebendig und real .Das ganze Drama ist mehr als sehr gut beschrieben.
„ Ein Großartiger Roman , über ein dramatisches Schicksal, das einem sehr Tief berührt , Aufrüttelt und betroffen macht. Ein Buch an das man nicht vergisst